Barber Institute of Fine Arts
| Barber Institute of Fine Arts | |
|---|---|
![]() Eingang des Barber Institute of Fine Arts | |
| Daten | |
| Ort | Birmingham |
| Architekt | Robert Atkinson |
| Baustil | Art déco |
| Baujahr | 1936–1939 |
| Koordinaten | 52° 27′ 1,4″ N, 1° 55′ 40″ W |
Das Barber Institute of Fine Arts ist eine 1932 von der Stifterin Hattie Barber begründete Institution der University of Birmingham. Es verfügt in seinem 1939 auf dem Campus Edgbaston in Birmingham eröffneten Gebäude über einen Kammermusiksaal für öffentliche Konzerte sowie über museal genutzte Galerieräume für die Ausstellung von Kunstwerken und bietet Studienmöglichkeiten zur Musik und Kunstgeschichte. Das Musikprogramm des Hauses reicht von kostenfreien Lunchkonzerten bis zu Gastspielen renommierter Musiker. Die seit der Gründung kontinuierlich gewachsene Kunstsammlung des Barber Institute umfasst vor allem bedeutende Werke der westeuropäischen Kunst von der Spätgotik bis zum 20. Jahrhundert. Darüber hinaus finden regelmäßig Wechselausstellungen statt. Mit der Kombination aus Kunstmuseum und Konzerthalle nahm das Barber Institute die Idee späterer multidisziplinärer Kunstzentren vorweg.[1] Das im Stil des Art déco errichtete Gebäude des Barber Institute steht unter Denkmalschutz und wurde in die nationale Liste Grade I aufgenommen.[2]
Geschichte
Das Barber Institute of Fine Arts geht zurück auf den Rechtsanwalt Sir Henry Barber (1860–1927) und seine Frau Lady Hattie Barber (1869–1933). Er hatte als erfolgreicher Immobilienentwickler in Birmingham innerhalb weniger Jahre ein erhebliches Vermögen erwirtschaftet und konnte sich bereits im Alter von 33 Jahren aus dem aktiven Geschäftsleben zurückziehen. 1893 heiratete er die aus wohlhabenden Haus stammende Hattie Onions. Das Paar ließ sich anschließend auf den Landsitz Culham Court im südenglischen Berkshire nieder.[3] Vor allem Henry Barber blieb Birmingham weiterhin verbunden. Er beteiligte sich an dem von Joseph Chamberlain eingerichteten Fond zur Gründung der University of Birmingham und stiftete im November 1923 darüber hinaus 20.000 Pfund für einen neuen Lehrstuhl der Rechtswissenschaften.[4] In den Folgejahren beriet das kinderlose Paar, was mit ihrem erheblichen Nachlass geschehen sollte. Dabei entstand die Idee, mit dem zu vererbenden Vermögen der University of Birmingham ein Kunstmuseum mit einem Konzertsaal zu stiften.[5] Zwar besaß Birmingham seit 1885 mit dem Birmingham Museum and Art Gallery bereits ein städtisches Kunstmuseum in der Innenstadt und es gab dort auch geeignete Orte für Musikdarbietungen, aber auf dem außerhalb des Zentrums im Vorort Edgbaston gelegene Campus der Universität fehlten bisher derartige kulturelle Angebote. Das Barber Institute folgte einerseits der langen Tradition von universitären Kunstsammlungen und knüpfte andererseits an den Stiftergeist von Mäzenen an, die ein Kunstmuseum einer Universität begründeten. Beispiel hierfür ist die 1885 von Joseph Whithworth gestiftete Withworth Art Gallery in Manchester.[6] Zudem hatte 1922 William Lever nahe Liverpool die Lady Lever Art Gallery eröffnete und damit ein weiteres Beispiel für einen mäzenatisch handelnden Unternehmer gegeben.[7]
Lady Barber verfolgte nach dem Tod ihres Mannes 1927 weiter die gemeinsame entwickelte Idee, der Universität Birmingham ein Kunstzentrum zu stiften. In den Folgejahren führte sie hierzu Gespräche mit dem Pro-Chancellor der Universität Gilbert Barling, ein Cousin von Hattie Barbers Mutter[5], und dem Vice-Chancellor Charles Grant Robertson.[7] Zudem setzte sie die bisherige finanzielle Unterstützung ihres Mannes an die juristische Fakultät fort.[8] Während hierbei der direkte Bezug zum beruflichen Hintergrund ihres Mannes erkennbar ist, war die geplante Gründung eines Kunstmuseums für das Paar weniger naheliegend. Sir und Lady Barber hatten trotz ihres Vermögens bisher keine bedeutende Kunstsammlung aufgebaut. In ihrem Landsitz Culham Court gab es nur wenige Werke von namhaften Künstlern, etwa das Gemälde Die Pfauenfeder von Antonio Mancini.[9] Hattie Barber pflegte jedoch einen intensiven Austausch mit dem heute relativ unbekannten belgischen Maler Nestor Cambier (1879–1957), der mehr als 20 Porträts von ihr malte.[10] Bedeutender war ihre Sammlung mit flämischen Tapisserien aus der Zeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert.[9] Darüber hinaus gab es einige Objekte des Kunsthandwerk wie Möbel und Silberarbeiten. Die Idee ein Kunstmuseum mit einem Konzertsaal zu verbinden, geht zurück auf Hattie Barbers Begeisterung für Musik, die seit ihrer Jugend eine wichtige Rolle spielte. Sie hatte zunächst Kalvieruntericht während des Studiums am Cheltenham Ladies College erhalten und später Musik an der Royal Academy of Music studiert.[11]
Vier Monate vor ihrem Tod gründete Lady Barber am 13. Dezember 1932 zur Erinnerung an ihren Mann den Henry Barber Trust, dem das gesamte Vermögen der Barbers zufallen sollte.[12] Mit der Stiftung wurde zugleich das Barber Institute of Fine Arts begründet. Gemäß der Gründungsurkunde ist das Vermögen für verschiedene Aufgaben zu verwenden. Dazu gehört die dauerhafte Finanzierung von vier Lehrstühlen an der University of Birmingham – zwei in Rechtswissenschaften, einer in Musik und einer in Kunstgeschichte. Weiterhin sollte ein Gebäude mit einem Konzertsaal und Galerieräumen errichtet werden. Die Erträge der Stiftung waren zudem bestimmt, fortlaufend ein Konzertprogramm zu gewährleisten und es sollten Kunstwerke für die museale Dauerausstellung erworben werden. Denn anders als das ebenfalls 1932 gegründete Courtauld Institute of Art der University of London, verfügte die Barber-Stiftung zunächst über keine bedeutende Sammlung.[12]
Nach dem Tod von Hattie Barber berief der Stiftungsrat am 5. Dezember 1934 Thomas Bodkin (1887–1935) zum ersten Direktor des Barber Institute of Fine Arts. In dieser Funktion hatte er gemäß Satzung der Stiftung zugleich den Lehrstuhl für Kunstgeschichte inne.[13] Als Bodkin, der zuvor Direktor der National Gallery of Ireland in Dublin war[14], am 1. März 1935 sein Amt antrat, standen ihm weder geeignete Unterrichtsräume zur Verfügung, noch gab es ein Museum, das er hätte leiten können.[1] Dennoch gelang es ihm, mit Vorlesungen in Kunstgeschichte zu beginnen[15] Weiterhin wurde der bereits seit 1904 als Peyton Professor of Music bestehende Lehrstuhl für Musik um die Stiftungsgelder des Barber Trust erweitert. Der erste Inhaber des nunmehr Peyton and Barber Professor of Music genannten Lehrstuhls wurde 1934 Victor Hely-Hutchinson. Im selben Jahr wurde mit Robert Atkinson zudem der Architekt des zu bauenden Kunstzentrums ausgewählt.[16] Er war bisher insbesondere für seine Kinobauten bekannt, vor allem für das Regent Cinema in Brighton.[17]
Die Planungen für den Bau des Barber Institute of Fine Arts erfolgten in enger Abstimmung zwischen dem Architekten und dem ersten Direktor des Barber Institute, Professor Bodkin.[15] Beide besichtigten zunächst eine Reihe von neuen Museumsbauten im In- und Ausland, um sich vor Ort über die neuesten Ideen bei der Konzeption von Museen und Details wie Beleuchtungsfragen zu informieren. So besuchten sie das National Museum Cardiff, der Erweiterungsbau des Fitzwilliam Museum der University of Cambridge, das Huge Lane in Dublin, das Gemeentemuseum Den Haag und das Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam. Noch während der Bauarbeiten begann Direktor Bodkin mit den ersten Ankäufen für die Sammlung. So erwarb er 1936 erste Zeichnungen, 1937 folgten die erste Gemälde.[18] Im selben Jahr wurde die Reiterstatue von König Georg I. von John Nost erworben, die sich zuvor in Dublin befand und nun vor dem Neubau des Barber Institute aufgestellt wurde. Als das Gebäude am 26. Juli 1939 durch die Königinmutter Mary eröffnet wurde[19] beherbergte die Sammlung 16 Gemälden, 31 Zeichnungen und Aquarelle, 19 Drucke und drei Skulpturen.[17] Nur wenige Wochen später begann der Zweite Weltkrieg und die Dauerausstellung musste bereits wieder schließen. Die Kunstwerke wurden in dieser Zeit im Keller unter dem Musiksaal eingelagert.[20] Erst nach dem Krieg konnte ein regelmäßigen Konzertbetrieb aufgenommen werden und auch die Sammlungen standen der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung.
Die nachfolgenden Direktoren setzten Bodkins erfolgreiche Ankaufspolitik fort, legten aber teilweise andere Schwerpunkte.[21] Der zweite Direktor Ellis Waterhouse, zuvor Leiter der National Gallery of Scotland,[21] konnte beispielsweise 1967 eine Satzungsänderung bewirken, sodass erstmals der Erwerb von Kunst des 20. Jahrhunderts möglich wurde.[21] In seine Amtszeit fällt auch der Erweiterungsbau von 1965 für die Musikbibliothek. Unter der Leitung des dritten Direktors Hamish Miles wurde der Anbau 1974 aufgestockt, um ein weiteres Depot für Kunstwerke zu erhalten. Weiterhin gelang es Miles mit den Sammlungen Geoffrey Haines und Philip Whitting eine Abteilung für antike Münzen zu begründen.[21] Richard Verdi, von 1990 bis 2007 im Amt, nutzte neben den Geldern aus den Henry Barber Trust erstmals auch Zuwendungen anderer Stiftungen und Gelder der staatlichen Lotterie.[21]
Liste der Direktoren des Barber Institute of Fine Arts
- 1935–1952 Thomas Bodkin
- 1952–1970 Ellis Waterhouse
- 1970–1990 Hamish Miles
- 1990–2007 Richard Verdi
- 2007–2012 Ann Summer
- 2013–2022 Nicola Kalinsky
- 2023–heute Jennifer Powell[22]
Liste der Peyton and Barber Professor of Music
- 1934–1944 Victor Hely-Hutchinson
- 1944–1948 Jack Westrup
- 1947–1968 Anthony Lewis
- 1968–1986 Ivor Keys
- 1987–1992 Basil Deane
- 1992–2012 Colin Timms
- 2013–heute Andrew Kirkman[23]
Gebäude
Das Gebäude des Barber Institute of Fine Arts befindet sich auf dem Campus der University of Birmingham in Edgbaston an der Ecke der Ring Road North zur University Road East. Der Entwurf des zwischen 1935 und 1939 errichteten Gebäudes[17] stammt von dem Architekt Robert Atkinson, der hierbei die Vorgaben der Stifterin einzuhalten hatte, die sowohl einen Konzertsaal wie auch Galerieräume für eine Museumssammlung vorsahen. Die Ausführung vor Ort erfolgte durch das Büro Maddocks and Walford. Der figurative Außenschmuck wurde an den Bildhauer George Atkinson vergeben, der nicht verwandt mit dem Architekten Robert Atkinson war. Die Ausführung erfolgte durch George Hericx aus der Werkstatt Birmingham Sculptors in Moseley.[17]
Der ursprüngliche Museumsbau ist in seiner Konzeption ein nahezu quadratisches Gebäude mit drei Stockwerken. Die Böden sind aus Beton, die Wände aus Stahlträgern und Ziegeln errichtet.[17] Für die Außenfassade wurden für das Keller- und Erdgeschoss Stein aus Darley Dale und für das Obergeschoss Ziegel aus Himley verwendet.[17] Während Sprossenfenster die unteren Stockwerke beleuchten, erhielten die Galerieräume ursprünglich durch Dachfenster Tageslicht von oben. Die Fassade des Obergeschosses hat hingegen Blendfenster oder Fensternischen, von denen vier mit symbolhaften Schmuckreliefs geschmückt sind. Dabei symbolisieren ein Lorbeerzweig die Kunst, ein Palmblatt die Leistung, eine Fackel die Bildung und die Leier steht für die Musik.[17] Umlaufende Gesimse trennen das Erdgeschoss vom Obergeschoss und verlaufen unterhalb der Blendfenster und Nischen des Obergeschosses. Den oberen Abschluss der Fassaden bildet eine Brüstung mit quadratischen Paneelen. An der nordöstlichen Gebäudeecke befindet sich der über eine Treppe zu erreichende Haupteingang mit seinem in Stein gefassten rechteckigen monumentalen Torbogen. Über der Tür gibt es eine große Steintafel mit der goldenen Inschrift „UNIVERSITY OF BIRMINGHAM BARBER INSTITUTE OF FINE ARTS A D MCMXXXV“. Seitlich der Eingangstür schmücken rechts das Wappen der University of Birmingham und links das Wappen der Familie Barber die Fassade. Eine weitere Steintafel mit der goldenen Inschrift „BARBER INSTITUTE OF FINE ARTS“ befindet sich an der südöstlichen Gebäudeecke. Der Mittelrisalit an der Südfassade markiert den dort befindlichen Hörsaal. An der westlichen Rückseite liegt ein kleiner Wirtschaftshof. Hier befindet sich an der südwestlichen Ecke auch der einen Eingang für Studierende. An der nordwestlichen Ecke weist ein Risalit auf das Haupttreppenhaus hin. Die Nordseite des Gebäudes wird auf dem Dach durch zwei kleine rechteckige Türmchen mit kassettenförmigen Luftlöchern markiert.
Im Zentrum des Gebäudes liegt der große Musiksaal mit seinen 364 Sitzplätzen. Er ist zu allen Seiten von Fluren umgeben. Vom Haupteingang führt eine lange flurartige Halle zur breite Haupttreppe, die sich zum Obergeschoss verjüngt. Am Treppenaufgang befindet sich ein runder Sockel, auf dem heute die Bronzeskulptur Das Eherne Zeitalter von Auguste Rodin ihren Platz gefunden hat. Der Hallenfußboden, die Türumrandungen und die Treppe sind aus Travertin gearbeitet. Die seitlich durch raumhohe Fenster beleuchtete Halle dient zugleich als Foyer für den angrenzenden Zuschauerraum des zweigeschossigen Musiksaals, dessen Publikumseingänge sich hier und dessen Bühne sich auf der gegenüberliegenden Seite befinden. Zwischen den Türen ist eine Gedenktafel für Lady Barber angebracht. Die Eingangstüren und die Täfelung im Musiksaal sind aus australischem Nussbaum gefertigt. Als Schmuckelemente finden sich im Holz Mäander mit griechischem Schlüsselmotiv und Girlanden.[17]
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Haupteingang des Barber Institute -
Nordseite des Gebäudes mit Anbau der Musikbibliothek -
Bühne des Musiksaals -
Blick in die Gemäldeausstellung im Obergeschoss
Die anderen drei um den Musiksaal herumführenden Flure sind schmaler als die Halle des Foyers. An den mit Linoleumboden ausgelegte Fluren liegen die Kunstbibliothek, das Büro des Direktors mit weiteren Büroräumen, ein Hörsaal für den Untersicht in Kunstgeschichte, das Büro des Professors für Musik sowie Sanitärräume und eine Garderobe.[20] Diese Räume besitzen Türumrandungen aus Eichenholz. Sowohl der Hörsaal wie auch die Bibliothek sind mit originalen, maßgefertigten Möbeln des Designers Gordon Russell ausgestattet. Das Kellergeschoss ist an der südöstlichen Gebäudeecke über eine separate kleinere Treppe mit einfachem Metallgeländer zu erreichen. Dieses Untergeschoss verfügt über weitere Büroräume, die ursprüngliche Wohnung des Hausmeisters, Räume für die Haustechnik und Musikübungsräume, die mit Filz verstärkte Türen besitzen. Im Obergeschoss gibt es einen Rundgang aus vier langen Galerieräumen, die um den Musiksaal herumführen. Die Säle sind mit keilförmigen Wandflächen gegliedert, um zusätzlichen Raum für die Ausstellung zu gewinnen. Die Fußböden sind hier mit Eichenparkett im Fischgrätenmuster ausgelegt.[17]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude 1946 vom Royal Institute of British Architects mit einer Architekturmedaille ausgezeichnet.[17] Bereits in den ursprünglichen Planungen gab es von Architekt Atkinson die Idee für eine Erweiterung des Gebäudes. Sein Plan sah einen größeren Anbau vor, der sich um einen Innenhof gruppieren sollte. Stattdessen kam es 1965 zum Anbau einer einstöckigen Musikbibliothek an der Nordwestecke des Gebäudes, die von Atkinsons Nachfolgern, dem Unternehmen Robert Atkinson & Partners, ausgeführt wurde. Dieser Anbau erhielt 1974 eine Aufstockung um eine Etage, um ein Depotraum für die Kunstsammlung zu schaffen. Dieser nun zweistöckige Anbau ist mit den gleichen Materialien wie der Altbau verkleidet und fügt sich in dessen architektonische Gestaltung ein. Als weitere Ergänzung kam zwischen 1986 und 1989 eine neues Dachgeschoss hinzu. Das Londoner Büro Bickerdike Allen hatte hierzu eine Stahl- und Glaskonstruktion entworfen, die das gesamte ursprüngliche Gebäude überspannt. Im Inneren ist hierdurch weiterer Galerieraum mit Oberlicht entstanden. Das Gebäude des Barber Institute steht unter Denkmalschutz und wurde in die nationale Liste Grade I aufgenommen.[17]
Seit 2023 finden im Gebäude des Barber Institute zahlreiche Renovierungs- und Umbauten statt, die zeitweilig auch zur Schließung des Hauses führen. Dabei ist ein Ziel, das Gebäude barrierefreier zu gestalten. Hierzu entsteht an der Nordseite über eine Rampe ein ebenerdiger Eingang zur neuen Terrasse vor dem Foyer. Weiterhin werden die Sanitärräume erneuert und es sollen neue Räume für pädagogische Arbeit sowie ein neuer Bereich mit Shop und Cafébetrieb entstehen. Zudem erhält das Gebäude eine neue Belüftung und ein neues Beleuchtungssystem. Die Arbeiten sollen 2026 zum Abschluss kommen.[24]
Sammlung
Bei der Gründung des Barber Institute of Fine Arts 1932 verfügte es zunächst über keine eigene Kunstsammlung. Gemäß der Stiftungsurkunde sollten die Erträge aus dem zugleich gegründeten Henry Barber Trust neben anderen Zwecken auch dazu dienen, Kunstwerke anzukaufen. Die seither erworbenen Kunstwerke gehören rechtlich nicht dem Barber Institute, sondern dem Henry Barber Trust.[25] Diese „works of art or beauty of exceptional merit“ (Kunstwerke oder Objekte von besonderer Schönheit und Bedeutung) sollten unterschiedliche Bereiche wie Gemälde aus der Zeit bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, Möbel, Wandteppiche, Kunsthandwerk, Spitzenstoff, mittelalterliche Handschriften, kostbare Buchdrucke und ähnliche Kunstwerke umfassen, nicht jedoch Keramik und Porzellane.[26] Ergänzend erläuterte Lady Barber, die Kunstwerke des Barber Institute sollten dem Qualitätsniveau der National Gallery und der Wallace Collection in London entsprechen.[27] Um diesen Qualitätsanspruch zu gewährleisten, sollten auch keine Schenkungen an das Barber Institute erfolgen.[27]
Nur wenige Objekte ihres eigenen Kunstbesitzes entsprachen den Vorgaben der Stifterin, sodass neben Wandteppichen nur einige Arbeiten des Kunsthandwerks, Mancinis Gemälde Die Pfauenfeder und zur Erinnerung an die Stifterin deren Porträts von Nestor Cambier in die Sammlung gelangten. Gründungsdirektor Bodkin konnte jedoch innerhalb kürzester Zeit eine bedeutende Kunstsammlung aufzubauen. So erwarb er bereits 1936 erste Zeichnungen von Fra Bartolommeo, Peter Paul Rubens, Rembrandt van Rijn und Edgar Degas[28] und im Folgejahr die ersten Gemälde von Künstlern wie Édouard Manet, Richard Wilson und Jacopo Tintoretto.[29] Diese Bereiche baute er auch während der Kriegs- und Nachkriegsjahre weiter aus. In seine Amtszeit bis 1952 fallen auch nahezu alle bedeutenden Ankäufe von Skulpturen des Museums und er ist der einzige Direktor, der nicht-westliche Kunst erwarb.
Bodkins Nachfolger Ellis Waterhouse setzte die erfolgreiche Ankaufspolitik fort und erwarb beispielsweise Gemälde von Anthonis van Dyck, Dante Gabriel Rossetti, Camille Pissarro und Vincent van Gogh. Dank der von ihm erwirkten Satzungsänderung finden auch Arbeiten des 20. Jahrhunderts Eingang in die Sammlung, da nunmehr lediglich ein Mindestalter der Kunstwerke von 30 Jahren die Grenze bildet. Der dritte Direktor Miles kaufte nicht nur moderne Kunstwerke von Malern wie Odilon Redon, Fernand Léger und René Magritte, sondern er konnte zudem erreichen, dass das Barber Institute erstmals ein Kunstwerk erhielt, dass zum Ausgleich von Erbschaftsteuern in die Sammlung ging. Hierbei handelte es sich um das Gemälde La Pensée von Pierre-Auguste Renoir.[21] Unter der Leitung der nachfolgenden Direktoren gelangten – auch aus Gründen gestiegener Marktpreise – vor allem eine Reihe von Werken auf Papier aus dem 20. Jahrhundert in die Sammlung.[21]
Skulpturen, Kunsthandwerk, alte Bücher und außereuropäische Objekte
Für Bodkin erschienen Beispiele nichteuropäischer Kunst für den Unterricht als Anschauungsobjekte sinnvoll.[30] So gibt es in der Sammlung beispielsweise einen goldenen Torques aus Irland, der aus der Zeit zwischen 1000 und 700 vor Christi entstanden ist. Hinzu kommen ein um 600 v. Chr. gefertigter griechischer Bronzehelm, das Fragment eines Steinreliefs aus Persien um 500 v. Chr. einen Speerwerfer darstellend, ein griechisch-römischer Marmor-Torso der Aphrodite, ein chinesischer Steinkopf der Bodhisattva aus dem 10.–11. Jahrhundert, die Seidenmalerei mit einer Gebirgslandschaft des Chinesen Sheng Mao aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert, ein um 1660 gemaltes Porträt des indischen Sultans Ali Adil Shah II, die persische Malerei eines sitzenden Derwisch von Reza Abbasi, eine indische Bronzefigur der Shiva als Göttin des Tanzes, ein Königin-Mutter-Altar aus Bronze aus dem Königreich Benin oder eine chinesische Schale aus Jade.[31]
Die größte Skulptur des Museums ist das auf dem Vorplatz aufgestellte Reiterstandbild des Königs Georg I. aus der Werkstatt von John Nost.[32] Ebenfalls prominent aufgestellt ist Rodins Jünglingsfigur Ehernes Zeitalter vor der Aufgang zum Obergeschoss. Von Rodin gibt es zudem eine Marmor-Büste des Journalisten Henri Rochefort. Aus der Renaissance finden sich Arbeiten wie eine bronzene Allegorie der Astronomie von Giovanni da Bologna und ein bemaltes Terrakottarelief Jungfrau mit Kind und einem Vogel, das Giovanni della Robbia zugeschrieben wird. Zudem besitzt das Barber Institute eine Reihe von Bronze-Skulpturen des 19. Jahrhunderts aus Frankreich. Dazu gehören ein Jäger von Jules Dalou, ein Anatomisches Modell eines Pferdes von Théodore Géricault, zwei Figuren mit Tänzerinnen von Edgar Degas und verschiedene Tierskulpturen von Antoine-Louis Barye. Aus dem 20. Jahrhundert gibt es die abstrakte Bronzefigur Homme vu par une fleur von Hans Arp und das Objekt Linear Construction in Space No. 1 aus Plexiglas und Nylonfäden von Naum Gabo.
Im Bereich des Kunsthandwerks gibt es verschiedene Tapisserien englischer, flämischer und französischer Herkunft.[33] Weiterhin finden sich Arbeiten aus Spitze und andere Textilien, sowie verschiedene Möbel wie Kommoden, Schränke, Tische und Stühle.[34] Hinzu kommen religiöse Objekte wie ein im 13. Jahrhundert gefertigtes Armreliquiar aus dem Rheinland[35], ein um 1400 in England entstandenes Alabasterrelief Die Krönung Mariens oder ein französisches Elfenbeinkästchen aus dem 14. Jahrhundert. Hinzu kommt ein Mitte des 13. Jahrhunderts in Hildesheim entstandenes Aquamanile, ein spanischer Helm aus dem 16. Jahrhundert und Kerzenhalter aus Limoges, die etwa zur gleichen Zeit entstanden sind. Bei den älteren Büchern findet sich verschiedene aus dem 14. und 15. Jahrhundert aus Italien und Frankreich[36], ein 1493 gedrucktes Plenarium von Anton Sorg und ein um 1490 gedrucktes Horologium devotionis circa vitam Christi von Johann Amerbach.
Malerei
Malerei von der Gotik zur Renaissance
Zu den frühesten Werken der westeuropäischen Malerei im Museum gehört das 1320 entstandene Bild Der Evangelist Johannes des sienesischen Künstlers Simone Martini. Bereits zur Frührenaissance zählt die Arbeit Der heilige Hieronymus in der Wildnis von Giovanni Bellini. Ein weltliches Porträt zeigt das Bildnis Niccolò Vitelli des Florentiners Luca Signorelli. Hinzu kommen die christlichen Motive Die Anbietung des Jesuskindes von Cosimo Rosselli und eine Kreuzigung von Giovanni Battista Cima. Weiterhin gibt es die Szenen aus der Aeneis von Dosso Dossi, eine Mythologische Szene von Paris Bordone[37] das Bildnis eines jungen Mannes von Jacopo Tintoretto[38] und bereits im Stil des Manierismus Die Anbetung der heiligen drei Könige von Jacopo Bassano. Zur Spätrenaissance zählt das Gemälde Mariä Heimsuchung von Paolo Veronese. Ein Beispiel für die Renaissancemalerei nördlich der Alpen ist das Werk Herakles und Deianeira des niederländischen Malers Jan Gossaert.[39] Hinzu kommt das Gemälde Zwei Bauern binden Reisigbündel von Pieter Brueghel dem Jüngere.[40]
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Simone Martini: Der Evangelist Johannes -
Giovanni Bellini: Der heilige Hieronymus in der Wildnis -
Giovanni Battista Cima: Kreuzigung -
Jan Gossaert: Herakles und Deianeira
Malerei des 17. Jahrhunderts
Beispiele der italienischen Malerei des Barock im Museum sind Die Kreuzigung des Heiligen Petrus von Mattia Preti und Die Logetta, Venedig von Giovanni Antonio Canal.[41] Stärker vertreten ist die niederländische und flämische Barockmalerei. Zu den herausragenden Werken gehören hier das Bildnis eines Mannes mit einem Totenkopf in der linken Hand von Frans Hals, das Porträt eines Proir der Karmeliten und eine Landschaft in Flandern von Peter Paul Rubens, ein Ecce Homo und das Bildnis des François Langlois von Anthonis van Dyck und Der Zorn von Ahasuerus von Jan Steen. Hinzu kommen die Gemälde Schiffe auf bewegter See von Jan van de Cappelle[42], Damenbildnis von Nicolaes Maes[43], Inneres der Oude Kerk, Amsterdam von Emanuel de Witte[44], Rastende Jäger von Aelbert Cuyp[45], Landschaft mit Dünen von Jan van Goyen[46], Bewaldete landschaft von Jacob van Ruisdael[47], Isaak segnet Jakob von Matthias Stom, Bildnis eines Jungen von Govaert Flinck, Rastende Jäger von Aelbert Cuyp und Josef verteilt Korn in Ägypten von Bartholomeus Breenbergh. Zudem gibt es die Tierdarstellung Eine Henne mit Küken, ein Hahn und Tauben in aeiner Landschaft von Melchior de Hondecoeter und das Stillleben mit Nautilusbecher von Jan Davidsz. de Heem. Beispiele für die französische Malerei dieser Zeit sind Die Erscheinung der Heiligen Juliana von Lüttich von Philippe de Champaigne, Tancred und Erminia von Nicolas Poussin, eine Idyllische Landschaft von Claude Lorrain und die Historiendarstellung Salomon und die Königin von Saba von Eustache Le Sueur. Zudem gibt es eine Darstellung Die Hochzeit zu Kana des spanischen Malers Bartolomé Esteban Murillo.
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Frans Hals: Bildnis eines Mannes mit einem Totenkopf in der linken Hand -
Anthonis van Dyck: Ecce Homo -
Matthias Stom: Isaak segnet Jakob -
Melchior de Hondecoeter: Eine Henne mit Küken, ein Hahn und Tauben in einer Landschaft
Malerei des 18. Jahrhunderts
Aus dem 18. Jahrhundert gibt es einige Beispiele der britischen Malerei, darunter das Bildnis Richard Robinson und das Doppelporträt Maria Marow Gideon und ihr Bruder von Joshua Reynolds, Der Fluss Dee bei Eaton Hall von Richard Wilson, das Porträt einer Dame von Thomas Lawrence[48], Das Porträt des John Smith von George Romney[49] und Der Erntewagen von Thomas Gainsborough, die mit Abstand teuerste Erwerbung des ersten Direktors.[50] Hinzu kommen Werke italienischer Künstler wie Judith mit dem Kopf des Holofernes von Giovanni Antonio Pellegrini und Eine Regatta auf dem Canal Grande von Francesco Guardi[51] sowie Werke französischer Maler wie Iason kämpft gegen die Stiere des Aeetes von Jean François de Troy, Liebende in einer Landschaft von Nicolas Lancret und das Bildnis der Gräfin Golovina von Élisabeth Vigée-Lebrun.
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Joshua Reynolds: Maria Marow Gideon und ihr Bruder -
Thomas Gainsborough: Der Erntewagen -
Jean François de Troy: Iason kämpft gegen die Stiere des Aeetes -
Élisabeth Vigée-Lebrun: Bildnis der Gräfin Golovina
Malerei des 19. Jahrhunderts
Zu den Werken englischer Maler des 19. Jahrhunderts im Museum gehören das Landschaftsbild Die Sonne durchbricht den Dunst von William Turner und das Porträt The Blue Bower des Präraffaeliten Dante Gabriel Rossetti. Hinzu kommen ein Gemälde Symphony in White No. III des in England lebenden Amerikaners James McNeill Whistler und mit Mutter und Kind am Meer ein Werk des norwegischen Romantikers Johan Christian Clausen Dahl. Besonders umfangreich ist die französische Malerei des 19. Jahrhunderts in der Sammlung vertreten. So gibt es die um 1820 entstandene Szene Paolo und Francesca von Jean-Auguste-Dominique Ingres[52] das 1830 entstandene Bild Landschaft in der Auvergne von Théodore Rousseau[53] und aus der Mitte des Jahrhunderts finden sich Werke wie Der Heilige Stephanus wird von seinen Anhängern weggetragen von Eugène Delacroix, Die Hinrichtung Johannes des Täufers von Pierre Puvis de Chavannes, Ein Milchmädchen von Jean-François Millet, eine Landschaft mit Bergen im Hintergrund von Camille Corot, Der Steinbogen bei Étretat von Gustave Courbet, ein Seestück von Charles-François Daubigny und Der Strand bei Trouville von Eugène Boudin.[54] Aus der Gruppe der französischen Impressionisten gibt es die Bilder Die Kirche in Varengeville von Claude Monet, Der Teich in Montfoucault von Camille Pissarro, Jockeys vor dem Rennen von Edgar Degas und La Pensée von Pierre-Auguste Renoir. Hinzu kommt das Bildnis Carolus-Duran von Édouard Manet. Spätimpressionistische Werke der Sammlung sind Grabende Bäuerin von Vincent van Gogh, Badende in Tahiti von Paul Gauguin und das Motiv Sitzende Frau im Garten von Henri Toulouse-Lautrec. Hinzu kommen Werke der Nabis wie das Bildnis Monsieur Arthur Huc von Maurice Denis und Madame Vuillard sich das Haar richtend von Édouard Vuillard. Kurz vor der Jahrhundertwende entstand das Bildnis Dr. Ferdinand Mainzer von Lovis Corinth.
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William Turner: Die Sonne durchbricht den Dunst -
Dante Gabriel Rossetti: The Blue Bower -
James McNeill Whistler: Symphony in White No. III -
Claude Monet: Die Kirche in Varengeville
Malerei des 20. Jahrhunderts
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden die spätimpressionistische Werke Das Eldorado, Paris von Walter Sickert, Die nackte Miss Bentham von George Wesley Bellows, Madame Vuillard sich das Haar richtend von Édouard Vuillard[55] und im Stil des Symbolismus eine Kreuzigung von Odilon Redon. Das Bildnis Bartolomeo Savona von André Derain steht für den Fauvismus, Das Abendessen von Pierre Bonnard zeigt beispielhaft ein Werk der Gruppe der Nabis und ein Stillleben in Grau von Max Pechstein ist exemplarisch für den deutschen Expressionismus. Weitere Werke sind die kubistische Komposition mit Früchten von Fernand Léger, das surrealistische Bild Der Geschmack der Tränen von René Magritte und mit dem 1981–1982 entstandenem expressive Gemälde Primose Hill, Winter von Frank Auerbach eines des jüngsten Bilder in der Sammlung.
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George Wesley Bellows: Die nackte Miss Bentham -
Édouard Vuillard: Madame Vuillard sich das Haar richtend -
Odilon Redon: Kreuzigung -
André Derain: Porträt Bartolomeo Savona
Zeichnungen und weitere Arbeiten auf Papier
Die Abteilung mit Arbeiten auf Papier dient in erster Linie Studienzwecken und ihr Bestand wird vor allem in thematischen Sonderausstellungen gezeigt. Die Zeichnungen der Sammlung reichen von der Renaissance bis zum 20. Jahrhundert und stammen vor allem aus Westeuropa. Hierzu gehören auch die beiden Pastellbilder Bildnis Gustavus Hamilton von Rosalba Carriera und Mademoiselle Malo von Edgar Degas. Die weiteren Zeichnungen sind vor allem mit Bleistift, Tinte oder Kreide ausgeführt, wobei teilweise verschiedene Techniken kombiniert wurden. Zu den frühesten Zeichnungen der Sammlung gehört ein auf 1498 datiertes Blatt Ein Mann mit einem Ruder von Albrecht Dürer. Hinzu kommen eine Reihe von italienischen Werken der Spätrenaissance und des Barock, darunter ein Blatt mit Karikaturen von Agostino Carracci, eine Italienische Stadtansicht von Fra Bartolommeo, eine Küstenszene von Francesco Guardi, die mythologische Darstellung Zephyrus und Flora von Giovanni Battista Tiepolo und eine Genreszene Musiker von Agostino Tassi.
Zu den niederländischen und flämischen Zeichnungen der Sammlung gehören eine Dorfszene von Jan van Goyen, ein Studienblatt mit verschiedenen Köpfen von Rembrandt van Rijn, das biblische Motiv Elija und die Witwe von Zarephath von Nicolaes Maes und ein Kind mit Puppe von Adriaen van Ostade. Hinzu kommen Werke von britischen oder in England tätigen Künstlern, darunter die Ansicht Die Themse unterhalb des Westminster Pier von Wenzel Hollar, eine Englische Landschaft von Anthonis van Dyck und ein Entwurf für ein Kirchenfenster von Hans Holbein dem Jüngeren. Von Thomas Gainsborough besitzt das Barber Institute eine Hügelige Landschaft, von Thomas Rowlandson ein Dressing for the masquerade, von William Turner ein Ansicht Lodlow Castle vom Nordosten mit dem River Teme. Hinzu kommen Arbeiten französischer Zeichner wie Porträt Louis XIV von Charles Le Brun, eine Baumstudie mir drei Personen von Hubert Robert, ein Frauenbildnis La belle Ferronnière von Jean-Auguste-Dominique Ingres und ein Rastplatz im Wald von Jean-François Millet. Hinzu kommen Werke vom ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Darunter befinden sich Die Kirche von Varengeville von Eugène Isabey, ein Studienblatt von Adolph von Menzel, Mademoiselle Lala im Cirque Fernando von Edgar Degas, The Battle of the Beaux and the Belles von Aubrey Beardsley, Weiblicher Akt auf einem Bett sitzend von William Orpen, das mythologisch Thema Der Fall des Phaethon von André Derain und Kreidefelsen in der Sonne von Otto Dix.
Weiterhin gibt es einen größeren Bestand an Drucken. Hier sind zahlreichen bekannte ältere Künstler mit Werken vertreten, darunter Hendrick Goltzius, Albrecht Dürer, Jacob van Ruisdael, Rembrandt van Rijn, Paulus Potter, Adriaen van de Velde, Adriaen van Ostade, Claude Lorrain, Giovanni Battista Piranesi und William Hogarth. Hinzu kommen Künstler des 19. Jahrhunderts wie Francisco de Goya, William Turner, Jean-Auguste-Dominique Ingres, Jean-François Millet, Charles-François Daubigny, Eugène Delacroix, Honoré Daumier, Charles Meryon, Hans Thoma, Édouard Manet, Pierre-Auguste Renoir, Max Klinger, Paul Cézanne und James Abbott McNeill Whistler. Die Druckkunst des 20. Jahrhunderts ist vertreten durch Beispiele der Künstler Franz Marc, Emil Nolde, Egon Schiele, Käthe Kollwitz, George Grosz, Lovis Corinth Kurt Schwitters, Max Beckmann, Pablo Picasso, Henri Matisse und Graham Sutherland.[56]
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Albrecht Dürer: Ein Mann mit einem Ruder -
Rembrandt van Rijn: Studienblatt mit verschiedenen Köpfen -
Jean-Auguste-Dominique Ingres: La belle Ferronnière -
Edgar Degas: Mademoiselle Lala im Cirque Fernando
Münzsammlung
Die Münzsammlung des Barber Institute of Art umfasst mehr als 11.000 Stücke. Diese reichen von der vorrömischen Zeit Britanniens bis zu Münzen aus dem Mittelalter. Es finden sich in der Sammlung hellenische und römische Münzen sowie Exponate aus der römischen Zeit Ägyptens. Hinzu kommen byzanthinische und arabische Münzen,[57] aber auch Münzen aus Armenien, Georgien, aus den Kreuzfahrerstaaten und dem westeuropäischen Mittelalter.[58]
Ausstellungen (Auswahl)
- 1992–1993: Nicolas Poussin: Tancred & Erminia
- 2001: The Blue Bower: Rossetti in the 1860s
- 2002: The beheading of Saint John the Baptist
- 2003–2004: The sun rising through vapour. Turner’s early seascapes
- 2004–2005: Bartholomeus Breenbergh (1598–1657). Joseph distibuting corn in Egypt
- 2007: The parrot in art, from Dürer to Elizabeth Butterworth
- 2010: Sacred and profane. Treasures of ancient Egypt from the Myers Collection
- 2011: Court on canvas. Tennis in Art
- 2012–2013: In front of nature. The European Landscapes of Thomas Fearnley
- 2013–2014: Millet to Manet. French Prints of the Late 19th Century
- 2015–2016: Flinck in Focus
- 2016: Bellows and the Body: The Real, the Ideal and the Nude
- 2017: More real than life: 19th-Century Portrait Photography
- 2018: Sir Joshua Reynolds: Artist and Collector
- 2018: Drawn to Perfection: Masterworks from the Royal Collection
- 2021–2022: Miss Clara and the Celebrity Beast in Art, 1500 – 1860
- 2022: Dürer: The Making of a Renaissance Master
- 2022: To Have and to Hold: Portrait Miniature Jewellery
- 2022–2023: Peasants and Proverbs: Pieter Brueghel the Younger as Moralist and Entrepreneur
- 2023: Mastering the Market: Dutch and Flemish Paintings from Woburn Abbey
- 2024: Claudette Johnson: Darker Than Blue
- 2024–2025: Unstill Life. Global Mobility and Consumerism in Still Life Paintings
- 2024–2025: Scent and the Art of the Pre-Raphaelites
- 2024–2025: Women in Power: Coins from the Barber Collection[59]
Literatur
- Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook. University of Birmingham, Birmingham 1999, ISBN 0-7044-2093-7.
- Richard Verdi: The Barber Institute of Fine Arts. Scala, London 2017, ISBN 978-1-78551-040-3.
- Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts. Scala, London 2012, ISBN 978-1-85759-814-8.
Weblinks
- Website des Barber Institute of Fine Arts
- Eintrag des Barber Institute of Fine Arts in die englische Denkmalliste.
Einzelnachweise
- ↑ a b Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 12.
- ↑ Eintrag des Barber Institute in die Denkmalliste The National Heritage List for England.
- ↑ Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 23.
- ↑ Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 34.
- ↑ a b Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 46.
- ↑ Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 50.
- ↑ a b Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 43.
- ↑ Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 42.
- ↑ a b Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 31.
- ↑ Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 20, 41.
- ↑ Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 22.
- ↑ a b Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 10.
- ↑ Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 50.
- ↑ Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 51.
- ↑ a b Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 14.
- ↑ Richard Verdi: The Barber Institute of Fine Arts S. 9.
- ↑ a b c d e f g h i j k Eintrag in die englische Denkmalliste.
- ↑ Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 71.
- ↑ Richard Verdi: The Barber Institute of Fine Arts S. 14.
- ↑ a b Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 56.
- ↑ a b c d e f g Richard Verdi: The Barber Institute of Fine Arts S. 12.
- ↑ Informationen zu Jennifer Powell auf der Website des Barber Institute of Art
- ↑ Liste der bisherigen Professoren für Music auf der Website des Barber Institute of Fine Arts.
- ↑ Informationen zum Umbau auf der Website des Barber Institute.
- ↑ Informationen zum rechtlichen Status der Kunstwerke auf der Website des Barber Institute.
- ↑ Originaltext der Stiftungsurkunde „for the purchase of works of art or beauty of exceptional merit and comprising pictures painted not later than the end of the 19th century, furniture, tapestries needlework lace medvial manuscripts finely printed books and other works of art of such merit as aforesaid (but not pottery or china)“ wiedergegeben in Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 92.
- ↑ a b Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 92.
- ↑ Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 132.
- ↑ Robert Wenley: Foundations of a collection, the Barber Institute of Fine Arts, S. 133.
- ↑ Richard Verdi: The Barber Institute of Fine Arts S. 11.
- ↑ Richard Verdi: The Barber Institute of Fine Arts.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 98.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 143.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 108–113, 144.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 114.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 123–125.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 15.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 55.
- ↑ Richard Verdi: The Barber Institute of Fine Arts.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 16.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 17.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 17.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 36.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 59.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 22.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 30.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 50.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 35.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 48.
- ↑ Direktor Bodkin zahlte 1946 für das Gemälde von Gainsborough 20.475 Pfund, siehe Richard Verdi: The Barber Institute of Fine Arts, S. 142.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 31.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 32 .
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 49.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 15.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 57.
- ↑ Der Bestand der Zeichnungen und weitere Arbeit auf Papier ist Online über die Website des Barber Institute abrufbar.
- ↑ Informationen zur Münzsammlung auf der Website des Barber Institute of Fine Art.
- ↑ Paul Spencer-Longhurst: The Barber Institute of Fine Arts. Handbook, S. 141.
- ↑ Ausstellungen ab 2011 siehe Website des Museums, ältere Ausstellungen sind über Ausstellungskataloge belegt.
