Baneuil
| Baneuil | ||
|---|---|---|
|
| |
| Staat | ||
| Region | Nouvelle-Aquitaine | |
| Département (Nr.) | Dordogne (24) | |
| Arrondissement | Bergerac | |
| Kanton | Lalinde | |
| Gemeindeverband | Bastides Dordogne-Périgord | |
| Koordinaten | 44° 51′ N, 0° 41′ O | |
| Höhe | 27–141 m | |
| Fläche | 8,89 km² | |
| Einwohner | 316 (1. Januar 2022) | |
| Bevölkerungsdichte | 36 Einw./km² | |
| Postleitzahl | 24150 | |
| INSEE-Code | 24023 | |
| Website | www.baneuil.fr | |
Bürgermeisteramt (Mairie) | ||
Baneuil (Aussprache [baˈnœj], okzitanisch Banuèlh) ist eine französische Gemeinde mit 316 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie gehört zum Arrondissement Bergerac und zum Gemeindeverband Communauté de communes des Bastides Dordogne-Périgord. Die Einwohner werden Baneuillais und Baneuillaises genannt.
Geografie

Baneuil liegt etwa 38 Kilometer südsüdöstlich von Périgueux, etwa 34 Kilometer westsüdwestlich von Sarlat-la-Canéda und etwa 24 Kilometer östlich von Bergerac am linken Ufer der Dordogne in der Région naturelle des Bergeracois, Teil des touristisch benannten Périgord pourpre.
Das Département Dordogne liegt auf der Nordplatte des Aquitanischen Beckens und grenzt im Nordosten an einen Rand des Zentralmassivs. Es weist eine große geologische Vielfalt auf. Das Gelände ist in der Tiefe in regelmäßigen Schichten angeordnet, die von der Sedimentation auf dieser alten Meeresplattform zeugen. Das Département lässt sich daher geologisch in vier Stufen unterteilen, die sich nach ihrem geologischen Alter unterscheiden. Baneuil liegt in der dritten Stufe von Nordosten, einer Hochebene aus heterogenem Kalkstein aus der Kreidezeit.[1]
Das Gebiet der Gemeinde erstreckt sich abgesehen vom Tal der Dordogne über eine bewaldete, hügelige Landschaft. Das Zentrum der Gemeinde befindet sich etwa zwei Kilometer vom Ufer der Dordogne entfernt auf einem Hügel mit 141 m Höhe, der gleichzeitig den topographisch höchsten Punkt der Gemeinde bildet. Der tiefste Punkt liegt auf 27 m Meereshöhe im Südwesten beim Austritt der Dordogne aus dem Gemeindegebiet.
Rund 52 % der Fläche der Gemeinde sind bewaldet, rund 27 % werden landwirtschaftlich, hauptsächlich als Grünland genutzt, etwa 2 % entfallen auf bebaute Flächen, etwa 2 % auf Binnengewässer, vor allem durch den Anteil an der Dordogne.[2]
Baneuil wird von folgenden sechs Gemeinden umgeben:
| Cause-de-Clérans | Pressignac-Vicq | |
| Saint-Capraise-de-Lalinde |
|
Lalinde |
| Varennes | Couze-et-Saint-Front |

Natürliche und technologische Risiken
Naturrisiken manifestieren sich in Baneuil als
- Überschwemmungen und den mit ihnen assoziierten Schlammströmen und Hangrutschungen, besonders entlang der Dordogne
- Dürren
- Waldbrände
- Bodensetzungen.
Aufgrund der Schäden, die durch Überschwemmungen und Schlammlawinen in den Jahren 1944, 1952, 1960, 1982 und 1994 verursacht wurden, wurde für die Gemeinde der Naturkatastrophenzustand ausgerufen. Im Dossier des Départements über Hauptrisiken sind vorbeugenden Maßnahmen zur Reduktion von Hochwasserschäden festgelegt. Im gesamten Gemeindegebiets besteht zur Vorbeugung von Waldbränden eine rechtliche Plicht zur Beseitigung von Gestrüpp rund um Häuser, Straßen und andere Einrichtungen oder Geräten.[3]
Wie die Risikokarte zeigt, sind insgesamt zu über einem Drittel von Baneuil von der starken Gefahr durch Bodensetzungen bei abwechselnden Dürre- und Regenperioden betroffen. Die Erdbebengefahr ist als relativ niedrig einzustufen. Das Gemeindegebiet ist einer schwachen Radongefahr ausgesetzt und wird der Zone 1 zugeordnet.
Eine technologisches Risiko besteht durch einen Bruch des Staudamms von Bort-les-Orgues, der die Dordogne staut. Es ist daher wahrscheinlich, dass die Gemeinde von einer Überflutungswelle betroffen sein wird.[4]
Etymologie und Geschichte
Es gibt menschliche Anwesenheit in der Urgeschichte, während der Altsteinzeit und der Jungsteinzeit, auf dem Gebiet der Gemeinde. Der romanische, heute verfallene Donjon, die Kirche, deren Bau am Ende des 11. Jahrhunderts begann, belegen die Existenz des Dorfes, bevor sein Name im 13. Jahrhundert in der latinisierten Form Banolium in den Schriften auftauchte, im 15. Jahrhundert als Banolhium (1472), am Ende des 16. Jahrhunderts als Baneilh (1582). Wie andere Typonyme, die auf -euil enden, ist Baneuil zumindest zu einem Teil gallischen Ursprungs. Er ist zusammengesetzt aus dem gallischen Wort °banno (deutsch Horn) – oder eines Namens einer ursprünglich germanischen Person Banno – mit dem gallischen °-ialo. Letzteres hat zuerst die Bedeutung „Freifläche, Lichtung, Rodungsfläche“ und wurde zu einem Suffix im weiteren Sinne. Eine weitere Theorie schlägt vor, in Baneuil als Ergebnis des Lateinischen balneolum (deutsch kleines Bad), abgeleitet von balneum (deutsch Thermen, Bad), zu sehen. Der Name erinnert bei anderen Orten an das frühere Vorhandensein von römischen Bädern, aber dies scheint bei Baneuil nicht der Fall zu sein.[5]
Im 11. Jahrhundert wurde auf den Fundamenten einer Erdhügelburg ein Adelssitz errichtet, ein einfacher romanischer Donjon mit flachen Strebepfeilern, der als Wachturm diente. Im 13. und 14. Jahrhundert herrschte die Familie Abzac über das Anwesen, und eine Wachstube wurde hinzugefügt. Während des Hundertjährigen Krieges wurde der Donjon mehrfach belagert, und seine militärische Bauweise, die seine Widerstandsfähigkeit garantierte, wurde weiterentwickelt und machte ihn für den Feind praktisch unzugänglich. Er war nur über eine Leiter und dann über ein Ausfalltor zugänglich, das in einen dunklen Raum führte, von dem aus man die oberen Bereiche über weitere Leitern und ein Oculus erreichen musste. Im 15. und 16. Jahrhundert errichteten die Calvimonts, nachdem sie das Lehen erworben hatten, ein Wohnhaus im Renaissancestil und einen Rundturm mit Scharwachtturm.[6]
Bevölkerungsentwicklung
| Baneuil: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020 | ||||
|---|---|---|---|---|
| Jahr | Einwohner | |||
| 1793 | 206 | |||
| 1800 | 168 | |||
| 1806 | 170 | |||
| 1821 | 180 | |||
| 1831 | 210 | |||
| 1836 | 212 | |||
| 1841 | 217 | |||
| 1846 | 228 | |||
| 1851 | 219 | |||
| 1856 | 221 | |||
| 1861 | 240 | |||
| 1866 | 212 | |||
| 1872 | 205 | |||
| 1876 | 199 | |||
| 1881 | 216 | |||
| 1886 | 211 | |||
| 1891 | 200 | |||
| 1896 | 187 | |||
| 1901 | 187 | |||
| 1906 | 223 | |||
| 1911 | 225 | |||
| 1921 | 223 | |||
| 1926 | 244 | |||
| 1931 | 263 | |||
| 1936 | 250 | |||
| 1946 | 221 | |||
| 1954 | 236 | |||
| 1962 | 280 | |||
| 1968 | 260 | |||
| 1975 | 259 | |||
| 1982 | 262 | |||
| 1990 | 299 | |||
| 1999 | 302 | |||
| 2006 | 362 | |||
| 2013 | 354 | |||
| 2020 | 324 | |||
| Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[7] INSEE ab 2006[8][9][10] Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz | ||||
Sehenswürdigkeiten
- Romanische Kirche Saint-Etienne aus dem 12. Jahrhundert; Chor und darüberliegender Kirchturm auf einer Kuppel sind seit 1948 als Monument historique eingeschrieben
- Burg Baneuil mit Ursprüngen aus dem 11. Jahrhundert, seit 1946 als Monument historique eingeschrieben
- Dolmen tranche du saumon (deutsch: Lachsscheibe).[11]
- Chartreuse La Borie-Basse
- Canal de Lalinde, ehemaliger Seitenkanal der Dordogne, 1844 eröffnet, seit 1996 in Teilen (Schleusen, Aquädukt, Parkbecken, Überlaufbacken, Brücken über und unter dem Kanal usw.) als Monument historique eingeschrieben
-
Kirche Saint-Etienne
-
Burg Baneuil
-
Chartreuse La Borie-Basse
-
-
Schleuse La Borie-Basse
Bildung
Baneuil verfügt über eine öffentliche Vorschule (École maternelle).[12]
Wirtschaft
Erwerbstätigkeit
Im Jahre 2022 waren 141 Personen zwischen 15 und 64 Jahren in Baneuil erwerbstätig, entsprechend 75,4 % der Bevölkerung der Gemeinde in dieser Altersklasse. Die Zahl der Arbeitslosen ist mit 20 im Jahr 2022 niedriger als im Jahr 2016 (23). Die Arbeitslosenquote stieg leicht von 13,9 % (2016) auf 14 % (2022).[13]
Branchen und Betriebe
15 nicht-landwirtschaftliche Gewerbebetriebe waren im Jahr 2022 in Baneuil wirtschaftlich aktiv:[13]
| Branche | ||
|---|---|---|
| Anzahl | % | |
| Gesamt | 15 | |
| Fertigung, Bergbau und andere Industrien | 2 | 13,3 % |
| Baugewerbe | 4 | 26,7 % |
| Groß- und Einzelhandel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie | 3 | 20,0 % |
| Fachbezogene, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten sowie administrative und unterstützende Dienstleistungstätigkeiten | 4 | 26,7 % |
| Andere Dienstleistungen | 2 | 13,3 % |
Die Gemeinde beherbergt seit 1956 das Unternehmen Polyrey, das Pressspanplatten herstellt.[14]
Landwirtschaft
Im Jahr 2020 lag die technisch-ökonomische Ausrichtung der Landwirtschaft der Gemeinde mit dem Fokus auf Polykulturen und/oder Mischbetriebe in der Tierhaltung.[15] Die Zahl der aktiven landwirtschaftlichen Betriebe in der Gemeinde sank von 11 bei der Landwirtschaftszählung von 1988 auf 8 im Jahr 2000, 4 im Jahr 2010 und schließlich auf 2 im Jahr 2020, insgesamt ein Rückgang von 82 % in 32 Jahren. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche verringerte sich von 161 Hektar im Jahre 1988 auf 124 Hektar im Jahre 2020. Die genutzte Fläche pro Betrieb stieg hingegen erheblich von 14,6 Hektar auf 62,2 Hektar.[16][17][18]
Rad- und Fernwanderwege
Ein Radwanderweg verläuft von Saint-Capraise-de-Lalinde nach Mauzac-et-Grand-Castang entlang der Dordogne und des Canals de Lalinde.[19]
Durch Baneuil verläuft der 14 Kilometer lange Rundwanderweg GRP „Entre Dordogne Louyre et Lindois“.[20]
Verkehr
Die zur Departementsstraße D 660 herabgestufte ehemalige Nationalstraße N 660, die von Bergerac über Saint-Capraise-de-Lalinde im Westen kommend nach Saint-Médard über Couze-et-Saint-Front im Südosten führt, verläuft durch Baneuil entlang des Nordufers der Dordogne. Das Zentrum von Baneuil selbst ist nur über lokale Landstraßen erreichbar.
Die Bahnstrecke Libourne–Buisson verläuft ebenfalls entlang des Nordufers der Dordogne und durchquert das Gemeindegebiet, allerdings ohne Haltepunkt.
Literatur
- Chantal Tanet, Tristan Hordé: Dictionnaire des noms de lieux du Périgord. Editions Fanlac, Périgueux 2000, ISBN 2-86577-215-2 (französisch).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Géologie de la Dordogne-Périgord. Éditions Esprit de Pays, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, 2018, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ Dossier des Départements der Hauptrisiken. (PDF) Département Dordogne, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ Les risques près de chez moi. Ministerium für ökologischen Wandel, Biodiversität, Wälder, Meer und Fischerei, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ Tanet, Hordé, Seite 41
- ↑ Glady de Brégeot: château de Baneuil à Baneuil - Périgord Pourpre. Périgord et alentours, 3. Februar 2014, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ Notice Communale Baneuil. EHESS, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2006 Commune de Baneuil (24023). INSEE, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2013 Commune de Baneuil (24023). INSEE, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2020 Commune de Baneuil (24023). INSEE, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ Alexis de Gourgues: Sur les Voies Romaines de la Dordogne. In: Société Française d’Archéologie (Hrsg.): Séances générales tenues à Périgueux et à Cambrai en 1858 (= Congrès Archéologique de France. Session 25, ISSN 0069-8881). Derache u. a., Paris u. a. 1859, S. 640–653, hier S. 652.
- ↑ École maternelle. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ a b Dossier complet Commune de Baneuil (24023). INSEE, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ Michel Genty: Villes et bourgs du Périgord et du pays de Brive. Le fait urbain dans des espaces de la France des faibles densités. Band 1. Presses Universitaires de Bordeaux u. a., Talence u. a. 1984, ISBN 2-86781-008-6, S. 322, (Bordeaux, Universität, Dissertation, 1980).
- ↑ Territoriale Spezialisierung der landwirtschaftlichen Produktion im Jahr 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ Allgemeine Daten der landwirtschaftlichen Betriebe mit Sitz in Baneuil. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe und deren durchschnittliche landwirtschaftlich genutzte Fläche 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ Gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ Le canal de Lalinde. Gemeindeverband Communauté de communes des Bastides Dordogne-Périgord, 31. Januar 2023, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ Boucle entre Lalinde et Baneuil par Couze-et-Saint-Front. Visorando, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
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