Băile Borșa
![]() Teil von Borșa | |
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| Koordinaten | 47° 41′ 3″ N, 24° 42′ 50″ O |
| Einwohner | 2907 ( 2021) |
| Postleitzahl (Rumänien) | 435250 |
Băile Borșa, ursprünglich Baia Borșa (ungarisch Borsabánya, deutsch Pfefferfeld, traditionelle Schreibung „Mina Borșa“), ist ein Ortsteil von Borșa im Kreis Maramureș im Norden Rumäniens im Rodnaer Gebirge auf etwa 860 m ü.NN. Die Ortschaft wurde größtenteils, dem Bach nördlich folgend, am Raul Cisla angelegt. Hier mündet auch der in den Bergen oberhalb des Ortes entspringende Sec in den Raul Cisla – der unterhalb von Băile Borșa, in Borșa, in den Vișeu mündet.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft stammt aus dem Jahr 1365, als König Ludwig der Große den Ort an Balc, Sohn des Sas, Herrscher des Fürstentums Moldau und dessen Bruder verschenkte. König Ludwig der Große hatte zuvor die Region um Bogdan Vodă des Moldauherrschers unter dem Vorwand der Untreue beschlagnahmt.[1]
Durch das Gesetz Nr. 2/1968[2] wurde die Stadt Borșa gegründet. Seitdem ist Pfefferfeld ein Ortsteil der Stadt.
Wirtschaft und Tourismus
Kurort
Băile Borșa ist ein saisonaler Kurort von nur regionaler Bedeutung. Da sich die Siedlung auf einer Höhe von 850 m befindet, hat sie ein subalpines Klima.[3] Er befindet sich im äußersten Norden Rumäniens, im östlichen Teil der Maramurescher Senke, umschlossen vom Rodnaer Gebirge, dem Maramuresch-Gebirge (Ostkarpaten), im Tal des Raul Cisla. In der Nähe ist der Prisloppass (Höhe 1.414 m), der Transsilvanien mit der Bukowina verbindet. Das Klima ist typisch für die kalten und feuchten Berggebiete mit kühlen Sommer (ca. 15 °C im Juli) und kalten Wintern. Die durchschnittliche jährliche Temperatur beträgt 7 °C. Der Niederschlag ist reichlich, etwa 900–1000 mm jährlich. Die Luft ist rein, intensiv ozonisiert.[4] Da sich die Dauer der Persistenz der Schneeschicht von Dezember bis März erstreckt und die durchschnittliche Dicke der Schneeschicht 50 cm beträgt, ist der Ort auch für Wintersport geeignet.[3] Der Kurort verfügt über zwei Pisten mittlerer Schwierigkeit, jede mit einer Seilbahn:[5]
- prima – mit einer Länge von 2000 m, einer Breite von 30 m, einer maximalen Höhe von 1375 m, einer minimalen Höhe von 880 m (reicht bis hinter das Hotel Brădet), Höhenunterschied 495 m, Fläche 6 ha, maximal/optimaler Durchfluss: 360/270 Pers/h
- doua – mit einer Länge von 700 m, Breite 30 m, maximaler Höhe 1545 m, minimal 1365 m (im Bereich Știol), mit einem Höhenunterschied von 180 m, einer Fläche von 2,1 ha, maximal/optimaler Durchfluss: 360/270 Pers/h.
In Anbetracht des günstigen Klimas wird der Kurort auch für die Behandlung von Neurasthenie und Atemwegserkrankungen empfohlen.[4]
Wassertalbahn

Das Streckenende der Wassertalbahn war ursprünglich an der Izvorul Boului nahe Flussbeginn, wurde dann zur Station Gara Mocanița Comanu bzw. Gara Coman (etwa: Waldbahn-Bahnhof Comanu) zurückgezogen, beide auf dem Gebiet von Băile Borșa gelegen. Die Bahn-Station war gemäß veröffentlichter Fotos dreigleisig.[6] Auf Orthofotos aus dem Jahr 2019 sind Bahnhofgebäude noch zu erkennen.[7] Die Wassertalbahn, eine Schmalspurbahn, fährt durch das Tal der Vaser auf Gleisen der so genannten Bosnischen Spurweite ins Grenzgebiet zur Ukraine. Ursprünglich zum Holztransport zum Sägewerk erbaut, dient die Bahn heute vorrangig dem Bahntourismus.[8] Inzwischen fährt die Bahn nur noch bis zur Station Catarama. Der touristische Verkehr endet zumeist an der Station Paltin, direkt am Fluss – bereits auf dem Stadtgebiet von Vișeu de Sus.
Bodenschätze
Im Țâșla-Tal gibt es insgesamt 20 Mineralquellen. Dazugehören Baritina vor dem Vinișoru-Tal, La Ciuroi, Colbu sowie die Quelle aus Groată (Galerie Alexandru)[9] Die entnommenen Mineralwässer sind kohlensäure-, eisen-, bikarbonat-, kalk- und magnesium-haltig sowie athermisch. Sie werden sowohl zur inneren Behandlung von Erkrankungen des Verdauungstraktes, der Nieren und der Harnwege, als auch in Bädern bei Erkrankungen des Bewegungsapparates und der Gynäkologie verwendet.[3] Komplexe Erzvorkommen werden bzw. wurden in den Bergwerken Gura Băii, Colbu, Dealul Negru, Burloaia, Dealul Bucății, Cornu Nedeii, Măgura, Toroiaga-Emerik abgebaut. Zudem gibt es Vorkommen von und kupferhaltigen Erzen. Im 1930 m hohen, teils bereits zu Vișeu de Sus gehörigen, Toroiaga gibt es zudem ein Goldvorkommen. Im Juli 2007 wurden alle verbliebenen Minen in der Historischen Region Maramuresch geschlossen.[10]
In Betrieb ist nur noch ein Steinbruch, nördlich des Ortes nahe des Raul Cisla.[11]
Sehenswürdigkeiten
Kirchen
Etwa in der Ortsmitte steht die katholische Kirche Biserica Sfântul Francisc de Assisi (deutsch Kirche des Heiligen Franziskus von Assisi),

Etwas weiter in zum nördlichen Ortsausgang befindet sich die orthodoxe Biserica Schimbarea la Față (deutsch Kirche der Verklärung Gottes).[12] Sie wurde im Jahr 1718 mit zwei übereinanderliegenden Veranden und einem zweigeschossigen Dach erbaut. Die ursprünglichen Wandmalereien aus dem Jahr 1765 sind erhalten.[13] Außerhalb der Ortslage steht oberhalb der Gleise der Wassertalbahn nahe Station Făina, die Capela Sfânta Elisabeta (deutsch St. Elisabet Kapelle)[14] Etwas südlich des Ortes steht an einer Bergflanke das Mănăstirea Sf. Ierarh Nicolae Baia Borșa (deutsch Kloster des Nikolaus von Myra Pfefferfeld). Das Kloster wurde 2001 von Nicolae und Rozica Oancea, mit Hilfe der Familie Stetcu Toader, gegründet.[15] Als Grund gaben sie an nach jahrelangen erfolglosen Versuchen Kinder zu bekommen auf Pilgerfahrten gingen, um in Kirchen und Klöstern zu Gott um Kinder beteten und dann Zwillinge bekamen. Zum Dank stifteten sie mit Hilfe der Familie Stetcu Toader ein Kloster. Dieses umfasst neben der Kirche ein Klosterhaus mit 12 Zellen sowie mehrere Wirtschaftsgebäude.[16]
Denkmal
Im Herbst 2019 wurde auf dem Friedhof der Gemeinde ein Mausoleum einer sehr wohlhabenden deutsch-österreichischen Familie entdeckt, welche die hiesigen Bergbauaktivitäten im 19. Jahrhundert eröffneten und ein kleines Denkmal zu Ehren der gefallenen Soldaten in den beiden Weltkriegen in Băile Borșa in den Jahren 1914 und 1944 errichteten. Das Denkmal befindet sich vor der Kirche des Heiligen Franziskus von Assisi[17] Nahe der Strada Independenţei nr. 7 steht eine 2018 restaurierte und wiedergewählte Stele: Monumentul Minerilor (deutsch Das Denkmal der Bergleute)[18] zum Gedenken an die am 6. August 1929, zur Zeit der großen Weltwirtschaftskrise, von der Armee im Schiltal erschossenen Arbeiter. Diese bestreikten damals die Lupeni-Mine. Im Gedenken dran wird in Rumänien jedes Jahr am 6. August der Tag der Bergarbeiter begangen.[10]
Stadion
Pfefferfeld hat ein kleines Fußballstadion, das Stadionul Minerul Băile Borșa (deutsch Bergmnannstation Pfefferfeld).
Aussichtspunkte
Auf dem Piatra Baitei, östlich des Ortes, gibt es einen Aussichtspunkt über den Ort. Auf dem Gipfel steht ein großes Stahlgerüst-Kreuz.[19]
Etymologie
Etymologie des Ortsnamens: aus Baia (aus dem Substantiv Bade „Untertagebergbau; Mine, Grube“; lateinisch *bannea – ungarisch bánya) + Borșa (Familienname Borșa).[20]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ghid turistic și obiective turistice Baia Borșa. Archiviert vom am 2. Januar 2011; abgerufen am 24. Januar 2011 (rumänisch).
- ↑ Legea nr. 2/1968
- ↑ a b c Băile Borșa (Județul Maramureș). Archiviert vom am 15. August 2009; abgerufen am 24. Januar 2011 (rumänisch).
- ↑ a b Stațiuni de odihnă și tratament: Băile Borșa. Archiviert vom am 29. Februar 2012; abgerufen am 29. März 2011 (rumänisch).
- ↑ Amenajararea turistică a localității Borșa
- ↑ GTyirean (google Maps): Gara Mocanița Comanu
- ↑ Geoportalul INIS al României
- ↑ CFF Vișeu de Sus ( des vom 2. Dezember 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ioan Nădișan, Vasile Bologa, Surse hidrominerale și stațiuni bal¬neare din Maramureș, Baia Mare, Editura Universității de Nord, 2012.
- ↑ a b "Graiul Maramureşului Resfinţirea statuii minerului, eveniment istoric şi unic la Baia Borşa"
- ↑ Mioma Priora (google Maps): Granodiorite quarry
- ↑ Google Street View: 17 Strada Independenţei Băile Borșa, Kreis Maramureș
- ↑ Băile Borșa
- ↑ Leonard (google maps): Saint Elisabet Chapel
- ↑ muntiimaramuresului.ro: Borşa
- ↑ virtualtravelguide.ro: Mănăstirea Baia Borșa - Sf. Nicolae
- ↑ Baile Borsa Archives. Maramures - Localitati, obiective turistice, puncte de interes, abgerufen am 4. Juni 2024 (rumänisch).
- ↑ Bogdan Halastauan (google maps): Monumentul Minerilor
- ↑ cristian adrian kutasi surducan (google Maps): Piatra Baitei
- ↑ Dorin Ștef, Dicționar etimologic al localităților din județul Maramureș, Editura Ethnologica, Baia Mare, 2016.

