Bahnstrecke Seckach–Miltenberg
| Seckach–Miltenberg West | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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| Streckennummer (DB): | 4124 (Seckach–Landesgrenze) 5223 (Miltenberg West–Landesgrenze) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Kursbuchstrecke (DB): | 784, ex 321h (1946) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckenlänge: | 42,441 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckenklasse: | Seckach–Landesgrenze: CE Landesgrenze–Miltenberg West: C3 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Maximale Neigung: | 23 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Minimaler Radius: | 200 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckengeschwindigkeit: | Miltenberg–Buchen: 80 km/h Buchen–Seckach: 50 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Zugbeeinflussung: | PZB | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Seckach–Miltenberg ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Nebenbahn in Baden-Württemberg und Bayern. Sie verbindet Seckach mit Miltenberg und wird im Schienenpersonennahverkehr von der Linie RB 84 der Westfrankenbahn bedient, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn. Bis Rippberg gilt dabei der Tarif des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN), ab Schneeberg im Odenwald derjenige der Verkehrsgemeinschaft am Bayerischen Untermain (VAB).
Die Strecke wird auch als Madonnenlandbahn bezeichnet, der Name leitet sich vom Madonnenland ab, der auf einem Großteil der Strecke durchquerten Region in Nordbaden und Franken. Dazu gehören der Neckar-Odenwald-Kreis mit etwa 150.000 und der Landkreis Miltenberg mit 130.000 Einwohnern.
In Seckach zweigt die Strecke von der Bahnstrecke Neckarelz–Osterburken ab, in Miltenberg ist sie mit den Strecken Aschaffenburg–Miltenberg und Miltenberg–Wertheim verknüpft. In Seckach besteht dabei Anschluss an die S-Bahn Rhein-Neckar.
Geschichte


Im Anschluss an ihre am 12. November 1876 fertiggestellte Strecke Aschaffenburg–Miltenberg bauten die Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen bis zum 15. April 1880 eine Anschlussstrecke von der heutigen Abzweigstelle Miltenberg West nach Amorbach[3] und führten dabei die in Aschaffenburg beginnende Streckenkilometrierung fort.
Von Seckach aus errichteten die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen ihrerseits zunächst eine Strecke bis Walldürn, die am 1. Dezember 1887 in Betrieb ging und eine eigene Kilometrierung von Seckach aus hatte. Am 20. September 1899 wurde sie über die badisch-bayerische Grenze hinweg nach Amorbach verlängert.[4]
Von 1911 bis 1999 bestand außerdem eine Zweigstrecke von Walldürn nach Hardheim. Jedoch wurde der Personenverkehr auf dieser Strecke schon 1954 eingestellt.[5]
Als Umleitungsroute hatte die Strecke im Rahmen der Landesverteidigung bis 1990 strategische Bedeutung, insbesondere für militärische Einrichtungen der Region. Die Ausweichanschlussstelle Buchen-Sansenhecken wird zur Holzverladung genutzt.
Die Bürgermeister der Region erhoffen sich von der Madonnenlandbahn eine weitere Verbesserung im sich langsam entwickelnden Regionaltourismus. Im Herbst 2007 wurde nach mehrmonatiger Streckensperrung durch die Westfrankenbahn die Strecke auf Zugleitbetrieb umgestellt; daneben soll die Strecke weiter ertüchtigt werden (z. B. Umbau der Gleisanlagen im Bahnhof Walldürn, Rückbau und technische Sicherung von Bahnübergängen, weitere Erhöhung der Geschwindigkeit etc.). 2017 wurde der Haltepunkt Rippberg barrierefrei ausgebaut, 2018 folgte der Bahnhof Walldürn. Die Westfrankenbahn strebte die Barrierefreiheit aller Bahnsteige bis Ende 2019 an.[6] In Buchen wurden beide Bahnsteige 2021 barrierefrei ausgebaut.[7] Als letzte Station wurde der Haltepunkt Hainstadt 2023 barrierefrei ausgebaut.[8]
Betrieb
Im Jahresfahrplan 2013 fuhr montags bis freitags jede Stunde je ein Zug pro Richtung, mit zusätzlichen Verstärkerzügen Morgens und Nachmittags. Einzelne Fahrten werden im Schienenersatzverkehr mit Omnibussen erbracht. Ein einheitlicher Taktfahrplan existiert nur an Wochenenden, wenn alle zwei Stunden gefahren wird. Seit 15. Dezember 2013 gibt es an Samstagen, Sonn- und Feiertagen Direktverbindungen von Seckach bzw. Walldürn nach Aschaffenburg Hbf und zurück. Es werden Dieseltriebwagen der Baureihe 642 eingesetzt. Sonn- und feiertags kann Walldürn, sowohl aus Richtung Aschaffenburg als auch aus Richtung Seckach, jeweils bis etwa 22:00 Uhr erreicht werden. Der Aufenthalt in Walldürn beträgt am Wochenende jetzt nur noch etwa zehn Minuten. Werktags hat die Mehrzahl der Züge in Walldürn einen Aufenthalt von 20 Minuten, teilweise sogar bis zu 40 Minuten. Mit dem Fahrplanwechsel 2008/2009 wurde die Streckenhöchstgeschwindigkeit auf 80 km/h erhöht. Seit Sommer 2009 ist die Strecke durchgehend mit vereinfachtem Zugfunk (VZF 95) ausgerüstet. Im Bahnhof Walldürn wurde für Holztransporte, deren Verladung momentan in Miltenberg und Sansenhecken stattfindet, ein Ladegleis errichtet.
Zukunft
Im Zielfahrplan des Deutschland-Takts ist ein stündlicher Regionalexpress Mosbach–Seckach–Miltenberg–Lauda–Crailsheim vorgesehen. Zugkreuzungen sind zur vollen Stunde in Bödigheim und Miltenberg geplant, sodass ein Taktknoten mit Umsteigemöglichkeit zum Regionalexpress nach Frankfurt besteht.[9]
Literatur
- Klaus Narloch: Nostalgische Zeitreise mit der Eisenbahn „Das Madonnenland dampft“. In: Rhein-Neckar-Zeitung. 2. Oktober 2006. (Buchen: Zwischen Miltenberg und Seckach kamen am Wochenende zahlreiche Eisenbahnfreunde und Fotografen ganz auf ihre Kosten.)
- Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Band 1: Historische Entwicklung und Bahnbau. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2001, ISBN 3-88255-766-4.
- Anne Grießer: Die Madonnenlandbahn. Durch den Odenwald zum Main. Sutton Verlag GmbH, 2019, ISBN 978-3-96303-025-3.
- Tim Schulz: Fast wie neu. In: Regionalverkehr. Band 23, Nr. 3, Mai 2020, ISSN 1615-7281, S. 44–49.
- Andreas Kuhfahl: Nebenbahnen in Unterfranken. Eisenbahn-Fachbuchverlag Michael Resch, Coburg 2013, ISBN 978-3-944237-07-7, S. 200–213.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ DB InfraGO - Infrastrukturregister
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2009/2010. 7. Auflage. Schweers + Wall, Aachen 2009, ISBN 978-3-89494-139-0.
- ↑ Offizielle Anzeigen: Verkehrseröffnungen etc. In: Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. Nr. 28, 12. April 1880, S. 378 (digitale-sammlungen.de).
- ↑ Offizielle Anzeigen: Bahneröffnungen. In: Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. Nr. 94, 3. Dezember 1887, S. 807 (digitale-sammlungen.de).
- ↑ Scharf, Band 1, 2001. Die Querverbindung Seckach-Walldürn-Amorbach, S. 231–256.
- ↑ Bahnhofsanierung in Walldürn: Wenn der Bahnsteig anthrazitfarben strahlt. In: Rhein-Neckar-Zeitung. 5. Mai 2018, abgerufen am 19. Oktober 2018.
- ↑ Baden-Württemberg: Bahnhof Buchen komplett barrierefrei. lok-report.de, 20. Oktober 2021, abgerufen am 2. September 2024.
- ↑ Madonnenlandbahn ist barrierefrei. nokzeit.de, 6. Mai 2023, abgerufen am 2. September 2024.
- ↑ Zielfahrplan Deutschland-Takt – Dritter Gutachterentwurf – Bayern. (PDF) Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, abgerufen am 18. September 2024.
