Bahnstrecke Martinet–Beaucaire

Martinet–Beaucaire
Keilbahnhof in Saint-Julien-les-Fumades. Links die Strecke nach Martinet
Keilbahnhof in Saint-Julien-les-Fumades. Links die Strecke nach Martinet
Streckennummer (SNCF):813 000
Streckenlänge:88,1 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 14[1] 
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
0,0 Le Martinet 252 m
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
1,7 Auzonnet (80 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
2,4 Saint-Florent-sur-Auzonnet 227 m
2,5 Entwidmungsende
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
3,4 Auzonnet (48 m)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
5,0 Auzonnet (94 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
5,3 Saint-Jean-de-Valériscle 207 m
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
5,6 Tunnel de Barrière (115 m)
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
D 904 (ehem. N 104)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
7,0 Les Mages 186 m
Brücke (Strecke außer Betrieb)
7,5 Viaduc de Couzet (60 m)
Brücke (Strecke außer Betrieb)
7,9 Viaduc de Roumajac (60 m)
Abzweig ehemals geradeaus und von links
Bahnstrecke Le Teil–Alès von Le Teil
ehemaliger Bahnhof
10,0 Saint-Julien-Les Fumades (Keilbahnhof) 168 m
Brücke über Wasserlauf
10,3 Auzonnet (Viaduc de St-Julien, 176 m)
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
Bahnstrecke Le Teil–Alès nach Alès
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
19,2 Célas (PLM) 187 m
Kreuzung geradeaus obenBahnhof quer
19,7 Célas (ARM) u. Strecke von Port-l’Ardoise 179 m
Strecke querAbzweig geradeaus und von linksStrecke quer
Bahnstrecke Alès–Port-L’Ardoise nach Alès
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
20,7 Tunnel de Célas (391 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
26,0 Saint-Just-et-Vacquières 180 m
Brücke (Strecke außer Betrieb)
27,5 Viaduc des Troubadours (138 m)
Brücke (Strecke außer Betrieb)
28,4 Viaduc du Mas-Champion (80 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
30,7 Euzet-les-Bains 149 m
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
D 981 (ehem. N 581)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
34,6 Saint-Maurice-de-Cazevieille 142 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
38,1 Foissac-Baron 130 m
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
43,7 Les Seynes (70 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
45,1 Montaren 103 m
47,9 Entwidmungsende
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
Bahnstrecke Uzès–Nozières-Brignon von Nozières-Brignon
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
48,3 Uzès 105 m
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
D 982 (ehem. N 582)
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
D 979 (ehem. N 579)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
52,5 Pont-des-Charrettes 70 m
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
D 981 (ehem. N 581)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
60,0 Vers-Collias 47 m
61,9 Ausbauende
ehemaliger Bahnhof
62,6 Pont-du-Gard 37 m
Abzweig geradeaus und von links
62,3 Gleisanlieger LIB Industrie
Bahnübergang
D 6086 (ehem. N 86)
Brücke
D 6100 (ehem. N 100)
Abzweig geradeaus und von links
Bahnstrecke Givors-Canal–Grezan von Givors-Canal
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
68,0 Remoulins-Pont-du-Gard 27 m
Brücke über Wasserlauf
68,8 Gardon (150 m)
ehemaliger Bahnhof
69,0 Lafoux-les-Bains 31 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
Bahnstrecke Givors-Canal–Grezan nach Grezan
69,2 Ausbauende
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
71,2 Sernhac 27 m
Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)
A 9
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
75,9 Meynes-Montfrin 20 m
77,2 Widmungsende
78,3 LGV Saint-Brès–Les Angles
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
79,3 Comps 18 m
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
81,0 Tunnel de Comps (210 m)
Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)
Av. de Nîmes / Av. de Farciennes (ehem. N 99)
Abzweig ehemals geradeaus und von linksBetriebs-/Güterbahnhof Streckenende und quer
86,3 Beaucaire-Güterbf.
Abzweig geradeaus und von rechts
Bahnstrecke Tarascon–Sète-Ville von Sète
Kilometer-Wechsel
86,1
2,8
Abzw. Saint-Montant
Abzweig geradeaus und ehemals nach linksBetriebs-/Güterbahnhof Streckenende und quer
Beaucaire (alter Bf.) 6 m
Brücke über Wasserlauf
2,5 Canal du Rhône à Sète (2×: 34 + 92 m)
Bahnhof
0,8 Beaucaire 17 m
Bahnstrecke Tarascon–Sète-Ville nach Tarascon
Bahnhof Uzès

Die Bahnstrecke Martinet–Beaucaire ist eine 88,1 km lange Eisenbahnstrecke im französischen Département Gard. Sie verbindet die Ausläuferregion der Cevennen mit den Niederungen am Unterlauf der Rhône zwischen Avignon und Nîmes. Sie war nur eingleisig ausgelegt und nicht elektrifiziert und ist heute größtenteils stillgelegt.

Der Bau der Strecke war vor allem durch den Steinkohlenbergbau in Le Martinet begründet. Ab 1880 wurde über sie ein bedeutender Bergbauverkehr abgewickelt. Später folgte die Auswahl der Trasse gen Süden auch den Erfordernissen für einen rationalen Transport von den berühmten Steinbrüchen bei Vers-Pont-du-Gard. Am anderen Ende der Strecke entspricht der Abschnitt bei Beaucaire dem ehemaligen Endpunkt der Bahnstrecke Tarascon–Sète-Ville, bevor diese durch eine direkte Verbindung mit einer Brücke über die Rhône mit der Bahnstrecke Paris–Marseille verbunden wurde.

Geschichte

Aufbau

Eröffnung der Strecke
Datum Länge Abschnitt
30. 08. 1880 10,0 Le Martinet – Saint-Julien-les-Fumades
30. 08. 1880 19,7 Uzès – Remoulins-Pont-du-Gard
25. 09. 1883 38,3 Saint-Julien-les-Fumades – Uzès
25. 09. 1883 17,1 Lafoux-les-Bains – Saint-Montant

Dieser südlichste Streckenteil zwischen Saint-Montant – heute ein Ortsteil von Beaucaire, in dem 1873 ein Stahlwerk eröffnet hatte – sowie Beaucaire, unmittelbar an der Rhône gelegen, ging bereits am 9. August 1840 in Betrieb. Diese zwei Kilometer kurze Strecke wurde mit der Eröffnung der Rhônebrücke 1852 in die Bahnstrecke Tarascon–Sète-Ville integriert. Schnell konnte sich der Versorgungsradius der hier angesiedelten Fabriken in den 1850er Jahren durch die schnelle Ausdehnung der ersten Eisenbahnstrecken ausweiten. Das Werk in Saint-Montant bezog Gussstahl aus Saint-Louis bei Marseille und seit den 1880er Jahren die Kohle aus Le Martinet.[2]

Die Konzessionierung und den Bahnbetrieb übernahm die Chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM). Gemeinsam für mehrere Strecken stellte sie einen Konzessionsantrag, der am 3. Juli 1875 genehmigt wurde.[3] Der Bau ging zügig voran und bereits am 30. August 1880 konnten die ersten beiden Abschnitte eröffnet werden. Gut drei Jahre später war die gesamte Strecke eröffnet gemäß nebenstehender Tabelle. Die in Remoulins kreuzende Bahnstrecke Givors-Canal–Grezan ersparte den Bau weiterer drei Kilometer.

Gleisplan Célas nach 1899

Zur gleichen Zeit baute eine andere Gesellschaft, die Compagnie du chemin de fer et de la navigation d’Alais au Rhône et à la Méditerranée (ARM), in Ost-West-Richtung ebenfalls eine Neubaustrecke. Sie führte von Alès nach Port-l’Ardoise und wurde am 31. Juli 1882 eröffnet. In Célas wurde eine aufwändige Brückenkonstruktion errichtet, aber keine Gleisverbindung geschaffen. Die beiden Bahnhöfe der ARM und PLM waren kaum 100 Meter von einander entfernt, hatten aber betrieblich keine Verbindung. Das im Südosten verlaufende Verbindungsgleis kam erst 1899 hinzu, nachdem die PLM die ARM im März 1889 wegen ihrem Konkurs übernommen hatte.[4]

Schließung

Nach Verstaatlichung und Verwaltung durch die SNCF kam am 5. Dezember 1938 die Schließung für den Personenverkehr. Bereits zwei Jahre später erfolgte für den knapp 10 km langen Abschnitt Saint-Julien-les-Fumades–Célas die Einstellung des Güterverkehrs, in den 1950er Jahren die 28 km bis Uzès.

Nach Schließung des Kohlenbergwerks in Le Martinet wurde am 5. Juli 1971 der Bahnverkehr auf diesen 3 km bis Saint-Florent-sur-Auzonnet eingestellt und die Strecke bereits ein halbes Jahr später entwidmet.[5] In den 1990er Jahren wurden dann in drei Etappen die verbliebenen Abschnitte auch für den Güterverkehr geschlossen und entwidmet.[4]

Heute ist der südliche Streckenteil auf 28 km zwischen Uzès und Beaucaire als Freizeitweg Voie verte gekennzeichnet.[6]

Commons: Martinet–Beaucaire – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. 118. Le Martinet - Beaucaire (Gard) Massif Central Ferroviaire: Inventaire, 11. November 2023.
  2. Création de l'usine de la métallurgie en France. In: Le Génie Civil, Band 8, 24. April 1886, S. 389–390.
  3. Loi relative à la déclaration d’utilité publique de plusieurs Chemins de fer et à la concession de ces chimins à la Chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée. Bulletin des lois de la République française, Nr. 266, S. 265–266.
  4. a b Ligne Le Martinet - Beaucaire. Infrastructure ferroviaire française, Occitanie, Gard (30), Fandom, 1. November 2020.
  5. 216 Le Martinet - Saint Florent sur Auzonnet (Gard) Massif Central Ferroviaire: Inventaire. Requêtes géographiques: section de ligne élémentaire, 30. November 2023.
  6. Découvrez le Gard : Voie verte Uzès Beaucaire. petit futé.