Bahnstrecke Koszalin–Goleniów

Koszalin–Kołobrzeg–Goleniów (Köslin–Kolberg–Gollnow)
Der Bahnhof in Trzebiatów (Treptow (Rega))
Verlauf der PKP-Strecke 402
Streckennummer:	Koszalin–Goleniów: 402 Mosty R302–Port Lotniczy Szczecin Goleniów: 434
Kursbuchstrecke (PKP):	382, 375
Kursbuchstrecke:	111d (Koszalin – Kołobrzeg 1934) 111c (Kołobrzeg – Goleniów 1934) 111d, 111e (1940)
Streckenlänge:	142,131 km
Spurweite:	1435 mm (Normalspur)
Streckengeschwindigkeit:	120 km/h
von Danzig 0,000 Koszalin (Köslin) nach Stargard Szczeciński Kleinbahnen nach Polanów und nach Bobolice 8,410 Mścice (Güdenhagen) nach Mielno 11,650 Kazimierz Pomorski (Bast-Kasimirsburg) 14,149 Będzino (Alt Banzin; ehem. Bf) 17,420 Słowienkowo (Wolfshagen [Pom.]) 19,630 Miłogoszcz (Hohenfelde [Pom.]; ehem. Bf) 23,890 Tymień (Timmenhagen; ehem. Bf) 28,240 Łasin Koszaliński (Lassehne; ehem. Bf) 30,168 Ustronie Morskie (Henkenhagen b. Kolberg) 33,690 Bagicz (Bodenhagen) Kołobrzeg Łasy Miejskie 37,300 Podczele (Kolberg Stadtwald) 37,768 Żółycze (Schülerbrink) 40,690 Kołobrzeg Amfiteatr von Szczecinek 42,432 Kołobrzeg (Kolberg) Hafenbahn Kołobrzeg 43,478 Kołobrzeg Stadion (Kostrzewno, Siederland; ehem.Bf) Kolberger Kleinbahn nach Gościno 45,375 Kołobrzeg Radzikowo 48,331 Korzystno (Alt Werder) 50,270 Stary Borek (Altbork; ehem. Bf) 53,243 Głowaczewo (Papenhagen; ehem. Bf) 56,920 Karcino (Langenhagen [Pom.]; ehem. Bf) 60,240 Bieczyno Pomorskie (Hagenow [Pom.]; ehem. Bf) Kleinbahn von Popiele 66,711 Trzebiatów (Treptow [Rega]) nach Wysoka Kamieńska Kleinbahn nach Gryfice und nach Mrzeżyno 72,430 Gąbin (Gummin; ehem. Bf) 78,841 Górzyca Reska (Görke [Kr. Greifenberg Pom.]; ehem. Bf) Kleinbahn von Popiele 85,570 Gryfice (Greifenberg [Pom.]) Kleinbahn nach Stepnica 91,555 Baszewice (Batzwitz; ehem. Bf) von Wysoka Kamieńska 99,266 Płoty (Plathe) nach Worowo nach Resko 107,574 Wyszogóra (Piepenburg) 109,915 Żabowo (Groß Sabow; ehem. Bf) Kleinbahn von Dobra 118,237 Nowogard (Naugard) 124,218 Wyszomierz (Wismar [Pom.]; ehem. Bf) 128,266 Osina (Schönhagen [Kr. Naugard]; ehem. Bf) 132,100 Burowo (Burow) 133,780 Mosty WBK 817 (Militäranschluss) 134,315 Mosty (Speck; ehem. Bf) 134,580 Mosty R301 135,462 0,306 Mosty R302 3,853 Port Lotniczy Szczecin-Goleniów von Świnoujście 142,131 Goleniów (Gollnow) nach Szczecin Dąbie

Die Bahnstrecke Koszalin–Goleniów (deutsch Köslin–Gollnow) ist eine Nebenstrecke des staatlichen polnischen Eisenbahn­infrastruktur­unternehmens PKP Polskie Linie Kolejowe im Norden der Woiwodschaft Westpommern.

Die Hinterpommersche Eisenbahn der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft erreichte 1859 die Stadt Köslin (polnisch Koszalin) und von dort 1869 die Stadt Stolp (Słupsk). Kolberg (Kołobrzeg) war seit 1859 über eine von Belgard (Białogard) kommende Strecke an die Eisenbahn angebunden.^[1]

1882 fand durch die Altdamm-Colberger Eisenbahn-Gesellschaft die Eröffnung der Bahnstrecke von Altdamm (Szczecin-Dąbie) über Gollnow (Goleniów) nach Kolberg statt. In Gollnow erhielt die Bahnstrecke 1892 Anschluss an die Strecke nach Wollin (Wolin) bzw. Cammin (Kamień Pomorski). Gleichzeitig übernahm die Preußische Staatsbahn die Betriebsführung zwischen Altdamm und Gollnow.^[2] 1899 verlängerte die Gesellschaft die Strecke bis Köslin. 1903 wurde die Gesellschaft verstaatlicht.

Die Gesamtstrecke ist bis Kołobrzeg mit 80 km/h (lokomotivbespannte Personenzüge) bzw. 90 km/h (Triebwagen) bzw. 60 km/h (Güterzüge) zu befahren, bis Mosty mit 100 km/h bzw. 120 km/h bzw. 70 km/h, danach mit 80 bis 100 km/h bzw. 100 km/h bzw. 60 bis 70 km/h.^[3] Der elektrische Betrieb zwischen Koszalin und Kołobrzeg ist seit dem 29. Oktober 1988 möglich.

Nach Quellenlage soll bereits 1985 eine Bahnstrecke zwischen dem Abzweig Mosty R301 zum Flughafen Stettin-Goleniów (polnisch Port Lotniczy Szczecin Goleniów) aus Richtung Nowogard bestanden haben.^[4]

Mit der Errichtung eines Flughafenbahnhofes mit Personenverkehr wurde zusätzlich eine Verbindungskurve von Mosty R302 aus Richtung Goleniów erbaut, die am 6. September 2013 in Betrieb genommen wurde und auf der seit 8. Dezember 2014 nach einer Streckenertüchtigung die Züge mit 100 km/h verkehren können.^[4]

Im Westen des Bäderorts Kołobrzeg quert die Bahnstrecke direkt südwestlich des Bahnhofs Kołobrzeg die Parsęta auf einer Stahlfachwerkbrücke und anschließend den parallel verlaufenden Drzewny-Kanal auf einer Balkenbrücke. 2013 wurde die Bahnstrecke zur Erneuerung der letzteren Brücke unterbrochen und südwestlich der Brücken ein temporärer Haltepunkt auf der Fläche des früheren Bahnhofs Kołobrzeg Kostrzewno (Kolberg Siederland) eingerichtet. Auf Initiative der Woiwodschaft Westpommern und der Stadt wurden die Anlagen zu einem dauerhaften Haltepunkt ausgebaut, der am 15. Juni 2014 eröffnet wurde. Er trägt nach dem benachbarten Stadion des Fußballvereins MKP Kotwica Kołobrzeg den Namen Kołobrzeg Stadion.^[5]

Seit 10. März 2024 wird am äußeren südwestlichen Ortsrand von Kołobrzeg der neue Haltepunkt Kołobrzeg Radzikowo bedient. Im Osten von Kołobrzeg wurde am 9. Juni 2024 der neue Haltepunkt Kołobrzeg Amfiteatr in Betrieb genommen.^[6][7]

Die Bahnstrecke Koszalin–Goleniów verläuft in Ost-West-Richtung und verbindet die Städte Koszalin, Kołobrzeg, Trzebiatów (Treptow [Rega]), Gryfice (Greifenberg), Płoty (Plathe), Nowogard (Naugard) und Goleniów (Gollnow) miteinander. Außerdem stellt sie eine Verbindung her zwischen der Bahnstrecke Szczecin Dąbie–Świnoujście und der Bahnstrecke Stargard Szczeciński–Gdańsk.

Der Personennahverkehr wird durch Polregio betrieben. Zwischen Koszalin und Kołobrzeg wurden im Fahrplanjahr 2024/2025 wochentags acht sowie zwischen Kołobrzeg, Goleniów und Stettin elf Zugpaare angeboten, an Wochenenden ein bis zwei Fahrten weniger. Zur Überbrückung des nicht elektrifizierten Streckenabschnitts zwischen Kołobrzeg und Goleniów setzt Polregio die als Hybryda bezeichnete, wahlweise via Oberleitung oder Dieselmotoren versorgte EN63H-Variante der Impuls-Triebwagen des Herstellers Newag sowie reine Dieseltriebwagen ein.^[8][9]

Zusätzlich führt PKP Intercity Fernzüge über die Strecke: Während zwischen Kołobrzeg und Goleniów nur in den Sommermonaten ein tägliches Intercity-Zugpaar Kołobrzeg–Szczecin Główny–Wrocław Główny angeboten wird, verkehren zwischen Koszalin und Kołobrzeg ganzjährig mehrere Fernzüge pro Tag, die Kołobrzeg über Danzig u. a. mit Warschau verbinden.^[10][11]

• Ryszard Stankiewicz und Marcin Stiasny: Atlas Linii Kolejowych Polski 2014. Eurosprinter, Rybnik 2014, ISBN 978-83-63652-12-8, S. A2, B1–2
• Wolfram Bäumer, Siegfried Bufe: Eisenbahnen in Pommern. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1988, ISBN 3-922138-34-9 (Ostdeutsche Eisenbahngeschichte 3).
• Johannes Hinz: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Bechtermünz, Augsburg 1996, ISBN 3-86047-181-3.
• Johannes Hinz: Pommern-Lexikon. Für alle, die Pommern lieben. Sonderausgabe. Flechsig-Buchvertrieb, Würzburg 2001, ISBN 3-88189-394-6.
• Deutsches Kursbuch. Gesamtausgabe der Reichsbahn-Kursbücher, Ausgabe vom 21. Januar 1940

• Ogólnopolska Baza Kolejowa: Linia Koszalin – Goleniów (402). In: bazakolejowa.pl. 9. Juni 2025; abgerufen am 7. September 2025 (polnisch, schematische Darstellung des Streckenverlaufs). 
• Karte des Eisenbahnnetzes Pommerns 1944. In: web.hs-merseburg.de/~nosske. 1944, archiviert vom Original am 3. September 2014; abgerufen am 7. September 2025.