Bahnstrecke Bern Fischermätteli–Schwarzenburg
| Bern Fischermätteli–Schwarzenburg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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| Streckennummer (BAV): | 297 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Fahrplanfeld: | 306 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckenlänge: | 17,35 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Stromsystem: | 15 kV 16,7 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Maximale Neigung: | 35 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Minimaler Radius: | 177 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckengeschwindigkeit: | 90 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Zugbeeinflussung: | ETCS Level 1[1] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Bern Fischermätteli–Schwarzenburg ist eine Eisenbahnstrecke im Schweizer Kanton Bern. Die Bern-Schwarzenburg-Bahn eröffnete die normalspurige und eingleisige Strecke 1907 und elektrifizierte sie 1920.
Geschichte
Vor der Eröffnung der Bahn bestanden von Schwarzenburg aus zwei bis drei tägliche Kutschenverbindungen für jeweils sechs Personen mit einer Fahrtdauer von mindestens drei Stunden.[2]
Die Strecke wurde durch die 1901 gegründete Eisenbahngesellschaft Bern-Schwarzenburg-Bahn erbaut. Infolge grösserer Bauschwierigkeiten wurde sie erst am 1. Juni 1907[3] eröffnet.[4] Die Strecke brachte einen wirtschaftlichen Aufschwung für Schwarzenburg.[2]
Die Strecke wurde elektrifiziert, und am 6. Dezember 1920 wurde der elektrische Betrieb Bern–Schwarzenburg aufgenommen.[3]
Durch die Fusion der Bern-Schwarzenburg-Bahn mit der Gürbetalbahn wurde per 1. Januar 1944 die Gürbetal-Bern-Schwarzenburg-Bahn die Betreiberin der Strecke. Die Gürbetal-Bern-Schwarzenburg-Bahn war daraufhin Teil einer Betriebsgruppe unter Führung der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn.[3]
Besonders in den 1960er Jahren wurde eine Streckenstilllegung diskutiert, da für den Bau einer neuen Betonbrücke übers Schwarzwasser hohe Investitionen nötig waren.[2]
1978 wurde ein Kredit in Höhe von 2,62 Millionen Schweizer Franken für die Ausrüstung der Strecke mit elektrischen Sicherungs- und Fernübertragungseinrichtungen bewilligt.
Im Mai 1982 wurden Relaisstellwerke der Bauform Domino 69 Spezial mit Rückfallweichen und Gleichstromblock ohne durchgehende Streckengleisfreimeldeanlage[5] in Betrieb genommen und wurden Fernsteuerungen der Bauform Integra aus Bern Weissenbühl ausgeführt.[3]
Durch eine Fusion übernahm 1997 die BLS Lötschbergbahn die Strecke. 2006 wurde die BLS AG Nachfolgerin der BLS Lötschbergbahn. Rückwirkend zum 1. Januar 2009 wurde die in mehrheitlichem Eigentum des Bundes stehende BLS Netz die Infrastrukturbetreiberin der Strecke.
Im Juni 2025 vereinbarten Siemens Mobility und BLS Netz eine Erneuerung der Leit- und Sicherungstechnik und Hochrüstung ETCS Level 1 auf ETCS Level 2 ohne Signale mit geplanter Inbetriebnahme 2029.[1]
- Unfälle
Am 28. Juni 1916 entgleiste in der Station Ausserholligen ein Personenwagen und stürzte um; ein Reisender starb, 20 wurden verletzt.[6]
Streckenbeschreibung
Die Strecke weist neben ihrer Steigung von 35 ‰, die sie zu den steilsten Normalspurstrecken in der Schweiz macht, auch enge Kurvenradien von mindestens 177 Metern[7] auf. Aus diesem Grund werden auch immer wieder Mess- und Testfahrten für Neuzulassungen durchgeführt.[5] Die maximale Geschwindigkeit für Personenzüge mit erhöhter Kurvengeschwindigkeit beträgt auf diesen Abschnitten 55 km/h.
Bei der Streckenkilometrierung wird die Kilometrierung der Bahnstrecke Bern–Belp–Thun mit dem Nullpunkt im Bahnhof Bern fortgesetzt.
Verkehr
Im ersten Betriebsjahr verkehrten sechs tägliche mit Dampflokomotiven bespannte Zugpaare zwischen Bahnhof Bern und Schwarzenburg mit einer Reisezeit von 1,5 Stunden.[2]
1992 verkehrten die Personenzüge im Stundentakt mit Verstärkern zu den Hauptverkehrszeiten am Morgen, Mittag und am frühen Abend. Bei den stündlichen Regelzügen betrug die Fahrzeit 32 Minuten. Werktags verkehrten 23 Züge je Richtung.[8]
2007 verkehrten im Halbstundentakt über 30 Zugpaare der Linie S 2 der S-Bahn Bern. Die Reisezeit der niederflurigen Züge zwischen Bern und Schwarzenburg betrug 32 Minuten. Dabei wurden jährlich 2,1 Millionen Fahrgäste befördert. Allein der Bahnhof Schwarzenburg verzeichnete werktags 2100 Einsteiger.[2]
Literatur
- Hans G. Wägli: Schienennetz Schweiz und Bahnprofil Schweiz CH+. AS Verlag, Zürich 2010, ISBN 978-3-909111-74-9.
Weblinks
- Führerstandsmitfahrt S6 Schwarzenburg – Bern auf YouTube, 31. Dezember 2023 (Aufnahmen vom August 2023).
Einzelnachweise
- ↑ a b Siemens Mobility signs framework agreement with Swiss BLS for ETCS Level 2 upgrade. Siemens Mobility, 25. Juni 2025, abgerufen am 25. Juni 2025 (englisch).
- ↑ a b c d e Barbara Imboden: «100 Jahre Bern-Schwarzenburg-Bahn». Eine Sonderausstellung des Regionalmuseums Schwarzwasser. In: Könizer Zeitung/Der Sensetaler. Nr. 5, Mai 2007, S. 7 (scribd.com).
- ↑ a b c d Köniz. In: Schweizer Stellwerke. Abgerufen am 25. Juni 2025.
- ↑ Bern-Schwarzenburg-Bahn. In: HIWEPA – Die Plattform für Historische Wertpapiere. Abgerufen am 25. Juni 2025.
- ↑ a b 297 Bern Fischermätteli – Schwarzenburg. In: Schweizer Stellwerke. Abgerufen am 26. Juni 2025.
- ↑ Marcel Manhart: Liste der schwersten Bahnunfälle in der Schweiz bis Mai 2006 von SBB Historic. In: info 24 – ÖV – Bahn – Bus – Tram – Schiff. Abgerufen am 26. Oktober 2013.
- ↑ GBS Gürbetal – Bern – Schwarzenburg. In: mapo's Seiten. Maurizio Polier, abgerufen am 21. Januar 2023.
- ↑ Kursbuch 1993/93 Fahrplanfeld 297.
