Bahnstrecke Alès–Port-L’Ardoise

Alès–Port-L’Ardoise
Kreuzungsbahnhof in Célas. Oben die Bahnstrecke Martinet–Beaucaire
Streckennummer (SNCF):812 000
Streckenlänge:58,0 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 20[1] 
Bahnstrecke Saint-Germain-des-Fossés–Nîmes
von St.-Germain über La Bastide-St-Laurent-les-Bains
Abzweig geradeaus und von links
Bahnstrecke Le Teil–Alès von Le Teil
Tunnel
Tunnel du Pèlerin (211 m)
Bahnhof
0,0
674,1
Alès (PLM) 136 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
Bahnstrecke Saint-Germain-des-Fossés–Nîmes nach Nîmes
ehemaliger Bahnhof
Alès (ARM)
2,3 Beginn Entwidmung
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Avene
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
6,1 Méjannes-Mons 170 m
Abzweig quer und von rechts (Strecke außer Betrieb)Strecke querKreuzung geradeaus untenBahnhof querStrecke quer
Bahnstrecke Martinet–Beaucaire u. Célas (PLM) 187 m
Strecke nach halblinks (außer Betrieb)BahnhofStrecke nach halbrechts und von links
9,2 Célas (ARM) u. unvollendete Stichstrecke v. Salindres 179 m
Abzweig geradeaus, von halblinks und von halbrechts (Strecke außer Betrieb)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
14,5 Brouzet 178 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
20,0 Seynes 267 m
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
~27,7 D 979 (ehem. N 579)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
27,8 Vallérargues-La Bruguière 300 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
30,8 La Bruguière 263 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
33,0 Fontarèches-St-Laurent 253 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
40,5 Cavillargues 137 m
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Tave
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
44,2 St-Pons-Le Pin 96 m
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
~47,7 D 6086 (ehem. N 86)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
47,7 Connau-Tresques 77 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
51,9 Laudun-St-Victor 64 m
55,3 Ende Entwidmung
Abzweig geradeaus und nach rechts
Gleisanlieger (Ferropem)
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Camp des Garrigues (1ᶱʳ régiment étranger de génie)
Brücke
~54,8 N 580 (neu)
Strecke von links
Bahnstrecke Givors-Canal–Grezan von Givors-Canal
StreckeDienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
724,x
1,7
L’Ardoise
Kreuzung geradeaus obenAbzweig geradeaus und nach rechts
~54,9 Bahnstrecke Givors-Canal–Grezan nach Grezan
BrückeBahnübergang
~54,9 Route d’Avignon (ehem. N 580)
~55,5
Betriebs-/Güterbahnhof Streckenende
56,3
0,0
Port-l’Ardoise 35 m

Die Bahnstrecke Alès–Port-L’Ardoise war eine 58 km lange, eingleisige Eisenbahnstrecke in Frankreich. Nach Inbetriebnahme durch die Chemin de fer et de la navigation d’Alais au Rhône et à la Méditerranée 1882 wurde sie zwei Jahre später wegen Insolvenz von der Chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM) übernommen, kaum protegiert und nach Verstaatlichung zur SNCF ab 1938 stillgelegt. Außer dem Hafenanschluss in L’Ardoise, der von der Bahnstrecke Givors-Canal–Grezan aus bedient wird, ist die Trasse heute vollständig verschwunden und zum Teil überbaut. Hochbauten sind teilweise noch vorhanden.

Die Strecke diente dem Kohlentransport von der Bergbauregion Alès zum Rhônehafen in L’Ardoise. Start- und Endbahnhof liegen nahezu auf dem gleichen Breitengrad.

In Célas wurde eine Abzweigung zum Chemiewerk von Salindres gebaut, die aber nie in Betrieb ging und deren Fertigstellung nach Übernahme durch die PLM sofort beendet wurde. Diese Verkehrsachse hätte es der ARM ermöglicht, mit dieser vielversprechenden Verbindung in direkte Konkurrenz mit der PLM zu treten. Diese unvollendete Strecke ist heute – auch auf Satellitenfotos – noch gut zu erkennen.

Geschichte

Schließung des Güterverkehrs und Entwidmung der Strecke
Datum Entwidmung Länge Abschnitt
xx.xx.1941 30.11.1941 18,5 Brouzet – Fontarèches-Saint-Laurent
18.05.1952 12.11.1954 14,0 Alès – Brouzet
18.05.1952 12.11.1954 17,5 Fontarèches-St-Laurent – Laudun-St-Victor
xx.xx.1987 16.12.1991 0,6 Bahnhof Alès
xx.xx.2006 30.07.2015 3,2 Laudun-Saint-Victor – Laudun-L’Ardoise

Am 4. Dezember 1875 wurde der Privatperson Stephen Marc die Konzession für den Bau und Betrieb der Strecke erteilt, verbunden mit einer Gemeinnützigkeitserklärung, also der Erlaubnis, auch Personenbeförderung durchzuführen.[2] Dieser gründete daraufhin zusammen mit seinem Geschäftspartner, Politiker und Minister im Nationalrat Jules Cazot swowie weiteren Partnern wie Alfred Silhol und Elzéar Pin die ARM Aktiengesellschaft. Schon zum 31. Juli 1882 konnte die Strecke in ganzer Länge eröffnet werden, nachdem drei Wochen zuvor die Abnahme erfolgt war.

Als Gründe für die fehlende Wirtschaftlichkeit werden neben der harten Konkurrenz im Kohlengeschäft durch die PLM, überhöhte Baukosten und Managementfehler genannt. Cazot musste dadurch seine Stellung am Kassationsgericht aufgeben, obwohl ihm keine persönliche Verfehlung oder Bereicherung vorgeworfen wurden. Die halbe Million FF Schadenersatz wurde in einem Vergleich auf 10.000 FF reduziert. Sein Amt als Senator konnte er beibehalten.[3]

Zum 1. September 1938 erfolgte die Schließung des defizitären Personenverkehrs, wie dies 1938 vielfach durch die SNCF entschieden wurde.[3]

Der Güterverkehr ging zwischen 1941 und 2006 etappenweise zu Ende wie der nebenstehenden Tabelle zu entnehmen ist. Heute sind Teile der Strecke als kombinierter Rad- und Fußweg ausgewiesen.

Literatur

  • Alésien Michel Vincent: Le chemin de fer d’Alais à Port-L’Ardoise, Association Espace Réplique Vieil Alais, 2015.
  • Philippe Delaunay: Un Y 6400 à Laudun Saint Victor. In: Voie Etroite, 1. April 1999, Ausgabe 2/99, Nr. 171. S. 41.

Einzelnachweise

  1. 118. Le Martinet - Beaucaire (Gard) Massif Central Ferroviaire: Inventaire, 11. November 2023.
  2. Loi qui déclare d’utilité publique l’établissement d’un Chemin de fer d’Aloise au Rhône et approuve la Convention passée pour la concession dudit chemin de fer. Bulletin des lois de la République française, 1. Juli 1875, S. 1256–1257.
  3. a b Raymond Huard: Cazot Théodore Jules Joseph 1821-1912. In: Les immortels du Sénat, 1875-1918. Éditions De La Sorbonne, Collections: Histoire de la France aux XIXe et XXe siècles, ISBN 979-10351-0495-5, S. 256–259.