Bahnhof Berlin-Spandau Johannesstift

Berlin-Spandau Johannesstift
Östliche Ausfahrt des Bahnhofs Johannesstift (2017)
Östliche Ausfahrt des Bahnhofs Johannesstift (2017)
Östliche Ausfahrt des Bahnhofs Johannesstift (2017)
Daten
Betriebsstellenart Betriebsbahnhof
Lage im Netz Endbahnhof
Eröffnung 1. Juni 1908 (Güterverkehr)
1. Mai 1909 (Personenverkehr)
Auflassung Personenverkehr 1950
Lage
Stadt/Gemeinde Berlin
Ort/Ortsteil Hakenfelde
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 34′ 11″ N, 13° 12′ 7″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Berlin-Spandau Johannesstift
Bahnhöfe in Berlin
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Der Bahnhof Berlin-Spandau Johannesstift ist ein Betriebsstelle im Berliner Ortsteil Hakenfelde des Bezirks Spandau. Er dient ausschließlich dem Güterverkehr und wird von der privaten Havelländischen Eisenbahn (HVLE) betrieben.

Geschichte

Der Bahnhof wurde am 1. Juni 1908 von den Osthavelländischen Kreisbahnen (OHKB)[A 1] zunächst für den Güterverkehr eröffnet. Der Personenverkehr begann am 1. Mai 1909, wurde aber spätestens im August 1950 eingestellt. Die Anlage war ursprünglich südlicher Endpunkt der Bötzowbahn und diente insbesondere der Versorgung umliegender Industriebetriebe sowie des Evangelischen Johannesstifts. 1912 wurde die Strecke nach Spandau West[A 2] verlängert, wo in Nähe zum Staatsbahnhof ein eigener Kleinbahnhof entstand. Zwischen 1923 und etwa 1951/52 bestand zudem eine Gleisverbindung zum Netz der Berliner Straßenbahn, bis 1945 von der Straßenbahnlinie 120 (Spandau WestHennigsdorf) genutzt wurde. Zwischen Johannesstift und Nieder Neuendorf nutzte die Linie die Gleise der OHKB. Während des Zweiten Weltkriegs gab es kurzzeitig noch Personenzugverbindungen für Werksangehörige zum Flugplatz Schönwalde. Die letzten Personenzüge befuhren die Gesamtstrecke im Jahr 1950. Zwei Jahre später, 1952, stellten die betriebsführende Deutsche Reichsbahn den Verkehr über die Sektorengrenze bei Neuendorf ein. Nach 1990 modernisierte die HVLE den Bahnhof.[1]

Infrastruktur und Nutzung

Heute verfügt der Bahnhof über 11 Gleise, darunter Abstell- und Rangiergleise sowie eine Werkstatt für Diesellokomotiven. Das Betriebsgelände war lange Hauptsitz der HVLE.[2][3]

Verkehrsanbindung

Eine direkte Anbindung an den öffentlichen Personenverkehr existiert nicht mehr. Der Bahnhof ist nördlicher Endpunkt des zwischen Berlin-Spandau und Johannesstift letzten verbliebenen Abschnittes der Bötzowbahn.

Im Rahmen des Projektes „i2030“ wird eine mögliche Nutzung der Strecke für den S-Bahn-Verkehr diskutiert.[4]

Anmerkungen

  1. seit 1941: Osthavelländische Eisenbahn (OHE); seit 2006: Havelländische Eisenbahn
  2. seit 1998: Berlin-Spandau

Literatur

  • Jörg Schulze, Bernd Neddermeyer: Osthavelländische Kreisbahnen – Havelländische Eisenbahn. Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin 2012, ISBN 978-3-941712-23-2, S. 104 ff.
  • Hans-Jürgen Kämpf: Die Straßenbahn in Spandau und um Spandau herum. Heimatkundliche Vereinigung Spandau 1954 e. V., Berlin 2008, ISBN 978-3-938648-01-8.
  • Klaus Euhausen: Mit der Bötzowbahn kam die Industrie nach Nieder Neuendorf. In: Nieder Neuendorf – Zur Geschichte eines märkischen Dorfes. 2020, S. 63–65.
  • Die Bötzowbahn. In: Berliner Verkehrsblätter, Heft 8, 1959.
Commons: Bahnhof Berlin Johannesstift – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bötzowbahn: Spandau – Johannesstift – Bötzow. Abgerufen am 23. Juni 2025.
  2. Standorte. Abgerufen am 23. Juni 2025.
  3. Gleisplan – Bahnhof Berlin-Spandau Johannesstift. Abgerufen am 23. Juni 2025.
  4. Sinja: Berlin-Spandau – Nauen. In: i2030. 6. Februar 2020, abgerufen am 23. Juni 2025.