Babes in Bagdad

Film
Titel Babes in Bagdad / Muchachas en Bagdad
Produktionsland USA, Spanien
Originalsprache Englisch
Genre Komödie
Erscheinungsjahr 1952
Länge 79 Minuten
Produktions­unternehmen Danziger Productions Ltd
Stab
Regie Edgar G. Ulmer
Drehbuch Joe Ansen, Felix E. Feist
Produktion Edward J. Danziger,
Harry Lee Danziger
Musik Henry Mancini
Kamera Jack E. Cox
Schnitt Edith Lenny
Besetzung

Babes in Bagdad (z. D. etwa: Die Luder in Bagdad / Die Schätzchen in Bagdad) ist eine US-amerikanisch-spanische Filmkomödie aus dem Jahr 1952. Regie führte Edgar G. Ulmer, in den Hauptrollen spielten Paulette Goddard und Gypsy Rose Lee. In dem Film versuchen Haremsdamen ihren Herrn vom Sinn der monogamen Ehe zu überzeugen.

Handlung

Bagdad in alter Zeit. Der Bagdader Qadi Hassan hält sich einen zwölfköpfigen Harem mit Zohara als Hauptfrau. Eines Tages lässt er die schöne Kyra entführen und als leichtbekleidete Sklavin in seinen Harem bringen. Die temperamentvolle Kyra ist davon wenig begeistert und stiftet die anderen Frauen im Harem dazu an gegen das System der Polygamie zu protestieren. In einem Brief an den Kalifen fordern sie das Ende der Polygamie und die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Unterstützt werden sie dabei von dem progressiven Ezar, der den Kalifen vorschlägt, dass die Frauen mit ihren Forderungen die Möglichkeit zum Überzeugen haben sollen.

Produktion

Die Dreharbeiten fanden in Barcelona statt, zudem wurde eine spanische Fassung gedreht, die 16 Minuten länger ist.[1]

Kritiken

„Ein Gefolge spärlich bekleideter Mädchen [...] tritt gegen böse Wesire an und verdrängt polygame Scheichs.“ – Jack G. Shaheen, Rassismusforscher[2]

„Dies ist definitiv ein Harem, den man meiden sollte.“ – New York Times[2]

Kontroversen

Sexistische Werbekampagne

Auf Filmplakaten wurde mit voyeuristischen Slogans geworben: 1001 Abenteuer! 1001 Freuden! (1001 Adventures! 1001 Delights!), Die Formen, die ein Harem-Imperium erschütterten! (The shapes that shook a Harem Empire!), Seht! Schöne Liebesgefangene in die Sklaverei verkauft! (See! Beautiful Love-Captives Sold into Slavery!), Seht! Das spektakuläre Bad der Haremsköniginnen! (See! The Spectacular Bath of The Harem Queens!) und Seht! Die flammende Revolte der Tausend Ehefrauen! (See! The Flaming Revolt of a Thousand Wives!).[3][4]

Anti-arabische Stereotype

Der US-amerikanische Autor und Rassismusforscher Jack Shaheen listete den Film in seiner Film-Enzyklopädie Reel Bad Arabs – How Hollywood vilifies a people auf, die stereotype und rassistische Darstellungen von Arabern enthalten.[2]

In der Presse wurden mitunter Beschreibungen verwendet, die vermeintliche authentische Einblicke in einen Harem oder aber anti-muslimische und anti-arabische Stereotypen reproduzierten. Der Decatur Daily titelte: „'Babes in Bagdad' gibt Einblick in das Haremsleben.“ – Decatur Daily.[5] Der Corona Daily Independent schrieb: "[..] zwei Frauen, wie sie in der gesamten Geschichte dieses guten alten islamischen Brauchs nie in einem Harem vorkamen."[6]

Wissenswertes

Im Film tritt die Figur des legendären Abenteurers Sindbad aus Tausendundeine Nacht (Tausendundeine Nacht – Liste der Geschichten) als Haremswächter - und damit als Eunuch - und als wenig tugendhafte Figur in Erscheinung.[7]

Einzelnachweise

  1. Bill Krohn: The Naked Filmaker, in: Bernd Herzogenrath (Hrsg.): The Films of Edgar G. Ulmer, Rowman & Littlefield, Lanham 2009, S. 181.
  2. a b c Jack G. Shaheen: Reel Bad Arabs – how Hollywood vilifies a People, Olive Branch Press, Northampton 2015, S. 90.
  3. Vgl. Filmplakat, BABES IN BAGDAD 1952 Paulette Goddard, Gypsy Rose Lee, John Boles CAMPAIGN BOOK on eBid United States, abgerufen am 27. März 2025.
  4. Albuquerque Journal Newspaper Archives June 25, 1953, S. 23, abgerufen am 27. März 2025.
  5. Originaltext: ""Babes in Bagdad" reveals view of Harem life"Newspaper Archives August 30, 1953, S. 7, abgerufen am 27. März 2025.
  6. "two women, the like sof which never appeared in a harem during the entire history of that good old islamic custom.", Corona Daily Independent Newspaper Archives June 19, 1953, p. 5, abgerufen am 27. März 2025.
  7. Daniel O’Brien: Muslim Heroes on Screen, palgrave macmillan, 2021, S. 80.