Aventin von Larboust
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Aventin von Larboust ist ein Märtyrer und römisch-katholischer Heiliger des 8. Jahrhunderts im Tal von Larboust in der Region Aquitanien im Südwesten Frankreichs. Er gehört zur Gruppe der „Kopfträger“ (cephalophoren).
Vita
Die Vita des Heiligen trägt in hohem Maße legendenhafte Züge: Seine Mutter hing noch heidnischen Glaubensvorstellungen an, doch verursachten die Geburtswehen derart große Schmerzen, dass sie sich zum Christentum bekehrte. Ihr Sohn wurde Mönch oder Priester und zog sich die Waldeinsamkeit zurück. Eines Tages kam ein Bär mit einem Dorn in seinem Fuß; Aventin zog ihn heraus. Später begann er in der Gegend zu missionieren, doch sarazenische Eindringlinge nahmen ihn gefangen und sperrten ihn in einen Turm. Er entkam jedoch und setzte seine Missionstätigkeit fort, bis er erneut gefangen und sofort enthauptet wurde. Aventin nahm seinen abgeschlagenen Kopf und ging mit ihm noch ein Stück, bis er tot zusammenbrach.
Ein- oder zweihundert Jahre später kam ein Kuhhirte mit seiner Herde vorbei. Plötzlich scharrte ein Stier mit seinen Hufen und die Stimme eines Engels erscholl: „Hier ruht der gesegnete Aventinus“. Doch ein herunter fallender Bienenstock machte die weitere Suche unmöglich. Stattdessen wandte man sich an den Bischof von Comminges, der in der Angelegenheit an den Papst schrieb. Dieser antwortete mit einem Brief, den der Abt von Comminges den Bienen vorlas, die daraufhin verschwanden. Man grub und fand Aventins Leichnam, der einen wunderbaren Duft verströmte. Die Einwohner zweier benachbarter Täler stritten um ihn, doch weil man sich nicht einigen konnte, legte man den Toten auf einen von zwei Kühen (eine aus jedem Tal) gezogenen Schlitten. Die Kuh aus dem Tal von Larboust war stärker.
Später errichtete man über dem Grab des Heiligen eine Kapelle, die als Kirche St-Aventin (Saint-Aventin) später zu einem der eindrucksvollsten romanischen Gotteshäuser im Südwesten Frankreichs umgestaltet wurde.
Darstellung
Bildnisse des Heiligen in Form von Bildern oder Statuen sind nicht bekannt.
Verehrung
Ort und Kirche erlebten vom Mittelalter bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts regen Besuch von Pilgern.
Siehe auch
Eine ähnliche, aber vielleicht ältere Legende mit einem Heiligen gleichen Namens ist in der Provinz Berry bzw. der Stadt Troyes angesiedelt.[1] Auch Bischof Aventinus II. von Chartres trägt diesen Namen.
