Elliptische Modulform

Bei der sog. j-Funktion – hier im kolorierten Schaubild – handelt es sich um eine Modulfunktion. Ihre außerordentliche Symmetrie zeichnet sich durch eine unendliche Anzahl von Funktionalgleichungen (darunter 1-Periodizität und ) bei gleichzeitiger komplexer Differenzierbarkeit aus.

Elliptische Modulformen umfassen in der Mathematik eine bestimmte Gattung von Funktionen, die eine überaus starke Form der Symmetrie besitzen, und aufgrund ihrer sehr breiten Anwendungsmöglichkeiten wie zum Beispiel in algebraischer, algorithmischer und analytischer Zahlentheorie, Topologie, Darstellungstheorie, Gruppentheorie, komplexer, algebraischer bzw. arithmetischer Geometrie, diskreter Mathematik, Kombinatorik, Funktionentheorie, Stringtheorie, Quantenphysik, Differentialgleichungen und Knotentheorie zu den bedeutendsten Objekten innerhalb der modernen Mathematik bzw. theoretischen Physik gehören. Das Wort „elliptisch“ bedeutet in diesem Kontext, dass die betreffenden Modulformen auf Modulräumen elliptischer Kurven definiert sind. Hierbei ist „Modul“ ein altmodisches Wort für „Parameter, der für ein geometrisches Objekt steht“. In der Literatur wird jedoch dieser Zusatz häufig weggelassen, wenn aus dem Kontext ersichtlich ist, um welchen Typ Modulform es sich handelt.

Elliptische Modulformen – und ihre Verallgemeinerungen – werden als Kandidaten für eine Zusammenführung einiger Teilbereiche der Mathematik und theoretischen Physik gesehen. Damit ist gemeint, dass sie Brücken zwischen mathematischen aber auch physikalischen Theorien bauen, die längere Zeit als verschieden angesehen wurden und teils eine völlig unterschiedliche mathematische Historie und Tradition haben. In manchen Fällen sind solche Zusammenhänge in der Vergangenheit schon gezeigt worden, in anderen Fällen, besonders im Umfeld der Zahlentheorie und Darstellungstheorie, werden sie im Rahmen des Langlands-Programms bis heute nur vermutet. Sehr kurz beschreiben lassen sich diese Zusammenhänge durch ein „gemeinsames Vorhandensein von Symmetrie“. Vereinheitlichende mathematische Theorien sind deshalb von Interesse, da sie gewissermaßen die tiefere „Architektur der Mathematik“ aufzeigen, und durch die dadurch entstehenden Einsichten neue Anwendungsmöglichkeiten schaffen können. In etwa eröffnet sich die Möglichkeiten, Probleme einer Theorie äquivalent in eine andere Theorie zu übertragen, und gegebenenfalls mit den dort vorhandenen Methoden zu lösen. Auch in der theoretischen Physik gelten Modulformen als Bestandteil innerhalb mathematischer Theorien, die tiefere Strukturen hinter dem Aufbau des Universums erklären könnten – etwa im Umfeld der Stringtheorie – ähnlich wie die Riemannsche Geometrie aus der Mathematik die Grundlage für Albert Einsteins Relativitätstheorie bildete, die sich später experimentell bestätigen ließ.

Die Theorie der elliptischen Modulformen ist enorm umfangreich und bis heute Gegenstand intensiver Forschung. Zwei der sieben Millennium-Probleme der Mathematik – die Riemannsche Vermutung und die Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer – treffen Aussagen über Objekte – sog. L-Funktionen –, die unmittelbar mit elliptischen Modulformen verknüpft sind. Etwa besagt die Riemannsche Vermutung, dass sämtliche nichttriviale Nullstellen der Riemannschen Zetafunktion auf einer gemeinsamen Geraden liegen – und damit die Primzahlen ein „möglichst zufälliges“ Verteilungsmuster aufweisen. Diese Gerade ist eine Spiegelungsgerade für die Werte der Zetafunktion – und diese Symmetrie rührt von einer Modulform her, die mit der Zetafunktion assoziiert ist. Zahlreiche hohe Mathematikpreise wurden für Arbeiten im Bereich der Modulformen vergeben, etwa an Andrew Wiles, Pierre Deligne, Richard Borcherds, Jean-Pierre Serre, Laurent Lafforgue, Ngô Bảo Châu, Richard Taylor, Maryna Viazovska, Dennis Gaitsgory und Kathrin Bringmann.

Um das Konzept einer elliptischen Modulform zu verstehen, kann es helfen, die trigonometrischen Funktionen, wie Sinus und Kosinus, als eine „Vorstufe“ zu sehen. Hier äußert sich die Symmetrie durch deren Periodizität und dem Spiegelungsverhalten an den Achsen bei gleichzeitiger Holomorphie (wenn auf komplexe Zahlen fortgesetzt). Im Falle der Modulformen kommen jedoch neben der Periodizität noch eine unendliche Anzahl weiterer Funktionalgleichungen hinzu, was ihnen erheblich mehr Struktur verleiht. Im einfachsten Falle spricht man bei einer holomorphen Funktion

(als Funktion auf der oberen Halbebene der komplexen Zahlen)

von einer ganzen, elliptischen Modulform des Gewichts zur vollen Modulgruppe, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind:

  1. Funktionalgleichungen: für alle ganzen Zahlen mit und alle ,
  2. Wachstumsbedingung: existiert (mit dem Imaginärteil ).

Durch die Wahl und ergibt sich

,

weshalb jede Modulform eine periodische Funktion ist. Als solche kann sie, wegen ihrer Holomorphie, in eine Fourier-Reihe entwickelt werden:

,

wobei die Wachstumsbedingung äquivalent zu für alle ist. Die Fourier-Koeffizienten tragen oft wichtige, zahlentheoretische Informationen. Zu den einfachsten Beispielen von Modulformen gehören die Eisensteinreihen.

Etwas allgemeiner handelt es sich bei elliptischen Modulformen um auf der oberen Halbebene meromorphe Funktionen, die oberes Transformationsverhalten bezüglich ihrer Funktionswerte respektieren, und am Rand ihres Definitionsbereichs kein zu starkes Wachstum besitzen. Wichtiger Spezialfall ist der Begriff der Modulfunktion, der zum Gewicht korrespondiert und damit zusätzlich eine Form der absoluten Invarianz fordert, was eine höhere Anforderung als denen einer Modulform darstellt.

Als eine besonders prominente Anwendung der Theorie der elliptischen Modulformen gilt der Beweis des Großen Fermatschen Satzes aus der Zahlentheorie, der besagt, dass die Gleichung

mit für keine natürlichen Zahlen lösbar ist. Das bedeutet beispielsweise, dass eine positive Kubikzahl niemals in zwei positive Kubikzahlen zerfällt, weshalb es zum Beispiel niemals eine Gleichheit etwa zwischen

und

geben kann. Allerdings gilt der Beweis dieser Aussage als äußerst schwierig. Weitere Anwendungen betreffen die Theorie der schwarzen Löcher aus der Physik, aber auch schnelle Methoden zur Berechnung vieler Dezimalstellen der Kreiszahl .

Die Entdeckungsgeschichte der Modulformen lässt bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen, wo sie besonders mit Namen wie Carl Friedrich Gauß, Gotthold Eisenstein und Carl Gustav Jacobi assoziiert sind. Umfangreiche Forschungsprogramme ab dem 20. Jahrhundert haben jedoch zu sehr weitreichenden Verallgemeinerungen von „klassischen Modulformen“ geführt, und den Begriff der automorphen Formen geprägt, die in der modernen Mathematik primär als Objekte der Darstellungstheorie gesehen werden.

Neben den elliptischen Modulformen wurden viele weitere Arten von Modulformen gefunden, zum Beispiel Jacobiformen, Siegelsche Modulformen, Hilbertsche Modulformen sowie p-adische Modulformen.

Dieser Artikel geht hinsichtlich der mathematischen Details primär auf die Standardsituation der vollen Modulgruppe ein, beleuchtet die Bedeutung der elliptischen Modulformen jedoch im Kontext sämtlicher Kongruenzuntergruppen. Für die mathematischen Details dieser Verallgemeinerung wird auf den Artikel Elliptische Modulformen zu Kongruenzuntergruppen verwiesen.

Grundbegriffe und Hinführung

Komplexe Zahlen und die obere Halbebene

Die komplexen Zahlen spannen eine Ebene auf. Dabei existiert die „reelle Richtung“ (Achsenbeschriftung: Re) und die „imaginäre Richtung“ (Achsenbeschriftung: Im).
Illustration der oberen Halbebene.

Komplexe Zahlen erweitern den Bereich der reellen Zahlen durch Hinzunehmen sog. imaginärer Zahlen. Diese sollen die Eigenschaft haben, algebraische Gleichungen zu lösen, die im Reellen nicht lösbar sind. Ein Beispiel ist die quadratische Gleichung . Sie hat keine reelle Lösung, da das Quadrat einer reellen Zahl stets nicht-negativ ist. Fügt man jedoch den reellen Zahlen eine imaginäre Zahl mit der Eigenschaft hinzu, so kann die obige Gleichung gelöst werden.

Während die reellen Zahlen eine Zahlengerade aufspannen, breiten die komplexen Zahlen eine Ebene aus. Jede komplexe Zahl ist von der Form mit reellen Zahlen und . Geht man Schritte in „reelle Richtung“ und Schritte in „imaginäre Richtung“, so wird die komplexe Zahl mit dem Punkt in der Euklidischen Ebene identifiziert. Dabei wird als Realteil und als Imaginärteil von bezeichnet.

Eine wichtige Eigenschaft komplexer Zahlen ist, dass man mit ihnen, wie im Falle der reellen Zahlen, rechnen kann. Damit ist gemeint, dass Plus, Minus, Mal und Geteilt auch für komplexe Zahlen definiert ist. Um dies umzusetzen, ist lediglich das Beherrschen der reellen Rechenregeln sowie die Regel vonnöten. Die Addition wird in Real- und Imaginärteil separat ausgeführt, also zum Beispiel , und beim Multiplizieren müssen die Klammern verrechnet werden:

Dabei entsteht der Term beim Ausmultiplizieren aus dem Produkt . Auch die Division ist möglich, etwa dadurch, den Nenner durch passendes Erweitern und die dritte binomische Formel reell zu machen:

Somit bilden auch die komplexen Zahlen eine Zahlenstruktur, in der algebraisch gerechnet werden kann. Man sagt auch, dass die Menge der komplexen Zahlen , genau wie die reellen Zahlen , einen Körper bilden.

Besonders wichtig in der Theorie der Modulformen ist die obere Halbebene der komplexe Zahlen. Dabei handelt es sich um jene komplexe Zahlen, deren Imaginärteil positiv ist. Abgekürzt wird dies in der Literatur häufig mit [1] (aber auch [2] und [3] sind gängige Notationen). In Formeln schreibt man

Beispielsweise ist , aber . Die obere Halbebene ist der Definitionsbereich von Modulformen als Funktionen.

Komplexe Funktionen

Eine mathematische Funktion stellt ganz allgemein eine Beziehung zwischen zwei Mengen und über eine Abbildungsvorschrift her. Funktionen müssen die Regel erfüllen, dass jedem Element aus genau ein Element in zugeordnet wird.

Einige Beispiele reeller Funktionen lassen sich direkt auf die komplexen Zahlen übertragen. Dazu zählt etwa die quadratische Funktion .

Schaubild der reellen Vorschrift

Reelle Funktionen induzieren „Tabellendaten“ der Form , wobei die Eingabewerte den Definitionsbereich von durchlaufen. Die Analogie zu einer Tabelle entsteht dadurch, dass Daten und in Zeilen- oder Spaltenform zusammengestellt werden können. Es ist jedoch nicht möglich, alle Werte einer reellen Funktion in eine Tabelle einzutragen, da es zum Beispiel bereits nicht möglich ist, alle Werte aufzulisten. Alle nicht leeren, echten Intervalle der reellen Zahlen sind überabzählbar. Daher ist die Darstellung einer reellen Funktion anhand eines Schaubildes üblich. Dabei macht man sich zunutze, dass der Definitionsbereich ein Teil eines Zahlenstrahles ist, ebenso der Wertebereich. Ergo sammeln sich die Informationen zu Punkten in einer zweidimensionalen Ebene. Hebt man diese in der Ebene hervor, bekommt man einen Überblick über das Verhalten einer reellen Funktion.

Für komplexe Funktionen ist die Situation anders. Hier ist bereits der Eingangsbereich eine Fläche. Von daher müsste ein Schaubild nach Art reeller Funktionen vierdimensional sein, was nicht verständlich darstellbar ist.[4] Ein Weg, komplexe, insbesondere holomorphe, Funktionen darzustellen, bedient sich eines Farbschlüssels. Einer komplexen Zahl wird je nach „Himmelsrichtung“ eine Farbe zugeordnet, wobei der Ursprung, also die Null, den Orientierungspunkt bildet. Zusätzlich wird mit der Helligkeit des Farbtons die Größe im Sinne des Abstands zum Ursprung visualisiert. Dabei bedeutet „dunkel“ nahe bei Null, und „hell“ nahe bei „Unendlich“.

Nicht alle komplexen Funktionen sind auf der gesamten komplexen Ebene definiert. In etwa sind Modulformen nur auf der oberen Halbebene der komplexen Zahlen erklärt. Dort nehmen sie wieder komplexe Wert an. Ist also eine Modulform, so machen die Auswertungen und Sinn, nicht aber .

Gruppen

Allgemein

Die Achsendrehungen eines Zauberwürfels erzeugen eine Gruppe, nämlich die Menge aller Manipulationsmöglichkeiten: „Nichts tun“ entspricht dem neutralen Element, und jede Abfolge von Drehungen kann durch (umgekehrtes) nacheinander „in die andere Richtung drehen“ rückgängig gemacht werden, was die jeweils inverse Operation gibt.

Gruppen wurden in der Mathematik eingeführt, um das Rechnen mit Zahlen zu verallgemeinern. Bei einer Gruppe handelt es sich um eine Menge von Objekten, zum Beispiel die ganzen Zahlen

und eine Verknüpfung auf dieser Menge, sodass gewisse Eigenschaften erfüllt sind. Mit Verknüpfung ist gemeint, dass man aus je zwei Elementen der Menge ein neues Element derselben erzeugen kann. Abstrakt handelt es sich also um eine Abbildung

die einem Paar bestehend aus zwei Gruppenelementen ein neues Gruppenelement zuordnet. Im Falle der ganzen Zahlen ist eine solche zum Beispiel die Addition: Die Summe zweier ganzer Zahlen ist wiederum eine ganze Zahl. Also hat man:

Etwa gilt

Um wirklich von einer Gruppe mit Verknüpfung zu sprechen, muss zudem gelten:[5]

  • Assoziativgesetz: Die Klammerung bei der Verknüpfung ist egal. Zum Beispiel gilt für alle . Es ist also unerheblich, welche Verknüpfung in einer Kette von solchen zuerst ausgeführt wird, solange die Reihenfolge der Elemente nicht verändert wird. Dies ist offenbar bei der Addition in den ganzen Zahlen erfüllt, etwa gilt .
  • Existenz eines neutralen Elements: Es existiert ein Element , das bei Verknüpfung mit einem beliebigen anderen Element dieses unverändert lässt. Es gilt also für alle Elemente . In obigem Beispiel ist das neutrale Element die Null, denn es gilt und allgemein für jede (ganze) Zahl .
  • Existenz des Inversen: Zu jedem Element gibt es ein Inverses, allgemein bezeichnet mit , sodass gilt, also unter Verknüpfung das neutrale Element herauskommt. In obigem Beispiel der ganzen Zahlen ist das Inverse zu , da stets gilt.

Es gibt unter den Gruppen auch solche, die mit Zusatzeigenschaften auffallen.

  • Gilt zusätzlich zu den Gruppeneigenschaften noch das Kommutativgesetz, also für alle , so spricht man auch von einer abelschen Gruppe (zu Ehren von Niels Henrik Abel). Zum Beispiel ist eine abelsche Gruppe, da die Summe zweier Zahlen nach deren Vertauschung unverändert bleibt.

Die volle Modulgruppe

Die 2x2-Determinante ist gleich dem orientierten Flächeninhalt des von ihren Spaltenvektoren aufgespannten Parallelogramms. Sie „misst“ die Änderung des Flächeninhaltes, wenn man ein Parallelogramm durch Matrizenmultiplikation in ein anderes umformt. Ist sie 1, so ändert sich zum Beispiel die von den Spaltenvektoren aufgespannte Fläche nicht (Faktor 1), wenn man von und zu ihnen übergeht.

Es gibt zahlreiche Beispiele für Gruppen, etwa die Menge der rationalen Zahlen ohne die Null, in Zeichen , mit der Multiplikation als Verknüpfung (das neutrale Element ist dann die ). Für die Theorie der Modulformen wichtig ist jedoch eine ganz bestimmte Gruppe, die spezielle lineare Gruppe über den ganzen Zahlen (im Falle ) – kurz . Genannt wird diese auch einfach volle Modulgruppe. Diese besteht aus -Matrizen mit ganzen Einträgen, deren Determinante gleich 1 ist. Einfach gesprochen handelt es sich dabei um Tabellen mit vier ganzen Einträgen, also zum Beispiel

Für eine allgemeine -Matrix

besagt die Bedingung Determinante = 1 aber noch zusätzlich

Obere Beispielmatrix liegt daher in , denn alle Einträge sind ganzzahlig und es gilt

Neben der komponentenweisen Addition für Matrizen, wie

unter derer jedoch nicht zur Gruppe wird, existiert noch die Matrizenmultiplikation, in allgemeinen Symbolen:

und wie üblich bedeutet das gleiche wie . Unter dieser wird wegen der Rechenregel und die Menge zu einer (nicht-abelschen) Gruppe, da jede Matrix mit Determinante 1 auch eine Inverse (über ihrem Ring, in diesem Falle ) besitzt. Das neutrale Element der vollen Modulgruppe ist die Einheitsmatrix

Gruppenoperationen

Die Achsendrehungen operieren als Gruppe auf der Menge „aller möglichen Farbzustände“ eines Zauberwürfels. Die Illustration zeigt eine Drehung um die horizontale Achse (hier etwas schräg) links außen – abstrakt gesehen ein Gruppenelement in allen Achsendrehungen. Vor der Drehung (Bild) ist der Eingabewert, und nach der Drehung der Ausgabewert der Funktion .
Illustration der Operation erst von 3 und dann von −2 auf die reelle Zahl 0. In Verkettung ergibt sich 1: Es ist egal, ob verkettet wird mit (grün und blau), oder gebildet, und dieses als Element in auf 0 operiert (orange).

Das Konzept der Gruppenoperation (manchmal auch Gruppenwirkung) sieht vor, dass die Elemente einer Gruppe auf die Elemente einer Menge „zugreifen“, und diese „untereinander manipulieren“. Kurz gesagt wird jedes Gruppenelement zu einer 1:1-Abbildung , man hat also eine Zuweisung

und dieses Prozedere ist „verträglich“ mit der Gruppenstruktur.

Anschaulich machen lässt sich dies an einem Beispiel. Gewählt wird (die reellen Zahlen) und mit der Addition. Jede ganze Zahl induziert nun eine 1:1-Abbildung via

.

Damit wird jede ganze Zahl zu einer Funktion . Zum Beispiel gilt

Jede dieser Abbildungen ist 1:1, kann doch sofort mit wieder umgekehrt werden.

Entscheidend ist die Verträglichkeit zwischen Verkettung und Gruppenstruktur: Ist allgemein und das neutrale Element, so soll für alle Elemente in immer gelten:[6]

Es ist also die triviale Abbildung, die jedes Element auf sich selbst schickt, und zudem egal, ob zwei Funktionen verkettet werden, oder stattdessen ihre Verknüpfung in gebildet wird, und die resultierende Funktion auf angewendet. Im Falle des Beispiels liegen diese Bedingungen auf der Hand, für ganze Zahlen und eine reelle Zahl gilt:

Zum Beispiel ist .

Im Falle der Modulformen wird die Gruppenoperation der Gruppe auf der oberen Halbebene der komplexen Zahlen benötigt. Diese ist gegeben durch sog. Möbiustransformation. Eine Matrix

wird zu einer Funktion via[2]

Dabei handelt es sich um eine linear-gebrochene Funktion. Es kann elementar – wenn auch aufwendig – nachgerechnet werden (Bruchrechnung), dass dies eine Gruppenoperation bildet. Wichtig ist dabei auch die Wohldefiniertheit, also dass die Funktionen tatsächlich abbilden. Es gilt allerdings für Matrizen aus [2]

Orbiträume und Fundamentalbereiche der vollen Modulgruppe

Orbiträume einer Gruppenwirkung entstehen dann, wenn man Elemente, die unter der Operation auseinander hervorgehen, als gleich ansieht. Wieder kann als Beispiel und dienen. In diesem Falle wären und „gleich“, da sie durch die Gruppenoperation auseinander hervorgehen:

Man schreibt in diesem Falle auch , wobei die Äquivalenzklassen sind, sog. Bahnen. Ausgeschrieben gilt

Im Alltag ließe sich das Prinzip der Äquivalenzklassen damit vergleichen, dass eine Person, die nur an der Anzahl an Wohnungen in einer Stadt interessiert ist, die Bewohner derselben Wohnung als „gleich“ ansehen würde, um die „Klassen an Menschen“ = Wohnungen zu zählen (wobei hier vereinfachend angenommen wird, jeder Mensch bewohne nur genau eine Wohnung). In diesem Sinne wären und Teil derselben Klasse bzw. „Wohnung“, da sie aus einer Translation um 1 auseinander hervorgehen, also beide in liegen („in der Wohnung leben“).

Die Kollektion der Bahnen definiert nun den Orbitraum („Menge der Wohnungen“) der Operation von auf , bezeichnet als . Zum Beispiel ist

(Schreibweise für halboffenes Intervall von 0 (abgeschlossen) bis 1 (offen); das Symbol bedeutet, es lassen sich beide Objekte identifizieren),

denn jede reelle Zahl besitzt genau ein eindeutig bestimmtes Element , das durch die Gruppenoperation mit aus hervorgeht. In etwa ist . Geometrisch lässt sich dies dadurch deuten, dass jede reelle Zahl auf dem Zahlenstrahl durch Translation um den Wert 1 nach links oder rechts irgendwann im Intervall landet – aber dies auf eindeutige Weise.

Zu beachten ist, dass lediglich eine (nützliche) Darstellung des Orbitraums ist – und damit keineswegs eindeutig. So wäre ebenfalls eine legitime Darstellung, wenn (ebenfalls immer eindeutig existierende) Klassenvertreter im Intervall gewählt werden, aber zum Beispiel auch . In einigen Anwendungen ist es jedoch zweckmäßig, den Orbiträumen „kleine Mengen“ hinzuzufügen, um sie „mathematisch schöner“ zu machen. In etwa kann es von Vorteil sein, dass abgeschlossene Intervall als „Orbitraum“ zu betrachten, da es eine kompakte Menge in den reellen Zahlen ist. Dies ist für die Theorie der Modulformen ebenfalls wichtig: Auch hier ist es üblich, die Orbiträume geringfügig abzuändern, um sie später leichter behandeln zu können.[7]

Im Falle der oberen Halbebene und der vollen Modulgruppe können ebenfalls Orbiträume angegeben werden. Durch geringfügige Änderungen am Rand (wie oben beim Übergang von zu ) hat sich jedoch hier der Begriff des Fundamentalbereichs etabliert. Der sog. Standardfundametalbereich der Operation von auf hat die Gestalt[8]

Dabei bedeutet:

  • , dass außerhalb der komplexen Einheitskreisscheibe liegt,
  • , dass im Streifen zwischen Realteil und liegt.

Automorphe Formen

„Modular forms are functions on the complex plane that are inordinately symmetric. They satisfy so many internal symmetries that their mere existence seem like accidents. But they do exist.“

„Modulformen sind Funktionen auf der komplexen Ebene, die außerordentlich symmetrisch sind. Sie erfüllen so viele innere Symmetrien, dass ihre bloße Existenz wie ein Zufall erscheint. Doch sie existieren tatsächlich.“

Barry Mazur[9]
Das Zusammenspiel aus Invarianz (hier unter der Translation ) und „guten“ analytischen Eigenschaften befördert in der Mathematik oft nützliche Resultate zu Tage: Obwohl „nur“ stückweise differenzierbar, lässt sich das Sägezahnsignal in allen Stetigkeitspunkten in eine Fourier-Reihe entwickeln.

Sehr kurz und einfach gesprochen motiviert sich der Begriff der automorphen Form aus zwei Ideen:

  1. Man beginnt mit einer Funktion auf einem Definitionsbereich , auf dem eine Gruppe operiert, mit Werten zum Beispiel in den komplexen Zahlen. Diese Funktion soll (in einem gewissen Sinne) unter der Gruppenwirkung unverändert, also invariant, sein. Dies gibt die Möglichkeit, sie zu einer Funktion auf dem Orbitraum „einzuschränken“.
  2. Es soll „gute analytische Eigenschaften“ haben, je nach Kontext (und Definitionsbereich) etwa Stetigkeit, Differenzierbarkeit, Glattheit oder sogar Holomorphie.

Dem oberen Beispiel folgend kann , und gewählt werden. Da der Sinus -periodisch ist, gilt

für alle ,

weshalb unter der Gruppenoperation von auf invariant bleibt:

Also reicht es aus, die Funktion auf dem Intervall (oder auch ) zu betrachten; wegen der Periodizität kennt man dann automatisch ihr gesamtes Abbildungsverhalten . Mathematisch ausgedrückt: induziert auf natürliche Weise eine Abbildung

, mit

Es besitzt der Sinus aber auch „gute analytische Eigenschaften“: Er ist beliebig oft differenzierbar und kann sogar holomorph nach fortgesetzt werden.

In der Mathematik zeigt sich, dass die Kombination aus einer „Form der Invarianz“ und „guten analytischen Eigenschaften“ immer wieder zu verblüffenden Ergebnissen führt. Das obere Beispiel aufgreifend gilt etwa:

Satz. Jede stetig differenzierbare, 1-periodische Funktion lässt sich in eine Fourier-Reihe entwickeln,

mit eindeutig bestimmten Fourier-Koeffizienten und , die überdies absolut und gleichmäßig gegen konvergiert.[10]

Es ist also jedes solche aus Sinus- und Kosinus-Bausteinen „auf eindeutige Weise zusammengesetzt“, mit weitreichenden Konsequenzen in Analysis, Physik und Signalverarbeitung.

Elliptische Modulformen zur vollen Modulgruppe sind automorphe Formen hinsichtlich und . Als „analytische Bedingung“ wird hierbei meist Meromorphie oder Holomorphie (= ganze Modulform) verlangt, es gibt aber zahlreiche Verallgemeinerungen, die auch schwächere Bedingungen zulassen. Fordert man nun eine Invarianz im strikten Sinne, so ist eine ganze Modulform eine holomorphe Funktion auf der oberen Halbebene, sodass

für alle ganzen Zahlen mit ,

oder in Termen der Gruppenoperation

für alle ,

wenn zusätzlich der Wert existiert. Konkrete Beispiele sind etwa

aber auch

Zu beachten ist,

  1. dass diese Funktionalgleichungen – und unendlich viele weitere – alle gleichzeitig erfüllt sein müsssen, was dem Abbildungsverhalten von eine „starke Symmetrie“ verleiht, und
  2. mit der geforderten Holomorphie (die u. a. Glattheit, Differenzierbarkeit und Stetigkeit impliziert) eine ganz besonders starke und damit restriktive analytische Bedingung gestellt wird.

In diesem Fall spricht man auch von einer (ganzen) Modulfunktion.

In etwa ist die Kombination aus absoluter invarianz, Holomorphie in jedem Punkt, sowie Beschränktheit für wachsenden Imaginärteil derart restriktiv, dass gilt:

Satz. Jede ganze Modulfunktion ist konstant.[13]

Es gibt also keine nichttrivialen ganzen Modulfunktionen. Daher zeigt sich in der Anwendung, dass entweder die Forderung absoluter Invarianz oder globaler Holomorphie in vielen Fällen zu restriktiv ist, weshalb man diese Abschwächt und damit zum Begriff der Modulform kommt.[14] Diese Abschwächung vollzieht sich durch Einführung eines weiteren Parameters, der im klassischen Fall eine ganze Zahl ist. und meistens mit bezeichnet wird. Genannt wird dieser Parameter auch das Gewicht. Im einfachsten Falle spricht man bei einer holomorphen Funktion von einer ganzen, elliptischen Modulform des Gewichts zur vollen Modulgruppe, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind:

  1. Funktionalgleichungen: für alle ganzen Zahlen mit und alle ,
  2. Wachstumsbedingung: existiert (mit dem Imaginärteil ).

Der Fall entspricht dann dem der ganzen Modulfunktion, da stets . Jedoch tauchen im ganzen Falle hier nur konstante Funktionen auf. Durch die Wahl und ergibt sich ferner

,

weshalb jede Modulform eine 1-periodische Funktion ist.

Modulformen sind keine Funktionen mehr, zumindest nicht auf , da der Faktor für im Allgemeinen nicht 1 ist und somit keine absolute Invarianz mehr vorliegt. Dennoch ist ihre Definition aus mathematischer Sicht sehr nützlich, da sich der Begriff der Funktion ausweiten lässt. Zudem ist der Quotient zweier Modulformen ( nicht konstant 0) stets eine Modulfunktion, wenn auch nicht unbedingt eine ganze. Dies erlaubt gewissermaßen eine „Rückführung“ der Theorie der Modulformen auf jene der Modulfunktionen.

Hinführung zu zentralen Konzepten hinter der Arithmetik von Modulformen

Multiplikative Zahlenfolgen

Bereits Euklid von Alexandria wusste um die Möglichkeit, natürliche Zahlen in Primfaktoren zu zerlegen.
Erst Carl Friedrich Gauß hat die Tatsache, dass die Primfaktorzerlegung in allen Fällen auch eindeutig ist, mathematisch streng bewiesen.

Ein Grundprinzip der Zahlentheorie ist, dass die natürlichen Zahlen sich multiplikativ aus den Primzahlen zusammensetzen. Jede Zahl lässt sich eindeutig als Produkt von Primzahlen schreiben, etwa

mit den Primzahlen und .

Diese Zerlegung bildet das Fundament fast aller arithmetischen Überlegungen, weshalb der diesbezügliche Satz auch als Fundamentalsatz der Arithmetik bezeichnet wird.

In der Zahlentheorie untersucht man oft Folgen ganzer Zahlen, die zu jeder natürlichen Zahl einen Wert zuordnen. Ein erstes Beispiel ist die Folge der Quadratzahlen:

usw.

Die Schwierigkeit solcher Untersuchungen hängt sehr stark von der Art der Zahlenfolge, aber auch der Fragestellung ab. Manchmal reicht es für Anwedungen, etwa aus der Komplexitätstheorie, bereits aus, abzuschätzen, wie schnell eine Folge anwächst (polynomiell, exponentiell,…?). In der reinen Mathematik ist man darüber hinaus auch an der „Struktur der Zahlen selbst“ interessiert, weshalb man mitunter nach stärkeren Resultaten sucht, etwa nach exakten Formeln, mit denen man jedes beliebige Folgeglied schnell berechnen kann, oder „Wahrscheinlichkeiten“, dass eine „zufällig gewählte“ Zahl eine bestimmte Eigenschaft erfüllt (in einem asymptotischen Sinne).

Zahlenfolgen werden häufig durch (bei mehreren Folgen usw.) ausgedrückt. Im Falle der Quadratzahlen hat man dann

usw.

Manche dieser Folgen sind vollständig multiplikativ: Es gilt in diesem Falle für natürliche [15]

und

Das Produkt der Werte ist also gleich dem Wert am Produkt. Etwa die Quadratzahlen erfüllen diese Eigenschaft. Sehen lässt sich dies anhand des Kommutativgesetzes:

zum Beispiel gilt

Folgerung: Es genügt, die Quadratzahlen aller Primzahlen zu kennen,

usw.

denn die restlichen Quadratzahlen setzen sich multiplikativ aus diesen zusammen. Etwa ist nicht in oberer Liste, aber es gilt . Hat man also ganz allgemein eine Primfaktorzerlegung

so folgt im vollständig multiplikativen Falle die Berechnungsformel

(oder anders ausgedrückt: ist durch die Werte bereits vollständig bestimmt).[15]

In einigen Fällen ist dies jedoch zu restriktiv. Einige für die Zahlentheorie bedeutende Folgen sind nicht vollständig multiplikativ, erfüllen aber immer noch eine etwas schwächere Bedingung. Man nennt eine Folge multiplikativ, wenn für zwei teilerfremde Zahlen und stets[16]

gilt und Es gilt die Berechnungsformel

(oder anders ausgedrückt: ist durch die Werte an Primzahlpotenzen bereits vollständig bestimmt).[17]

Ein erstes, nichttriviales Beispiel ist die Teilersummenfunktion , die alle positiven Teiler von addiert (aus Konventionsgründen steht das im Gegensatz zum „allgemeinen“ hier nicht im Index). Für ergibt sich

Für hat man

Multipliziert man, so erhält man

Nun betrachtet man das Produkt . Die positiven Teiler von sind und ihre Summe ist

Also stimmt tatsächlich . Hier zeigt sich direkt das multiplikative Prinzip. Über elementare Zahlentheorie kann man für beliebige teilerfremde [18]

beweisen; es werden nicht alle Werte „durchprobiert“ (was bei unendlich vielen Zahlen unmöglich ist), sondern es wird allgemein argumentiert. Jedoch ist nicht vollständig multiplikativ, wie das Gegenbeispiel

sofort zeigt. Beachte, dass und nicht teilerfremd sind.

Sowohl die Folge der Quadratzahlen als auch die der Teilerfunktionen (bedeutet: alle -ten Potenzen der positiven Teiler von werden addiert) spielen in der Theorie der Modulformen eine zentrale Rolle. Sie sind damit auf gewisse Weise „Nutznießer der modularen Symmetrie“.

Das Prinzip erzeugender Funktionen

Animation der Konvergenz der Reihe gegen 1, was der erzeugenden Funktion an der Stelle entspricht. Mit jedem neuen Summanden wird der „Abstand“ zum Grenzwert halbiert. Oder: „Trinkt man ein Wasserglas immer zur Hälfte leer, ist es nach unendlich vielen Schlucken leer.“ Auf dieselbe Weise zeigt sich, dass die erzeugenden Funktionen vieler Zahlenfolgen für einige Werte konvergieren, und somit „sinnvolle Funktionen“ darstellen.
Komplexes Schaubild der erzeugenden Funktion der Partitionsfunktion , die (nach einem Variablenwechsel – siehe unten) sogar „im Wesentlichen“ eine Modulform ist. Gut zu erkennen ist die Eigenart von Potenzreihen, in Kreisscheiben zu konvergieren (hier: Konvergenzradius = 1). Am Rand zeichnen sich Bereiche starken Wachstums ab (weiße Bereiche). Diese können genutzt werden, auf die Natur der Koeffizienten der Potenzreihe rückzuschließen.

Bei der Untersuchung beliebiger Zahlenfolgen stößt man schnell auf ein natürliches Hindernis: Die Unendlichkeit der natürlichen Zahlen. Es ist also schlicht nicht möglich, die tieferen Eigenschaften der Folge durch bloße „Berechnung“ oder „Auflistung aller Werte“ zu erfassen, da kein Supercomputer dazu imstande wäre – nicht mal, wenn alle Materie im sichtbaren Universum in reine Energie umgewandelt würde. Ein Hauptbestreben bei der Entwicklung der mathematischen Disziplin der Analysis war es, die Unendlichkeit „beherrschbar“ zu machen. In manchen Fällen kann schon mit elementaren Techniken, wie der vollständigen Induktion, untersucht werden (wobei die Unendlichkeit mit einem cleveren logischen Verfahren „umgangen“ wird). Bei dafür zu komplizierten Folgen kann es wiederum helfen, die zu gehörige erzeugende Funktion zu bilden. Dies ist eine „Datenreduktion“ in dem Sinne:

Mit anderen Worten: Es werden die unendlich vielen Werte in einer Funktion „kodiert“. Im Anschluss ist die Strategie, die Funktion zu analysieren, in der Hoffnung, das „Reduktionsverfahren umkehren zu können“:

Die erzeugende Funktion der Folge ist (im Regelfall[19]) gegeben durch ihre Potenzreihe:

Je nach Kontext beginnt bereits bei . Ein – auch im Kontext der Modulformen – wichtiges, nichttriviales Beispiel ist die erzeugende Funktion der Partitionsfunktion . Diese zählt, wie oft sich eine natürliche Zahl als Summe nicht aufsteigender natürlicher Zahlen schreiben lässt.[20] Etwa ist , denn

Eine einfache, geschlossene Form für – das mit schnell anwächst – zu finden, ist keine einfache Aufgabe. Allerdings ist mit elementaren Mitteln möglich, eine „geschlossene Gestalt“ der erzeugenden Funktion mittels eines unendlichen Produktes anzugeben:[21]

(Man setzt .)

Reihe und Produkt konvergieren dabei im Falle , da hier die Summenterme für wachsende exponentiell kleiner werden, und das Wachstum der erzeugenden Funktion für (von unten) gibt Aufschluss über das Wachstum von , siehe unten.

Mit der erzeugenden Funktion überträgt sich das Unendlichkeitsproblem auf ein analytisches Konvergenzproblem; wachsen die jedoch nicht zu stark an, wird die Reihe für gewisse Werte konvergieren und dort eine analytische Funktion (für komplexe sogar holomorphe Funktion) darstellen. Dies ist eine starke Struktur und ist bei der Untersuchung von von Nutzen. Man fragt etwa nach dem Wachstum, nach Mittelwerten oder nach Beziehungen von zu anderen Funktionen. So lassen sich aus den scheinbar einfachen Definitionen tiefe Informationen über die Zahlenfolgen und letztlich über die Struktur der natürlichen Zahlen „entschlüsseln“. Beispiele für Techniken in diesem Kontext sind der Identitätssatz für Potenzreihen, Partialbruchzerlegung und Rückführung auf geometrische Reihen (wenn eine rationale Funktion ist, wie etwa im Falle der Fibonacci-Folge[22]), noch allgemeiner die Methode subtrahierter Singularitäten,[23] die Kreismethode,[24] aber auch Taubersätze.[25]

Modulformen sind – in ihrer einfachsten Form – nichts anderes als erzeugende Funktionen zu ganz bestimmten Zahlenfolgen. Dabei wird allerdings in der Literatur nicht die Variable , sondern traditionell verwendet. Hintergrund ist, dass die eigentliche Variable einer Modulform nicht ist, sondern mit[26]

Die erzeugende Reihe ist also eine Potenzreihe in , und eine komplexe Fourier-Reihe in :

(Hinweis: Dieser Variablenwechsel ist für jede Potenzreihe möglich, nicht nur Modulformen.)

Hierbei ist die natürliche Exponentialfunktion, fortgesetzt auf die komplexen Zahlen. Es gilt mit der Eulerschen Formel mit die Berechnungsformel

Wegen dieser „Zerlegung“ in Sinus und Kosinus spricht man von Fourier-Reihe. Die Reihenterme sind ergo alle 1-periodisch in , also sogar unverändert unter , da 1 eine reelle Zahl ist, also „zu zählt“. Für Werte (also auf der oberen Halbebene!) sind die Werte außerdem „zunehmend klein“, da dann für wachsendes exponentiell gegen 0 strebt. Also hat die Reihe auf der oberen Halbebene gute Konvergenzbedingungen, etwa wenn die Zahlen nur polynomiell wachsen (was bei Modulformen im einfachsten Falle der Fall ist).

Modulformen und ihre Fourier-Reihen – additive Zahlentheorie

Die ersten 4 echten Quadratzahlen: 1, 4, 9 und 16. Die Folge der Quadratzahlen spielt beim Aufbau der Thetafunktionen – erste Beispiele zu Modulformen – eine zentrale Rolle.
Die Funktion reiht sich in den Reigen der Gaußschen Glockenkurven ein (im Bild ein Beispiel einer solchen). Eine Besonderheit ist, dass sie ihre eigene Fourier-Transformierte ist – was unter anderem Anwendung bei der Heisenbergschen Unschärferelation in der Quantenphysik hat.[27] Eine andere Anwendung dieser Tatsache ist die Thetafunktion: Es wird vermöge der Terme „über eine Glockenkurve“ summiert, und dies ist der Grundstein für den Beweis der Modularität von . Wichtiges Werkzeug dabei ist die Poissonsche Summationsformel.[28]

Potenz- bzw. Fourier-Reihen sind klassische Werkzeuge in der additiven Zahlentheorie. Hintergrund ist das Potenzgesetz

(heißt: Faktoren mal Faktoren ergibt insgesamt Faktoren .)

Ein klassisches Beispiel liefert die sog. Jacobische Thetafunktion (eine Modulform! - siehe unten in diesem Artikel)[28]

Hier tritt in der Potenzreihe zu jeder Quadratzahl ein Koeffizient auf: nämlich für und für jedes positive , da sowohl als auch denselben Exponenten ergeben.

Der eigentliche Bezug zur additiven Zahlentheorie entsteht, wenn man zum Beispiel quadriert, und beim Ausmultiplizieren der Klammern das obere Potenzgesetz ausnutzt:

Die neu entstandenen Koeffizienten lassen sich wie folgt Interpretieren: Sie zählen bei der Potenz genau, wie viele ganzzahlige Darstellungen existieren, unter Beachtung der Reihenfolge.[29] In etwa gilt

weshalb es hier 4 Möglichkeiten gibt, daher . Bezeichet werden diese auch als , also hat man

Da Produkte von Modulformen wieder Modulformen sind (siehe unten), gilt

Somit lässt sich etwa die nichttriviale Zahlenfolge mit Hilfe der Theorie der Modulformen untersuchen. Allerdings ist man wegen der Redundanzen durch Vorzeichen an der „bereinigten“ Funktion mehr interessiert, also

(Wegen wird die Null nur „halb gewichtet“, es sind damit zum Beispiel und und die „im Wesentlichen“ eindeutigen Darstellungen von 5 bzw. 9; daher und .)

Es wird ignoriert, dass der „triviale Fall“ Null einen Bruch liefert.

Modulformen und ihre L-Reihen – multiplikative Zahlentheorie

Das, was Modulformen unter anderem so wichtig für die Zahlentheorie macht, ist, dass sie neben der additiven auch eine enge Beziehung zur multiplikativen Zahlentheorie haben. Während in der additiven Zahlentheorie „Fragen über Summen ganzer Zahlen“ nachgegangen wird, geht es bei der Multiplikativen um Produkte. Etwa sind die multiplikativen Zahlenfolgen ihr Gegenstand – ebenso wie die Primzahlen.

Als Beispiel wird wieder

herangezogen. Es lässt sich zum Beispiel direkt ablesen:

Diese Beispiele lassen vermuten, dass eine multiplikative Zahlenfolge ist. Dies ist tatsächlich der Fall; allgemein gilt für teilerfremde natürliche Zahlen

Dies zu sehen, ist nicht ganz einfach; dennoch kann es mit elementaren Methoden bewiesen werden. Betrachtet man aber nun

so fällt auf, dass auch hier eine multiplikative Zahlenfolge zugrunde liegt (es wird ignoriert). Die Koeffizienten sind hier die Indikatorfunktion der Quadratzahlen, also sie „zeigt 1“, wenn eine Quadratzahl vorliegt, und ansonsten „zeigt sie 0“. Nun ist aber das Produkt zweier teilerfremder Zahlen genau dann eine Quadratzahl, wenn beide Faktoren schon eine waren (dies sieht man an der Primfaktorzerlegung; Primzahlen müssen bei Quadraten immer in gerader Häufigkeit auftreten). Zum Beispiel:

und es sind teilerfremd.

Zusammenfassend wurde also auf „additivem Wege“ (im Sinne von Ausmultiplizieren und Nutzen von ) über eine multiplikative Zahlenfolge gewonnen, aber das Ergebnis ist wieder multiplikativ. Dies ist aus mathematischer Sicht äußerst ungewöhnlich, und kann mit Hilfe der Theorie der Modulformen erklärt werden.

Neben den erzeugenden Funktionen in Form von Potezreihen kann man Zahlenfolgen auch andere Reihen zuordnen. Wegen des Potenzgesetzes

(heißt: Faktoren mal Faktoren ergeben Faktoren )

ist für die multiplikative Zahlentheorie die Zuordnung

Leonhard Euler entdeckte bereits im 18. Jahrhundert das Euler-Produkt der (später so genannten) Riemannschen Zetafunktion.

sinnvoll. Dieser Typ Reihe heißt Dirichlet-Reihe. Bedeutend ist in diesem Kontext das Euler-Produkt. Dirichlet-Reihen drücken die oben diskutierte Tatsache, dass multiplikative Funktionen durch ihre Werte an Primzahlpotenzen eindeutig bestimmt sind, analytisch aus. Ist also multiplikativ, gilt[30]

In der Tat nutzt die rechte Seite nur noch zur Berechnung – und der Beweis nutzt termweises Ausmultiplizieren der Klammern, mit anschließendem Zusammenfassen mit Hilfe der Regel , wenn .

Bei Modulformen nennt man die Dirichlet-erzeugende Funktion schlicht L-Reihe. Also hat man eine Zuordnung

Bei dieser Zuordnung wird auf der rechten Seite vorerst „ignoriert“, da die Null keine guten Eigenschaften in der multiplikativen Zahlentheorie hat – alles mal Null ist wieder Null.

Bedeutsam ist diese Zuordnung aus zwei zentralen Gründen:

  1. Modulformen sind „extrem symmetrisch“, aber durch die Daten vollständig bestimmt. Es ist zu erwarten, dass sich diese Symmetrie auf die L-Reihe „überträgt“, da sie sich auch durch die definiert.
  2. Ist die Zahlenfolge zusätzlich multiplikativ, so hat die L-Reihe ein Euler-Produkt. Im Falle eines solchen „Upgrades“ spricht man von einer L-Funktion (siehe auch Selberg-Klasse).

Hat eine Modulform also multiplikative Koeffizienten, erhält man in Kombination eine „symmetrische Funktion“ , die gleichzeitig „etwas über Primzahlen aussagt“. Dies ist der Schlüssel für die moderne Zahlentheorie.

Die Verstrickung additiver und multiplikativer Elemente der Zahlentheorie ist in der Theorie der Modulformen kein Zufall und findet ihre tiefere Erklärung in der sog. Hecke-Theorie, siehe unten.

Beispiel: Die Riemannsche Zetafunktion
Namensgeber der Zetafunktion: Bernhard Riemann.

Erster Prototyp eines Beispiels ist die Korrespondenz der Thetafunktion zur Riemannschen Zetafunktion

Hier erhält man (es wird ignoriert)

Alle relevanten Koeffizienten sind 0 oder 1. Bei der letzten Umformung wurde das Potenzgesetz genutzt, um die Funktionsreihe der Zetafunktion besser „sichtbar“ zu machen; es sind insbesondere genau die Quadratzahlen in der Thetareihe, die zudem den Skalar im Funktionsargument verantworten. Die Dirichlet-Reihe wird für Werte mit zu kleinem Realteil nicht konvergieren, etwa macht

“ (beachte: )

keinen Sinn; mit Hilfe analytischer Fortsetzung kann die Zetafunktion aber auch in alle Bereiche (außer ) holomorph ausgedehnt werden, in der die Reihe nicht mehr konvergiert. Die Theorie holomorpher Funktionen garantiert, dass eine solche Fortsetzung eindeutig bestimmt ist, also gibt es trotz nur lokaler Konvergenz der Reihe nur „die eine“ Zetafunktion.

Komplexes Schaubild der Riemannschen Xi-Funktion. Zu erkennen ist ihre Spiegelsymmetrie.
Aufgrund der Invarianz der Funktionalgleichung über nach und der Spiegelung von Funktionswerten komplex konjugierter Argumente an der reellen Achse treten die Nullstellenpaare jeweils doppelt (also gespiegelt) auf. Nur wenn die Riemannsche Vermutung richtig ist, treffen sich alle horizontalen Paare auf der kritischen Geraden .

Das klassische Euler-Produkt der Zetafunktion besagt nun[31]

(im Konvergenzbereich der Reihe).

Wie viele andere Funktionen kann die Zetafunktion aber auch durch ein Produkt über ihre Nullstellen konstruiert werden. Vergleichbar ist dies mit dem Polynom . Es hat Nullstellen bei , aber es gilt ; ein Produkt aufgebaut aus Nullstellen. Die Aufstellung dieses Nullstellenproduktes für die analytisch kompliziertere Zetafunktion ist eine deutlich schwierigere Aufgabe als der Beweis des Euler-Produktes, da unter anderem das Problem unendlich vieler Nullstellen gelöst werden muss – dies gelang rigoros erst Ende des 19. Jahrhunderts durch Jacques Hadamard. Man erhält also eine „Identität zwischen Produkten, die dieselbe Funktion ergeben“:

Aus dieser erwächst eine Dualität[32] zwischen Primzahlen und Nullstellen, und eine Folgerung ist, dass die Lage der Nullstellen die Verteilung der Primzahlen bestimmt.[33] Nun ist die Thetafunktion jedoch eine Modulform, und durch ihre Funktionalgleichung[28]

entsteht auf Seite der Zetafunktion eine Funktionalgleichung des Typs[34]

wobei (Riemannsche Xi-Funktion) bis auf elementare Faktoren, die keine Nullstellen beitragen, genau entspricht. Übertragen auf die komplexe Ebene bedeutet dies „im Wesentlichen“ eine Spiegelung der Zetafunktion entlang der Geraden , denn es gilt

Damit sagt die Modularität der Thetafunktion etwas über Primzahlen aus: Diese können nicht beliebig gleichmäßig (im Extremfall etwa im Sinne 1, 2, 3, 4, …) verteilt sein. Dahinter steckt, dass Nullstellen mit einem kleinen Realteil die Primzahlen nur „wenig beeinflussen“, mit einem großen Realteil aber „stark beeinflussen“. Nun erzwingt die Symmetrie aber, dass zu jeder Nullstelle mit „wenig Einfluss“ eine Nullstelle mit „viel Einfluss“ korrespondiert, denn je kleiner der Realteil von , desto größer der von , und umgekehrt (siehe Bild).[35] Die bis heute unbewiesene Riemannsche Vermutung sagt den optimalen Kompromiss voraus: Alle Nullstellen von liegen auf der Geraden

womit das „optimalste Verteilungsmuster“ unter den Primzahlen gelten sollte.[36] Mit anderen Worten: Die „Intensität“ der Nullstellen verändert sich unter der Spiegelung nicht. Wäre etwa Nullstelle, so wegen der Funktionalgleichung auch , und dies ist „schlimmer“ als zum Beispiel . Zusammenfassend: Die Modularität von induziert eine „untere Barriere“ für die Gleichmäßigkeit in der Verteilung der Primzahlen[37] – und die Riemannsche Vermutung besagt, dass diese Barriere gleichzeitig die „obere“ ist.[36]

Es ist dieses Zusammenspiel aus Symmetrie („Modularität“) und Primzahlen, das die Zahlentheorie bis heute maßgeblich beeinflusst.

Die Vektorräume der Modulformen

Vektoraddition und Multiplikation mit Skalaren: Ein Vektor v (blau) wird zu einem anderen Vektor w addiert (rot, unten). Oben wird w um einen Faktor 2 gestreckt, das Ergebnis ist die Summe v + 2·w.
Auch Funktionen als Ganzes können wie „Punkte“ oder „Pfeile“ addiert werden – dies geschieht punktweise. Das Bild illustriert dies anhand von der Exponentialfunktion und des Sinus. Man hat

Um die Idee eines Vektorraums zu verstehen, reicht es, an die gewohnte Ebene zu denken. Jeder Punkt kann auch als „Pfeil“ vom Ursprung aus aufgefasst werden. Diese Pfeile kann man zusammenlegen: Setzt man die Spitze des einen an den Fuß des anderen, ergibt sich ein neuer Pfeil – das ist die Vektoraddition. Ebenso kann man Pfeile verlängern oder verkürzen, indem man sie mit einer Zahl multipliziert. Ist die Zahl negativ, zeigt der Pfeil in die entgegengesetzte Richtung.

Alle Pfeile in der Ebene zusammen, mit diesen beiden Operationen, bilden das, was Mathematiker einen Vektorraum nennen. Die Grundidee ist also: Es existiert eine Sammlung von „Richtungen mit Länge“, und man kann sie kombinieren und skalieren. Die genaue algebraische Definition ist nur eine Abstraktion dieses einfachen Bildes.

Ein besonders hilfreiches Prinzip ist das der Basis. In der Ebene genügen schon zwei Pfeile, etwa (nach rechts) und (nach oben), um jeden anderen Pfeil darzustellen – und das sogar eindeutig. Will man z. B. den Pfeil , so kombiniert man drei Schritte nach rechts und zwei Schritte nach oben:

Diese beiden Basisvektoren sind so etwas wie die „Bausteine“ des gesamten Raums.

Die Anzahl der Pfeile, die man minimal benötigt, um alle anderen zu beschreiben, nennt man die Dimension. Für die Ebene sind es zwei, für den Raum drei. Das Konzept funktioniert auch in viel höheren Dimensionen, die man sich nicht mehr geometrisch vorstellen kann, die aber nach denselben Regeln aufgebaut sind. Die Dimension zählt also gewissermaßen die „Anzahl der Freiheitsgrade“ eines Vektorraums: Wie viele Punkte braucht es, um alle anderen zu erzeugen.

Auch ganze Modulformen zu einem festen Gewicht bilden einen Vektorraum, da sich Funktionen ebenso wie Punkte addieren lassen. Für die Zahlentheorie von großer Bedeutung ist, dass die Vektorräume der ganzen Modulformen endlichdimensional sind. Also reichen stets endlich viele Modulformen (eines festen Gewichts) aus, um alle anderen (desselben Gewichts) durch Linearkombinationen zu erzeugen. Interessant daran ist, dass Modulformen (scheinbar) aus unendlich vielen Informationen aufgebaut sind, nämlich ihren Fourier-Koeffizienten

Dies bietet eine aus mathematischer Sicht äußerst ungewöhnliche Möglichkeit, das Problem der Unendlichkeit zu umgehen: Eine Übereinstimmung endlich vieler Koeffizienten reicht aus, damit alle anderen Koeffizienten auch übereinstimmen.

Geschichte

Die Anfänge der Theorie gehen auf Carl Friedrich Gauß zurück, der Transformationen spezieller Modulformen unter der Modulgruppe im Rahmen seiner Theorie des arithmetisch-geometrischen Mittels im Komplexen betrachtete (ein Fundamentalbereich zu findet sich in seinen Aufzeichnungen schon 1805).[38] Begründer der klassischen (rein analytischen) Theorie der Modulformen des 19. Jahrhunderts sind Richard Dedekind, Felix Klein, Leopold Kronecker, Karl Weierstraß, Carl Gustav Jacobi, Gotthold Eisenstein und Henri Poincaré. Ein bekanntes Beispiel für die Anwendung von Modulformen in der Zahlentheorie war der Satz von Jacobi (Anzahl der Darstellungen einer Zahl durch vier Quadrate). Die moderne Theorie der Modulformen entstand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch Erich Hecke und Carl Ludwig Siegel, die Anwendungen in der Zahlentheorie verfolgten. Hier spielt die Theorie der Hecke-Operatoren, die im Raum der Modulformen wirken, und mit ihnen definierter Dirichletreihen (Hecke L-Reihe) eine besondere Rolle. Modulformen in Termen der Darstellungstheorie stammen von Robert Langlands (Langlands-Programm). p-adische Modulformen treten zuerst bei Nicholas Katz und Jean-Pierre Serre auf. Modulformen spielten auch eine zentrale Rolle im Beweis der Vermutung von Fermat (Modularitätssatz, der wiederum ein Spezialfall der 2006 bewiesenen Serre-Vermutung ist), die Modulformen mit Galoisdarstellungen der absoluten Galoisgruppe von Zahlkörpern verbindet. Sowohl beim Beweis der Lösung des Gaußschen Klassenzahlproblems durch Kurt Heegner als auch des letzten Teils der Weil-Vermutungen (Riemann-Hypothese) und damit verbunden der Ramanujan-Vermutung durch Pierre Deligne spielten Modulformen eine wichtige Rolle wie auch beim Beweis von Maryna Viazovska (2016), dass das E8-Gitter in acht Dimensionen und das Leech-Gitter in 24 Dimensionen dichteste Kugelpackungen liefern (die Thetafunktionen dieser beiden Gitter sind Modulformen, siehe unten). Modulformen kodieren häufig arithmetische Informationen der algebraischen Zahlkörper, sind aber viel einfacher rechnerisch zugänglich, teilweise schon mit Computeralgebra-Programmen, und die Anzahl linear unabhängiger Modulformen bestimmten Typs ist beschränkt.

Notation

Es werden die folgenden üblichen Notationen verwendet:

  • für die natürlichen Zahlen.
  • für die ganzen Zahlen.
  • für die rationalen Zahlen.
  • für die reellen Zahlen.
  • für die komplexen Zahlen. Es bezeichnen und den Real- bzw. Imaginärteil der komplexen Zahl .
  • Es bedeutet , dass ein Element der Menge ist, und dass es kein Element der Menge ist. Zum Beispiel ist und .
  • Es bezeichnet die natürliche Exponentialfunktion und den natürlichen Logarithmus.

Definition elliptischer Modulformen

Vorbereitung

Es sei

die obere Halbebene, d. h. die Menge aller komplexen Zahlen mit positivem Imaginärteil. Es ist aus der klassischen Funktionentheorie bekannt, dass die Gruppe via Möbiustransformation auf operiert. Dabei werden, wie bei einer Gruppenoperation üblich, die Elemente als Abbildungen aufgefasst. Man setzt:

Über Möbiustransformation kann damit eine Aktion auf dem Vektorraum der auf ganz meromorphen bzw. holomorphen Funktionen auf definiert werden. Dafür wird ein fixiert. Man definiert dann den Peterssonschen Strichoperator durch

Offenbar ist dann wieder holomorph bzw. meromorph auf der oberen Halbebene. Es gilt zudem für alle die Rechenregel

womit der Peterssonsche Strichoperator eine Operation auf dem Raum der meromorphen bzw. holomorphen Funktionen auf der oberen Halbebene definiert.[39]

Jede holomorphe und zugleich 1-periodische Funktion auf der oberen Halbebene besitzt eine Fourier-Entwicklung

mit irgendwelchen komplexen Koeffizeinten , die eindeutig bestimmt sind. In diesem Kontext ist es üblich, zu definieren, und abkürzend

zu schreiben. Ist lediglich meromorph in , besitzt in jedoch keine Häufung an Polstellen, ist also holomorph auf einer Halbebene für ein , so kann auf jener eingeschränkten Halbebene wiederum eine Fourier-Reihe oberen Typs angegeben werden.[40]

Die volle Modulgruppe

Die volle Modulgruppe[41][14] oder gelegentlich einfach nur Modulgruppe ist definiert durch[42]

Es handelt sich also um die Kollektion aller -Matrizen mit ganzen Einträgen, deren Determinante gleich 1 ist. Jede Matrix in der vollen Modulgruppe hat also eine ebenfalls ganzzahlige Inverse mit Determinante 1. Offenbar ist sie eine echte Untergruppe von . Sie wird durch die Matrizen

erzeugt.[43] Diese Matrizen beschreiben geometrisch eine Spiegelung an einem Kreis (Inversion) und eine Translation.[44]

Manche Autoren bezeichnen auch die projektive spezielle lineare Gruppe als volle Modulgruppe, in der Matrizen und identifiziert werden. Sie ist der Quotient von nach ihrem Zentrum und der Einheitsmatrix .[44]

Definition

Für eine ganze Zahl heißt eine holomorphe bzw. meromorphe Funktion auf der oberen Halbebene eine ganze (d. h. holomorphe) bzw. meromorphe[45] elliptische[46] Modulform vom Gewicht zur Gruppe , wenn sie folgende Eigenschaften erfüllt:[47]

1. Sie ist invariant unter dem Peterssonschen Strichoperator bezüglich , also für alle . Äquivalent gelten simultan die Funktionalgleichungen
für alle und mit
Insbesondere gilt mit der Wahl stets .
2. Sie ist „holomorph bzw. meromorph im Unendlichen“. Das bedeutet, dass sie für alle mit hinreichend großem Imaginärteil in eine Fourier-Reihe von der Form
mit einem entwickelbar ist, wobei im holomorphen Fall sogar gewählt werden kann und die betroffene Fourier-Reihe auf der gesamten oberen Halbebene konvergiert. Es ist zweckmäßig, auch im Falle von Referenz auf die Koeffizieten, die Abhängigkeit von hervorzuheben, also .

Eine Modulform von Gewicht nennt man auch Modulfunktion.[48] Modulfunktionen haben ein besonders einfaches Verhalten unter der Modulgruppe, da der Faktor entfällt:

Verschwindet eine ganze Modulform im Unendlichen (in der Spitze, englisch cusp, ), so nennt man sie Spitzenform.[49] Aus der Definition folgt, dass eine Modulform für ungerades identisch verschwindet.[50]

Die Abbildung stellt die berühmte Modulfigur dar, die zum Beispiel von M. C. Escher in mehreren Graphiken künstlerisch dargestellt wurde.

Das Verhalten der Modulform vom Gewicht unter diesen Erzeugenden ist

und aus letzterer Gleichung ergibt sich, dass die Modulform periodisch ist. Daher ist die Fourierentwicklung für wohldefiniert und holomorph bzw. meromorph. Mit den Fourierkoeffizienten hat man die Fourierreihe (auch q-Entwicklung genannt)

,

wobei die Ordnung des Pols von in der Spitze genannt wird (Imaginärteil von gegen Unendlich). Die Modulform ist bei negativen Fouriergliedern meromorph in der Spitze. Bei einer Spitzenform verschwindet bei (), das heißt, die nichtverschwindenden Fourierkoeffizienten beginnen bei einem positiven , das dann Ordnung der Nullstelle von in der Spitze genannt wird.

In der komplexen Ebene ist eine Modulform durch ihre Werte im Fundamentalbereich definiert, der in der nebenstehenden Abbildung grau gefärbt ist. Er ist ein Dreieck mit einer Spitze im Unendlichen. Jedes der durch Geraden oder Kreise begrenzten fundamentalen Dreiecke entsteht durch Anwendung von Operationen der Modulgruppe auf den Fundamentalbereich. Die Anwendung der Modulgruppe lässt sich beliebig fortsetzen und ergibt eine immer feinere Einteilung, die aber in der Abbildung an einem bestimmten Punkt abgebrochen wurde.

Elliptische Modulformen zu Kongruenzuntergruppen

Statt für werden Modulformen auch für bestimmte Untergruppen dieser Gruppe betrachtet, insbesondere für die sogenannten Kongruenzuntergruppen der vollen Modulgruppe ( ist eine positive ganze Zahl):

Die Zahl heißt die Stufe der zugeordneten Modulformen. heißt auch die Hauptkongruenzgruppe der Stufe . Jede Untergruppe von , die die Hauptkongruenzgruppe für eine Stufe als Untergruppe enthält, wird Kongruenzuntergruppe genannt.

Bisweilen betrachtet man auch die Kongruenzuntergruppe

die eine Mittelstellung einnimmt zwischen (modulo äquivalent zu oberer Dreiecksmatrix) und (modulo äquivalent zur Einheitsmatrix). Es gilt

und

.

Der Index der Kongruenzuntergruppen als Untergruppen von ist endlich und lässt sich explizit angeben. So ist:

Die Modulformen zu den Kongruenzuntergruppen und haben Fourierentwicklungen in ; die von für nicht unbedingt, da die Matrix () in der Transformationsmatrix nicht dazugehört (sie haben eine Fourierentwicklung in ). Es lässt sich aber immer zu einer Modulform für eine solche für zuordnen (die eine Fourierentwicklung in hat). Auch gibt es für Kongruenzuntergruppen kein so einfaches Kriterium für Spitzenformen (der konstante Fourierterm muss nicht unbedingt verschwinden wie bei der vollen Modulgruppe). Neben Modulformen mit Transformationsverhalten wie bei der vollen Modulgruppe diskutiert werden auch solche mit erweitertem Transformationsverhalten (Multiplikation mit einem Dirichlet-Charakter) betrachtet.

Mit diesen Kongruenzuntergruppen kann man die Quotientenräume wie bilden, die durch Hinzunahme endlich vieler Punkte (Cusps, Spitzen der Kongruenzuntergruppe) in der erweiterten oberen Halbebene[51] kompaktifiziert werden, der entsprechende kompaktifizierte Quotientenraum heißt dann . Entsprechend spricht man bei der Kongruenzuntergruppe von bzw. und bei von . Nach Kompaktifizierung erhält man kompakte Riemannsche Flächen unterschiedlichen topologischen Geschlechts . Die verschiedenen heißen auch Modulkurven.

Von Gittern zu elliptischen Kurven: der analytische Ursprung von Modulformen

Ein Beispiel für das Konzept des Modulraums: Kreise in der Ebene

Jeder Kreis ist durch Angabe des Mittelpunktes und des Radius eindeutig bestimmt.
Die -Koordinaten sind Mittelpunkte, und die -Koordinate der Radius: Jeder Punkt auf oder oberhalb der gelben Ebene (es gibt keine negativen Radien) entspricht eindeutig einem Kreis in der Ebene.

Die Idee eines Modulraumes ist, Objekte aus der Geometrie („Moduln“) als „Punkte in einem Raum“ zu interpretieren, um im Anschluss diesen Raum als Ganzes zu studieren, in der Hoffnung, Informationen über die geometrischen Objekte zu erhalten. Dieses abstrakte Konzept lässt sich an einem elementaren Beispiel verdeutlichen: dem Raum aller Kreise in der Ebene. Jeder Kreis wird durch zwei Daten bestimmt: seinen Mittelpunkt und seinen Radius , obwohl (außer im pathologischen Fall ) ein Kreis aus unendlich vielen Punkten besteht. Hintergrund ist die starke geometrische Struktur eines Kreises. Damit erhält man eine Parametrisierung

(Mittelpunkte werden mit Radien gepaart)

Dieser Raum ist der Modulraum der Kreise: Jedes Element entspricht genau einem Kreis, und umgekehrt. Man nennt ihn einen Modulraum, weil er die Menge der Objekte (Kreise) nicht nur als lose Sammlung betrachtet, sondern sie in eine geometrische Struktur einbettet, die zusätzliche Operationen wie Abstände oder Deformationen erlaubt. Im Falle der Kreise ist der Modulraum in eine dreidimensionale Struktur eingebettet (siehe Bild).

Modulräume haben nützliche Anwendungen. Ein naheliegender nächster Schritt ist die Einführung einer Metrik auf dem Modulraum der Kreise, also einer Art „Abstandsfunktion“ zwischen zwei Kreisen. Dadurch kann man quantitativ beschreiben, „wie verschieden“ zwei Kreise sind. Ein einfaches Modell wäre, den Abstand zweier Kreise und in durch den euklidischen Abstand dieser Parameter zu definieren:

In diesem Sinn misst die Metrik die Unterschiede in den Mittelpunkten und im Radius. Je kleiner der Abstand, desto ähnlicher sind sich die beiden Kreise. Dies macht deutlich, dass der Modulraum nicht nur die Gesamtheit der Objekte beschreibt, sondern zugleich eine natürliche Geometrie trägt, in der man Variationen und Verformungen präzise fassen kann. Ein besonders wichtiges Prinzip – auch im Kontext von Modulformen – ist, dass die Beschreibung aller Kreise durch einen Modulraum, der in einem dreidimensionalen Gebilde liegt, ermöglicht, differenzierbare Funktionen

zu betrachten, da auf Räumen wie (höherdimensionale) Differentialrechnung betrieben werden kann. Ein solches ist in diesem Sinne bereits eine „Modulfunktion“ (auch wenn der Begriff nicht Kreisen vorbehalten ist!), also eine Funktion, die als Eingabe Moduln entgegennimmt, aber gleichzeitig auch schöne analytische Eigenschaften hat.

Genau dieses Prinzip überträgt die Theorie der Modulräume auf wesentlich kompliziertere Objekte, etwa elliptische Kurven oder Vektorbündel: Man fasst sie alle zusammen in einen Raum, der ihre Parameter (die „Moduln“) organisiert, und stattet diesen Raum mit geometrischen, algebraischen und analytischen Strukturen aus, um die Vielfalt und Unterschiede der Objekte systematisch zu untersuchen.

Der Modulraum elliptischer Kurven

Bei elliptischen Kurven handelt es sich um eine Ansammlung von Punkten , die gemeinsam eine kubische Gleichung erfüllen, die meist in der Form

mit festen Zahlen

geschrieben wird.[Anm. 1] Die Zahlen und sind rational, und wegen deren Beliebigkeit[Anm. 2] gibt es eine „unendliche Familie“ elliptischer Kurven:

und eine unbegrenzte Zahl weiterer Beispiele.

Die moderne Definition von Modulformen zur vollen Modulgruppe lässt sich elegant aus der Theorie komplexer Gitter und elliptischer Kurven herleiten. Ein (komplexes) Gitter ist eine diskrete Untergruppe der Form

mit .

Aus Gründen der Orientierung macht es Sinn, ohne Beschränkung der Allgemeinheit fordern. Der Quotient ist eine komplexe Torusfläche. Über die Weierstraß’sche -Funktion erhält man eine Einbettung in die projektive Ebene, die zeigt, dass jeder solche Torus als glatte kubische Kurve geschrieben werden kann:

Die Koeffizienten sind aus den Gitter-Summen der Weierstraß’schen Invarianten definiert,[52]

und hängen nur von der Homotheteklasse des Gitters ab. Das Diskriminantenkriterium charakterisiert die Glattheit der Kurve.[53]

Wählt man eine geordnete Basis , so ist der zugehörige Modulparameter wohldefiniert bis zur Wirkung der vollen Modulgruppe. Denn ein Basiswechsel

transformiert den Parameter durch eine Möbius-Transformation[14]

Dadurch parametrisiert die obere Halbebene die Homotheteklassen von Gittern (und damit komplexe elliptische Kurven), modulo der Wirkung von .

Modulformen als Funktionen auf Gittern bzw. auf der Modulkurve

Aus Gitter-Sicht ist eine (holomorphe) Modulform vom Gewicht eine Funktion auf der Menge der Gitter mit den Homogenitäts- und Invarianzeigenschaften

Analytisch entspricht dies einer holomorphen Funktion mit Transformationsgesetz

Dabei ist die Variable statt bei der Betonung des Gitterkontextes üblich.[54] Die Homhomogenität rührt daher, dass die kanonische holomorphe Differentialform auf durch Skalierung um den Faktor mittransformiert; eine Gewicht--Form ist invariant, wenn man gleichzeitig diese natürliche Skalierung -fach berücksichtigt. Geometrisch sind Modulformen genau die globalen Schnitte von Potenzen des Hodge-Bündels auf der Modulkategorie der elliptischen Kurven; Spitzenformen sind diejenigen Schnitte, die an der Randstelle (der Spitze) verschwinden.

Beispiele

Eisensteinreihen

Gotthold Eisenstein

Erste nichttriviale Beispiele für elliptische Modulformen sind die sog. Eisensteinreihen, benannt nach Gotthold Eisenstein. Bei deren Konstruktion wird die Modularität durch eine Form der symmetrischen Addition erzwungen.

Für eine ganze, gerade Zahl wird die (klassische) Eisensteinreihe vom Gewicht durch die absolut konvergente Reihe[55]

definiert. Für ungerades ist die Reihe antisymmetrisch und liefert , weshalb dieser Fall ausgelassen wird. Jedes definiert eine ganze Modulform des Gewichts zur vollen Modulgruppe. Man hat also .[56]

Es ist oft praktisch, die normierte Eisensteinreihe

zu verwenden; dann hat konstanten Term 1 in der Fourier-Entwicklung (siehe unten). Hier bezeichnet die Riemannsche Zetafunktion. Es wird jene Normierung mit , sodass der Koeffizient zu gleich 1 wird, gelegentlich ebenfalls als bezeichnet.[57]

Es gelten die Fourier-Entwicklungen[58]

und[59]

wobei die -te Bernoulli-Zahl[60] bezeichnet und die Teilerfunktion. Die beiden Formen sind äquivalent über die Relation[61]

Entscheidendes Hilfsmittel für die Herleitung der Fourier-Reihen ist die für gültige Lipschitz-Formel[61]

die mit Hilfe elementarer Methoden der Fourier-Analysis gezeigt werden kann.[62]

Mit und erhält man beispielsweise[63]

und

j-Funktion und Diskriminante

Komplexes Schaubild der Funktion (Skalar für klarere Farbsichtbarkeit). Das Verschwinden in den Spitzen ist zu erkennen an den schwarzen Kreisen sowie der zunehmenden Schwärze für wachsende Imaginärteile (oben).

Die beiden wichtigsten klassischen Modulformen zur vollen Modulgruppe – neben den Eisensteinreihen – sind die Diskriminante und die aus ihr gebildete -Funktion. Die Diskriminante ist eine Spitzenform vom Gewicht 12 und wird durch die algebraische Relation[64]

definiert, wobei und die normierten Eisensteinreihen vom Gewicht 4 bzw. 6 sind. Alternativ lässt sich die unendliche Produktentwicklung

zeigen. Gelegentlich wird diese auch als Definition der Diskriminante herangezogen.[65] Sie besitzt die Fourier-Entwicklung mit Leitkoeffizient 1:[66]

wobei die Ramanujansche tau-Funktion bezeichnet.[67]

Die -Funktion erhält man als Quotient[68]

Dies ist eine meromorphe Funktion auf der Modulkurve , invariant unter der vollen Modulgruppe und holomorph auf der oberen Halbebene. Sie ist also eine in der oberen Halbebene holomorphe Modulfunktion bis auf einen einfachen Pol in der Spitze, also ein Beispiel für eine Modulform, die nicht ganz ist.

Forschungsgeschichte und bedeutende Anwendungen

Trotz sehr zahlreicher Anwendungen stechen einige Entdeckungen und Vermutungen um den Themenkomplex der Modulformen besonders hervor.

Große Riemannsche Vermutung

Volle Modulgruppe

Holomorphen Modulformen, und allgemeiner auch gewissen automorphen Formen bzw. Darstellungen, können sog. L-Funktionen zugeordnet werden. Ist die betroffene Modulform eine sog. normalisierte Hecke-Eigenform, so besitzen diese L-Funktionen ein Euler-Produkt. Gleichzeitig impliziert die modulare Symmetrie eine Spiegelung des Abbildungsverhaltens der L-Funktion an einer vertikalen Geraden, der sog. kritischen Geraden. Die Große Riemannsche Vermutung besagt, dass sämtliche nichttriviale Nullstellen dieser L-Funktionen auf dieser kritischen Geraden liegen.[69] Prototyp ist die Riemannsche Zeta-Funktion, die zur Jacobischen Theta-Funktion, einer Modulform halbganzen Gewichts, korrespondiert. Eine Konsequenz dieser Aussage wäre eine Form der Pseudozufälligkeit in der Verteilung der Primzahlen.[36] Von einem Beweis dieser Vermutung ist man, selbst im Spezialfall der klassischen Riemannschen Vermutung, noch weit entfernt.

Für die volle Modulgruppe wird mit

eine normierte Hecke-Eigenform vom Gewicht (Spitzenform, also und normiert, also ) betrachtet. Die zugehörige Hecke-L-Funktion ist die Dirichlet-Reihe

Durch die Multiplikativität der Koeffizienten zerfällt sie in ein Euler-Produkt

Die Reihe besitzt eine analytische Fortsetzung auf die ganze Ebene und erfüllt eine Funktionalgleichung. Setzt man die vollständig normalisierte L-Funktion

so gilt die Symmetrie

Damit ist der kritische Streifen gegeben durch und die kritische Gerade die Mittellinie . Die nichttrivialen Nullstellen von liegen innerhalb dieses Streifens; die sogenannten trivialen Nullstellen außerhalb stammen von den Polstellen der Gammafunktion. Die Große Riemannsche Vermutung (manchmal auch GRH) für behauptet, dass alle nichttrivialen Nullstellen auf der kritischen Geraden liegen. Häufig verschiebt man die Variable zu

,

sodass die Funktionalgleichung eine Invarianz unter

ausdrückt und die kritische Gerade zu wird, analog zur klassischen Zetafunktion.[70]

Kongruenzuntergruppen

Im Rahmen einer Kongruenzuntergruppe sei

eine normierte neue Hecke-Eigenform (newform) vom Gewicht mit Nebentyp (Dirichlet-Charakter) . Ihre Hecke-L-Funktion ist die Dirichlet-Reihe

Durch schwache Multiplikativität der Koeffizienten zerlegt sie sich in ein Euler-Produkt. Für existieren Parameter mit

und

wobei die lokalen Faktoren an den Stellen vom Reduktionstyp abhängen.

Die vervollständigte normalisierte L-Funktion lautet

und sie setzt sich meromorph (für Spitzenformen sogar holomorph) auf ganz fort und erfüllt die Funktionalgleichung

wobei die (globale) Wurzelzahl ist und die komplex konjugierte Eigenform bezeichnet. Im trivialen Nebentyppfall mit reellen Koeffizienten vereinfacht sich dies zu

Damit liegt der kritische Streifen bei

und die kritische Gerade ist

Äquivalent setzt man und erhält eine Funktionalgleichung mit kritischer Geraden .

Formulierung der GRH für . Für jede normierte neue Hecke-Eigenform liegen alle nichttrivialen Nullstellen von im kritischen Streifen auf der kritischen Geraden

Diese Aussage verallgemeinert den Spezialfall der vollen Modulgruppe (Führer ) auf beliebiges Level und umfasst auch nichttrivialen Nebentyp (mit entsprechendem Vorfaktor in der Funktionalgleichung). Ein Beweis ist – ebenso wie im Spezialfall der klassischen Riemannschen Vermutung – bislang nicht bekannt.

Die Große Riemannsche Vermutung ist von Bedeutung für die Zahlentheorie, etwa im Umfeld der Theorie der elliptischen Kurven. Im Jahr 2004 konnte Roger Heath-Brown zeigen, dass unter Annahme der Großen Riemannschen Vermutung (für die L-Funktionen elliptischer Kurven) der durchschnittliche analytische Rang der elliptischen Kurven höchstens 2 sein kann.[71] Zev Klagsbrun, Travis Sherman und James Weigandt konnten 2019 (Preprint 2016) zeigen, dass unter Annahme der Großen Riemannschen Vermutung der Rang der von Noam Elkies gefundenen elliptischen Kurve

von Rang mindestens 28 sogar gleich 28 ist.[72]

Theorie der Partitionen

Godfrey Harold Hardy
Srinivasa Ramanujan

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nutzten Godfrey Harold Hardy und Srinivasa Ramanujan die Modularität der Dedekindschen Eta-Funktion, um eine asymptotische Formel für die Partitionsfunktion herzuleiten, nämlich

wobei die Kreiszahl und die Eulersche Zahl bezeichnet.

Die Zahl gibt die Anzahl der Möglichkeiten an, wie man als Summe natürlicher Zahlen darstellen kann, ohne die Reihenfolge der Summanden zu unterscheiden. Beispielsweise gilt , denn

Hardy und Ramanujan entwickelten hierfür die sogenannte Kreismethode, eine frühe Form der analytischen Zahlentheorie, bei der die Modularität der Dedekindschen Etafunktion entscheidend eingeht. Ihre asymptotische Formel war ein Durchbruch in der Theorie der Partitionen und gilt bis heute als klassisches Beispiel für die Anwendung von Modulformen in der Kombinatorik.

Im Jahr 1937 konnte Hans Rademacher die Methode verfeinern und, erneut mit Hilfe der Modularität, sogar eine exakte Formel für angeben:

wobei

die sog. Bessel-Funktion erster Art ist und

mit der Dedekind-Summe

und dem Kronecker-Symbol . Diese stellt als eine konvergente unendliche Reihe dar, deren Glieder Besselfunktionen und Exponentialterme enthalten. Damit wurde die bis dahin rein asymptotische Theorie auf eine präzise geschlossene Form gebracht.

Klassenkörpertheorie

Über Körper und Zahlkörper

Ein Körper ist eine Menge, innerhalb derer die vier Grundrechenarten gelten.

In der Mathematik bezeichnet ein Körper eine Menge, innerhalb der, einfach gesprochen, mit den vier Grundrechenarten gerechnet werden kann. Dabei sollen die aus der Schulmathematik bekannten Regeln des Kommutativgesetzes (Vertauschbarkeit bei „Plus“ und „Mal“), Assoziativgesetzes (Vertauschbarkeit von Klammern bei „nur Plus“ oder „nur Mal“) und Distributivgesetzes („Ausklammern“ und „Ausmultiplizieren“) gelten. Außerdem muss stets das Element (neutrales Element der Addition) und (neutrales Element der Multiplikation) Teil eines Körpers sein. Insbesondere soll durch jede Zahl ungleich der dividiert werden können. Wichtige Beispiele sind der Körper der reellen Zahlen (Bezeichnung: ) oder der Körper der rationalen Zahlen (Bezeichnung: ).

Ganz kurz gesprochen: Ein Körper enthält die Zahlen 0 und 1, und die Mengen und bilden simultan abelsche Gruppen bezüglich der Addition bzw. Multiplikation, wobei diese über das Distributivgesetz miteinander „interagieren“.

Eine wichtige Forderung ist, dass keine der erlaubten Rechenoperationen dazu führt, dass man die den Körper definierende Zahlenmenge verlässt. So ist es etwa in Körpern im Allgemeinen nicht erlaubt, Quadratwurzeln zu ziehen. Es ist ein Element von , kurz , aber ist eine irrationale Zahl, also . Ähnlich besitzt keine Quadratwurzel in den reellen Zahlen. Grundsätzlich ist das Konzept einer Quadratwurzel in einem Körper aber indirekt erklärt, da die umgekehrte Operation, nämlich die Multiplikation einer Zahl mit sich selbst, in Körpern definiert ist, wobei die Existenz eine andere Frage ist.

Eine Fragestellung aus der Algebra ist, wie Körper aussehen können, also in welchen Typen von Mengen ein „abgeschlossenes Rechnen“ möglich ist. So kann man weitere nichtrationale Zahlen zu hinzunehmen, um größere Körper zu konstruieren. Ein Beispiel ist der Körper , der aus allen Zahlen mit besteht (Quadratischer Zahlkörper).[73] Rechnungen wie

sind Prototypen für die Abgeschlossenheit der vier Grundrechenarten in . Es ist , zusammen mit und , ein weiteres Beispiel für einen Körper mit unendlich vielen Elementen.

Ein Zahlkörper ist ein spezieller Körper, der durch Erweiterung der rationalen Zahlen entsteht. Formal bedeutet das: Jeder Zahlkörper ist eine endliche Körpererweiterung von . Anders gesagt: Man fügt zu den rationalen Zahlen neue Zahlen hinzu (wie oder ), und zwar nur so viele, dass das Resultat noch ein Körper bleibt und zudem ein endlichdimensionaler Vektorraum über ist.

Beispiele sind

  • selbst,
  • der quadratische Zahlkörper ,
  • oder der imaginär-quadratische Zahlkörper , der alle Gaußschen Zahlen mit rationalen enthält.

Zahlkörper sind damit eine natürliche Verallgemeinerung der rationalen Zahlen. Sie spielen in der modernen Zahlentheorie eine zentrale Rolle: Viele Fragestellungen über Primzahlen oder Gleichungen lassen sich in Zahlkörpern präziser formulieren und verstehen. Speziell die imaginär-quadratischen Zahlkörper bilden den Ausgangspunkt für Kroneckers Jugendtraum, da ihre abelschen Erweiterungen über Werte der j-Funktion an Heegner-Punkten beschrieben werden können, siehe unten.

Motivation: abelsche Erweiterungen und die Exponentialfunktion

Die Funktion . Die dritten Einheitswurzeln – erkennbar durch die schwarzen Punkte – formen ein gleichseitiges Dreieck.

Ein Grundproblem der klassischen Zahlentheorie ist die Beschreibung von Körpererweiterungen: Welche neuen Zahlen entstehen, wenn man zu den rationalen Zahlen zusätzliche Lösungen von Gleichungen zulässt? Dieses Konzept führt zum Begriff des Zahlkörpers. Besonders wichtig sind die sogenannten abelschen Erweiterungen – das sind diejenigen Erweiterungen, deren Galoisgruppe kommutativ ist. Der berühmte Satz von Kronecker-Weber beantwortet diese Frage vollständig: Jede abelsche Erweiterung von liegt in einem sogenannten zyklotomischen Körper, also einem Körper der Form , wobei eine primitive -te Einheitswurzel ist.[74]

Der Schlüssel für die „Parametrisierung“ all dieser Körper ist die natürliche Exponentialfunktion. Setzt man , so werden durch die Werte an rationalen Stellen die Einheitswurzeln erzeugt, also die Eckpunkte des Einheitskreises, die regelmäßig verteilt sind. Diese Zahlen genügen einfachen Polynomgleichungen mit ganzzahligen Koeffizienten (es ist Nullstelle von ) und erzeugen genau jene Erweiterungen von , die in der Kronecker–Weber-Theorie beschrieben werden. Die Exponentialfunktion wirkt hier wie eine „Brücke“: Sie verwandelt rationale Vielfache des Vollwinkels in algebraische Zahlen, die die gesamte Klasse der abelschen Erweiterungen von hervorbringen.[75]

Die Motivation für weitergehende Vermutungen – wie Kroneckers Jugendtraum[76] – ist, ob sich ähnliche Beschreibungen auch für andere Zahlkörper gewinnen lassen. Für genügt die Exponentialfunktion und die daraus entstehenden Einheitswurzeln (sie „erfüllt“[76] Kroneckers Jugendtraum im Spezialfall ). Für imaginär-quadratische Zahlkörper treten dagegen elliptische Funktionen und die j-Invariante an die Stelle der Exponentialfunktion. Damit wird der Übergang von der klassischen Exponentialarithmetik hin zur komplexen Multiplikation und der Theorie der Modulformen vorbereitet.

Heegner-Punkte

Für die Klassifikation abelscher Erweiterungen imaginär-quadratischer Zahlkörper ist das Konzept des Heegner-Punktes zentral. Wechselt man nun von zu einem imaginär-quadratischen Zahlkörper , dann treten an die Stelle der Einheitswurzeln die sogenannten Heegner-Punkte: Das sind spezielle Punkte in der oberen Halbebene , die genau imaginär-quadratische Gitter (also elliptische Kurven mit komplexer Multiplikation) repräsentieren. Setzt man diese Punkte in die -Funktion ein, so erhält man algebraische Zahlen , die gerade die abelschen Erweiterungen von „parametrisieren“. So wie die rationalen Brüche über die Exponentialfunktion zu den Einheitswurzeln führen, die abelsche Erweiterungen von erzeugen (Kronecker-Weber), so führen die Heegner-Punkte über die -Funktion zu den „Einheitswurzeln der zweiten Art“, die die abelschen Erweiterungen eines imaginär-quadratischen Körpers erzeugen.

Heegner-Punkte auf der oberen Halbebene können dabei nach Bryan Birch wie folgt definiert werden.[77]

  1. Der Wert ist ein CM-Punkt (CM = complex multiplication), d. h., er ist Lösung einer quadratischen Gleichung der Form mit ganzen Zahlen , für die gilt.
  2. Haben den größten gemeinsamen Teiler 1, so definiert eine binäre quadratische Form. Gilt außerdem , so ist die Form positiv definit. Für ist dadurch dann eindeutig bestimmt und man nennt die (ganzzahlige) Diskriminante von .
  3. heißt nun Heegner-Punkt mit Level  (mit einer natürlichen Zahl ), falls .

„Kroneckers Jugendtraum“ für imaginär-quadratische Körper und singuläre Moduli

Es gibt zahlreiche Verbindungen zwischen Heegner-Punkten und Modulformen. So nimmt die j-Invariante an Heegner-Punkten stets algebraische Werte an. Hintergrund dieser Aussage ist, dass es für jede natürliche Zahl  ein (bis auf Vorzeichen symmetrisches) Polynom vom Grade gibt, wobei die klassische Teilerfunktion bezeichnet, sodass (also in die konstante Nullfunktion) für jede ganzzahlige Matrix  mit Determinante  ist. Der Grad wird über die Konstruktionstechnik

klarer, wobei die Menge aller ganzzahligen Matrizen mit Determinante  bezeichnet, auf der von links operiert und im Quotienten genau Klassen bildet.[78] Die Gültigkeit einer solchen Identität kann über die Tatsache gezeigt werden, dass die Koeffizienten der linken Seite in holomorphe Modulfunktionen (und daher bereits Polynome in ) sind. Wegen der Fourier-Entwicklung von sind die Koeffizienten von zudem als rationale Zahlen wählbar. Jeder Heegner-Punkt  wird von einer Matrix mit ganzzahliger Determinante fixiert. Damit folgt bereits und damit ist Nullstelle eines nicht-trivialen Polynoms mit rationalen Koeffizienten. Also ist algebraisch – das Argument gilt auch, falls , da die Funktionen und niemals identisch sind.[79] Diese Werte werden traditionell auch als singuläre Moduli (englisch singular moduli) bezeichnet.[80]

Klassenpolynome

Die algebraischen Eigenschaften der j-Werte an Heegner-Punkten können weiter präzisiert werden über Einführung des sog. Klassenpolynoms (class polynomial)

Dabei besteht aus allen Heegner-Punkten mit Führer 1 und Diskriminante , auf denen die Gruppe operiert. Übrig bleibt ein Polynom vom Grade . Es kann gezeigt werden, dass sogar und stets irreduzibel ist. Im Jahr 1952 konnte Kurt Heegner durch Anwendung vornehmlich Weberscher Modulfunktionen sämtliche imaginärquadratischen Zahlkörper mit Klassenzahl 1 klassifizieren, also solche, in deren Ganzheitsring eine eindeutige Primfaktorzerlegung existiert. Es gibt genau 9 solche imaginärquadratische Zahlkörper, nämlich

und ,

womit Heegner eine Vermutung von Carl Friedrich Gauß bestätigte. Damit nimmt insbesondere an der Stelle einen ganzzahligen Wert an, nämlich , da und es daher nur eine Klasse von Heegner-Punkten zu dieser Diskriminante gibt. Daraus entsteht die mit einem Computer leicht zu zeigende Kuriositäten[81]

bzw.[82]

Weitere Werte sind:[83]

Praktische Anwendung: Berechnung vieler Dezimalstellen von Pi

Die Identität kann dazu verwendet werden, die äußerst schnell konvergierende Reihe

herzuleiten,[84] vergleiche auch Chudnovsky-Algorithmus. Mit diesem ist eine sehr schnelle Berechnung von möglich: Bis heute (Stand August 2025) sind mit dieser Methode 300 Billionen Stellen nach dem Komma berechnet worden.[85]

Verallgemeinerungen

Mit Hilfe einer Formel von Sarvadaman Chowla und Atle Selberg können singuläre Moduli auch auf den Fall von Modulformen mit algebraischen Koeffizienten „übertragen“ werden. Die Aussage ist, dass, falls ein imaginär-quadratischer Zahlkörper ist, eine nur von diesem Körper abhängige „Periode“ existiert, sodass für jede Modulform  mit algebraischen Koeffizienten für alle gilt. Ein möglicher Wert von kann explizit berechnet werden als

wobei der Charakter bezüglich der Diskriminante  des Zahlkörpers , die Klassenzahl, die Anzahl der Einheiten im Ganzheitsring [81] und die Gammafunktion bezeichnet.[86] Diese Formel wurde 1949 von Chowla und Selberg publiziert, war aber bereits 1897 von Matyáš Lerch entdeckt worden.[86][87]

Die Weil-Vermutungen

Im Jahr 1974 bewies Pierre Deligne die Weil-Vermutungen vollständig. Diese treffen eine Aussage über die Lösungsanzahlen von Varietäten über endlichen Körpern, mit zahlreichen Anwendungen in der Mathematik. Der Beweis umfasste ebenfalls die besonders schwierige lokale Riemannsche Vermutung und gehört zu den größten mathematischen Durchbrüchen des 20. Jahrhunderts. Eine direkte Konsequenz ist die Ramanujan-Vermutung, die eine scharfe obere Grenze für die Fourier-Koeffizienten von Spitzenformen (Modulformen mit bestimmten Eigenschaften), liefert. Deligne erhielt für diese Leistungen 1978 die Fields-Medaille.

Aus Radioaufnahmen des Event Horizon Telescope berechnete Darstellung, die das supermassereiche Schwarze Loch der Galaxie M87 zeigt.[88]

Mock-Modulformen und schwarze Löcher

Es ist durch wegweisende Arbeiten von Jacob Bekenstein und Stephen Hawking in den 1970er Jahren bekannt, dass schwarze Löcher eine thermodynamische Entropie besitzen und daher aus einer Sammlung mikroskopischer Quantenzustände bestehen sollten (siehe auch Bekenstein-Hawking-Entropie). Im Rahmen der Superstringtheorie können gewisse Anzahlen mikroskopischer Zustände in Verbindung gebracht werden, die das quantenstatistische System eines schwarzen Lochs bilden – was ihr thermodynamisches Verhalten aus einer fundamentaleren Perspektive erklärt. Der grundlegende Zusammenhang zu Modulformen ergibt sich aus der Beobachtung, dass in der einfachsten superstring-theoretischen Konstruktion die erzeugende Funktion der Anzahl der mikroskopischen Zustände eine Modulform ist. In einer Richtung fungiert die modulare Symmetrie als mächtiger Leitfaden für die Berechnung von quantengravitativen Effekten auf die Entropie des schwarzen Lochs. In der anderen Richtung hat dieser Zusammenhang zur Entdeckung überraschender Beziehungen zwischen den „Mock-Modulformen“ – erste Beispiele wurden von Srinivasa Ramanujan bereits in der 1910ern konstruiert – und einer Klasse stringtheoretischer schwarzer Löcher geführt, was eine unendliche Anzahl neuer Beispiele für Mock-Modulformen liefert.

Die Monstergruppe und „Monstrous Moonshine“

Richard Borcherds zeigte 1992 mit der Hilfe sog. Vertex-Algebren im Rahmen des Monstrous moonshine (gelegentlich auch Moonshine theory, dt.: „Mondscheintheorie“), dass es einen überraschenden Zusammenhang zwischen den Fourier-Koeffizienten der j-Funktion – einer Modulfunktion – und der Monstergruppe gibt. Die Monstergruppe ist mit ca. Elementen die größte unter den 26 sporadischen Gruppen, die sich im Rahmen der Klassifikation aller endlichen einfachen Gruppen in keine der dort gegebenen Klassen (mit je unendlich vielen Vertretern) einordnen lassen. Die Monstergruppe kann zum Beispiel als Automorphismengruppe einer kommutativen, nicht-assoziativen Algebra auf einem 196883-dimensionalen Raum realisiert werden – und zum Beispiel ist 196884 genau der erste Fourier-Koeffizient der j-Funktion. Borcherds erhielt für diese Leistung 1998 die Fields-Medaille.

Der Modularitätssatz und der Große Fermatsche Satz

Einführendes Beispiel anhand des quadratische Falls

Um zu verstehen, was elliptische Kurven mit Modulformen zu tun haben, ist es hilfreich, sich zunächst das Beispiel quadratischer Gleichungen anzusehen. Fred Diamond und Jerry Shurman weisen darauf hin, dass das quadratische Reziprozitätsgesetz dazu verwendet werden kann, die Anzahlen der Lösungen modulo  der Gleichung

als sog. Eigenwerte von linearen Abbildungen

zwischen einem zur Gleichung gehörigen -Vektorraum zu interpretieren. Zunächst hat über die Diskriminante , und die Gleichung insgesamt Lösungen, wenn

Wie im Abschnitt zur Verteilung quadratischer Reste gesehen, hängt die Größe wegen des quadratischen Reziprozitätsgesetzes ausschließlich von der Restklasse modulo  ab. Der Schlüssel ist nun, über die eindeutige Primfaktorzerlegung die auf beliebige natürliche Argumente fortzusetzen mittels der Regel

Damit sind die vollständig multiplikativ, also gilt stets . Als Vektorraum kann man nun die Kollektion aller Abbildungen von der Gruppe der primen Restklassen modulo  in die komplexen Zahlen definieren, also

Da die Gruppe endlich ist, ist endlichdimensional. Auf kann nun ein System von linearen Abbildungen (mit Primzahl) betrachtet werden:

Dabei verstehen sich die Reduktionen und modulo . Da man die als simultane Eigenwerte begreifen will, muss nun noch eine geeignete Funktion gefunden werden. Nach dem quadratischen Reziprozitätsgesetz ist die Wahl wohldefiniert. Mit der Multiplikativität der folgt[89]

also

Also ist ein Eigenvektor von mit Eigenwert .

Der Modularitätssatz

Im Jahr 1995 konnten Andrew Wiles und Richard Taylor im Rahmen des Modularitätssatzes zeigen, dass alle semi-stabilen elliptischen Kurven modular sind, also von einer Modulform „abstammen“. Dahinter verbirgt sich eine Parametrisierung elliptischer Kurven durch Modulformen, ähnlich wie zum Beispiel Sinus und Kosinus den Einheitskreis parametrisieren. Jedoch geht die Aussage des Satzes viel tiefer und impliziert eine „zahlentheoretische Beziehung“ zwischen elliptischen Kurven und Modulformen. Eine Konsequenz des Modularitätssatzes ist der Große Satz von Fermat und sein Beweis wird als einer der Höhepunkte der Mathematik des 20. Jahrhunderts gesehen. Im Umfeld der bis heute ungelösten Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer, einem Millennium-Problem der Mathematik, werden zudem Zusammenhänge zwischen der Anzahl rationaler Punkte auf elliptischen Kurven und den „analytischen Eigenschaften“ ihrer Modulformen (bzw. deren L-Funktionen), vermutet.

Dichteste Kugelpackungen

Im Jahr 2016 löste Maryna Viazovska mit Hilfe der Theorie der Modulformen das Problem der dichtester Kugelpackungen in 8 Dimensionen. Dies gilt als einer der größten Durchbrüche der diskreten Mathematik der letzten Jahrzehnte. Viazovska erhielt für diese Leistung im Jahr 2022 die Fields-Medaille.

Grundlegende Eigenschaften

Grundlegende algebraische Strukturen

Die Modulformen vom Gewicht bilden einen -Vektorraum (also ein Vektorraum über den komplexen Zahlen), ebenso die ganzen Modulformen und auch die Spitzenformen. Es sind folgende Notationen gebräuchlich:

  • ist der Vektorraum der (meromorphen) Modulformen vom Gewicht zur vollen Modulgruppe,[90]
  • ist der Vektorraum der ganzen Modulformen vom Gewicht zur vollen Modulgruppe,[91]
  • ist der Vektorraum der Spitzenformen vom Gewicht zur vollen Modulgruppe,
  • ist der Vektorraum der schwach holomorphen Modulformen vom Gewicht zur vollen Modulgruppe, d. h., es sind Polstellen in zugelassen.

Offenbar gilt:

Das Produkt zweier Modulformen der Gewichte und ist eine Modulform des Gewichts , also gilt .[90] Selbiges gilt für Spitzenformen und schwach holomorphe Modulformen. Demnach hat man

als aufsteigende Kette graduierter Algebren. Dabei bezeichnet die direkte Summe. Die Spitzenformen können ferner als ein Ideal[92] im Ring aufgefasst werden, denn sie bilden den Kern des Ringhomomorphismus

der komponentenweise vollzieht, also jede Modulform auf ihren nullten Fourier-Koeffizieten sendet.

Die Valenzformel, Dimensionsformeln

Im Folgenden ist eine gerade, ganze Zahl. Wegen ihrer starken Transformationseigenschaften kombiniert mit der Theorie meromorpher Funktionen können restriktive Eigenschaften an die Null- und Polstellen von Modulformen gestellt werden. Unter Anwendung des Residuensatzes[93] ergibt sich die berühmte Valenzformel,[94] manchmal auch -Formel[95] oder Gewichtsformel[96] genannt:

Hierbei ist und es steht für die Ordnung der Funktion im Punkt . Im Falle kann man diese direkt an der Fourier-Entwicklung ablesen – der Index des ersten nicht-verschwindenden Koeffizienten definiert die Ordnung.[97] An Nullstellen ist diese positiv (und entspricht der Vielfachheit der Nullstelle), an Polstellen ist sie entsprechend negativ. Sie kann als ein Analogon zu den Liouvilleschen Sätzen aus der Theorie der elliptischen Funktionen gesehen werden.[98] Interpretiert man Modulformen des Gewichts ferner als sog. meromorphe k-Formen auf der Moddulkurve , ist ein Beweis der Valenzformel auch über den Satz von Riemann-Roch möglich.[99]

Die Valenzformel hat weitreichende Konsequenzen – im Besonderen für die Theorie ganzer Modulformen. In diesem Spezialfall sind alle Ordnungen nicht-negativ, da nirgends Polstellen vorliegen. Eine direkte Konsequenz ist, dass es keine nichttrivialen ganzen Modulformen zum Gewicht und Gewichten zur vollen Modulgruppe geben kann, da es in etwa bei keine Kombination schafft, auf den Wert auf der rechten Seite zu kommen. Allgemein lassen sich mit der Valenzformel Dimensionsformeln für die bzw. ableiten.

Es gilt für gerade :[100]

Dabei steht für die größte ganze Zahl, sodass . Die Tatsache, dass dies endlichdimensionale Vektorräume sind, ist einer der wesentlichen Gründe, weshalb die Theorie der (ganzen) Modulformen so bedeutend für die Zahlentheorie ist. Ein Grund für die Nützlichkeit von Modulformen in unterschiedlichsten Anwendung ist dabei insbesondere, dass sie zwar häufig unterschiedliche Beschreibungen in den verschiedensten Anwendungen haben, man aber sofort Verbindungen unter den Modulformen findet, da die Vektorräume von relativ kleiner Dimension sind.[101]

Struktursätze

Da durch die Multiplikation mit der Spitzenform (Diskriminante) vom Gewicht 12 ein Isomorphismus von nach gegeben ist, gilt[102]

Die Vektorräume für sind eindimensional und werden erzeugt von den und für zweidimensional, erzeugt von und mit den Eisensteinreihen .[103] Allgemein kann man zeigen, dass alle Elemente von durch Polynome in erzeugt werden, und dies sogar eindeutig:[104]

Es ist aber häufig nützlicher, Basen von Eigenformen der Hecke-Operatoren zu verwenden (Atkin-Lehner-Theorie).

Man kann mit dem Satz von Riemann-Roch Aussagen über die Dimension der Vektorräume der ganzen Modulformen und Spitzenformen zu Kongruenzuntergruppen machen.

Wachstumsverhalten zum Rand der oberen Halbebene

Ist mit , so gilt[105]

gleichmäßig in , wenn . Für Spitzenformen kann dies verbessert werden. Ist sogar , so gilt

gleichmäßig in , wenn . Wichtig ist, dass selbst nichttriviale Spitzenformen keinesfalls beschränkt sind mit zunehmender Nähe von , da ihr Verschwinden nur in Umgebungen rationaler Zahlen (in der Topologie auf ) „bemerkbar“ wird.

Hecke-Operatoren und Hecke-Theorie

Erich Hecke

Für die volle Modulgruppe lassen sich auf dem Vektorraum der Modulformen vom Gewicht die sogenannten Hecke-Operatoren definieren, benannt nach Erich Hecke. Diese Operatoren liefern eine Familie von kommutierenden, bezgl. des Petersson-Skalarproduktes (siehe unten) selbstadjungierten Endomorphismen mit tiefer arithmetischer Bedeutung.

Die Hecke-Theorie liefert eine kanonische Basis von Eigenformen mit arithmetisch bedeutenden Fourier-Koeffizienten. Ihre Koeffizienten sind multiplikativ und erfüllen gewisse Rekursionen. Damit schlägt die Theorie eine Brücke zwischen Modulformen, L-Funktionen und Galois-Darstellungen. Sie bildet zudem den Ausgangspunkt für die moderne Modultheorie in der Zahlentheorie, einschließlich des Langlands-Programms und des Beweises des großen Fermatschen Satzes.

Definition der Hecke-Operatoren

Für eine ganze Modulform vom Gewicht und für eine natürliche Zahl ist der Hecke-Operator durch[106]

definiert. Er schickt Spitzenformen auf Spitzenformen, kann also zu einem Endomorphismus eingeschränkt werden.[107] Zu beachten ist, dass auch vom Gewicht abhängt, diese Abhängigkeit aber oft nicht angezeigt wird, da sie sich meist aus dem Kontext ergibt.

In der Darstellung mittels Fourier-Reihen wirkt auf die Koeffizienten durch[108]

Eigenschaften

Die Hecke-Operatoren erfüllen eine Reihe an nützlichen und wichtigen Eigenschaften:

  • Die Operatoren und kommutieren für alle : .[108]
  • Es gilt die Multiplikativitätsrelation[108]
Insbesondere gilt für teilerfremde .

Hecke-Eigenformen

Eine Modulform heißt Hecke-Eigenform (oder kurz Eigenform), wenn sie simultan Eigenfunktion aller ist.[110] Für eine normierte Eigenform (d. h. ) gilt dann[111]

wobei die Fourier-Koeffizienten von sind (siehe oben).

Die Multiplikativitätsrelation der überträgt sich auf die Koeffizienten:[110]

  • , falls .
  • Für Primzahlpotenzen gilt die Rekursion[110]

Arithmetische Bedeutung

Die Hecke-Eigenwerte einer normierten Eigenform mit Primzahlen induzieren die Euler-Faktoren der zugehörigen L-Funktion:[112]

Es kann gezeigt werden, dass genau dann eine solche Produktentwicklung vorliegt, wenn eine normierte Hecke-Eigenform ist.[113]

Diese Euler-Produkte verbinden Modulformen mit der Zahlentheorie (z. B. Darstellung von Primzahlen, Verteilung der , Verknüpfung mit Galois-Darstellungen). Delignes Beweis der Weil-Vermutungen lieferte die scharfe Schranke

für Eigenformen und Primzahlen . Die Verteilung der Werte

im Intervall ist Gegenstand der Sato-Tate-Vermutung.

Petersson-Skalarprodukt

Für Modulformen zur vollen Modulgruppe spielt das Petersson-Skalarprodukt eine zentrale Rolle. Ist eine Spitzenform vom Gewicht mit Fourier-Entwicklung

und ebenso ,

so definiert man[114]

Hierbei bedeutet die komplexe Konjugation. Das Integral läuft über einen Fundamentalbereich der vollen Modulgruppe und konvergiert für Spitzenformen. Hans Petersson führte das Petersson-Skalarprodukt im Raum der Spitzenformen ein und machte diese damit zu einem Hilbertraum. Besonders wichtig ist, dass die Hecke-Operatoren selbstadjungiert bezüglich dieses Skalarprodukts sind, also[115]

Daraus folgt über elementare lineare Algebra, dass es eine orthogonale Basis von Hecke-Eigenformen gibt.[116] Eisensteinreihen sind bezüglich des Petersson-Skalarprodukts orthogonal zu den Spitzenformen. Dies kann zum Beispiel mit der Petersson-Koeffizietenformel eingesehen werden, siehe im Abschnitt zu Poincaré-Reihen.[117]

Die Norm einer Eigenform enthält tiefe arithmetische Informationen. Über Rankins Methode und spezielle Werte von L-Funktionen lassen sich diese Normen explizit berechnen (siehe unten). Damit verbindet das Petersson-Skalarprodukt die analytische Struktur der Modulformenräume mit den arithmetischen Eigenschaften ihrer Fourier-Koeffizienten.

Poincaré-Reihen

Henri Poincaré

Poincaré-Reihen, benannt nach Henri Poincaré, sind ein grundlegendes Werkzeug zur expliziten Konstruktion von Modulformen. Sie entstehen durch periodisches Fortsetzen einer einfach strukturierten Funktion über die volle Modulgruppe. Gleichzeitig verallgemeinern sie die Eisensteinreihen.

Definition

Für gerade, ganze Zahlen und definiert man die holomorphe Poincaré-Reihe[118]

wobei und die Untergruppe der Translationen ist. Der Summand ist so gewählt, dass er invariantes Gewicht hat.

Für konvergiert die Reihe absolut und definiert eine Spitzenform vom Gewicht . Sie können, wie auch die Eisensteinreihen, auf Kongruenzuntergruppen verallgemeinert werden.[117]

Es kann gezeigt werden, dass sie für Spitzenformen sind und den gesamten Raum aufspannen.[117]

Fourier-Entwicklung

Die Poincaré-Reihen besitzen eine explizite Fourier-Entwicklung der Form

Die Koeffizienten lassen sich durch Kloosterman-Summen und Bessel-Funktionen ausdrücken:

wobei das Kronecker-Delta bezeichnet und

(mit )

die Kloosterman-Summe und die Bessel-Funktion ist.[117]

Petersson-Koeffizientenformel

Ein wesentliches Strukturmerkmal ist die Orthogonalität im Petersson-Skalarprodukt. Für jede Spitzenform gilt[117]

Damit erlaubt es die Familie der Poincaré-Reihen die Fourier-Koeffizienten beliebiger Spitzenformen direkt über das Skalarprodukt mit zu rekonstruieren. Auch für behält die Koeffizientenformel ihre Gültigkeit, was zeigt, dass Eisensteinreihen orthogonal auf den Spitzenformen stehen.[117]

Atkin–Lehner-Theorie

Die Atkin–Lehner-Theorie untersucht zusätzliche Symmetrien und Zerlegungen von Räumen von Modulformen. Ursprünglich wurde sie für Kongruenzuntergruppen entwickelt, wo es für jeden Teiler einen sogenannten Atkin–Lehner-Involution gibt, der auf den Raum der Spitzenformen wirkt. Diese Operatoren vertauschen mit den Hecke-Operatoren und sind Involutionen, d. h. es gilt . Sie erlauben eine Zerlegung der Modulformenräume in Unterräume, die nach dem Vorzeichen des Eigenwerts von unterschieden werden.

Für die volle Modulgruppe entspricht dies dem Spezialfall . In diesem Fall existiert nur der triviale Atkin–Lehner-Operator , sodass keine nichttriviale zusätzliche Zerlegung entsteht. Dennoch ist die Theorie auch hier von Bedeutung, da sie die konzeptionelle Grundlage für die Einbettung der Modulformen zur vollen Modulgruppe in das allgemeinere Bild der Modulformen zu höheren Stufen liefert.

Die zentrale Idee besteht darin, dass die Atkin–Lehner-Involutionen zusammen mit den Hecke-Operatoren eine große kommutative Familie von Operatoren erzeugen, die die Struktur der Modulformenräume vollständig kontrolliert. In den Räumen höherer Stufe lassen sich so Eigenformen eindeutig durch ihre Hecke-Eigenwerte und Atkin–Lehner-Eigenwerte charakterisieren. Für die volle Modulgruppe reduziert sich das Bild auf die Hecke-Theorie allein, doch die Atkin–Lehner-Theorie erklärt, wie diese Situation in den allgemeineren Kontext eingebettet ist.

Eigenschaften der Fourier-Koeffizienten

Abschätzungen und obere Schranken

Die Fourier-Entwicklungen von Modulformen zur vollen Modulgruppe enthalten arithmetisch bedeutende Koeffizienten. Es stellt sich die grundlegende Frage, wie groß diese Koeffizienten asymptotisch werden können. Die Situation unterscheidet sich deutlich zwischen Eisensteinreihen und Spitzenformen.

Für eine Eisensteinreihe

sind die Fourier-Koeffizienten (im Wesentlichen) durch die Teilerfunktionen gegeben. Mit elementaren Mitteln folgt sofort für [119]

Damit erhält man eine aus mathematischer Sicht sehr präzise Kontrolle über die Größenordnung der Koeffizienten der Eisensteinreihen.[120]

Für Spitzenformen ist die Lage subtiler. Bereits aus dem Verschwinden des konstanten Terms und der Orthogonalität bezüglich des Petersson-Skalarprodukts folgt eine nichttriviale obere Abschätzung der Koeffizienten. Mit Hilfe elementarer Fourieranalysis lässt sich die Schranke[121]

zeigen. Diese ergibt sich aus der Tatsache, dass gleichmäßig in angewendet auf das Integral

bei optimaler Wahl .[121]

Feinere Methoden führen weiter: Mit dem Petersson-Skalarprodukt und der Theorie der Bessel- und Kloosterman-Summen gelang es, nichttriviale Abschätzungen zu gewinnen. Etwa bewies Rankin 1939[122][123]

was zwar schwächer ist als Delignes scharfe Schranke, aber deutlich stärker als Heckes Abschätzung. Rankins Ergebnis wurde später durch Selberg (für alle ) auf

verbessert, wobei dieser von André Weil gegebene Abschätzungen von Kloosterman-Summen nutzte.[124] Diese sind gegeben durch[125]

und führen im Falle Primzahl mit zum berühmten Sepzialfall

Den entscheidenden Fortschritt brachte Delignes Beweis der Weil-Vermutungen, der die scharfe Schranke

für die Fourier-Koeffizienten von Eigenformen an Primzahlen liefert. Daraus folgt allgemein

was asymptotisch sogar optimal ist.

L-Reihen und L-Funktionen zu elliptischen Modulformen

Zu jeder ganzen Modulform

vom Gewicht zur vollen Modulgruppe lässt sich eine L-Reihe definieren. Dieses Konzept spielt eine zentrale Rolle in der Zahlentheorie und bildet die Brücke zwischen der Theorie der Modulformen und der klassischen Theorie der Zetafunktionen. Von besonderem Interesse ist der Fall, wenn die L-Reihe ein Euler-Produkt besitzt. Nur[126] in diesem Fall spricht man auch von einer L-Funktion (siehe auch Selberg-Klasse).[127] Diese Unterscheidung (L-Reihe und L-Funktion) wird in der Literatur jedoch nicht immer einheitlich gehandhabt – gelegentlich wird in allen Fällen von „L-Funktion“ gesprochen.[128]

Definition

Die L-Reihe von wird durch die Dirichlet-Reihe

definiert. Da für die Fourier-Koeffizienten ganzer Modulformen gilt, wird diese Reihe für alle stets absolut und lokal gleichmäßig konvergieren, und dort eine holomorphe Funktion darstellen. Für Spitzenformen dehnt sich wegen des langsameren Wachstums der Koeffizienten der absolute Konvergenzbereich nach Hecke bis zu ,[129] und nach Deligne sogar bis nach .[130]

Ist eine normierte Hecke-Eigenform, so besitzt zusätzlich ein Euler-Produkt:[131]

In diesem Fall spricht man auch von einer Hecke-L-Funktion, oder kurz L-Funktion. Letzteres ist weniger spezifisch, da es auch L-Funktionen zu anderen Objekten als Modulformen gibt. Eine andere Darstellungsmöglichkeit ist

wobei die Werte und die Nullstellen des quadratischen Polynoms sind, und

erfüllen.[132]

Das Euler-Produkt bildet das Fundament für die zahlentheoretische Bedeutung der Hecke-Eigenformen.

Holomorphe Fortsetzung und Funktionalgleichung

Mit Hilfe der Mellin-Transformation lässt sich zeigen, dass eine meromorphe Fortsetzung auf die gesamte komplexe Ebene besitzt, die sogar holomorph in ganz ist. In hingegen besitzt höchstens einen einfachen Pol. Genau dann ist eine Spitzenform, wenn sich sogar zu einer ganzen Funktion fortsetzt.[133] Es gilt stets und für alle ganzen .[134]

Zudem gilt eine Funktionalgleichung. Man definiert dazu die vervollständigte L-Reihe

Diese erfüllt die Funktionalgleichung[135]

und ist auf sämtlichen Vertikalstreifen für beschränkt.[134]

Dies ist die exakte Analogie zur Funktionalgleichung der Riemannschen Zetafunktion.[136]

Der Beweis der Funktionalgleichung, hier exemplarisch für , wird traditionell mittels der Mellin-Transformation geführt. Über die Entwicklung ergibt diese

Die Modularität liefert für die Relation . Zerlegt man das Integral bei 1 und substituiert im unteren Teil, so erhält man

Vergleicht man mit der Darstellung von , so folgt unmittelbar

Der Umkehrsatz von Hecke

Der Hecke-Umkehrsatz besagt, dass jede Dirichlet-Reihe

die sich zu einer in ganz holomorphen Funktion fortsetzt mit einem einfachen Pol in , die entsprechende Funktionalgleichung oben erfüllt, und deren Vervollständigung auf sämtlichen Vertikalstreifen für beschränkt ist, tatsächlich von einer Modulform vom Gewicht zur vollen Modulgruppe stammt. Es gibt also eine ganze Modulform des Gewichts , sodass für alle , und ferner[135]

Damit ist der Umkehrsatz von Hecke die Brücke zwischen analytischen Eigenschaften einer L-Reihe und der Existenz einer zugrunde liegenden Modulform. Dieses Prinzip ist in verallgemeinerter Form ein Grundpfeiler des Langlands-Programms.

Beispiele

  • Für die Diskriminante ergibt sich[137]
  • Für Eisensteinreihen lassen sich die L-Reihen (bis auf Vorfaktor L-Funktionen) in Produkte klassischer Zetafunktionen zerlegen, zum Beispiel[138]
wobei die -te Bernoulli-Zahl bezeichnet.

Manins Resultat über kritische Werte von L-Funktionen

Es bezeichnet

eine normierte Hecke-Eigenform vom Gewicht zur vollen Modulgruppe, mit Zahlkörper . Die ganzzahligen Stellen der zugehörigen L-Funktion sind die kritischen Werte, da diese nicht wegen eines Gammafaktors verschwinden müssen.

Yuri Manin zeigte, dass es zwei von abhängige, positiv reelle Perioden gibt, so dass für alle kritischen Werte

und

wobei das Vorzeichen also allein durch die Parität von bestimmt ist (die beiden Familien geradzahliger bzw. ungeradzahliger teilen sich jeweils eine gemeinsame Periode).[139] Insbesondere sind daher alle Quotienten zweier kritischer Werte nach derselben Normalisierung algebraisch:

sofern .

Rankin–Selberg-Theorie

Atle Selberg

Die Rankin–Selberg-Theorie, benannt nach Robert Alexander Rankin und Atle Selberg, liefert eine Methode, um aus zwei Modulformen eine L-Funktion zu konstruieren und deren analytische Eigenschaften zu untersuchen. Sind

und Spitzenformen vom Gewicht ,

so definiert man

Die zentrale Beobachtung ist, dass sich dieses Dirichlet-Reihenprodukt als Mellin-Transformation eines Integrals darstellen lässt. Es gilt die Identität[140]

wobei die Gammafunktion und die Untergruppe aller Translationen in der vollen Modulgruppe bezeichnet. Dadurch überträgt sich die analytische Fortsetzung und die Funktionalgleichung des Integrals auf . Ferner kann auf diese Weise gezeigt werden, dass die Reihe

für alle Werte absolut konvergiert, sich meromorph nach fortsetzen lässt, und in einen Pol erster Ordnung besitzt (sofern ). Besonders interessant ist dies für den Spezialfall , der zur klassischen Rankin-Zetafunktion[141]

korrespondiert. Schlüsselidentität ist

wobei im zweiten Schritt die Parsevalsche Identität

genutzt wurde. Zum Vertauschen von Integral und Summe dient der Satz von Lebesgue und die von Hecke bekannte, in gleichmäßige Abschätzung .[142] Aus der klassischen Schranke von Hecke ist die Konvergenz der Reihe im Streifen nicht zu folgern und somit hochgradig nichttrivial.[143] Ferner ist die Rankin-Zetafunktion eng mit der Norm im Petersson-Skalarprodukt verknüpft, nämlich über das Residuum in :[141]

Daraus ergibt sich eine Interpretation der Norm von Eigenformen in Bezug auf spezielle Werte von L-Funktionen.

Eine erste bedeutende Anwendung der Theorie stammt von Rankin aus dem Jahr 1939. Mit Hilfe eines technischen Satzes von Edmund Landau zeigte er[144]

wobei eine schwächere Aussage (ohne Fehlerterm) bereits mit einem Taubersatz gewonnen werden kann. Daniel Bump merkte an, man könne dies so interpretieren, dass die scharfe Abschätzung von Deligne „im Durchschnitt“ erfüllt sei.[145]

Eine weitere Anwendung ist die Eichler-Selberg-Spurformel. Sie liefert eine exakte Formel für die Spur der Hecke-Operatoren auf dem Raum der Spitzenformen vom Gewicht zur vollen Modulgruppe.[146]

Verallgemeinerungen

Automorphe Formen

Modulfunktionen lassen sich durch Erweiterung der Art des Transformationsverhaltens und für andere Gruppen als die Modulgruppe verallgemeinern.

Zunächst wurden oben nur Modulformen zu ganzzahligem Gewicht betrachtet, es gibt aber auch solche zu rationalen Werten, die auch eine Rolle in der Zahlentheorie spielen, so benutzte Jerrold Tunnell Modulformen zum Gewicht bei der Lösung des Problems kongruenter Zahlen.

Beispielsweise kann man Funktionen betrachten, die sich durch Multiplikation mit einem automorphen Faktor transformieren:

mit dem automorphen Faktor , wobei . Das sind Beispiele für automorphe Funktionen. Ein Beispiel ist die Dedekindsche Etafunktion. In der algebraischen Zahlentheorie werden auch häufig Modulfunktionen zur Kongruenzuntergruppe betrachtet mit einem automorphen Faktor, der mit dem Dirichlet-Charakter gebildet wird (Modulformen vom Gewicht , Nebentypus und Stufe ):

Sie sind für in der oberen Halbebene definiert und holomorph in der Spitze.

Automorphe Formen sind für topologische Gruppen (Lie-Gruppen) definiert und deren diskrete Untergruppen . Das entspricht im Fall der Modulformen für die Modulgruppe der Modulgruppe selbst als diskreter Untergruppe der Liegruppe oder den Kongruenzuntergruppen als diskreten Untergruppe der Modulgruppe. Das Transformationsgesetz wird hier allgemein mit Automorphiefaktoren definiert. Automorphe Formen sind Eigenfunktionen bestimmter Casimir-Operatoren von (das entspricht bei den Modulfunktionen der Tatsache, dass diese analytische Funktionen in zwei Dimensionen sind, die die Laplacegleichung erfüllen, was dem Casimir-Operator für entspricht) und erfüllen wie die Modulformen bestimmte Wachstumsbedingungen. Sie wurden schon im 19. Jahrhundert für Fuchssche Gruppen (diskrete Untergruppen von ) von Henri Poincaré betrachtet und in der Zahlentheorie Anfang des 20. Jahrhunderts von David Hilbert (Hilbertsche Modulformen für total reelle Zahlkörper[147] zur allgemeinen linearen Gruppe über dem Ring der ganzen Zahlen des Zahlkörpers, definiert als Modulform auf dem -fachen Produkt der oberen Halbebene, mit als Grad von über den rationalen Zahlen).

Ein weiteres Beispiel automorpher Formen in mehreren komplexen Variablen sind Siegelsche Modulformen, die im siegelschen Halbraum definiert sind und automorphe Formen zur symplektischen Gruppe sind. Sie spielen eine ähnliche Rolle für die Parametrisierung abelscher Varietäten wie Modulformen für die Parametrisierung von elliptischen Funktionen (als jeweilige Modulräume) und wurden von Carl Ludwig Siegel ursprünglich in der Theorie quadratischer Formen betrachtet.

Auch Jacobiformen sind automorphe Funktionen in mehreren Variablen, zu ihnen gehören zum Beispiel die Weierstraßsche ℘-Funktion und die Jacobische Thetafunktion.

Automorphe Formen spielen eine wesentliche Rolle im Langlands-Programm, wo algebraische Gruppen in einem zahlentheoretischen Kontext betrachtet werden (als algebraische Gruppen über dem Adelring eines algebraischen Zahlkörpers) und deren Darstellungstheorie eine besondere Rolle spielt.

Weitere Beispiele von Erweiterungen des Konzepts von Modulformen sind die Mock-Thetafunktionen von S. Ramanujan bzw. Mock-Modulformen. Sie sind selbst keine Modulformen, lassen sich aber durch Addition einer nicht-holomorphen Komponente (Schatten der Mock-Modulform genannt) zu einer Modulform vervollständigen und fanden spektakuläre Anwendung in der Theorie der Partitionen durch Ken Ono, Jan Hendrik Bruinier und Kathrin Bringmann. Sie stehen nach Sander Zwegers in Zusammenhang mit Maaß-Formen bzw. Maaß-Wellenformen von Hans Maaß, nicht-analytischen automorphen Formen, die als Eigenfunktionen des invarianten (hyperbolischen) Laplace-Operators zum Gewicht sind. Mock-Modulformen sind der holomorphe Anteil einer schwachen Maaßform, wobei sich das schwach auf die verlangten Wachstumsbedingungen bezieht.[148]

Siegelsche und Hilbertsche Modulformen und Modulkurven sind Beispiele für Shimura-Varietäten.

Literatur

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  • Max Koecher, Aloys Krieg: Elliptische Funktionen und Modulformen. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg 2007, ISBN 978-3-540-49324-2.
  • Jacob Korevaar: Tauberian Theory: A Century of Developments. (= Grundlehren der Mathematischen Wissenschaften. Band 329). Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg 2004, ISBN 3-540-21058-X.
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Anmerkungen

  1. Durch den Variablenwechsel und mit Einheiten, werden auch Kurven der allgemeineren Form mit einer Einheit einbezogen.
  2. Es sind in Wahrheit nicht völlig beliebig: Es soll die Diskriminante des Polynoms nicht Null sein.

Einzelnachweise

  1. Anton Deitmar: Automorphe Formen. Berlin/ Heidelberg 2010, S. 16.
  2. a b c Jan Hendrik Bruinier, Gerard van der Geer, Günter Harder, Don Zagier: The 1-2-3 of Modular Forms. Berlin/ Heidelberg 2008, S. 3.
  3. William Stein: Modular Forms, a Computational Approach. Providence, RI., 2007, S. 1.
  4. Elias Wegert: Visualization of Complex Functions – Plea for the Phase Plot –, Technical University Freiberg, 2009, S. 1.
  5. Siegfried Bosch: Algebra. 8. Auflage. Berlin/Heidelberg 2013, S. 11.
  6. Anton Deitmar: Automorphe Formen. Berlin/ Heidelberg 2010, S. 15.
  7. Henri Cohen: Elliptic Curves. In: M. Waldschmidt, P. Moussa, J.-M. Luck, C. Itzykson: From Number Theory to Physics. Berlin/ Heidelberg/ New York Second Corrected Printing 1995, S. 226–227.
  8. a b Eberhard Freitag, Rolf Busam: Funktionentheorie 1. 4. Auflage. Berlin/ Heidelberg 2006, S. 321.
  9. Sadiah Zahoor: Congruences Related to Hilbert Modular Forms of Integer and Half-Integer Weights. PhD Thesis, School of Mathematics and Statistics, University of Sheffield, 2022, S. 9.
  10. Elias Stein, Rami Shakarchi: Complex analysis. Princeton (NJ) 2003, S. 43.
  11. Eberhard Freitag, Rolf Busam: Funktionentheorie 1. 4. Auflage. Berlin/ Heidelberg 2006, S. 374.
  12. Eberhard Freitag, Rolf Busam: Funktionentheorie 1. 4. Auflage. Berlin/ Heidelberg 2006, S. 341.
  13. Jan Hendrik Bruinier, Gerard van der Geer, Günter Harder, Don Zagier: The 1-2-3 of Modular Forms. Berlin/ Heidelberg 2008, S. 12.
  14. a b c Don Zagier: Introduction to Modular Forms. In: M. Waldschmidt, P. Moussa, J.-M. Luck, C. Itzykson: From Number Theory to Physics. Berlin/ Heidelberg/ New York 1995, S. 239.
  15. a b Paul J. McCarthy: Arithmetische Funktionen. Berlin/ Heidelberg 2016, S. 11.
  16. Paul J. McCarthy: Arithmetische Funktionen. Berlin/ Heidelberg 2016, S. 5.
  17. Paul J. McCarthy: Arithmetische Funktionen. Berlin/ Heidelberg 2016, S. 6.
  18. Paul J. McCarthy: Arithmetische Funktionen. Berlin/ Heidelberg 2016, S. 7.
  19. Dimitris Koukoulopoulos: The Distribution of Prime Numbers. Providence, Rhode Island, 2019, S. 52.
  20. Godfrey Harold Hardy, Edward Maitland Wright: An Introduction to the Theory of Numbers. 6. Auflage. Oxford 2008, S. 361.
  21. Godfrey Harold Hardy, Edward Maitland Wright: An Introduction to the Theory of Numbers. 6. Auflage. Oxford 2008, S. 363.
  22. Eberhard Freitag, Rolf Busam: Funktionentheorie 1. 4. Auflage. Berlin/ Heidelberg 2006, S. 151.
  23. Peter Henrici: Applied and Computational Complex Analysis. Volume 2: Special Functions - Integral-Transforms - Asymptotics - Continued Fractions. New York London Sydney Toronto 1977, S. 442 ff.
  24. M. Ram Murty, V. Kumar Murty: The Mathematical Legacy of Srinivasa Ramanujan. Berlin Heidelberg, 2013, S. 67 ff.
  25. Jacob Korevaar: Tauberian Theory: A Century of Developments. Berlin/ Heidelberg 2004, S. 1 ff.
  26. Jan Hendrik Bruinier, Gerard van der Geer, Günter Harder, Don Zagier: The 1-2-3 of Modular Forms. Berlin/ Heidelberg 2008, S. 15.
  27. Elias Stein, Rami Shakarchi: Fourier Analysis. Princeton New Jersey 2003, S. 139.
  28. a b c Jan Hendrik Bruinier, Gerard van der Geer, Günter Harder, Don Zagier: The 1-2-3 of Modular Forms. Berlin/ Heidelberg 2008, S. 25.
  29. Jan Hendrik Bruinier, Gerard van der Geer, Günter Harder, Don Zagier: The 1-2-3 of Modular Forms. Berlin/ Heidelberg 2008, S. 26.
  30. Paul J. McCarthy: Arithmetische Funktionen. Berlin/ Heidelberg 2016, S. 133.
  31. Dimitris Koukoulopoulos: The Distribution of Prime Numbers. Providence, Rhode Island, 2019, S. 54.
  32. Dimitris Koukoulopoulos: The Distribution of Prime Numbers. Providence, Rhode Island, 2019, S. 57.
  33. Dimitris Koukoulopoulos: The Distribution of Prime Numbers. Providence, Rhode Island, 2019, S. 84–91.
  34. Eberhard Freitag, Rolf Busam: Funktionentheorie 1. 4. Auflage. Berlin/ Heidelberg 2006, S. 429.
  35. Dimitris Koukoulopoulos: The Distribution of Prime Numbers. Providence, Rhode Island, 2019, S. 64–65.
  36. a b c Dimitris Koukoulopoulos: The Distribution of Prime Numbers. Providence, Rhode Island, 2019, S. 65.
  37. Dimitris Koukoulopoulos: The Distribution of Prime Numbers. Providence, Rhode Island, 2019, S. 92.
  38. Houzel: Elliptische Funktionen und Abelsche Integrale. In: Dieudonné: Geschichte der Mathematik. Vieweg, 1985, S. 486 f.
  39. Anton Deitmar: Automorphe Formen. Berlin/ Heidelberg 2010, S. 21.
  40. Eberhard Freitag, Rolf Busam: Funktionentheorie 1. 4. Auflage. Berlin/ Heidelberg 2006, S. 334.
  41. Eberhard Freitag, Rolf Busam: Funktionentheorie 1. 4. Auflage. Berlin/ Heidelberg 2006, S. 325.
  42. Max Koecher, Aloys Krieg: Elliptische Funktionen und Modulformen. Berlin/ Heidelberg 2007, S. 124.
  43. Max Koecher, Aloys Krieg: Elliptische Funktionen und Modulformen. Berlin/ Heidelberg 2007, S. 125.
  44. a b Henri Cohen, Fredrik Strömberg: Modular Forms. A Classical Approach. Providence, Rhode Island 2017, S. 116.
  45. Eberhard Freitag, Rolf Busam: Funktionentheorie 1. 4. Auflage. Berlin/ Heidelberg 2006, S. 335 ff.
  46. Eberhard Freitag, Rolf Busam: Funktionentheorie 1. 4. Auflage. Berlin/ Heidelberg 2006, S. 325 ff.
  47. Max Koecher, Aloys Krieg: Elliptische Funktionen und Modulformen. Berlin/ Heidelberg 2007, S. 154–156.
  48. Max Koecher, Aloys Krieg: Elliptische Funktionen und Modulformen. Berlin/ Heidelberg 2007, S. 155.
  49. Max Koecher, Aloys Krieg: Elliptische Funktionen und Modulformen. Berlin/ Heidelberg 2007, S. 156.
  50. Max Koecher, Aloys Krieg: Elliptische Funktionen und Modulformen. Berlin/ Heidelberg 2007, S. 152.
  51. Die erweiterte obere Halbebene besteht aus , und . Die rationalen Zahlen erscheinen, da für der Orbit durch Wirkung der Kongruenzuntergruppen im Unendlichen durch im Unendlichen geht.
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  55. Max Koecher, Aloys Krieg: Elliptische Funktionen und Modulformen. Berlin/ Heidelberg 2007, S. 159.
  56. William Stein: Modular Forms, a Computational Approach. Providence, RI., 2007, S. 13.
  57. William Stein: Modular Forms, a Computational Approach. Providence, RI., 2007, S. 17.
  58. Max Koecher, Aloys Krieg: Elliptische Funktionen und Modulformen. Berlin/ Heidelberg 2007, S. 160.
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  60. William Stein: Modular Forms, a Computational Approach. Providence, RI., 2007, S. 16.
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  63. Anton Deitmar: Automorphe Formen. Berlin/ Heidelberg 2010, S. 30.
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  65. Don Zagier: Introduction to Modular Forms. In: M. Waldschmidt, P. Moussa, J.-M. Luck, C. Itzykson: From Number Theory to Physics. Berlin/ Heidelberg/ New York 1995, S. 242.
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  98. Eberhard Freitag, Rolf Busam: Funktionentheorie 1. 4. Auflage. Berlin/ Heidelberg 2006, S. 336.
  99. Joseph H. Silverman: Advanced Topics in the Arithmetic of Elliptic Curves. New York, 1994, S. 30–31.
  100. Max Koecher, Aloys Krieg: Elliptische Funktionen und Modulformen. Berlin/ Heidelberg 2007, S. 174.
  101. Don Zagier: Introduction to Modular Forms. In: M. Waldschmidt, P. Moussa, J.-M. Luck, C. Itzykson: From Number Theory to Physics. Berlin/ Heidelberg/ New York 1995, S. 240.
  102. Anton Deitmar: Automorphe Formen. Berlin/ Heidelberg 2010, S. 29.
  103. Henri Cohen, Fredrik Strömberg: Modular Forms. A Classical Approach. Providence, Rhode Island 2017, S. 180–181.
  104. Max Koecher, Aloys Krieg: Elliptische Funktionen und Modulformen. Berlin/ Heidelberg 2007, S. 177.
  105. Henri Cohen, Fredrik Strömberg: Modular Forms. A Classical Approach. Providence, Rhode Island 2017, S. 138.
  106. Don Zagier: Introduction to Modular Forms. In: M. Waldschmidt, P. Moussa, J.-M. Luck, C. Itzykson: From Number Theory to Physics. Berlin/ Heidelberg/ New York 1995, S. 255.
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  109. Anton Deitmar: Automorphe Formen. Berlin/ Heidelberg 2010, S. 40.
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  148. Amanda Folsom: What is a mock theta modular form? Notices AMS, Dezember 2010, PDF.