Augustin Emane
Augustin Emane (geb. 1963 in Lambaréné) ist ein gabunischer Jurist, Schriftsteller und Hochschullehrer.[1] Er ist maître de conférences an der Universität Nantes, wo er unter anderem Sozialversicherungsrecht, besondere Schuldverträge und Sicherungsrechte lehrt.[2] Bekanntheit erlangte er mit dem Buch Albert Schweitzer, une icône africaine (Fayard, 2013), für das er 2013 den Grand prix littéraire d’Afrique noire erhielt.[3][4]
Leben
Emane studierte Jura an der Omar-Bongo-Universität in Libreville und wechselte anschließend an die Universität Nantes.[1] Im Jahr 1992 wurde er in Nantes mit einer Arbeit zur Sozialversicherung im Gabun promoviert.[1] 1994 erwarb er die habilitation à diriger des recherches.[1] Nach Lehrtätigkeiten in Nantes (1992–1995) war er an der Universität Clermont I tätig und seit 2002 an der juristischen Fakultät in Nantes, wo er bis heute lehrt.[1][2] Im akademischen Jahr 2005/2006 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.[1] Zudem ist er als korrespondierendes Mitglied dem Institut d’études avancées in Nantes verbunden.[5]
Wirken
Emanes Forschungsschwerpunkte umfassen das Recht der sozialen Sicherung (insbesondere Krankenversicherung), das Arbeitsrecht in Subsaharaafrika, das Gesundheitsrecht und Fragen der Übertragung westlicher Rechtsnormen auf Afrika.[2][1] Er veröffentlichte praxisorientierte Kommentare zum afrikanischen Arbeitsrecht, darunter 2024 einen Kommentar zum malischen Arbeitsgesetzbuch.[6] Im Jahr 2025 erschien – gemeinsam mit Thelma Bendome-Emane – sein Kommentar zum gabunischen Arbeitsgesetzbuch, der in Gabun öffentlich vorgestellt wurde.[7][8] An der Universität Nantes betreut er Lehr- und Forschungsaktivitäten insbesondere zu Arbeits- und Gesundheitsrecht in Afrika.[2]
Mit Albert Schweitzer, une icône africaine legte Emane aus einem lokalen Blickwinkel eine auf mehrjährigen Gesprächen und Feldforschungen beruhende Studie zur Schweitzer-Rezeption in Gabun vor.[3] Das Buch fand in der Fachwelt Beachtung und wurde als Beitrag zur Ausräumung kultureller Missverständnisse gewürdigt.[9] Die Thematik wurde überdies in Medienbeiträgen aufgegriffen, in denen Emane als Experte auftrat.[10]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Mon année au Wiko, une tranche de vie. In: Wissenschaftskolleg zu Berlin. 2006, abgerufen am 14. September 2025 (französisch).
- ↑ a b c d Augustin EMANE. In: Nantes Université. 10. April 2025, abgerufen am 14. September 2025 (französisch).
- ↑ a b Albert Schweitzer, une icône africaine. In: Éditions Fayard. 6. März 2013, abgerufen am 14. September 2025 (französisch).
- ↑ Historique du Grand Prix Afrique. In: ADELF – Association des Écrivains de Langue Française. Abgerufen am 14. September 2025 (französisch).
- ↑ Augustin EMANE. In: Institut d’études avancées de Nantes. Abgerufen am 14. September 2025 (französisch).
- ↑ Le Gabonais Augustin Emane ‘microscopie’ le droit du travail malien. In: Gabonreview.com. 14. August 2024, abgerufen am 14. September 2025 (französisch).
- ↑ Le Code du travail gabonais commenté. In: Éditions L’Harmattan. 10. Juni 2025, abgerufen am 14. September 2025 (französisch).
- ↑ « Le Code du travail gabonais commenté », recueil d’Augustin Émane présenté aux Port-Gentillais. In: Gabonactu.com. 19. Juli 2025, abgerufen am 14. September 2025 (französisch).
- ↑ EMANE (Augustin), Docteur Schweitzer, une icône africaine. In: Revue d’Alsace / OpenEdition. 1. September 2014, abgerufen am 14. September 2025 (französisch).
- ↑ Pourquoi Schweitzer est une icône en Afrique. In: RFI. 10. Oktober 2013, abgerufen am 14. September 2025 (französisch).