August Weißer (Bildhauer)
August Erich Weißer (* 26. Februar 1903 in Naumburg am Queis; † 13. Januar 1974 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer und stand in der Tradition der Berliner Bildhauerschule.
Leben
August Weißer wurde am 26. Februar 1903 in Naumburg am Queis in Niederschlesien geboren. Der Vater, Hugo Weißer, erbte einen Steinbruch. Er hatte drei Söhne. Hugo, der älteste, wurde Maler, August und Heinrich wurden Bildhauer.
Von 1917 bis 1919 studierte August Weißer an der Holzschnitzschule in Warmbrunn in Riesengebirge. Von 1919 bis 1924 arbeitete er in der Steinwerkstatt in Hirschberg. Von 1924 bis 1928 war er als freischaffender Bildhauer in Hirschberg tätig. Von 1928 bis 1936 studierte er an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin zunächst in der Bildhauerklasse von Fritz Klimsch und dann bei Wilhelm Gerstel, dessen Meisterschüler er wurde.
Seit 1936 war August Weißer freischaffender Bildhauer in Berlin. Sein Atelier befand sich im Haus Offenbacher Straße 4 in Berlin-Friedenau. 1938 heiratete er Berta Lützow.
1941 wurde August Weißer zum Wehrdienst eigezogen und nach Afrika versetzt. Dort geriet er in amerikanische Gefangenschaft. Im Kriegsgefangenlager in Little Rock (Arkansas) arbeitete er als Baumwollpflücker und fand noch Zeit, kleine Holzfiguren und Reliefs zu schnitzen.[1]
1947 kehrte er zurück nach Berlin. Für die Kapelle des Soldatenfriedhofs Halbe schuf er ein dreiviertellebensgroßes Kruzifix. Schließlich fand er eine Arbeit in den Stuckwerkstätten der UFA in Tempelhof und den CCC-Filmateliers in Spandau. Für den Film Der Tiger von Eschnapur von Fritz Lang fertigte er die Figur einer indischen Göttin an.[2] Seit 1952 gehörte er dem Verein Berliner Künstler an und beteiligte sich an mehreren Ausstellungen. 1961 erhielt er einen Förderpreis der Stadt Berlin.
Für das 1943 stark beschädigte Schloss Charlottenburg fertigte August Weißer nach Fotovorlagen den Figurenfries in der goldenen Galerie mit Motiven antiker Gottheiten an. 1973 rekonstruierte er im Auftrag des Direktors der Skulpturensammlung im Dahlemer Museum Peter Bloch den in den letzten Kriegstagen verloren gegangenen Palmesel aus dem 12. Jahrhundert.[3]
August Weißer starb am 13. Januar 1974 in Berlin.
Literatur
- Konrad Lemmer (Hrsg.): Junge Bildhauer. Rembrandt-Verlag, Berlin 1939.
- Gedächtnisausstellung für August Weisser. Holz- und Bronzeskulpturen. Galerie Ludwig Lange in Zusammenarbeit mit der Skulpturengalerie SMPK. Berlin 1976.
Einzelnachweise
- ↑ Dr. Andreas Weißer: Ein ruhender Pol – der Bildhauer August Weißer. In: Berlindabei. Friedenau & Umgebung. Januar–Juni 2012, S. 18.
- ↑ Dr. Andreas Weißer: Ein ruhender Pol – der Bildhauer August Weißer. In: Berlindabei. Friedenau & Umgebung. Januar–Juni 2012, S. 19.
- ↑ Dr. Andreas Weißer: Ein ruhender Pol – der Bildhauer August Weißer. In: Berlindabei. Friedenau & Umgebung. Januar–Juni 2012, S. 20.