August Coing

Hermann August Coing (* 11. November 1838 in Harle im Schwalm-Eder-Kreis; † 20. September 1915 in Berlin) war ein deutscher Jurist. Er war Senatspräsident am Berliner Kammergericht.

Leben

August Coing entstammte einer Hugenottenfamilie, die nach der Aufhebung des Edikts von Nantes um 1685 in den Raum Kassel kam.[1] Er war ein Sohn des Pfarrers Hermann Heinrich Coing (1803–1874) und dessen Ehefrau Christine Hillenbrand (1805–1881) und begann nach dem Abitur am Gymnasium Philippinum Marburg ein Medizinstudium an der Philipps-Universität Marburg,[2] wo er später Ehrenmitglied im Corps Hasso-Nassovia Marburg war.[3] Nach einer Mensurverletzung wechselte er in das Fach Rechtswissenschaften und kam auch an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.[4] Nach den beiden juristischen Staatsprüfungen (1866 Referendar und 1871 Gerichtsassessor) wurde er 1872 Richter am Amtsgericht Oberaula und wechselte 1877 zum Kreisgericht Marburg, das nach dem Gerichtsverfassungsgesetz zum 1. Oktober 1879 in das Landgericht Marburg aufgegangen war. Dort stieg er bis zum Oberlandesgerichtsrat auf und kam zum Kammergericht Berlin, wo er 1895 Senatspräsident wurde.

Wegen seiner ungewöhnlich reichen und umfangreichen Kenntnisse und seiner Persönlichkeit erhielt er die Berufung zum Präsidenten der Kommission für die erste juristische Prüfung.

Coing war Mitglied im Verein für Hessische Geschichte.[5]

Ehrungen und Auszeichnungen

Literatur

  • Georg Wannagat: Kassel als Stadt der Juristen (Juristinnen), Köln u. a. 1990, S. 392

Einzelnachweise

  1. Helmut Coing: Für Wissenschaften und Künste. Lebensbericht eines europäischen Rechtsgelehrten Digitalisat
  2. Die 350jährige Jubelfeier der Universität Marburg am 30., 31. Juli und 1. August 1877. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Stadtbibliothek Fulda:Corps-Tafel der Hasso-Nassovia zu Marburg 1839 – 1894 Digitalisat
  4. Die Matrikel der Universität Heidelberg (6. Teil): Von 1846 - 1870; nebst e. Anh.: 1. Vorschriften über Immatriculation 1805 - 1868; 2. Verz. d. Rect. u. Prorect. 1669-1870. (Heidelberg, 1907). Toepke, Gustav [Hrsg.], abgerufen am 23. April 2025.
  5. Mitteilungen an die Mitglieder des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).