Auer (preußisches Adelsgeschlecht)

Auer ist der Name eines ursprünglich aus Bayern stammenden Adelsgeschlechts, das in Preußen zu einigem Ansehen gelangte.
Geschichte
Die Familie ist von mehreren vor allem bayerischen gleichnamigen Familien, zu denen keine Stammverwandtschaft besteht zu unterscheiden.
Mit Albert von Auer (1307) und Georg von Auer (1478) stellte die Familie je einen Komtur in Ragnit. Johann von Auer war von 1469 bis 1486 Großprior des Johanniterordens im Reich und Christoph von Auer war 1502 Pfleger des Deutschen Ordens auf Sehesten in Preußen, danach Landkomtur der Balley Österreich.

1512 siedelte sich das Geschlechte mit dem Ordenssöldner und nachmaligen Hauskomtur zu Balga, Claus von Auer, urkundlich genannt in den Jahren 1519 bis 1521, bei Heiligenbeil an. Seine Nachfahren waren vor allem im Samland ansässig, wo sie unter anderem Ober Alkehnen, Damerau, Fuchsberg, Gaffken, Galtgarben, Goldschmiede, Nöpkeim, Regitten, Taplacken, Thierenberg, Warglitten, Wernershof sowie etliche andere Güter besaßen und zu den Edelleuten mit dem umfangreichsten Grundbesitz zählten. U. a. führte die Familie mit Goldschmiede[2] ein langjähriges Familienfideikommiss und späteres Allodgut bis 1945.
Die Familie besteht gegenwärtig fort.
Bekannte Familienmitglieder
- Jonas Casimir von Auer (1658–1721), preußischer Oberst und Regimentschef
- Christoph Albrecht von Auer (1710–1794), preußischer Kammerpräsident und Finanzrat[3]
- Johann Kasimir von Auer (1736–1809), preußischer Generalmajor und Chef des Dragonerregiments Nr. 6
- Ludwig Kasimir von Auer (1788–1837), preußischer Generalmajor
- Kuno von Auer (1818–1895), preußischer Generalmajor
- Wilhelm von Auer (1864–1918), preußischer Generalmajor, Kommandeur der 103. Infanterie-Division
- Agnes von Auer (1822–1902), Schriftstellerin und Stiftsdame
- Kuno von Auer (1818–1895), preußischer Generalmajor
- Ludwig Kasimir von Auer (1788–1837), preußischer Generalmajor
- Carl Albrecht Wilhelm von Auer (1748–1830), preußischer Kriegs- und Domänenrat, Akzisedirektor[3]
- Johann Kasimir von Auer (1736–1809), preußischer Generalmajor und Chef des Dragonerregiments Nr. 6
- Christoph Albrecht von Auer (1710–1794), preußischer Kammerpräsident und Finanzrat[3]
- Ernst Christoph Friedrich von Auer (1763–1799), preußischer Kriegs- und Domänenrat
Wappen

Das Stammwappen zeigt Rot den vorwärtgekehrten Kopf eines (goldbewehrten) schwarzen Auerochsen. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein wachsender goldener Greif.[4]
Literatur
- Deutsche Adelsgenossenschaft (D.A.G.) (Hrsg.): Jahrbuch des Deutschen Adels. Band III, W. T. Bruer, Berlin 1899, S. 1–10.
- Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.), (Red.) Hans Friedrich von Ehrenkrook, Walter von Hueck, Christoph Franke. Et al.: Genealogisches Handbuch des Adels. C. A. Starke Verlag, Limburg a. d. Lahn:
- Adelige Häuser. B. (Briefadel). Band IV, Band 20 der Gesamtreihe GHdA, 1959, S. 18–22; ff. Band XIX, Band 99 der Gesamtreihe GHdA, 1990.
- Adelslexikon. Band I, Band 53 der Gesamtreihe GHdA, 1972, S. 146–147.
- Johannes Gallandi: Altpreußisches Adelslexikon. Band (Lfrg.) 2, Hrsg. Altertumsgesellschaft Prussia, Königsberg i. Pr. 1927.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch. Justus Perthes, Gotha (Redaktion und Druck jeweils im Vorjahr/Auszug):
- Adelige Häuser (Uradel) / Uradelige Häuser. 1900–1904. Siehe: Gotha (Adelskalender) Wikisource.
- Briefadelige Häuser./ Adelige Häuser. Alter Adel und Briefadel./ Adelige Häuser. Teil B (Briefadel). 1925–1941. Zugleich Adelsmatrikel der D.A.G. Siehe: FamilySearch.
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Band 1, Friedrich Voigt, Leipzig 1859, S. 139.
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 1, L. Rauh, Berlin 1855, S. 25.
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon. Band 1, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1836, S. 150–152.
Einzelnachweise
- ↑ Fuchsberg. Provinz Preussen, In: Alexander Duncker: Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den Königlichen Familien-, Haus-Fideicommiss- und Schatull-Gütern in naturgetreuen, künstlerisch ausgeführten, farbigen Darstellungen nebst begleitendem Text. Band 13, Selbstverlag, Berlin 1873/1874. Blatt 725.
- ↑ Hans Wehner: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Domänen, Rittergüter, Güter und Höfe in der Provinz Ostpreußen. 1932. In: Niekammer`s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Band III, 5. Auflage, Selbstverlag von Niekammer`s Güter-Adressbüchern GmbH, Leipzig 1932, S. 267. PDF
- ↑ a b Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15 (= Historische Kommission zu Berlin [Hrsg.]: Einzelveröffentlichungen. Band 85). K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 27–28 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Walter von Hueck. Et al.: GHdA, Adelslexikon. Band I, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg a. d. Lahn 1972, S. 146.