Atzenzell
Atzenzell Gemeinde Traitsching
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| Koordinaten: | 49° 6′ N, 12° 36′ O |
| Einwohner: | 101 (25. Mai 1987)[1] |
| Eingemeindung: | 1. Januar 1946 |
| Eingemeindet nach: | Sattelbogen |
| Postleitzahl: | 93455 |
| Vorwahl: | 09974 |
Atzenzell ist ein Gemeindeteil (Dorf) und eine Gemarkung von Traitsching, einer Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Cham.
Geschichte
Zwischen 1160 und 1170 (Kopie [um 1170]) wird Aeceliniscelle in den Traditionen des Klosters Reichenbach am Regen erstmals urkundlich erwähnt.[2]
1395 wird den Sattelbogenern ein lehenbarer Hof zu Atzenzell wegen nicht erfolgter Lehensnahme als heimfällig erklärt. In den Landtafeln von 1488 und 1503 sind die Stöckl auf der Hofmark als Inhaber genannt, die vermutlich die Erbauer des Schlosses Atzenzell sind. Der erste aus dieser Familie ist Hans Stöckl, der zugleich auch Pfleger von Neuhaus war. 1543 ist Hans Pentzkofer beglaubigt, während in der Matrikel von 1588 die Rainer von Rain zu Sattelbogen folgen. 1570 sind hier die Poißl nachgewiesen, um 1636 ist Christoff Paur der Besitzer. 1649 heiratet Johann Christian von Hautzenberg die Margaretha Keck, eine geborene Paur von Etzenberg. 1651 beantragt er die Immatrikulation für die erworbene Hofmark. Dann geht Atzenzell an die Freiherrn von Manteuffel über. 1781 erwirbt Max Edler von Stubenrauch diesen Besitz, verkauft ihn aber bereits 1782 an Josef Edlen von Grauvogl. Dieser veräußert die Hofmark an die Kurfürstin Maria Anna, die sie noch im gleichen Jahr an das Kloster Oberalteich verkauft.[3]
Nach der Säkularisation gehört das Schloss kurz dem Damenstift St. Anna in München, dann kaufte Wolfgang Aschenbrenner, Bräuer von Kötzting, das Gut für seinen Bruder Beda, den ehemaligen Abt des Klosters Oberalteich. Im Anschluss wurden Familien Matthias Pfeilschifter, Steinkirchner und Schuhmann Besitzer des Schlossgutes. Seit 1865 befindet sich das Schlossgut im Besitz der Familie Schegerer, die das Schloss heute noch bewohnt und neben der Landwirtschaft auch ein Gasthaus betreibt.
Die Gemeinde Atzenzell entstand mit dem bayerischen Gemeindeedikt von 1818. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 Sattelbogen (mit den 1946 nach Sattelbogen eingemeindeten Gemeinden Atzenzell und Obergoßzell) nach Traitsching eingegliedert.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 254 (Digitalisat).
- ↑ Atzenzell. In: Ortsnamen - Geschichte Bayerns. Abgerufen am 26. August 2025.
- ↑ Schloss Atzenzell in der privaten Datenbank Alle Burgen.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 439.
