Asmus Dowe

Asmus Dowe (* 29. Oktober 1936 in Neukloster; † 17. Mai 2025 in Rostock) war ein deutscher Agrarwissenschaftler und Hochschullehrer.

Leben

Familie

Asmus Dowe wuchs in einer akademischen Familie auf. Sein Vater, Hermann Dowe, war Studienrat, während seine Mutter, Katharina (geb. Marin), als Hausfrau tätig war. Sein Bruder war der Agrarwissenschaftler Hermann Dowe.

Er war verheiratet und hatte mehrere Kinder.[1]

Ausbildung und akademische Laufbahn

In seiner frühen Kindheit besuchte Dowe die Grundschule in Neukloster. 1955 legte er das Abitur an der Großen Stadtschule in Rostock ab.

1955 begann er ein Studium der Landwirtschaft an der Universität Rostock, das er 1961 mit dem Abschluss als Diplomlandwirt erfolgreich beendete. Im Anschluss daran setzte er seine akademische Ausbildung mit einer wissenschaftlichen Aspirantur am Institut für Phytopathologie und Pflanzenschutz an der Universität Rostock fort, die er 1965 bei Ernst Reinmuth mit der Promotion zum Dr. agr. und der Dissertation mit dem Titel Untersuchungen zur Biologie und Ökologie nematodenfangender Pilze Hyphomycetales abschloss. Nach seiner Promotion war er zunächst als wissenschaftlicher Assistent und später als Oberassistent an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Rostock tätig. Sein Spezialgebiet war die Phytomedizin, insbesondere die Phytonematologie, ein Bereich, der sich mit den Auswirkungen von Nematoden auf Pflanzen beschäftigt.

Im Jahr 1969 habilitierte sich Dowe ebenfalls an der Universität Rostock und erlangte den Titel Dr. agr. habil. mit seiner Habilitationsschrift Zum Einfluss der organischen Düngung auf die Nematodenfauna des Bodens. Unter besonderer Berücksichtigung pflanzenparasitärer Nematoden und ihrer natürlichen Feinde.

In den Jahren 1978 bis 1979 verbrachte er einen zehnmonatigen Forschungsaufenthalt an der Universität Taschkent in Usbekistan, wo er seine Forschung im Bereich der Nematologie vertiefte.

Im Jahr 1995 wurde Asmus Dowe zum außerplanmäßigen Professor ernannt.

2001 trat er in den Ruhestand, setzte jedoch seine Tätigkeit an der Universität Rostock bis 2003 fort.

Von 2002 bis 2005 leitete er ein Doktorandenseminar zur Phytonematologie an der Universität Göttingen.

Zusätzlich zu seiner Lehrtätigkeit engagierte sich Asmus Dowe 2003 für mehrere Wochen als Berater im Bereich Pflanzenschutz in China, wo er seine Expertise in der Phytomedizin auf internationaler Ebene einbrachte.

Akademische Selbstverwaltung und Mitgliedschaften

Asmus Dowe war aktiv in der akademischen Selbstverwaltung und engagierte sich in verschiedenen Gremien der Universität Rostock. So war er 1992 Mitglied der Ehrenkommission und maßgeblich an deren Neuausrichtung beteiligt sowie von 1994 bis 2000 Mitglied im Konzil der Universität. Zudem war er Mitglied im Rat des Wissenschaftsverbundes Umwelt und engagierte sich in Fachgesellschaften wie der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft und der European Society of Nematologists.

Asmus Dowe war auch ein aktives Mitglied im Shanty-Chor de Klaashahns[2].

Er gehörte dem Verband ehemaliger Rostocker Studenten e.V. an und beteiligte sich 2014 an einer Erklärung der Opferverbände und Aufarbeitungsinitiativen des Landes Mecklenburg-Vorpommern.[3]

Schriften (Auswahl)

  • Untersuchungen zur Biologie und Ökologie nematodenfangender Pilze Hyphomycetales. 1965.
  • Ernst Reinmuth; Asmus Dowe: Pilzliche Nematodenfeinde und die Möglichkeit ihrer Verwendung zur biologischen Nematodenbekämpfung. In: Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, H. 118. 1966. S. 117–131.
  • Untersuchungen zur Frage der Wirtsspezifität nematodenfangender Pilze (Hyphomycetes). In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Universität Rostock, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Reihe 15. 1966. S. 261–264.
  • Zum Einfluss der organischen Düngung auf die Nematodenfauna des Bodens. Unter besonderer Berücksichtigung pflanzenparasitärer Nematoden und ihrer natürlichen Feinde. 1969.
  • Asmus Dowe; Heinz Decker: Über den Einfluß der Düngung mit organischen Substanzen auf wandernde Wurzelnematoden im Boden. In: Archiv für Pflanzenschutz, Band 6. 1970. S. 469–480.
  • Asmus Dowe; Heinz Decker: Einige neue Erkenntnisse zum Vorkommen und zur Bedeutung pflanzenparasitärer Nematoden in der DDR. 1984 (Digitalisat).
  • Räuberische Pilze. Wittenberg, Ziemsen-Verlag, 1987.
  • Asmus Dowe; J. Kruse; R. Kuhn; Lisa Dittmann: Reaktion von Tomaten auf den Befall mit Kartoffelzystennematoden. In: Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz, Band 111 (2). 2004. S. 183–192.

Literatur

  • Asmus Dowe. In: Hohenheimer Lexikon der Agrarbiografien. Hohenheim, 2025. S. 414–415 (Digitalisat).
  • Nachruf zum Tod von Herrn Prof. Dr. agr. habil. Asmus Dowe. In: Universität Rostock – Fakultät für Agrar, Bau und Umwelt vom 27. Mai 2025 (Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige. In: Nordkurier. 31. Mai 2025, abgerufen am 21. August 2025.
  2. "De Klaashahns" - Der Shantychor aus Rostock - Warnemünde. Abgerufen am 21. August 2025.
  3. Erklärung der Opferverbände und Aufarbeitungsinitiativen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. 25. März 2014, abgerufen am 21. August 2025.