Asiatische Pestwurz

Asiatische Pestwurz

Ausgewachsene Petasites japonicus

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Senecioneae
Gattung: Pestwurzen (Petasites)
Art: Asiatische Pestwurz
Wissenschaftlicher Name
Petasites japonicus
(Siebold & Zucc.) Maxim.
Nährwertinformationen für
„Asiatische Pestwurz (Fuki)“ roh
(Stand: 2019-04-01)
Bestandteile pro 100g
Energiewert: 59 kJ (14 kcal)
Fett: 0.04 g
Kohlenhydrate: 3.61 g
Proteine: 0.39 g
Petasites japonicus, Illustration aus der japanischen Pflanzen-Enzyklopädie Seikei Zusetsu (1804)

Die Asiatische Pestwurz (Petasites japonicus), auch bekannt als Riesenblättrige Pestwurz oder Fuki, ist eine krautige, mehrjährige Pflanze aus der Familie der Asteraceae.[1] Sie ist in China, Japan, Korea und Sachalin heimisch und wurde in Europa und Nordamerika eingeführt. Sie wurde von japanischen Einwanderern in den Süden British Columbias in Kanada eingeführt.[2][3]

Sie ist zweihäusig, wobei männliche und weibliche Blüten auf getrennten Individuen gebildet werden. Gelegentlich gibt es morphologisch zwittrige (aber funktionell sterile) Blüten.[4]

Verwendung als Lebensmittel

Die traditionelle Zubereitungsmethode des Gemüses besteht in der Vorbehandlung mit Asche oder Backpulver und dem Einweichen in Wasser, um ihm die Rauheit (Adstringenz) zu nehmen. Diese Technik trägt den Namen 灰汁抜き aku-nuki, deutsch ‚Entfernung des rauhen Geschmacks‘. Die Triebe können gehackt und unter Rühren mit Miso gebraten werden, um fuki-miso herzustellen, das als Relish verwendet wird, das zu den Mahlzeiten dünn über heißen Reis verteilt wird. Die knollenartigen Sprossen werden auch frisch geerntet und als Tempura frittiert. In Korea werden sie gedämpft oder gekocht und dann gepresst, um das Wasser zu entfernen. Für die Zubereitung von Namul wird Sesamöl oder Perillaöl hinzugefügt.

Giftigkeit

Wie andere Petasites-Arten enthält Fuki Pyrrolizidinalkaloide (PAs), die mit kumulativen Schäden an der Leber und Tumorbildung in Verbindung gebracht werden.[5][6] Es enthält auch das krebserregende PA Petasitenin.[6] Die Konzentration der hepatotoxischen PAs kann durch ein geeignetes Extraktionsverfahren auf eine Konzentration unterhalb der Nachweisgrenze reduziert werden.[7]

Folklore

"蕗下コロポックル人の図" ‚"Korpokkur unter einer Pestwurz"‘ von Matsuura Takeshiro (Hakodate City Museum)

Die Ainu bezeichnen die früheren Bewohner von Ezo als Korpokkur oder „Menschen, die unter der Erde wohnten“; der Name kann auch als "Menschen unter dem Fuki" interpretiert werden, und so werden sie in der Kunst und Mythologie gerne mit Fuki-Blättern in Verbindung gebracht. Fantastischere Darstellungen der Korpokkur zeigen sie als winzige, feenartige Wesen, die klein genug sind, um die Blätter als Dächer oder Regenschirme zu benutzen.[8]

Einzelnachweise

  1. Petasites Japonicus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  2. Pojar, Jim, MacKinnon, Andy: Plants of the Pacific Northwest Coast. Lone Pine Publishing, 1994, ISBN 978-1-55105-040-9, S. 294 (englisch).
  3. Marc Fawcett-Atkinson: Why a Japanese Delicacy Grows Near Old British Columbia Internment Camps. In: Atlas Obscura. 18. Juni 2021, abgerufen am 30. Juni 2021 (englisch).
  4. Satoki Sakai, Yuka Suzuki, Tomoyuki Itagaki, Hisashi Tsujisawa, Takashi T. Makino: On the function of hermaphrodite florets in female inflorescences of Petasites japonicus (Asteraceae). In: Botany. 86. Jahrgang, Nr. 2, 2008, S. 179–184, doi:10.1139/B07-121 (englisch).
  5. Fu, P.P., Yang, Y.C., Xia, Q., Chou, M.C., Cui, Y.Y., Lin G.: Pyrrolizidine alkaloids-tumorigenic components in Chinese herbal medicines and dietary supplements. In: Journal of Food and Drug Analysis. 10. Jahrgang, Nr. 4, 2002, S. 198–211, doi:10.38212/2224-6614.2743 (englisch).
  6. a b Maxim Hirono I., Mori H., Yamada K.: Carcinogenic activity of petasitenine, a new pyrrolizidine alkaloid isolated from Petasites japonicus. In: Journal of the National Cancer Institute. 58. Jahrgang, Nr. 4, 1977, S. 1155–1157, doi:10.1093/jnci/58.4.1155, PMID 191625 (englisch).
  7. Kälin P., Buel E.S.: Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus) – Portrait einer Arzneipflanze. In: Schweizerische Zeitschrift für Ganzheitsmedizin. 14. Jahrgang, Nr. 5, S. 267–274, doi:10.1159/000071691 (englisch).
  8. John Batchelor: The Koropok-Guru or pit-dwellers of north Japan, and, A critical examination of the nomenclature of Yezo, Volume 19. Japan Mail, YOKOHAMA 1904, S. 13 (englisch, archive.org [abgerufen am 25. Oktober 2020]).
Commons: Asiatische Pestwurz (Petasites japonicus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Petasites japonicus in der Flora of China, Vol. 20–21.
  • Petasites japonicus bei Plants For A Future
  • Recipes from Yasuko-san's Home Cooking / Ingredients index - Vegetable. In: nsknet.or.jp. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juni 2024; abgerufen am 12. Juli 2025 (englisch).
  • プロが解説する料理のポイント (Kochtipps von Profis). In: bob-an.com. Archiviert vom Original; abgerufen am 12. Juli 2025 (japanisch).