Arthur Brauss

Arthur „Art“ Brauss (* 24. Juli 1936[1] in Augsburg; † 29. August 2025 in München[2]) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.

Leben

Arthur Brauss war der Sohn eines Gärtnermeisters. In seiner Jugend war er ein talentierter Stabhochspringer. Er wurde 1954 in Ludwigsburg mit einer übersprungenen Höhe von 3,60 m deutscher Jugendmeister und war Mitglied der Leichtathletik-Nationalmannschaft bei Länderkämpfen. Im selben Jahr machte er an einem Augsburger Gymnasium sein Abitur. Nach einer kaufmännischen Lehre in einer Baumaschinenfabrik erhielt Brauss von der University of Wyoming (Vereinigte Staaten) ein Stipendium und studierte dort Mathematik und Volkswirtschaft. An der dortigen Studentenbühne entdeckte er auch sein Interesse für die Schauspielerei.[1]

Im Jahr 1960[3] kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete zunächst bei Infratest und Radio Free Europe. 1963 gab er unter der Regie von Rolf Hädrich sein Kinodebüt in dem Film Verspätung in Marienborn (unter dem Namen „Art Brauss“). In der ZDF-Kinderserie Timm Thaler (1979) trat Arthur Brauss als Erster Offizier auf einem Schiff auf (auch als „Art Brauss“).

Als Synchronsprecher lieh Brauss unter anderem Dennis Hopper, Brian Dennehy, Max von Sydow, Stephen McHattie und Robbie Coltrane seine Stimme.[4]

Bundesweit bekannt wurde er als Polizeibeamter Richard Block in Jürgen Rolands Fernsehserie Großstadtrevier. Neben seinen internationalen Arbeiten spielte Brauss unter anderem in verschiedenen Rollen, allein in neun Tatort- und zehn Folgen von Der Alte mit. Gastauftritte hatte er unter anderem in Café Meineid, Münchner Geschichten, Das Kriminalmuseum, Siska, Auf Achse, Wolffs Revier, Ein Fall für TKKG, Derrick, Ein Fall für zwei, Polizeiinspektion 1, Kottan ermittelt, Der Kommissar, Balko, Polizeiruf 110, SOKO München und Der Staatsanwalt.[5] Brauss wirkte in über 190 Film-und-Fernsehproduktionen mit.[6][7]

Im Jahr 2014 hatte sich Arthur Brauss vom deutschen Fernsehen weitgehend zurückgezogen und arbeitete vorwiegend am Theater. 2009 übernahm er die Rolle des Götz von Berlichingen bei den Burgfestspielen in Jagsthausen. Er war nach über 50-jähriger Partnerschaft seit 2024 mit Marie Poccolin verheiratet und wohnte über 40 Jahre lang im Münchner Stadtteil Schwabing. Brauss, der zuletzt pflegebedürftig war, starb im August 2025 im Alter von 89 Jahren in seiner Münchner Wohnung.[8][9]

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 112.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 1: A–C. Erik Aaes – Jack Carson. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 540 f. als Art Brauss.

Einzelnachweise

  1. ↑ a b Arthur Brauss im Munzinger-Archiv, abgerufen am 5. April 2022 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. ↑ »Großstadtrevier«-Polizist: Schauspieler Arthur Brauss ist gestorben. In: spiegel.de. 31. August 2025, abgerufen am 31. August 2025.
  3. ↑ Arthur Brauss Biographie bei steffi-line.de.
  4. ↑ Arthur Brauss. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 31. August 2025.
  5. ↑ Filmografie Arthur Brauss. imfernsehen GmbH & Co KG, 30. November 2011, abgerufen am 31. August 2025.
  6. ↑ Arthur Brauss. In: filmportal.de. Abgerufen am 31. August 2025.
  7. ↑ Arthur Brauss (Darsteller). In: OFDb. Abgerufen am 31. August 2025.
  8. ↑ Ein Jahr nach Hochzeit: "Großstadtrevier"-Star Arthur Brauss ist tot. t-online, 31. August 2025, abgerufen am 31. August 2025.
  9. ↑ Schauspieler Arthur Brauss mit 89 Jahren gestorben. In: tagesschau.de. ARD, 31. August 2025, abgerufen am 31. August 2025.
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