Arriach

Arriach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Arriach
Arriach (Österreich)
Arriach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Kärnten Kärnten
Politischer Bezirk: Villach-Land
Kfz-Kennzeichen: VL
Fläche: 70,76 km²
Koordinaten: 46° 44′ N, 13° 51′ O
Höhe: 876 m ü. A.
Einwohner: 1.333 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 19 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9543
Vorwahl: 04247
Gemeindekennziffer: 2 07 03
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Arriach 43
9543 Arriach
Website: www.arriach.gv.at
Politik
Bürgermeister: Gerald Ebner (FPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(15 Mitglieder)
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Arriach im Bezirk Villach-Land
Lage der Gemeinde Arriach im Bezirk Villach-Land (anklickbare Karte)ArnoldsteinArriachBad BleibergFeistritz an der GailFeld am SeeFerndorfFinkenstein am Faaker SeeFresachHohenthurnNötsch im GailtalPaternionRoseggSankt Jakob im RosentalStockenboiTreffen am Ossiacher SeeVelden am Wörther SeeWeißensteinWernberg (Kärnten)Afritz am SeeVillachKärnten
Lage der Gemeinde Arriach im Bezirk Villach-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Arriach ist eine Gemeinde mit 1333 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Villach-Land im österreichischen Bundesland Kärnten.

Arriach ist gesetzlich anerkannter Luftkurort.[1]

Geographie

Arriach liegt an den südöstlichen Ausläufern der sogenannten Nockregion der Gurktaler Alpen in einem Tal zwischen Wöllaner Nock (2145 m) im Norden und Gerlitzen (1909 m) im Süden. Etwa 20 km südlich von Arriach liegt Villach, rund 24 km in östlicher Richtung Feldkirchen.

Mittelpunktwasser in Arriach

Im Gemeindegebiet von Arriach liegt der geographische Mittelpunkt des Bundeslandes Kärnten.

Gemeindegliederung

Gemeindeamt Arriach (seit Juni 2021)

Die Gemeinde Arriach ist in die vier Katastralgemeinden Innere Teuchen, Laastadt, Arriach und Sauerwald gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 14 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[2]):

  • Arriach (372)
  • Berg ob Arriach (40)
  • Dreihofen (50)
  • Hinterbuchholz (19)
  • Hinterwinkl (91)
  • Hundsdorf (149)
  • Innerteuchen (91)
  • Laastadt (173)
  • Oberwöllan (58)
  • Sauboden (114)
  • Sauerwald (21)
  • Stadt (35)
  • Unterwöllan (80)
  • Vorderwinkl (40)

Nachbargemeinden

Bad Kleinkirchheim Reichenau Gnesau
Afritz am See Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Himmelberg
Treffen Steindorf

Geschichte

Arriach wurde im Jahr 1207 als Ovriach zum ersten Mal urkundlich erwähnt, die erste Besiedelung dürfte jedoch schon um das Jahr 1000 erfolgt sein.

Im Jahr 1850 schlossen sich die Steuer- und Katastralgemeinden Arriach und Laastadt zur Gemeinde Arriach zusammen. Die Ortschaften Sauerwald und Hinterbuchholz spalteten sich 1898 von der Gemeinde Treffen ab und wurden dem Arriacher Gemeindegebiet hinzugefügt. Innerteuchen gehörte zunächst zur Gemeinde Himmelberg und kam im Jahr 1920 zu Arriach.

Hochwasser 2022

In der Nacht auf 29. Juni 2022 kam es im Gebiet um Arriach nach einem Starkregenereignis mit enormen Regenmengen zu massiven Überschwemmungen.[3]

Im Juli 2022 kam es ein zweites Mal zu Überschwemmung und Vermurung, wobei das Kleinwasserkraftwerk aus etwa 1922 im Ort zerstört wurde.[4]

Im November 2023 war Spatenstich für den Neubau.[5] Das von Klagenfurt aus ferngesteuerte Schaltwerk ging 2024 in Betrieb, Das neue Kraftwerk soll Sommer 2025 in Betrieb gehen.[6][7]

Staatsbürgerschaft, Religion

Nach der Volkszählung 2001 hatte die Gemeinde Arriach 1.562 Einwohner, davon 97,6 % österreichische und 1,2 % deutsche Staatsbürger. Zur evangelischen Kirche bekannten sich 68,8 % der Gemeindebevölkerung, zur römisch-katholischen Kirche 26,0 %. Als konfessionslos bezeichneten sich 3,2 %. Arriach ist damit die Gemeinde Kärntens mit dem zweithöchsten Anteil an evangelischen Gläubigen.

Bevölkerungsentwicklung

Arriach: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2024
Jahr  Einwohner
1869
  
1.396
1880
  
1.293
1890
  
1.402
1900
  
1.347
1910
  
1.461
1923
  
1.451
1934
  
1.576
1939
  
1.507
1951
  
1.595
1961
  
1.563
1971
  
1.586
1981
  
1.562
1991
  
1.561
2001
  
1.554
2011
  
1.417
2021
  
1.322
2024
  
1.341
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die Vier-Evangelisten-Kirche ist die größte evangelische Kirche Kärntens. Sie wurde an der Stelle eines seit 1783 bestehenden und 1785 geweihten Bethauses in den Jahren 1903 bis 1907 in neugotischem Stil errichtet.
  • Die katholische Pfarrkirche St. Philipp und St. Jakob befindet sich auf einem Hügel am südlichen Ortsausgang von Arriach. An der Stelle des ursprünglich romanischen Bauwerks, im Jahr 1207 erstmals urkundlich erwähnt, wurde 1414 eine neue Kirche errichtet, die 1690 durch ein Erdbeben zerstört und anschließend bis 1694 wieder neu aufgebaut wurde.
  • Filialkirche Oberwöllan
  • Klösterle in Innerteuchen

Die Gemeinde ist Mitglied der Kärntner Holzstraße und weist eine variantenreiche Palette an gut erhaltenen Holzhäusern im traditionellen Stil auf. Man ist bemüht, die alte Bauweise für die Nachwelt zu erhalten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Traditionell war im heutigen Gemeindegebiet die Viehzucht vorherrschend, heute spielt der Tourismus eine bedeutende wirtschaftliche Rolle. Der Großteil der in Arriach ansässigen Erwerbstätigen pendelt jedoch aus, insbesondere nach Villach.

Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gab es in Arriach 48 Arbeitsstätten mit 178 Beschäftigten in der Gemeinde sowie 440 Auspendler und 69 Einpendler.

Durch die Gemeinde führt mit dem Salzsteigweg ein österreichischer Weitwanderweg.

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2021
 %
60
50
40
30
20
10
0
52,92 %
(−3,95 %p)
25,28 %
(−1,01 %p)
21,80 %
(+4,97 %p)
20152021

Der Gemeinderat von Arriach hat 15 Mitglieder.

Bürgermeister

Wappen

Das Arriacher Wappen spiegelt mit dem Weinkelch als Symbol für das Abendmahl sowie dem Christusmonogramm und der Lutherrose den vergleichsweise hohen Anteil von Menschen mit protestantischem Glaubensbekenntnis wider. Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 19. Mai 1971 verliehen.

Die Blasonierung des Wappens lautet:

„In grünem Schild ein goldener Abendmahlskelch, dessen untere Schalenhälfte mit Alpenblumen dekoriert ist, vorn von einem goldenen Christusmonogramm und hinten von einer goldenen Lutherrose beseitet, die aus fünf Herzblättern gebildet wird und in ihrem herzförmigen Kelch ein schwarzes lateinisches Kreuz enthält.“[11]

Die Fahne ist Grün-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.

Partnergemeinde

Seit 1972 besteht eine Partnerschaft mit Wain in Baden-Württemberg.[12] Nach Wain waren ab 1651 circa 300 Protestanten aus Arriach vor der Gegenreformation geflüchtet.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

Literatur

Commons: Arriach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gesetzlich anerkannte Luftkurorte in Österreich (Memento vom 23. Mai 2015 im Internet Archive), auf www.oehkv.at, abgerufen am 7. Juni 2015
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
  3. Ausmaß der Schäden noch nicht absehbar. Unwetter. ORF Kärntnen, 29. Juni 2022, abgerufen am 29. Juni 2022.
  4. Zu wenig Wasser für Kleinkraftwerke ORF.at, 27. Juli 2022, abgerufen am 27. Juli 2022.
  5. Wiederaufbau des Kraftwerks Arriach orf.at, 29. November 2023, abgerufen am 29. November 2023.
  6. KELAG-Kraftwerk Arriach im Bau. In: orf.at. 23. Juni 2024, abgerufen am 19. März 2025.
  7. Wiederaufbau : Kraftwerk Arriach vor Fertigstellung. In: orf.at. 19. März 2025, abgerufen am 19. März 2025.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Arriach. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2015, abgerufen am 15. April 2022.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Arriach. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 15. April 2022.
  10. Bürgermeisterwahl 2015. Land Kärnten, abgerufen am 2. Dezember 2020.
  11. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 50
  12. Gemeindepartnerschaft mit Wain auf der Website der Stadt Wain (wain.de) aufgerufen am 2. August 2025
  13. Josef Winkler. In: https://museum.evang.at/. Abgerufen am 6. November 2024.