Arndt Johannsen

Arndt Johannsen toe Boecop war ein niederländischer Stadtbaumeister und Architekt der Renaissance.

Arndt Johannsen war Stadtbaumeister in Arnheim. Während dortige Bauten, etwa das Duivelshuis,^[1] der Stadtpalast des geldrischen Heerführers Maarten van Rossum, sich Johannsen nur stilistisch zuschreiben lassen, ist er seit 1557 als leitender Architekt des Schlosses Horst in Gelsenkirchen-Horst urkundlich belegt. Bauherr war der kurkölnische Marschall Rütger von der Horst, der Statthalter des Vestes Recklinghausen. Für den Profanbau übernahm Johannsen Vorbilder aus französischer Kastell-Architektur und der Bauweise italienischer Palazzi der Renaissance. In Bauskulptur und Ornamentik folgte er niederländischem Manierismus. Steinbildhauer und Baumeister, die an dem 1573 fertiggestellten Renaissanceschloss mitarbeiteten, waren Henrich und Wilhelm Vernuken aus Kalkar und Laurenz von Brachum aus Wesel.^[2][3]

Auch für Bauaufgaben am Schloss Hugenpoet war Johannsen als Architekt tätig. Einer seiner Schüler war der Duisburger Baumeister Heinrich Tussmann. Nach dem Bauhistoriker Richard Klapheck war Johannsens Architektur prägend für die Lipperenaissance.

• Ben Olde Meierink: Arnt Johannsen, Baumeister von Schloß Horst. In: Beiträge zur Renaissance zwischen 1520 und 1570. Materialien zur Kunst- und Kulturgeschichte in Nord- und Westdeutschland. Jonas Verlag, Marburg 1991, ISBN 978-3-8944-5113-4, S. 103–114.
• Johannsen, Arndt. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 19: Ingouville–Kauffungen. E. A. Seemann, Leipzig 1926, S. 70 (biblos.pk.edu.pl). 
• Richard Klapheck: Die Baukunst am Niederrhein. Hrsg. vom Kunst-Verein für die Rheinlande und Westfalen, Bagel, Düsseldorf 1915, Band 1, S. 145 (Digitalisat).

1. ↑ Koningstraat 38 (Duivelshuis), Datenblatt im Portal vanderkrogt.net, abgerufen am 7. September 2025
2. ↑ Rüttger von der Horst baute eines der ersten Renaissanceschlösser im Ruhrgebiet, Webseite im Portal lwl.org, abgerufen am 7. September 2025
3. ↑ Heribert Reiners: Tausend Jahre Rheinischer Kunst. Nachdruck des Originals von 1925, Salzwasser Verlag, Paderborn 2012, ISBN 978-3-86444-887-4, S. 33 (Google Books)