Armon Orlik
Armon Orlik (* 26. Mai 1995) ist ein Schweizer Schwinger. Beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2025 in Mollis (ESAF) wurde er Schwingerkönig. Beim ESAF 2016 verlor er in Estavayer-le-Lac gegen Matthias Glarner den Schlussgang.
Er gehört zum Schwingklub Unterlandquart. Bei einer Grösse von 190 cm wiegt er rund 115 kg (2025).[1]
Karriere als Schwinger
Armon Orlik galt in der Schwingerszene als ein aufstrebendes Talent. Im Jahre 2016 stieg er zum absoluten Spitzenschwinger auf, der am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest von Estavayer-le-Lac (ESAF 2016) als einer der Favoriten gehandelt wurde, da er in diesem Jahr insgesamt sechs Kranzfeste gewonnen hatte.[2][3][4] Im ersten Gang besiegte er Kilian Wenger, den Schwingerkönig von 2010, und erreichte den Schlussgang, in dem er jedoch Matthias Glarner unterlag. Er erreichte die Endplatzierung 5a, die er sich mit dem bisherigen Schwingerkönig Matthias Sempach (5b) teilte. Im Jahre 2016 gewann er durch seine zahlreichen Erfolge die Jahrespunkteliste[5] und wurde auch zum Schwinger des Jahres gewählt.[6]
Im Mai 2017 erlitt er beim Aargauischen Kantonalschwingfest in Brugg einen spinalen Schock, der zu einer kurzzeitigen Lähmung seiner Beine führte.[7] 2019 nahm ihm ein Bandscheibenvorfall vorübergehend die Freude an der Bewegung.[8]
In seiner Karriere als Schwinger gewann er bisher (Stand: September 2025) 26 Kranzfeste und 76 Kränze, davon vier Eidgenössische Kränze, 40 Kantonale, 18 Bergkränze und 14 Teilverbandskränze.[9] Orlik Armon war Sieger an drei Bergfesten (Schwägalp 2016, Weissenstein 2016 und 2024), an fünf Teilverbandsfesten (Nordostschweizer Schwingfest 2016 in Wattwil, 2018 in Herisau, 2019 in Hallau sowie 2023 in Mollis, Südwestschweizer Schwingfest 2023 Romanel-sur-Lausanne) und 17 kantonalen Verbandsfesten.[10]
Am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2019 in Zug (ESAF 2019) wurde er Dritter.[11] Am ESAF 2022 belegte er den 5. Schlussrang.
Beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2025 in Mollis wurde er Schwingerkönig. Nach sieben Gängen standen drei Schwinger punktgleich an der Spitze der Rangliste, neben Orlik auch Werner Schlegel und Samuel Giger. Schlegel und Giger wurden für den Schlussgang nominiert. Orlik gewann seinen 8. Gang und erhielt 10 Punkte. Schlegel und Giger stellten im Schlussgang und fielen hinter Orlik zurück. Orlik wurde darauf als Schwingerkönig ausgerufen. Er ist damit der erste Schwingerkönig seit 1926, der nicht in einem Schlussgang gestanden hatte.[12] Orlik ist auch der erste Schwingerkönig aus dem Kanton Graubünden.[13] Die Gemeinde Maienfeld gab bekannt, einen Platz nach ihm umzubenennen.[14]
Leben
Armon Orlik stammt aus der Bündner Herrschaft und wohnt in Maienfeld. Sein Vater hat Wurzeln in der damaligen Tschechoslowakei, die Familie hat jedoch keine Beziehung mehr zu dieser Region.[15] Orlik absolvierte ab Herbst 2016 ein Bauingenieur-Studium an der Fachhochschule und arbeitet heute auf diesem Beruf.[16] Er wuchs als jüngster von vier Söhnen auf, sein Vater Paul war früher auch ein erfolgreicher Schwinger.[17] Seine drei älteren Brüder Lucas, Flavio und Curdin waren resp. sind alle drei sportlich aktiv (teilweise sogar im Schwingsport), wobei Curdin Orlik sich ebenfalls als Schwinger einen Namen machte.
Weblinks
- Website armonorlik.ch
- Porträt auf der Webseite von Eidgenössischer Schwingerverband esv.ch
- Porträt auf der Webseite von schlussgang.ch
Einzelnachweise
- ↑ Marco Ackermann: «Ich hätte Mühe, den Ferrari anzunehmen» – der neue Schwingerkönig Armon Orlik ist Velo-Fan, nzz.ch, 7. September 2025, abgerufen am 7. September 2025.
- ↑ René Weber: «Ich werde der bleiben, der ich bin» – Geheimfavorit Armon Orlik lässt der Trubel kalt. In: watson.ch. 25. August 2016.
- ↑ Viel Lob für Armon Orlik. In: Aargauer Zeitung. 27. August 2016.
- ↑ Meine Erfolge. Was ich bis jetzt erreicht habe. Website von Armon Orlik, abgerufen am 25. April 2017.
- ↑ Jahrespunkteliste 2016 des Eidgenössischen Schwingerverbandes auf schlussgang.ch.
- ↑ Der goldene Kranz. Preisträger 2015 ( vom 26. April 2017 im Internet Archive). Eidgenössischer Schwingerverband.
- ↑ Calvin Stettler: Der Shootingstar und sein schrecklicher Unfall, Tages-Anzeiger, 19. August 2017, abgerufen am 31. August 2025.
- ↑ Marco Ackermann: «Ich hätte Mühe, den Ferrari anzunehmen» – der neue Schwingerkönig Armon Orlik ist Velo-Fan, nzz.ch, 7. September 2025, abgerufen am 7. September 2025.
- ↑ Armon Orlik auf schlussgang.ch, abgerufen am 7. September 2025.
- ↑ Armon Orlik auf schlussgang.ch, abgerufen am 7. September 2025.
- ↑ Armon Orlik, seine Fans, Enttäuschung und Freude. In: Südostschweiz. 26. August 2019, abgerufen am 26. August 2019.
- ↑ Ein König aus den fünfziger Jahren erinnert sich. In: Neue Zürcher Zeitung. 19. August 2004.
- ↑ Jan Andrin Stolz: Nach gestelltem Schlussgang – Armon Orlik kürt sich in Mollis zum Schwingerkönig!, SRF Sport, 31. August 2025, abgerufen am 31. August 2025.
- ↑ Armon Orlik erhält einen Platz in Maienfeld. swissinfo.ch, 3. September 2025.
- ↑ Marco Ackermann: «Ich hätte Mühe, den Ferrari anzunehmen» – der neue Schwingerkönig Armon Orlik ist Velo-Fan, nzz.ch, 7. September 2025, abgerufen am 7. September 2025.
- ↑ Bündner des Jahres – Armon Orlik? In: Südostschweiz. 17. Januar 2017.
- ↑ Marco Ackermann: Armon Orlik: Über Umwege zum Glück. In: Neue Zürcher Zeitung. 26. August 2017.