Armalausi

Die Armalausi waren ein germanischer Volksstamm, welcher auf der Tabula Peutingeriana im 3. bzw. 4. Jahrhundert zwischen den beiden Stämmen der Alamannen und den Markomannen erscheint. Die Armalausi waren vermutlich ein Teilstamm der Hermunduren.[1]
Der Historiker und Kartograph Philippus Brietius lokalisierte sie im Jahr 1650 auf seiner Karte Imperium Romanum vermutlich nahe der Oberpfalz. Wahrscheinlich sind die Armalausi im 4. Jahrhundert dann im Stamm der Alamannen aufgegangen. Der Name bedeutet „ärmellos“.[2]
Die historische Forschung nimmt aufgrund der geographischen Lage und des germanischen Wortstammes an, dass die Armalausi germanischer Abstammung waren. Anders sieht es Anton Birlingers in seinem Werk "Sitten und Gebräuche" von 1862, er bezeichnet den Stamm als keltisch.[3]
Anmerkungen
- ↑ Armalausi. In: William Hazlit: The Classical Gazetteer. A Dictionary of Ancient Geography, Sacred and Profane. Withaker & Company, London 1851, S. 50. (online)
- ↑ „von der armilausa, armelausa, der Bezeichnung eines (ärmellosen) Kriegsgewandes [...] aus germanisch *armi(a)lausa- = anordisch ermlauss ‚ärmellos‘“: siehe Hoops (Hrsg.): Reallexikon der germanischen Altertumskunde (1911), S. 123.
- ↑ Vgl. Anton Birlinger: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 16–18.
Literatur
- Beatrix Günnewig, Günter Neumann: Naristen. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 20, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 3-11-017164-3, S. 550–554.
- Maximilian Ihm: Armalausi. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,1, Stuttgart 1895, Sp. 1175.
- Ludwig Rübekeil: Tufa und Armilausini. Namen und Appellativa im römisch-germanischen Sprachkontakt. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 142/2. 2020, S. 185–213.
Weblinks
- Tabula Peutingeriana (bibliotheca Augustana)
- Philippus Brietius, Imperium Romanum (1650)
- Lexicon Universale (1698)