Arizona-Taschenmaus

Arizona-Taschenmaus
Systematik
Überordnung: Euarchontoglires
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Überfamilie: Taschennager (Geomyoidea)
Familie: Taschenmäuse (Heteromyidae)
Gattung: Seiden-Taschenmäuse (Perognathus)
Art: Arizona-Taschenmaus
Wissenschaftlicher Name
Perognathus amplus
Osgood, 1900

Die Arizona-Taschenmaus (Perognathus amplus) ist ein mit mehreren disjunkten Populationen in der südwestlichen USA und im nordwestlichen Mexiko verbreitetes Nagetier in der Gattung der Seiden-Taschenmäuse. Es werden vier Unterarten unterschieden.[1][2]

Merkmale

Mit einer durchschnittlichen Kopf-Rumpf-Länge von 71 mm, einer Schwanzlänge von etwa 83 mm und einem Gewicht von 9 bis 14 g ist die Art ein kleiner bis mittelgroßer Gattungsvertreter, obwohl die Population nordöstlich des Colorado markant größer ist. Die Hinterfüße und Ohren sind um 21 beziehungsweise 7 mm lang. In das orangerote Fell der Oberseite sind einige schwarze Haare eingemischt. Ein heller Fleck hinter jedem Ohr, der weiß bis rotbraun sein kann, ist manchmal undeutlich. Typisch sind abgerundete Ohren, kurze Haare auf den Füßen und eine fehlende Quaste an der Schwanzspitze. Eine Population, die auf Lavafeldern lebt, hat fast schwarzes Fell. Der diploide Chromosomensatz besteht aus 56 Chromosomen (2n=56). Die Anzahl aller Arme in einem Chromosomensatz (FN) kann, je nach Population, zwischen 84 und 94 variieren.[2]

Verbreitung

Die größte Population lebt in der Sonora-Wüste in Arizona und im angrenzenden Mexiko. Andere Populationen sind weiter nördlich verbreitet bis zur Grenze zum Bundesstaat Nevada. Als Habitat dienen Wüsten mit spärlichem Bewuchs, Regionen mit Tussocks und offene Buschflächen.[3] Die Gewächse zählen meist zu den Gattungen Sarcobatus, Chrysothamnus (Familie Korbblütler), Larrea (Familie Jochblattgewächse), Gutierrezia und Prosopis.[2]

Lebensweise

Die Arizona-Taschenmaus bleibt im Winter in ihrem Bau, wo ein torpieder Zustand eingenommen wird. Manche Exemplare erwachen kurzzeitig und fressen Samen aus einem angelegten Vorrat. Weibchen werden im späten Februar oder im März aktiv und Männchen etwas früher. Meist werden 3 bis 5 Nachkommen im Mai oder Juni geboren. Die Populationsgröße schwankt, in Abhängigkeit von der Länge und Kälte des Winters. Exemplare in Gefangenschaft wurden unüblich für kleine Nagetiere bis zu 10 Jahre alt.[2]

Die Nahrung besteht vorwiegend aus Samen von Büschen und Gräsern, die mit grünen Pflanzenteilen und Insekten komplettiert werden. Die Nahrung wird in den Backentaschen zum Bau getragen, wo Vorräte angelegt werden. Samen, die bei einer Studie im Boden vergraben waren, konnten ab einer Tiefe von 25 cm nicht mehr erkannt werden. Die Arizona-Taschenmaus ist nachtaktiv und braucht kein offenes Wasser.[2]

Gefährdung

Landschaftsveränderungen, die zur weiteren Aufteilung der Populationen führen, können sich negativ auswirken. Allgemein ist die Art häufig und weit verbreitet. Die IUCN listet sie als nicht gefährdet (least concern).[3]

Einzelnachweise

  1. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Perognathus amplus).
  2. a b c d e Wilson, Lacher Jr. & Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. 6 - Lagomorphs and Rodents I. Lynx Edicions, 2016, ISBN 978-84-16728-19-0, S. 204 (englisch, Perognathus amplus).
  3. a b Perognathus amplus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2020. Eingestellt von: Lavery, T.H., Bonaccorso, F.J. & Hamilton, S., 2019. Abgerufen am 9. September 2025.