Archäologisches Museum der Stadt Kelheim
Das Archäologische Museum der Stadt Kelheim gehört zu den größten archäologischen Museen Süddeutschlands. Es zeigt Exponate aus der 200 000 Jahre langen Geschichte der Stadt und des Landkreises Kelheim.
Das Museum befindet sich mitten in der Kelheimer Altstadt, unweit des Donaudurchbruchs, im mittelalterlichen Herzogkasten, einen Getreidespeicher für die Zehnt-Naturalabgaben an den Herzog. Träger ist die Kommune Kelheim.
Das Museum wurde 1908 durch den Historischen Verein Kelheim (Kraus-Verein) gegründet. Im Jahre 1981 bezog das Museum den Herzogkasten, einen spätgotischen Getreidespeicher aus dem 15. Jahrhundert. Der Schwerpunkt der vor- und frühgeschichtlichen Ausstellung im Erdgeschoss liegt auf der Vorgeschichte von Kelheim und Umgebung und umfasst lückenlos die Zeitspanne vom Neandertaler des Altmühltales bis in ottonische Zeit. Im Obergeschoss schließt sich die 1990 eingeweihte stadtgeschichtliche Ausstellung an, die von der Gründung der herzoglichen Residenz der Wittelsbacher in Kelheim und der Stadtgründung bis zum Bau des Main-Donau-Kanals reicht. Ein Teil des Obergeschosses steht für Sonderausstellungen zur Verfügung. Durch zahlreiche Ausgrabungen im Zuge des Baues des Rhein-Main-Donau-Kanals sowie durch Schenkungen konnten der Historische Verein und das Museum einen umfangreichen und chronologisch lückenlosen Bestand an historischen Artefakten von der Altsteinzeit bis ins Mittelalter zusammentragen.
Im Innenhof des Museums ist ein originales Teilstück sowie die Rekonstruktion der ursprünglichen Höhe der Befestigungsmauer des keltischen Oppidums Alkimoennis zu besichtigen, deren Überreste sich auf dem Michelsberg befinden. Hier ist neben Nachbauten von zwei Grabhügeln und einem Stück der Urdonausohle auch Station 1 des Archäologieparks Altmühltal mit Informationen zur Geschichte der Ausgrabungen am Main-Donau-Kanal und zum Archäologiepark.
Das Museum ist Herausgeber verschiedener ur- und frühgeschichtlicher Fachpublikationen wie der Kelheimer Museumsblätter und der Museumshefte sowie Begleitbänden zu Sonderausstellungen. Es wurde am 7. April 1983 mit dem vom Europarat verliehenen Europäischen Museums-Sonderpreis ausgezeichnet.
Literatur
- Petra Neumann-Eisele, Bernd Sorcan: Stein – Bronze – Eisen. Die vor- und frühgeschichtliche Abteilung des Archäologischen Museums der Stadt Kelheim. Archäologisches Museum Kelheim, Kelheim 2004, ISBN 3-00-013417-4.
- Alois Schmid: Kelheim Stadt am Fluß. Die stadtgeschichtliche Abteilung im Archäologischen Museum der Stadt Kelheim. Deutscher Sparkassenverlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-09-303991-6.
- Archäologisches Museum Kelheim (Hrsg.): Wanderix „Mach mit, wir entdecken gemeinsam das Museum“. 7. Auflage, 2007 (Museumsführer für Kinder).
- Erich Hafner: Der historische Verein von Kelheim. Ein Kapitel Heimatgeschichte. Schriften der Weltenburger Akademie 2.29, Abensberg 2010
Weblinks
- Literatur von und über Archäologisches Museum der Stadt Kelheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website des Archäologischen Museums Kelheim
Koordinaten: 48° 55′ 3,4″ N, 11° 52′ 13,6″ O