Antonne-et-Trigonant
| Antonne-et-Trigonant Antona e Trigonant | ||
|---|---|---|
| ||
| Staat | ||
| Region | Nouvelle-Aquitaine | |
| Département (Nr.) | Dordogne (24) | |
| Arrondissement | Périgueux | |
| Kanton | Trélissac | |
| Gemeindeverband | Le Grand Périgueux | |
| Koordinaten | 45° 13′ N, 0° 50′ O | |
| Höhe | 89–217 m | |
| Fläche | 20,23 km² | |
| Einwohner | 1.221 (1. Januar 2022) | |
| Bevölkerungsdichte | 60 Einw./km² | |
| Postleitzahl | 24420 | |
| INSEE-Code | 24011 | |
| Website | antonne-trigonant.com | |
Blick auf Antonne-et-Trigonant | ||
Antonne-et-Trigonant (Aussprache [ɑ̃ˈtɔn e tʁiɡɔˈnɑ̃], okzitanisch: Antona e Trigonant) ist eine französische Gemeinde mit 1221 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Norden des Départements Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Périgueux und zum Gemeindeverband Le Grand Périgueux. Die Bewohner werden Antonnais und Antonnaises genannt.
Geografie

Antonne-et-Trigonant liegt etwa zehn Kilometer nordöstlich von Périgueux in der Région naturelle des Périgord central, Teil des touristisch benannten Périgord blanc. Die Gemeinde befindet sich im Einzugsgebiet der Dordogne und liegt am rechten Ufer der Isle. Die Auvézère mündet in die Isle im Süden des Gemeindeareals.
Das Département Dordogne liegt auf der Nordplatte des Aquitanischen Beckens und grenzt im Nordosten an einen Rand des Zentralmassivs. Es weist eine große geologische Vielfalt auf. Das Gelände ist in der Tiefe in regelmäßigen Schichten angeordnet, die von der Sedimentation auf dieser alten Meeresplattform zeugen. Das Département lässt sich daher geologisch in vier Stufen unterteilen, die sich nach ihrem geologischen Alter unterscheiden. Antonne-et-Trigonant liegt in der dritten Stufe von Nordosten, einer Hochebene aus heterogenem Kalkstein aus der Kreidezeit.[1]
Das Zentrum der Gemeinde befindet sich im Ortsteil Antonne. Das Gemeindegebiet liegt im Süden in der Schwemmebene der Isle auf Höhen unter 100 m, im weitaus größeren Teil in einer hügeligen, bewaldeten Landschaft mit Erhebungen bis über 210 m, die sich vom Tal der Isle markant abhebt. Ein Drittel der Gemeindefläche ist vom Domänenforst Lammary bedeckt. Der topographisch tiefste Punkt mit 65 m befindet sich im Südwesten beim Austritt der Isle aus dem Gemeindegebiet. Das Zentrum liegt auf etwa 109 m Höhe.
Rund 48 % der Fläche der Gemeinde sind bewaldet, etwa 37 % werden landwirtschaftlich, hauptsächlich heterogen genutzt, rund 10 % entfallen auf Flächen mit Strauch- und/oder Kräutervegetation, rund 5 % auf bebaute Flächen.[2]
Annesse-et-Beaulieu wird von folgenden sechs Nachbargemeinden umgeben:
| Cornille | Sorges | |
| Trélissac |
|
Sarliac-sur-l’Isle |
| Bassillac et Auberoche | Escoire |

Naturrisiken
Naturrisiken manifestieren sich in Antonne-et-Trigonant als
- Überschwemmungen und den mit ihnen assoziierten Schlammströmen und Hangrutschungen, besonders entlang der Isle
- Waldbrände
- Bodensetzungen.
Im oberen Teil des Beckens der Isle kam es in den letzten Jahrzehnten zu Überschwemmungen mit einer Wiederkehrperiode von einhundert Jahren oder sogar noch länger. Vorbeugungen in der mit dem höchsten Risiko belegten Zone sind vor allem die Nichtbebauung und Nichtnutzung des Landes in diesem Gebiet.[3]
Beim weitaus überwiegenden Teil des Gemeindegebiets besteht eine rechtliche Plicht zur Beseitigung von Gestrüpp rund um Häuser, Straßen und andere Einrichtungen oder Geräten zur Vorbeugung von Waldbränden. Wie die Risikokarte zeigt, ist Antonne-et-Trigonant im übergroßen Teil seines Gemeindegebietes mittelmäßig bis stark von der Gefahr durch Bodensetzungen bei abwechselnden Dürre- und Regenperioden betroffen. Die Erdbebengefahr ist als relativ niedrig einzustufen. Das Gemeindegebiet ist einer schwachen Radongefahr ausgesetzt und wird der Zone 1 zugeordnet.[4]
Etymologie und Geschichte
Die beiden Gemeinden Antonne und Trigonant wurden 1823 unter dem Namen Antonne-et-Trigonant zusammengelegt. Antonne erschien in den Schriften erst im 13. Jahrhundert in der Form Antona. Die Form Anthone erschien im Jahr 1502. Das Toponym kommt möglicherweise von einer Person mit dem gallorömischen Namen Antoninus. Eine andere Theorie gibt den gallischen Namen einer Person namens Antonus als Ursprung an.
Der Name von Trigonant (mit einem -t seit dem 20. Jahrhundert) ist am Ende des 12. Jahrhunderts durch die Angabe der Kirche Sanctus Saturninus de Tregonam belegt, die zum Priorat von Saint-Jean-de-Côle gehörte. Die Schreibweise Trigonan etablierte sich im 13. Jahrhundert. Der Ursprung des Ortsnamens ist ungeklärt. Ob der Wortanfang °tr- seinen Ursprung im Indogermanischen °tr- (deutsch Anhöhe) hat, ist unklar.[5]
Am 12. Juni 1944 wurde der Weiler Piles, ein Vorreiter der Résistance, von einem großen Kontingent deutscher Truppen angegriffen. Die Vergeltungsmaßnahmen gegen die Bevölkerung waren verheerend: Zwölf Geiseln und Valentine Bussière, Verbindungsoffizier des FTP-Hauptquartiers Nord-Dordogne, wurden hingerichtet, und das Dorf wurde anschließend geplündert und zerstört.[6]
Bevölkerungsentwicklung
| Antonne-et-Trigonant: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020 | ||||
|---|---|---|---|---|
| Jahr | Einwohner | |||
| 1793 | 734 | |||
| 1800 | 413 | |||
| 1806 | 463 | |||
| 1821 | 568 | |||
| 1831 | 903 | |||
| 1836 | 859 | |||
| 1841 | 864 | |||
| 1846 | 1.003 | |||
| 1851 | 1.075 | |||
| 1856 | 964 | |||
| 1861 | 939 | |||
| 1866 | 925 | |||
| 1872 | 918 | |||
| 1876 | 900 | |||
| 1881 | 874 | |||
| 1886 | 888 | |||
| 1891 | 855 | |||
| 1896 | 786 | |||
| 1901 | 761 | |||
| 1906 | 749 | |||
| 1911 | 717 | |||
| 1921 | 596 | |||
| 1926 | 601 | |||
| 1931 | 549 | |||
| 1936 | 806 | |||
| 1946 | 591 | |||
| 1954 | 927 | |||
| 1962 | 750 | |||
| 1968 | 862 | |||
| 1975 | 917 | |||
| 1982 | 961 | |||
| 1990 | 1.050 | |||
| 1999 | 1.079 | |||
| 2006 | 1.186 | |||
| 2013 | 1.213 | |||
| 2020 | 1.293 | |||
| Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[7] INSEE ab 2006[8][9][10] Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz | ||||
Sehenswürdigkeiten
- Kirche Saint-Martin. Das romanische Langhaus ist niedrig und ungewölbt. Es gibt nur wenige Öffnungen, was einen kleinen Eindruck vermittelt. Der romanische Teil ist malerisch aus gelbem Stein erbaut, während der gotische Glockenturm aus grauerem Stein besteht und deutlich strenger wirkt. Das zurückgesetzte Eingangsportal hat ein halbrundes Gewölbe mit zwei flachen Strebepfeilern auf jeder Seite. An den Seitenwänden sind zusätzliche Strebepfeiler angebracht. Über dem Portal befindet sich eine Öffnung, die von zwei kleinen Säulen getragen wird. Der quadratische Glockenturm hat auf jeder Seite zwei halbrunde Öffnungen und Lamellen. Das spitze Dach ist mit Giebeln geschmückt. Die Wandmalereien des Chors mit Pflanzenornamenten sind sehr gut erhalten, und die Kirche verfügt außerdem über eine Darstellung der Kreuzabnahme von Annibale Carracci.[11]
- Schloss Trigonant aus dem 15./16. Jahrhundert, seit 1948 als Monument historique eingeschrieben. Herrenhaus aus dem späten 15. und frühen 16. Jahrhundert mit dem Ziel der Verteidigung, wie der Wehrgang auf Kragsteinen mit Schießscharten zeigt, der ihn umgibt. An der Fassade zur Isle befinden sich zwei Rundtürme; ein quadratischer Donjon, ein freitragender Treppenturm und ein Kragturm befinden sich auf der gegenüberliegenden Seite.[12]
- Schloss Les Bories aus dem 15./16. Jahrhundert, seit 1974 als Monument historique klassifiziert. Im 15. Jahrhundert existierte ein Versteck, von dem Überreste entdeckt wurden. Mit dem Bau des heutigen Schlosses wurde 1497 begonnen. Berichten zufolge wurde sie 1604 von Henri de Saint-Astier fertiggestellt, einem Protestanten, der 1592 Zeuge der Einnahme durch die Katholiken wurde. 1652 belagerten die Frondeurs die Burg. Während der Französischen Revolution sollte das Schloss abgerissen werden, aber nur die Mauern des befestigten Hofes wurden geschleift und die Gräben zugeschüttet. Das Schloss verfügt über ein langes, rechteckiges Hauptgebäude, flankiert von zwei großen Rundtürmen und einem quadratischen Turm mit einer monumentalen Treppe. Ein Scharwachtturm ziert die südöstliche Ecke, und ein Türmchen mit der Wendeltreppe zum Dachboden verlängert die quadratische Treppe. Der Bau hat ihre Verteidigungsmerkmale bewahrt: Maschikuli, Gräben, Zugbrücke und befestigter Hof. Der dreistöckige Komplex ist auf Gewölbekellern errichtet. Die Treppe scheint der Prototyp der monumentalen französischen Treppen zu sein, die sich im 17. Jahrhundert entwickeln sollten. Der Wachraum ist von einem Gewölbe bedeckt, das aus einer zentralen Säule besteht, von der vier Rippen ausgehen, die in die Ecken fallen. Diese Rippen, die wiederum durch vier geschwungene Linien verbunden sind, erinnern an die komplizierten Gewölbe spätgotischer Kirchen.[13]
- Schloss Lanmary aus dem 15. Jahrhundert, Umbauten aus dem 18. Jahrhundert
- Festes Haus Le Pot aus dem 15. Jahrhundert
-
Kirche Saint-Martin
-
Schloss Trigonant
-
Schloss Les Bories
-
Schloss Lanmary
-
Festes Haus Le Pot
Bildung
Antonne-et-Trigonant verfügt über eine öffentliche Grundschule (École élémentaire).[14]
Wirtschaft
Erwerbstätigkeit
Im Jahre 2022 waren 552 Personen in Antonne-et-Trigonant erwerbstätig, entsprechend 49,2 % der Gesamtbevölkerung der Gemeinde. Die Zahl der Arbeitslosen ist mit 41 im Jahr 2022 niedriger als im Jahr 2016 (64).[15]
Branchen und Betriebe
92 nicht-landwirtschaftliche Gewerbebetriebe waren im Jahr 2022 in Antonne-et-Trigonant wirtschaftlich aktiv:[15]
| Branche | ||
|---|---|---|
| Anzahl | % | |
| Gesamt | 92 | |
| Fertigung, Bergbau und andere Industrien | 8 | 8,7 % |
| Baugewerbe | 15 | 16,3 % |
| Groß- und Einzelhandel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie | 25 | 27,2 % |
| Finanzen und Versicherungen | 4 | 4,3 % |
| Immobilien | 2 | 2,2 % |
| Fachbezogene, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten sowie administrative und unterstützende Dienstleistungstätigkeiten | 17 | 18,5 % |
| Öffentliche Verwaltung, Bildung, menschliche Gesundheit und soziales Handeln | 10 | 10,9 % |
| Andere Dienstleistungen | 11 | 12,0 % |
Das umsatzstärkste Unternehmen mit Sitz in der Gemeinde im Jahr 2023 war Investit Faure, ein Betrieb zur Wartung und Reparatur von leichten Kraftfahrzeugen, mit einem Umsatz von 26.321 €.[16]
Landwirtschaft
Im Jahr 2020 lag die technisch-ökonomische Ausrichtung der Landwirtschaft der Gemeinde auf den Fokus auf die Zucht von Pferden und/oder anderen Pflanzenfressern.[17] Die Zahl der aktiven landwirtschaftlichen Betriebe in der Gemeinde sank von 24 bei der Landwirtschaftszählung von 1988 auf 18 im Jahr 2000, dann auf 14 im Jahr 2010 und stieg leicht auf 15 im Jahr 2020, insgesamt ein Rückgang von 37 % in 32 Jahren. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche sank von 522 Hektar im Jahre 1988 auf 284 Hektar im Jahre 2020. Die genutzte Fläche pro Betrieb sank von 21,75 Hektar auf 18,9 Hektar.[18][19][20]
Fernwanderwege
Durch Antonne-et-Trigonant verläuft der 1932 Kilometer lange Fernwanderweg GR 36 „De la Manche aux Pyrénées“ von Ouistreham (Département Calvados) nach Bourg-Madame (Département Pyrénées-Orientales)[21] ebenso wie der Fernwanderweg GR 654, der in seinem Verlauf der Via Lemovicensis, einem der er vier Jakobswege in Frankreich, ähnelt.[22]
Verkehr
Durch die Gemeinde verläuft die Nationalstraße N 21 von Limoges über Sarliac-sur-l’Isle nach Lourdes über Trélissac und Périgueux. Nachgeordnete Departementsstraßen und lokale Landstraßen führen zu weiteren Nachbargemeinden.
Busse einer Linie im Auftrag der Region Nouvelle-Aquitaine verbinden Antonne-et-Trigonant mit Périgueux und Excideuil.[23]
Literatur
- Chantal Tanet, Tristan Hordé: Dictionnaire des noms de lieux du Périgord. Editions Fanlac, Périgueux 2000, ISBN 2-86577-215-2 (französisch).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Géologie de la Dordogne-Périgord. Éditions Esprit de Pays, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, 2018, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ Vorbeugungsplan über das Überschwemmungsrisiko der Isle. (PDF) Département Dordogne, 2018, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ Les risques près de chez moi. Ministerium für ökologischen Wandel, Biodiversität, Wälder, Meer und Fischerei, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ Tanet, Hordé, Seiten 31–32
- ↑ Le rescapé du massacre des Piles, en Dordogne, est décédé. Sud Ouest, 29. Mai 2019, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ Notice Communale Antonne-et-Trigonant. EHESS, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2006 Commune d’Antonne-et-Trigonant (24011). INSEE, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2013 Commune d’Antonne-et-Trigonant (24011). INSEE, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2020 Commune d’Antonne-et-Trigonant (24011). INSEE, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ église Saint-Martin. Observatoire du Patrimoine Religieux (OPR), abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ Château de Trigonant in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
- ↑ Château des Bories in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
- ↑ École élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ a b Dossier complet Commune d’Antonne-et-Trigonant (24011). INSEE, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ Unternehmen in Antonne-et-Trigonant. Le Figaro, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ Territoriale Spezialisierung der landwirtschaftlichen Produktion im Jahr 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ Allgemeine Daten der landwirtschaftlichen Betriebe mit Sitz in Antonne-et-Trigonant. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe und deren durchschnittliche landwirtschaftlich genutzte Fläche 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ Gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ GR®36 De la Manche aux Pyrénées. gr-infos.com, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ GR®654 Via Lemovicensis - De Gué-d’Hossus (Ardennes) à Saint-Palais (Pyrénées-Atlantiques). gr-infos.com, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ Regionallinien Dordogne. (PDF) Region Nouvelle-Aquitaine, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).

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