Antoine Quinson
Antoine Étienne Quinson (* 12. Juni 1904 in Béziers, Département Hérault; † 27. April 1966 in Vincennes, Département Val-de-Marne) war ein französischer Politiker der Rassemblement du peuple français (RPF), der unter anderem zwischen 1957 und 1958 Minister für Veteranen und Kriegsopfer war.
Leben
Antoine Étienne Quinson, Sohn des Zimmermanns Joseph Henry Romain Quinson und von Nanette Mélie Broc, absolvierte nach dem Schulbesuch ein Studium im Fach Bauingenieurwesen an der École nationale des ponts et chaussées (ENPC), welches er 1926 abschloss. Im Anschluss war er als Brücken- und Straßenbauingenieur tätig und wurde nach Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 als Leutnant zum Pionierkorps eingezogen. Am 17. Juni 1940 geriet er in deutsche Kriegsgefangenschaft, aus der im März 1941 zurückkehrte. 1942 wurde er Gründer sowie Leiter des Unterstützungszentrums für Kriegsgefangene in Vincennes und beteiligte sich als Geheimagent für das Netzwerk „Arc en Ciel“ an der Résistance.
Nach der Befreiung (La Libération) fungierte er von September 1944 bis Mai 1945 als Vizepräsident des Gemeinderates von Vincennes. Am 26. Oktober 1947 wurde er Bürgermeister von Vincennes und bekleidete dieses Amt mehr als 18 Jahre lang bis zu seinem Tode am 27. April 1966. Zugleich wurde er am 17. Juni 1951 für die gaullistische Sammlungsbewegung des französischen Volkes RPF zum Mitglied der Nationalversammlung (Assemblée nationale) gewählt und vertrat in dieser nach seiner Wiederwahl am 2. Januar 1956 bis zum 5. Dezember 1958 den sechsten Wahlkreis des Département Seine, wobei er 1956 nach seinem Austritt aus der RPF Mitglied der Fraktion der Sammlungsbewegung der der Republikanischen Linken und der Republikanischen Mitte RGRCR (Rassemblement des gauches républicaines et du centre républicain) wurde.
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Im Kabinett Bourgès-Maunoury bekleidete er zwischen dem 17. Juni und dem 6. November 1957 den Posten als Unterstaatssekretär im Ministerium für Veteranen und Kriegsopfer (Sous-secrétaire d’Etat aux anciens combattants et victimes de guerre) und war damit ein enger Mitarbeiter des zuständigen Ministers André Dulin.[1] Im darauf folgenden Kabinett Gaillard übernahm er am 6. November 1957 selbst das Amt des Ministers für Veteranen und Kriegsopfer (Ministre des anciens combattants et victimes de guerre) und bekleidete dieses Ministeramt bis zum 14. Mai 1958.[2] Mit der Gründung der Fünften Republik wurde er am 30. November 1958 im 46. Wahlkreis des Département Seine erneut zum Mitglied der Nationalversammlung gewählt, der er nunmehr bis zum 9. Oktober 1962 als Mitglied der Sozialistischen Fraktion SOC (Groupe socialiste) angehörte. Ihm zu Ehren wurde der prestigeträchtige Preis „Antoine-Quinson“ der Stadt Vincennes verliehen, den unter anderem 1968 der Maler Édouard Cortès erhielt. Nach seinem Tode wurde er auf dem Alten Friedhof (Cimetière ancien) von Vincennes beigesetzt.
Weblinks
- Antoine Quinson. Homepage der Nationalversammlung, abgerufen am 26. August 2025 (französisch).
Einzelnachweise
- ↑ DULIN André. Homepage des Senats (4. Republik), abgerufen am 26. August 2025 (französisch).
- ↑ France: Veterans Ministers. rulers.org, abgerufen am 26. August 2025 (englisch).