Antigoneia (Chaonia)

Antigoneia (altgriechisch Αντιγόνεια; albanisch Antigoneja oder Antigona) war eine antike Stadt in der epirotischen Landschaft Chaonia und ist jetzt eine archäologische Ausgrabungsstätte im Süden Albaniens. Sie liegt am Abhang des Lunxhëria-Berges beim Dorf Saraqinishta auf rund 600 Metern Höhe hoch über dem Tal des Flusses Drino und der jenseits des Flusses sich befindenden Stadt Gjirokastra, die etwas mehr als sechs Kilometer Luftlinie entfernt ist.
Der Ort wurde schon von den Illyrern besiedelt, als die Stadt in der frühen hellenistischen Zeit neu gegründet wurde. Teils wird diese Neugründung dem makedonischen König Antigonos II. Gonatas zugeschrieben. Als wahrscheinlicherer Gründer gilt jedoch der epirotische König Pyrrhos I. (319–272 v. Chr.), der die Stadt dann nach seiner Frau Antigone benannt hätte.[1] Nach der Eroberung durch die Römer im Jahr 167 v. Chr. wurde die Stadt niedergebrannt und nie wiederaufgebaut.
Die historischen Ruinen stehen als archäologischer Park unter dem Schutz der Regierung Albaniens. Zu den ausgegrabenen Ruinen zählen Reste der Akropolis, die vier Kilometer lange Stadtmauer, Gebäude der Agora, Basiliken und einige Wohnhäuser.
Literatur
- Neritan Ceka: Antigoneia – Qyteti i dashurisë së parë. Migjeni, Tirana 2009, ISBN 978-99956-718-6-0.
- Neritan Ceka: Die Illyrer und die antike Welt. In: Albanien. Schätze aus dem Land der Skipetaren. Zabern, Mainz 1988, ISBN 3-8053-0978-3, S. 33 ff.
- Gustav Hirschfeld: Antigoneia 2. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,2, Stuttgart 1894, Sp. 2404 f.
- Daniel Strauch: Antigoneia [4]. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 1, Metzler, Stuttgart 1996, ISBN 3-476-01471-1.
Weblinks
- Antigonea – touristische Informationen der Gjirokastra Conservation and Development Organization (englisch)
- Website des Archäologieparks Antigonea (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Zur Diskussion um den Neugründer Malcolm Errington: Geschichte Makedoniens. Von den Anfängen bis zum Untergang des Königreiches. C. H. Beck, München 1986, ISBN 3-406-31412-0, S. 251 Anmerkung 12.
Koordinaten: 40° 5′ N, 20° 13′ O