Liste von Anschlägen in Paris
Die Metropolregion Paris ist wiederholt Schauplatz von terroristischen Attentaten und anderen Angriffen geworden. Nachfolgend eine Auflistung von Anschlägen im Großraum Paris
Chronik
1960er
- 10. März 1962: Bombenanschlag in Issy-les-Moulineaux bei Paris, vermutlich verübt von der OAS,[1] 3 Tote, 47 Verletzte.
1970er
- 15. September 1974: Granatenanschlag auf das Kaufhaus Drugstore Publicis am Boulevard Saint-Germain, verübt von dem Terroristen „Carlos“,[2] 2 Tote, 34 Verletzte
- 26. Juni 1978: Bombenanschlag im Schloss Versailles, verübt von bretonischen Separatisten, 1 Verletzter.
- 27. März 1979: Anschlag auf ein Restaurant in der Rue de Médicis, 26 Verletzte.[3]
1980er
- 3. Oktober 1980: Anschlag auf Synagoge in der Rue Copérnic, 4 Tote, 46 Verletzte.
- 24. September 1981: Schusswechsel bei der Besetzung des Türkischen Konsulats durch vier armenische ASALA-Milizionäre, 1 Toter, 2 Verletzte.
- 22. April 1982: Autobombenanschlag in der Rue Marbeuf, verübt von den Terroristen „Carlos“, Johannes Weinrich und vermutlich weiteren, 1 Toter, 60 Verletzte.[4][5]
- 9. August 1982: Anschlag auf Restaurant Jo Goldenberg in der Rue des Rosiers, 6 Tote, 22 Verletzte.
- 17. September 1982: Explosion einer am Fahrzeug eines israelischen Diplomaten angebrachten Autobombe in der Rue Cardinet, 51 Verletzte.[6]
- 15. Juli 1983: Bombenanschlag im Flughafen Paris-Orly, verübt von dem armenischen ASALA-Mitglied Waruschan Karapetjan, 8 Tote, 55 Verletzte.
- 23. Dezember 1983: Bombenanschlag auf Restaurant Le Grand Véfour in der Rue de Beaujolais (Palais-Royal), 12 Verletzte (darunter die Juristin Françoise Rudetzki, 1985 Gründerin von SOS Attentats)
- 3. August 1984: Bombenanschlag auf den Hauptsitz der Europäischen Weltraumorganisation, 6 Verletzte.
- 23. Februar 1985: Bombenanschlag auf Filiale von Marks & Spencer am Boulevard Haussmann, 1 Toter, 15 Verletzte.[7]
- 29. März 1985: Bombenanschlag auf das Rivoli Beaubourg Kino, in dem Zeitpunkt des Anschlags das Internationale Festival des jüdischen Kinos (Festival international du cinéma juif) stattfand, 18 Verletzte.[8]
- 7. Dezember 1985: Doppelter Bombenschlag gegen die Kaufhäuser von Printemps und Galeries Lafayette,[9] 43 Verletzte. Zu dem Attentat bekennt sich die Hisbollah.
- 3. Februar 1986: Bombenexplosion in der Einkaufspassage des Hôtel Claridge auf den Champs-Élysées,[10] 8 Verletzte. Eine weitere Bombe wird am selben Tag am Eiffelturm entschärft.
- 4. Februar 1986: Bombenanschlag auf die Buchhandlung Gibert Jeune an der Place Saint-Michel,[11] 4 Verletzte.
- 5. Februar 1986: Bombenanschlag auf das FNAC-Sportkaufhaus im Forum des Halles,[12] 9 Verletzte.
- 20. März 1986: Bombenexplosion in der Einkaufspassage Point Show auf den Champs-Élysées,[13] 2 Tote, 28 Verletzte. Eine weitere Bombe wird am selben Tag an der Station Châtelet in einem RER-Zug entschärft.[14]
- 9. Juli 1986: Anschlag auf eine Polizeistation am Quai de Gesvres,[15] 1 Toter, 22 Verletzte.[16]
- 4. September 1986: Bombenfund in RER-Zug an der Gare de Lyon.
- 8. September 1986: Bombenexplosion in der Postfiliale des Hôtel de Ville,[17] 1 Toter, 18 Verletzte.
- 12. September 1986: Bombenexplosion im Einkaufszentrum Les Quatre Temps in La Défense, 54 Verletzte.
- 14. September 1986: Bombenexplosion im Pub Renault auf den Champs-Élysées,[18] 2 Tote.
- 15. September 1986: Bombenexplosion in der Polizeipräfektur auf der Île de la Cité,[19] 1 Toter, 56 Verletzte.
- 17. September 1986: Bombenexplosion vor dem Tati-Kaufhaus in der Rue de Rennes, 7 Tote, 60 Verletzte.[20]
- 17. November 1986: Erschießung des Renault-Vorstands Georges Besse durch die linksradikale Terrororganisation Action directe.
- 15. Dezember 1986: Gescheitertes Attentat auf Alain Peyrefitte in Provins, 1 Toter (ein städtischer Angestellter).
- 22. Oktober 1988: Sprengstoffanschlag auf ein Kino am Boulevard Saint-Michel,[21] 14 Verletzte. Zu dem Anschlag bekannte sich eine katholische Gruppierung, die angab, damit gegen die Aufführung des Films Die letzte Versuchung Christi protestieren zu wollen.
1990er
- 4. Oktober 1994: Rey-Maupin-Vorfall, 4 Tote.
- 25. Juli 1995: Anschlag im Bahnhof Saint-Michel – Notre-Dame, 8 Tote, mehr als 100 Verletzte.
- 17. August 1995: Bombenanschlag nahe dem Triumphbogen, 16 Verletzte.
- 3. September 1995: Anschlag auf einen Markt im 11. Arrondissement, 3 Verletzte.
- 6. Oktober 1995: Anschlag nahe der Metrostation Maison Blanche, 18 Verletzte.
- 17. Oktober 1995: Anschlag zwischen den Stationen Orsay und Saint-Michel, 30 Verletzte.
- 3. Dezember 1996: Anschlag im Pariser Bahnhof Port-Royal, 4 Tote, 170 Verletzte
2000er
- 27. März 2002: Amoklauf von Nanterre, 8 Tote.
- 14. Juli 2002: Versuchtes Attentat auf Staatspräsident Jacques Chirac.[22]
- 8. Oktober 2004: Bombenanschlag auf die Indonesische Botschaft in Paris, 10 Verletzte. Zu dem Attentat bekennt sich die Front islamique français.
2010er
- 21. März 2012: Erneut detoniert in der Nacht eine Paketbombe vor der indonesischen Botschaft.
- 9. Januar 2013: Die kurdischen Aktivistinnen Fidan Doğan, Sakine Cansiz und Leyla Şaylemez werden im 10. Arrondissement von Paris mit Kopfschüssen ermordet. Der Attentäter war laut Staatsanwaltschaft ein V-Mann des türkischen Geheimdienstes MIT.
- 25. April 2013: Ein islamistischer Attentäter verletzt einen französischen Soldaten in La Défense durch einen Messerangriff. Der Anschlag war vermutlich vom Mordfall Lee Rigby drei Tage zuvor inspiriert.
- 18. November 2013: Schusswaffenangriff Zeitungsredaktion und Bank, 1 Verletzter.
- 7. Januar 2015: Anschlag auf Charlie Hebdo, 12 Tote.
- 7. Januar 2015: Schusswaffenangriff in Fontenay-aux-Roses, 1 Verletzter.
- 8. Januar 2015: Erneuter Schusswaffenangriff in Montrouge, 1 Tote, 1 Verletzter.
- 9. Januar 2015: Geiselnahme an der Porte de Vincennes; Anschlag auf einen Supermarkt, 4 Tote
- 19. April 2015: Bei der Vorbereitung von Anschlägen auf zwei Kirchen in Villejuif stirbt eine Frau, als ein Attentäter versucht, ihr Auto zu stehlen. Der Anschlag selbst wird vereitelt.
- 13. November 2015: Terroranschläge am 13. November 2015 in Paris und Saint-Denis, 130 Tote, dabei mindestens 89 am Bataclan-Theater.
- 7. Januar 2016: Angriff auf eine Polizeistation in Paris zum Jahrestag des Charlie-Hebdo-Anschlags. Der tunesische Attentäter, der als Asylbewerber in Deutschland lebte, wird beim Versuch, ein Polizeirevier zu stürmen, erschossen. 1 Verletzter.
- 13. Juni 2016: Terroranschlag in Magnanville, 2 Tote.
- 3. Februar 2017: Machetenangriff auf Soldaten am Louvre, 2 Verletzte.
- 18. März 2017: Angriffe in Garges-lès-Gonesse und am Flughafen Paris-Orly, 2 Verletzte, Angreifer getötet.
- 20. April 2017: Anschlag in Paris am 20. April 2017 auf den Champs-Élysées, 1 Toter, 3 Verletzte, Angreifer getötet.
- 11. Juni 2017: Brandanschlag auf ein Restaurant in Aubervilliers, 12 Verletzte.
- 19. Juni 2017: Anschlagsversuch auf Gendarmen in Paris am 19. Juni 2017, keine Verletzten, Angreifer getötet.
- 9. August 2017: Ein Angreifer steuert seinen Wagen in eine Gruppe Soldaten. Bei dem Anschlag in Levallois-Perret, westlich von Paris werden 6 Personen verletzt.
- 14. August 2017: In Sept-Sorts bei Paris steuert ein Angreifer ein Auto in eine Pizzeria,[23] 1 Tote, 12 Verletzte.
- 12. Mai 2018: Anschlag in Paris am 12. Mai 2018 an der Ecke Rue Monsigny und Rue Saint-Augustin im 2. Pariser Arrondissement, 1 Toter, 4 Verletzte, Angreifer getötet.
- 3. Oktober 2019: Anschlag auf die Polizeipräfektur von Paris, 4 Tote, 1 Verletzter, Angreifer getötet.
2020er
- 3. Januar 2020: Messerattacke auf Passanten in Villejuif, 1 Toter, 2 Verletzte, Angreifer getötet.[24]
- 25. September 2020: Messerattacke auf Zivilisten nahe dem ehemaligen Charlie-Hebdo-Büro, 2 Verletzte, Angreifer verhaftet.[25]
- 16. Oktober 2020: Anschlag in Conflans-Sainte-Honorine, 1 Toter, Angreifer getötet.
- 23. Dezember 2022: Rassistischer Anschlag auf ein kurdisches Kulturzentrum in der Rue d’Enghien, 2 Tote, 3 Verletzte.[26]
- 2. Dezember 2023: Islamistisches Attentat auf dem Pont de Bir-Hakeim, 1 Toter, 2 Verletzte.
Siehe auch
- Liste islamistischer Anschläge in Frankreich
- Massaker von Paris während des Algerienkrieges 1961
Einzelnachweise
- ↑ Voiture piégée à Issy les moulineaux. In: ina.fr. 10. März 1962, abgerufen am 12. Juni 2025 (französisch, Video-Aufzeichnung eines Beitrags von Radiodiffusion Télévision Française).
- ↑ Camille Lestienne: «Un phénomène de notre temps» : le 15 septembre 1974, attentat au Drugstore Saint-Germain. In: lefigaro.fr. 15. September 2024, abgerufen am 12. Juni 2025 (französisch).
- ↑ Attentat contre un restaurant universitaire fréquenté par des israélites : vingt-six blessés. In: Le Monde. 28. März 1979, abgerufen am 9. Juni 2025 (französisch).
- ↑ Klaus-Peter Schmid: Ein Gespenst namens Carlos. In: zeit.de. 30. April 1982, abgerufen am 13. Juni 2025.
- ↑ AFP: Carlos: la prison à perpétuité requise. In: lefigaro.fr. 13. Dezember 2011, abgerufen am 13. Juni 2025 (französisch).
- ↑ Siehe Website der Association française des Victimes du Terrorisme (französisch; abgerufen am 14. Juni 2025).
- ↑ A la cour d'assises de Paris Habib Maamar condamné à la réclusion criminelle à perpétuité. In: lemonde.fr. 17. Dezember 1989, abgerufen am 15. Juni 2025 (französisch, Bericht in Le Monde nach dem Urteil gegen den Verantwortlichen des Anschlags).
- ↑ Siehe Website der Association française des Victimes du Terrorisme (französisch; abgerufen am 15. Juni 2025).
- ↑ Explosions à Paris. In: ina.fr. 7. Dezember 1985, abgerufen am 15. Juni 2025 (französisch, Video-Aufzeichnung eines Beitrags von Antenne 2).
- ↑ Attentat au Claridge sur les Champs Elysées. In: ina.fr. 3. Februar 1986, abgerufen am 16. Juni 2025 (französisch, Video-Aufzeichnung eines Beitrags von Antenne 2).
- ↑ Attentat Gibert jeune. In: ina.fr. 5. Februar 1986, abgerufen am 18. Juni 2025 (französisch, Video-Aufzeichnung eines Beitrags von Antenne 2).
- ↑ Attentat FNAC halles. In: ina.fr. 5. Februar 1986, abgerufen am 18. Juni 2025 (französisch, Video-Aufzeichnung eines Beitrags von Antenne 2).
- ↑ Attentat galerie point show. In: ina.fr. 20. März 1986, abgerufen am 19. Juni 2025 (französisch, Video-Aufzeichnung eines Beitrags von Antenne 2).
- ↑ Didier Bigo: Les attentats de 1986 en France : un cas de violence transnationale et ses implications (Partie 1). In: Cultures & Conflits, Nr. 4, Winter 1991. 31. Dezember 2002, abgerufen am 19. Juni 2025 (französisch, dort erwähnt in Absatz 9.).
- ↑ Attentat à la Brigade de répression du banditisme. In: mediaclip.ina.fr. 9. Juli 1986, abgerufen am 19. Juni 2025 (französisch, Video-Aufzeichnung eines Beitrags von Antenne 2).
- ↑ Dem Todesopfer, Polizei-Inspektor Marcel Basdevant, gewidmete Website des Ortes Planchez (französisch; abgerufen am 19. Juni 2025).
- ↑ Attentat hôtel de ville de Paris. In: ina.fr. 8. September 1986, abgerufen am 19. Juni 2025 (französisch, Video-Aufzeichnung eines Beitrags von Antenne 2).
- ↑ Attentat au pub Renault des Champs Elysées. In: ina.fr. 14. September 1986, abgerufen am 19. Juni 2025 (französisch, Video-Aufzeichnung eines Beitrags von Antenne 2).
- ↑ Attentat préfecture. In: ina.fr. 15. September 1986, abgerufen am 17. Juni 2025 (französisch, Video-Aufzeichnung eines Beitrags von Antenne 2).
- ↑ Siehe Website der Association française des Victimes du Terrorisme (französisch; abgerufen am 17. Juni 2025).
- ↑ Siehe Website von actu.fr (französisch; abgerufen am 16. Juni 2025).
- ↑ Chirac entgeht nur knapp einem Attentat. In: spiegel.de. 14. Juli 2002, abgerufen am 16. Juni 2025.
- ↑ Siehe Website von franceinfo.fr vom 14. August 2017 (französisch; abgerufen am 17. Juni 2025).
- ↑ French prosecutors treating deadly stabbing outside Paris as terror attack. In: france24.com. 4. Januar 2020, abgerufen am 14. Juni 2025 (englisch).
- ↑ Paris: Knife attack near former Charlie Hebdo office 'clearly' act of terrorism | DW | 25.09.2020. In: Deutsche Welle. (englisch).
- ↑ Kurdes tués à Paris : le suspect, qui a reconnu sa « haine des étrangers », sera présenté à un juge d’instruction lundi. In: lemonde.fr. 25. Dezember 2022, abgerufen am 8. Juni 2025 (französisch).