Annekathrin Kohout

Annekathrin Kohout, 2025

Annekathrin Kohout (* 1989 in Gera)[1] ist eine deutsche Kulturwissenschaftlerin, Autorin und Herausgeberin, die an den Schnittstellen von Populärkultur, digitaler Bildkultur und Gegenwartskunst arbeitet. Ihre Forschung und publizistische Arbeit widmen sich der Frage, wie ästhetische, soziale und politische Dynamiken in digitalen Plattformkulturen entstehen und verhandelt werden.

Werdegang

Annekathrin Kohout studierte Germanistik an der TU Dresden, Kunstwissenschaft und Medientheorie an der HfG Karlsruhe und Fotografie an der HGB Leipzig. Von 2011 bis 2015 arbeitete sie am ZKM Karlsruhe und war anschließend von 2016 bis 2022 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Siegen. Dort wurde sie im Mai 2021 mit einer Arbeit über den Nerd als Sozialfigur promoviert. Auf Grundlage ihrer Dissertation erschien 2022 ihr Buch Nerds. Eine Popkulturgeschichte (Verlag C. H. Beck), das in Feuilleton und Fachpresse breite und positive Resonanz fand.[2]

Ihre Forschung und publizistische Tätigkeit bewegen sich an der Schnittstelle von Pop- und Medienkultur, Gegenwartskunst und digitaler Bildkultur. Kohout beschäftigt sich insbesondere mit ästhetischen und sozialen Dynamiken in Sozialen Medien sowie mit Fragen der Populärkultur als diskursivem Feld. Seit 2014 schreibt sie auf ihrem Blog Sofrischsogut über die Verzahnung von Pop, Internetphänomenen und Kunst.[3]

Neben ihrer Arbeit als Autorin publiziert sie regelmäßig für renommierte Verlage und Medien (darunter der Verlag Klaus Wagenbach,[4] Verlag C. H. Beck, transcript Verlag[5] und Zeit Online[6]). Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift Pop: Kultur und Kritik sowie des dazugehörigen Online-Magazins Pop-Zeitschrift[7]. Zusammen mit dem Kunstwissenschaftler Wolfgang Ullrich gibt sie die Buchreihe „Digitale Bildkulturen“ im Verlag Klaus Wagenbach heraus.[8] Seit 2025 schreibt sie zudem die monatliche Kolumne feed interrupted in der taz, die sich mit kulturellen, sozialen und politischen Aspekten digitaler Plattformkulturen auseinandersetzt.[9]

Im März 2025 startete eine von Kohout und Philipp Schreiner gemeinsam kuratierte Ausstellung zu niedlicher und süßer Kunst in der Kunsthalle Erfurt.[10] Ihre derzeitige Forschung beschäftigt sich viel mit der Frage des Niedlichen als ästhetischer Kategorie von bildender Kunst und Gegenwartskultur, so war sie im Jahr 2023 Herausgeberin des Sammelbandes CUTENESS von Kunstforum International.[11][12]

Aktuell ist sie Lehrbeauftragte im Fachbereich Design an der Universität der Künstle Berlin und sitzt im Editorial Board des Journal of Global Pop Cultures.[13][14]

Veröffentlichungen

  • Netzfeminismus. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2019, ISBN 978-3-8031-3682-4.
  • mit Leander Steinkopf, Quynh Tran, Simon Strauß, Katharina Herrmann, Lukas Haffert, Daniel Gerhardt, Noemi Schneider: Kein schöner Land. Angriff der Acht auf die deutsche Gegenwart. C. H.Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73998-9 (eingeschränkte Vorschau).
  • Nerds. Eine Popkulturgeschichte. C. H.Beck, München 2022, ISBN 978-3-406-77446-1.
  • als Herausgeberin: Cuteness. Das Niedliche als ästhetische Kategorie. (= Kunstforum International. Band 289). Köln 2023, ISSN 0177-3674 (eingeschränkte Vorschau).
  • K-Pop. Lokale Volkskultur, globale Alternativkultur? Springer Berlin J.B. Metzler, Berlin 2023, ISBN 978-3-662-67576-2.
  • gemeinsam mit Philipp Baumgarten (Hrsg.): „Ostflimmern“. Wir Wende-Millennials. Mitteldeutscher Verlag, Halle an der Saale 2024, ISBN 978-3-96311-944-6.
  • als Herausgeberin und zusammen mit Wolfgang Ullrich: Schöne neue Kunstwelt. art meets social media. (= Kunstforum International. Band 305). Köln 2025, ISSN 0177-3674.
  • Hyperreaktiv. Wie in Sozialen Medien um Deutungsmacht gekämpft wird. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2025, ISBN 978-3-8031-3762-3.

Einzelnachweise

  1. Annekathrin Kohout. In: Association Internationale des Critiques d’Art (AICA).
  2. Annekathrin Kohout: Nerds. Eine Popkulturgeschichte., perlentaucher.de, abgerufen am 10. Januar 2024.
  3. Sofrisch Sogut. In: sofrischsogut.com.
  4. Annekathrin Kohout. In: Verlag Klaus Wagenbach.
  5. Annekathrin Kohout. In: transcript Verlag.
  6. Annekathrin Kohout. In: Zeit Online.
  7. Archiv des Autors: Annekathrin Kohout. In: Pop-Zeitschrift. 31. März 2022; (deutsch, englisch).
  8. Home – Digitale Bildkulturen – Verlag Klaus Wagenbach. In: digitale-bildkulturen.de.
  9. Kolumne Feed Interrupted. Abgerufen am 15. April 2025.
  10. Unwiderstehlich?! Abgerufen am 15. April 2025.
  11. Cuteness. Abgerufen am 15. April 2025 (deutsch).
  12. Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig —. Abgerufen am 15. April 2025.
  13. Annekathrin Kohout. 7. November 2024, abgerufen am 15. April 2025.
  14. Journal of Global Pop Cultures - by Shared Campus. Abgerufen am 15. April 2025.