Angelika Eggert
Angelika Eggert (* 1967) ist eine deutsche Kinderonkologin und Hochschullehrerin. Seit Juni 2025 ist sie Ärztliche Direktorin und Vorstandsvorsitzende an der Universitätsmedizin Essen.
Werdegang
Eggert studierte von 1986 bis 1993 Medizin an der Universität Duisburg-Essen, promovierte dort 1993 in Molekularmedizin[1] und arbeitete dann am Universitätsklinikum Essen. Von 1997 bis 2000 forschte sie als Postdoc am The Children’s Hospital of Philadelphia. Danach wechselte sie zurück an das Universitätsklinikum Essen und habilitierte sich dort 2004 in Pädiatrie und pädiatrische Onkologie. Sie war von 2004 bis 2008 Professorin für Pädiatrisch-Onkologische Forschung bzw. Pädiatrie am Universitätsklinikum Essen. Von 2007 bis 2013 war sie Direktorin des Westdeutschen Tumorzentrums in Essen. Zusätzlich war sie von 2008 bis 2013 Direktorin der Klinik für Kinderheilkunde III am Universitätsklinikum Essen.
Ab 2013 war Eggert Einstein-Professorin für Pädiatrisch-Onkologische Forschung an der Charité Berlin. Im Januar 2025 wurde ihr bevorstehender Wechsel an die Universitätsmedizin Essen gemeldet,[2] wo sie dann Anfang Juni 2025 Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Direktorin wurde.[3]
Zusammen mit Charlotte Niemeyer hat sie das Lehrbuch Pädiatrische Hämatologie und Onkologie herausgegeben.[4]
Forschung
Eggert ist Expertin für Tumorerkrankungen bei Kindern, ihr Forschungsschwerpunkt sind Neuroblastome. Sie forscht an den molekularen Gründen für den spontanen Rückgang der Tumore, um daraus Therapien zu entwickeln. Eggert konnte mehrere Faktoren aufzeigen, die einen ungünstigen Verlauf eines Neuroblastoms begünstigen, wie zum Beispiel, die Demethylierung von Histonen, die Expression von TrkB, dem Rezeptor für den Nervenwachstumsfaktor NGF, oder die verstärkte Expression von Telomerase.[5][6][7] Eggert engagiert sich in der translationalen Medizin, und schlägt damit eine Brücke zwischen präklinischer und klinischer Forschung sowie der Anwendung an Patientinnen und Patienten, um wissenschaftliche Erkenntnisse möglichst rasch im klinischen Alltag zu etablieren.
Auszeichnungen
- 1998 Evans Preis des „Advances in Neuroblastoma Research“ (ANR) International Symposium
- 2000 Dr. Odile Schweisguth Preis der International Society for Pediatric Oncology (SIOP)[8]
- 2001 Young Investigators Award der American Association for Cancer Research (AACR)
- 2001 Kind-Philipp Preis für pädiatrische Onkologie der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH)
- 2017 Wilhelm-Warner-Preis für Krebsforschung, Wilhelm-Warner-Stiftung, Hamburg[9]
- 2021 Aufnahme in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften[10]
- 2021 Aufnahme als Mitglied in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina[1]
- 2023 Deutscher Krebspreis
Weblinks
- Angelika Eggert bei Google Scholar
- Angelika Eggert auf der Seite der Charite Berlin
Einzelnachweise
- ↑ a b Angelika Eggert. In: leopoldina.org. Abgerufen am 3. Juni 2025.
- ↑ Angelika Eggert und Johannes Hütte neue Vorstände der Universitätsmedizin Essen. In: kma-online.de. Georg Thieme Verlag KG, 14. Januar 2025, abgerufen am 15. Januar 2025.
- ↑ Angelika Eggert startet als Vorstandschefin der Unimedizin Essen. In: kma-online.de. Georg Thieme Verlag KG, 3. Juni 2025, abgerufen am 3. Juni 2025.
- ↑ Niemeyer, Charlotte; Eggert, Angelika, Hrsg. (2018). Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Berlin: Springer-Verlag. ISBN 978-3-662-43685-1
- ↑ Johannes H. Schulte, Soyoung Lim, Alexander Schramm, Nicolaus Friedrichs, Jan Koster, Rogier Versteeg, Ingrid Ora, Kristian Pajtler, Ludger Klein-Hitpass, Steffi Kuhfittig-Kulle, Eric Metzger, Roland Schüle, Angelika Eggert, Reinhard Buettner, Jutta Kirfel: Lysine-Specific Demethylase 1 Is Strongly Expressed in Poorly Differentiated Neuroblastoma: Implications for Therapy. In: Cancer Research. 69, 2009, S. 2065, doi:10.1158/0008-5472.CAN-08-1735.
- ↑ A. Eggert, N. Ikegaki, Xing-ge Liu, G. M. Brodeur: Prognostic and Biological Role of Neurotrophin - Receptor TrkA and TrkB in Neuroblastoma1. In: Klinische Pädiatrie. 212, S. 200, doi:10.1055/s-2000-9677.
- ↑ Martin Peifer, Falk Hertwig, Frederik Roels, Daniel Dreidax, Moritz Gartlgruber, Roopika Menon, Andrea Krämer, Justin L. Roncaioli, Frederik Sand, Johannes M. Heuckmann, Fakhera Ikram, Rene Schmidt, Sandra Ackermann, Anne Engesser, Yvonne Kahlert, Wenzel Vogel, Janine Altmüller, Peter Nürnberg, Jean Thierry-Mieg, Danielle Thierry-Mieg, Aruljothi Mariappan, Stefanie Heynck, Erika Mariotti, Kai-Oliver Henrich, Christian Gloeckner, Graziella Bosco, Ivo Leuschner, Michal R. Schweiger, Larissa Savelyeva, Simon C. Watkins, Chunxuan Shao, Emma Bell, Thomas Höfer, Viktor Achter, Ulrich Lang, Jessica Theissen, Ruth Volland, Maral Saadati, Angelika Eggert, Bram de Wilde, Frank Berthold, Zhiyu Peng, Chen Zhao, Leming Shi, Monika Ortmann, Reinhard Büttner, Sven Perner, Barbara Hero, Alexander Schramm, Johannes H. Schulte, Carl Herrmann, Roderick J. O’Sullivan, Frank Westermann, Roman K. Thomas, Matthias Fischer: Telomerase activation by genomic rearrangements in high-risk neuroblastoma. In: Nature. 526, 2015, S. 700, doi:10.1038/nature14980.
- ↑ Previous Schweisguth Prize Winners | SIOP. Abgerufen am 25. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Hohe Auszeichnung für Krebsforscherin - Aktuelles - BIH at Charité. In: bihealth.org. Berliner Institut für Gesundheitsforschung in der Charité, 15. Mai 2017, abgerufen am 5. Mai 2023.
- ↑ Ann-Christin Bolay: 14 neue Mitglieder in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. In: idw-Informationsdienst der Wissenschaften. 17. Juni 2021, abgerufen am 28. Juni 2021.