Andreas Pokorny

Deutschland  Andreas Pokorny

Geburtsdatum 18. Juni 1968
Geburtsort Chorzów, Polen
Größe 177 cm
Gewicht 81 kg

Position Verteidiger
Schusshand Rechts

Karrierestationen

1985–1986 ECD Iserlohn
1986–1993 Kölner Haie
1993–1994 Adler Mannheim
1994–1996 Kölner Haie
1996–1997 Iserlohner EC
1997–1998 EHC Braunlage
1998–1999 Moskitos Essen
1999–2000 Düsseldorfer EG
2000–2002 Iserlohn Roosters
2002–2003 EV Duisburg

Andreas Pokorny (* 18. Juni 1968 in Chorzów, Polen) ist ein ehemaliger deutscher Eishockeyspieler, der während seiner aktiven Karriere zwischen 1985 und 2003 unter anderem für den ECD Iserlohn, die Kölner Haie, Adler Mannheim und Iserlohn Roosters in der Bundesliga bzw. Deutschen Eishockey Liga (DEL) aktiv war. Mit den Haien wurde er dreimal Deutscher Meister. Von 2012 bis 2024 war er Bundestrainer der deutschen Para-Eishockey-Nationalmannschaft.

Karriere

Andreas Pokorny kam mit seinen Eltern im Alter von 14 Jahren nach Deutschland und spielte dort zunächst für eine Schülermannschaft des Königsborner SV. Nach einem Jahr wechselte er in die Nachwuchsabteilung des ECD Iserlohn.[1] Ab 1985 kam er zunehmend auch zu Einsätzen im Profiteam des ECD in der Bundesliga. Während der regulären Saison erhielt der damals 17-jährige Verteidiger zwar noch wenig Eiszeit. Als sich jedoch Sepp Klaus verletzte, setzte ihn der Trainer Jan Eysselt regelmäßig ein, sodass Pokorny in den Play-offs gemeinsam mit Earl Spry die zweite Verteidigungsreihe bildete. Im dritten Viertelfinalspiel gegen den Landshuter EV schoss Pokorny nach Vorlage von Danny Held und Mike Bruce von der linken Seite aus das 1:0 gegen Landshuts Torwart Rupert Meister. Das 2:0 bereitete er vor und konnte in der 53. Minute nach Vorlage von Martti Jarkko den 3:2-Siegtreffer erzielen. Im zweiten Halbfinalspiel gegen die Kölner Haie bereitete er beide Treffer zum 2:0-Endstand vor und war damit maßgeblich an der einzigen Niederlage der Kölner beteiligt. Das Erreichen des Halbfinales ist bis heute einer der größten Erfolge der Iserlohner Eishockeygeschichte.

Im nächsten Jahr schloss er sich den Haien an, die ihm ein Angebot gemacht hatten. Er spielte meistens mit Udo Kießling in einer Reihe, der den jungen Verteidiger an das Profieishockey heranführte. Pokorny spielte insgesamt neun Jahre in Köln und gewann drei deutsche Meisterschaften und wurde dreimal Vizemeister und übernahm eine führende Rolle in der Verteidigung der Haie. Hier wurde er auch Nationalspieler und nahm an drei Weltmeisterschaften teil. In der Saison 1993/94 spielte er für die Adler Mannheim. 1996 wechselte er dann von Köln wieder zurück nach Iserlohn, wo der Iserlohner EC in der zweithöchsten Spielklasse aktiv war. Es folgten weitere drei Jahre in der zweiten Liga, bevor er zur Saison 2000/01 ein zweites Mal ins Sauerland zurückkehrte. Damit ist er der einzige Spieler, der für alle drei Organisationen der Iserlohner Eishockeygeschichte – ECD, IEC und Roosters – gespielt hat. Im Jahr 2002 wechselte er zum EV Duisburg. Nach der Saison 2002/03 beendete er seine Spielerkarriere.

Trainerlaufbahn

Nach seinem Karriereende absolvierte Pokorny einen Trainerlehrgang und ist im Besitz des B-Scheines, womit er bis einschließlich zur 2. Eishockey-Bundesliga trainieren darf. 2006 übernahm er die Young Wild Roosters in der Regionalliga NRW. Von 2008 bis 2010 war er Cheftrainer bei Lippe-Hockey-Hamm. Von 2012 bis 2024 war er Cheftrainer der deutschen Para-Eishockey-Nationalmannschaft.[2][3]

Erfolge und Auszeichnungen

International

Karrierestatistik

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1985/86 ECD Iserlohn Bundesliga 30 0 0 0 0 9 2 4 6 8
1986/87 Kölner Haie Bundesliga 36 1 8 9 12 9 1 1 2 4
1987/88 Kölner Haie Bundesliga 33 3 4 7 16 11 1 0 1 14
1988/89 Kölner Haie Bundesliga 35 5 7 12 28 9 1 2 3 6
1989/90 Kölner Haie Bundesliga 36 14 9 23 22 8 3 2 5 8
1990/91 Kölner Haie Bundesliga 24 7 15 22 12 4 0 0 0 2
1991/92 Kölner Haie Bundesliga 42 9 15 24 34 4 1 3 4 0
1991/92 EV Füssen 2. Bundesliga 1 0 1 1 0
1992/93 Kölner Haie Bundesliga 41 4 8 12 22 12 4 3 7 4
1993/94 Adler Mannheim Bundesliga 41 5 12 17 24 4 0 1 1 2
1994/95 Kölner Haie DEL 19 1 4 5 6 17 3 3 6 6
1995/96 Kölner Haie DEL 41 5 9 14 24 14 0 3 3 4
1996/97 Iserlohner EC 1. Liga 40 9 38 47 45 5 1 4 5 0
1997/98 Braunlager EHC 1. Liga 49 14 44 58 54 61 4 2 6 2
1998/99 Moskitos Essen Bundesliga 52 9 20 29 18 11 4 7 11 18
1999/00 Düsseldorfer EG 2. Bundesliga 45 4 12 16 43 12 2 2 4 6
2000/01 Iserlohn Roosters DEL 58 3 17 20 47
2001/02 Iserlohn Roosters DEL 56 1 4 5 36
2002/03 EV Duisburg 2. Bundesliga 55 1 26 27 36
Bundesliga2/DEL gesamt 492 58 112 170 283 101 16 22 38 58
2. Bundesliga/1. Liga/Bundesliga3 gesamt 242 37 141 178 196 34 11 15 26 26

International

Vertrat Deutschland bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1985 Deutschland U18-EM 7. Platz 5 0 0 0 0
1986 Deutschland U18-EM 5. Platz 5 0 0 0 6
1987 Deutschland U20-B-WM 1. Platz 5 5 1 6 0
1988 Deutschland U20-WM 7. Platz 7 3 1 4 18
1989 Deutschland WM 7. Platz 5 0 0 0 0
1990 Deutschland WM 7. Platz 8 1 0 1 4
1991 Deutschland WM 8. Platz 10 1 2 3 6
Junioren gesamt 22 8 2 10 24
Herren gesamt 23 2 2 4 10

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig); 2ohne Saison 1998/99; 3nur Saison 1998/99

Einzelnachweise

  1. Das 1. Senioren-Tor gegen Landshut. In: Förderverein „puck – das Eishockeymuseum“ (Hrsg.): Hockey History. Geschichten rund um das Eishockey im Sauerland. Ausgabe 4. Hemer 2024, S. 76–77.
  2. TX: Andreas Pokorny: „Wir wollen im April in den A-Pool aufsteigen“. In: sportflash.online. 11. Januar 2024, abgerufen am 5. April 2024 (deutsch).
  3. DBS | Leistungssport im Behindertensport – Aktuelle Meldungen aus dem Bereich Leistungssport | Para Eishockey: Ohne Trainer, aber mit viel Schwung ins WM-Jahr. 13. Januar 2025, abgerufen am 14. Januar 2025.