Andreas Leonhard Köhn genannt von Jaski
Andreas Leonhard Köhn genannt von Jaski (geb. 19. Dezember 1743[1] in Graudenz; gest. 28. Dezember 1813 in Osterode) war ein preußischer Leutnant, Capitain, Landesdirektor und Landrat.
Herkunft
Andreas Leonhard war der Sohn von Alexander Köhn genannt von Jaski, polnischer Capitain, und dessen Ehefrau Anna Dorothea (* 1725), geb. von Northoff zu Graudenz.[2]
Leben
Nach dem Besuch einer Schule in Graudenz ging er von 1756 bis 1759 auf ein Gymnasium in Thorn. Im Anschluss wohnte er für eineinhalb Jahre in Königsberg, wo er vom Mühlenbauinspektor Stannius Unterricht im Französischen und der Ingenieurskunst erhielt. 1761 trat er als Junker in das preußische Infanterie-Regiment von August Wilhelm von Braunschweig Lüneburg Bevern ein. Während des Siebenjährigen Kriegs wurde er bei der Schlacht in Freiberg im Oktober 1762 durch eine Kugel am linken Ohr verletzt, in dessen Folge er auf dieser Seite sein Gehör verlor.
Nachdem er 1768 zum Leutnant befördert worden war, wurde er aufgrund seines Gehörschadens mit dem Prädikat eines Capitains vom Militärdienst verabschiedet. Im Jahr 1775 bewarb er sich um den Posten als Landrat im Kreis Mohrungen. Nach dem bestandenen Großen Examen in Anwesenheit des Ministers von Blumenthal am 8. August 1777, wurde er am 14. August mittels Reskript zum Nachfolger von Samuel Sigismund von Haubitz als Landrat des Kreises Mohrungen ernannt. 1781 wurde seine Wohnung in Döhringen infolge eines Blitzeinschlags zerstört. Im Laufe seiner landrätlichen Tätigkeit nahm er mehrere Male kommissarische Aufträge entgegen. 1782 erhielt er von der ostpreußischen Kammer die Ordre, die Verwaltung der Festungsbaugeschäfte in Graudenz zu übernehmen. Von 1783 bis 1787 assistierte er des Weiteren in der Festungsbaukommission.
1790 übernahm er für das Korps Usedom die Verpflegungsgeschäfte. Am 1. September 1792 eröffnete er als Ideengeber und Stifter die Physikalisch-ökonomische Gesellschaft zu Königsberg. Ab 1793 nahm er an der südpreußischen Grenzregulierung teil und von 1794 bis 1795 half er bei der Einrichtung eines neuen Steuersystems mit. Im Jahr 1796 wurde er ferner als Commissarius bei der Übernahme der Provinz Neuostpreußen eingesetzt. Im Frühjahr 1803 wurde er als Landesdirektor im ostpreußischen Kammerdepartment bestätigt, das Amt mit Sitz in Mohrungen übte er bis zum Jahr 1806 aus. Nach seinem Tod im Jahr 1813 übernahm Otto von Sydow den Posten als Landrat im Kreis Mohrungen.
Persönliches
Andreas Leonhard Köhn genannt von Jaski lebte seit 1769 im Lauenburgischen, wo er einen Teil des Gutes Schlaischow erwarb und sich dort im Anschluss der Landwirtschaft zuwandt. Er war vier Mal verheiratet. In erster Ehe war er seit 1769 mit Abigael Veronica, der ältesten Tochter des lauenburgischen Tribunalrats Johann Franz von Dargolowski, verheiratet. Seine letzten drei Ehefrauen waren alle geborene von Paraski. Aus allen Ehen gingen acht Söhne und vier Töchter hervor.
Literatur
- Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15 (= Historische Kommission zu Berlin [Hrsg.]: Einzelveröffentlichungen. Band 85). K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 462 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Vaterländisches Archiv für Wissenschaft, Kunst, Industrie und Agrikultur oder preußische Provinzial-Blätter, Band 18, von D. B. L. Richter, Königsberg, 1837 in der Google-Buchsuche S. 377–392
Weblinks
- Köhn genannt von Jasky, Andreas Leonhard, Regierungsreferendar, auf Schlaischow im Lauenburgischen. In: deutsche-digitale-bibliothek.de. 1777, abgerufen am 17. August 2025.
Einzelnachweise
- ↑ alternatives Geburtsdatum 19. Oktober 1742
- ↑ Beiträge zu der Geschichte der Stadt Neumark, von Arthur Semraum, Marienwerder, 1893 in der Google-Buchsuche S. 101