Andreas Kugi

Andreas Kugi (* in Villach, Österreich) ist ein österreichischer Elektrotechniker und Professor für Komplexe Dynamische Systeme an der Technischen Universität Wien (TU Wien). Er ist seit Juli 2023 wissenschaftlicher Leiter des Austrian Institute of Technology (AIT).[1]

Kugi absolvierte 1992 sein Diplomstudium der Elektrotechnik an der Technischen Universität Graz. 1995 promovierte er an der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) und habilitierte sich 2000 im Fach Regelungstechnik an derselben Universität. Von 2002 bis 2007 war er Professor für Systemtheorie und Regelungstechnik an der Universität des Saarlandes. Anschließend folgte er einem Ruf an die TU Wien, wo er seit 2007 als Universitätsprofessor tätig ist. Rufangebote erhielt er zudem an die Technische Universität Dresden und das Karlsruher Institut für Technologie, die er jedoch nicht annahm.[2]

Wissenschaftliche Karriere und Forschung

Die Forschungsschwerpunkte von Kugi liegen in der Modellierung, Regelung und Optimierung komplexer dynamischer Systeme, dem mechatronischen Systementwurf, Robotik und der Prozessautomatisierung. Er verfolgt das Ziel, fortgeschrittene systemtheoretische Methoden mit industriellen Anwendungen zu verknüpfen.

Kugi arbeitete mit zahlreichen nationalen und internationalen Unternehmen wie Bosch, AVL, Siemens, voestalpine, Magna und Andritz zusammen. Seine Forschungsprojekte umfassen Anwendungen in der Automobilindustrie, Robotik, hydraulischen, pneumatischen und elektrischen Antriebstechnik sowie Energiesystemen und der Metallindustrie.[3][4]

Wissenschaftliche Leistungen und Auszeichnungen

Kugi veröffentlichte über 350 wissenschaftliche Artikel, davon mehr als 160 in international renommierten peer-reviewten Fachzeitschriften. Er ist Erfinder bzw. Mit-Erfinder von 149 Patenten in 43 Patentfamilien und betreute über 50 Doktorarbeiten. Für seine Forschungsarbeiten erhielt er 16 Best Paper Awards.

Von 2014 bis 2021 leitete er das Christian Doppler Labor für modellbasierte Prozessregelung in der Stahlindustrie.[5] Von 2017 bis 2023 war er Leiter des Center for Vision, Automation & Control am AIT.

Von 2010 bis 2017 war Kugi Editor-in-Chief des IFAC Journals Control Engineering Practice und ist seither Ehreneditor dieses Journals.

Engagement und Mitgliedschaften

Kugi war von 2017 bis 2023 Vizepräsident des Österreichischen Verbandes für Elektrotechnik (OVE). Er ist ordentliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech).[6][7]

Einzelnachweise

  1. Andreas Kugi – Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik. Abgerufen am 27. August 2025.
  2. Complexity Science Hub * Andreas Kugi. Abgerufen am 27. August 2025 (amerikanisches Englisch).
  3. www.ait.ac.at: Andreas Kugi - AIT Austrian Institute Of Technology. Abgerufen am 27. August 2025.
  4. INDUSTRIEMAGAZIN | AIT Scientific Director Andreas Kugi über KI: Andreas Kugi, AIT: "Künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben". Abgerufen am 27. August 2025.
  5. Christian Doppler Forschungsgesellschaft: Andreas Kugi: "Vollkommen neue Wege beschreiten". 22. August 2023, abgerufen am 27. August 2025 (englisch).
  6. Andreas Kugi. Abgerufen am 27. August 2025.
  7. Andreas Kugi. In: acatech. Abgerufen am 27. August 2025.