Andrea Hanna Hünniger
Andrea Hanna Hünniger (* 13. Oktober 1984 in Weimar) ist eine deutsche Journalistin und Buchautorin.
Leben
Hünniger wuchs in Weimar-West auf. 2003 legte sie das Abitur ab. 2005 war sie Chefredakteurin eines Göttinger Stadtmagazins. Sie studierte Kulturwissenschaften, Philosophie und Geschichte in Göttingen und Berlin.[1]
Hünniger schreibt als freie Journalistin für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Die Zeit[2], Zeit Online, Welt am Sonntag und die Krautreporter. Zudem ist sie als Literaturagentin tätig.[3]
2017 übernahm sie als Redaktionsleiterin die Sendung Applaus und raus, den Late-Night-Talk mit Oliver Polak. Die Show erhielt den Grimme-Preis 2017 in der Kategorie „Unterhaltung“.[4]
Als Gast in der Sendung Maybrit Illner bekannte Hünniger im Vorfeld der Bundestagswahl 2013, noch nie in ihrem Leben gewählt zu haben.[5]
Sie lebt in Regensburg[6] und war einige Jahre mit der Schriftstellerin Helene Hegemann zusammen.[7] Zusammen waren sie im Juli 2015 auf der Titelseite des Magazins Emma abgebildet.[8]
Buch Das Paradies
Die Erfahrungen ihrer Kindheit und Jugend im Plattenbau-Viertel Weimar-West flossen in ein autobiografisches Buch Das Paradies. Meine Jugend nach der Mauer ein, das 2011 erschien.
Tobias Becker vom Spiegel äußerte sich lobend.[9] Für Christoph Schröder von der taz ist das Buch in unterschiedlichsten Stillagen erzählt, mal popjournalistisch, mal reflektiert distanziert, mal im Kinderton,[10] und es sei „ein wütender Kampf um Würde, der ein wenig zu demonstrativ hinter der trotzigen Attitüde von Coolness verschwindet“.[11]
Die Rezension des Tagesspiegels beschreibt das Buch als „autobiografische Erzählung, die versucht, aus Erinnerungsstücken die Geschichte zu konstruieren“.[12] Karoline Laarmann äußert sich in der 1 Live-Sendung Plan B positiv über das Buch und die Autorin.[13][14][15] Jörg Magenau von der Süddeutschen Zeitung, las das Buch mit Vergnügen,[16] hält aber die Verlagsbeschreibung der „Sammlung von Geschichten aus dem Familienleben“ als Sachbuch für falsch und urteilt: „Weil sie ganz individuell und nicht etwa ,typisch‘ sein möchte, ist sie in erster Linie langweilig. Denn das Individuelle ist austauschbar“.[17]
Publikationen
- Andrea Hanna Hünniger: Das Paradies – Meine Jugend nach der Mauer. Tropen-Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-608-50305-0 (Buch über die Kinder- und Jugendzeit der Autorin in Weimar-West).
- Göttingen kompakt: eine Stadt anders sehen mit Manfred Wolter; Mauritz und Grewe, Göttingen 2005, ISBN 3-938883-01-4.
- Andrea Hanna Hünniger: Kein Leben im Museum (PDF), Beitrag in klassisch modern : das Magazin der Klassik Stiftung Weimar, Weimar 2023
Weblinks
- Literatur von und über Andrea Hanna Hünniger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Andrea Hanna Hünniger bei Perlentaucher
- Video einer Lesung von Das Paradies auf zeit.de
Einzelnachweise
- ↑ Elena Rauch: Andrea Hanna Hünniger über das Aufwachsen in der DDR. In: Thüringer Allgemeine. 2. Oktober 2011, abgerufen am 7. April 2024.
- ↑ Andrea Hanna Hünniger als Autorin auf der Internetseite der Zeit.
- ↑ Elisabeth Ruge Agentur: Wir.
- ↑ 2017: Preisträger, abgerufen am 26. April 2021.
- ↑ Video Kampf ums Kanzleramt in der ZDFmediathek, abgerufen am 25. Januar 2014. (offline)
- ↑ Das Abenteuer Provinz auf www.zeit.de
- ↑ Leider normal, Andrea Hanna Hünniger in: DIE WELT vom 8. März 2015.
- ↑ K-Word #207: Neues aus der Lesbenwelt. Abgerufen am 12. Oktober 2020.
- ↑ Tobias Becker: Autobiografie "Das Paradies": Das Leben der anderen. auf spiegel.de. vom 31. Oktober 2011.
- ↑ Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 10.11.2011, Perlentaucher
- ↑ Christoph Schröder: Andrea Hünnigers Buch "Das Paradies": Second-Hand-Erinnerungen in: taz vom 10. November 2011.
- ↑ Wie war die DDR wirklich? Andrea Hünnigers Suche nach der Vergangenheit in: Tagesspiegel vom 15. November 2011.
- ↑ Karoline Laarmann: Die Bücher der Woche in 1LIVE Plan B: Mauerfall im Disneyland ( vom 31. Dezember 2011 im Internet Archive) auf der Internetseite von 1 Live vom 25. Oktober 2011.
- ↑ Richard Kämmerlings: Unsere neue DDR-Literatur in: Welt am Sonntag vom 4. September 2011
- ↑ Rückschau vom 14. Oktober 2011 Buchtipp Frankfurter Buchmesse ( vom 16. Oktober 2011 im Internet Archive) im: ARD Morgenmagazin vom 14. Oktober 2011.
- ↑ Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.11.2011, Perlentaucher
- ↑ Jörg Magenau: Der Vater und das Aquarium (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven) in: Süddeutsche Zeitung.