André Maroselli

André Maroselli (1951)

Don Jean André Maroselli (* 22. Februar 1893 in Rutali, Korsika; † 7. April 1970 in Luxeuil-les-Bains, Département Haute-Saône) war ein französischer Politiker, der unter anderem 1947 letzter Luftfahrtminister, 1948 Minister für Veteranen und Kriegsopfer sowie 1958 Minister für öffentliche Gesundheit und Bevölkerung war.

Leben

André Maroselli besuchte die Lycées in Bastia sowie Toulon und meldete sich nach Beginn des Ersten Weltkrieges 1914sofort freiwillig zum Frontdienst. Für seine militärischen Verdienste wurde er mehrfach ausgezeichnet und war zuletzt Chef einer Artilleriebatterie. Nach Kriegsende verließ er die Armee und wurde Geschäftsmann, Stickereihersteller und Firmendirektor. Er begann sein politisches Engagement in der Kommunalpolitik und fungierte vom 12. Mai 1929 bis zum 25. Oktober 1942 Bürgermeister von Luxeuil-les-Bains. Am 18. Oktober 1931 wurde er erstmals Mitglied des Generalrates des Département Haute-Saône und vertrat dort bis 1940 den Kanton Luxeuil-les-Bains. Am 14. Juni 1936 wurde er erstmals Mitglied des Senats (Sénat) und vertrat in diesem bis zum 31. Dezember 1944 das Département Haute-Saône.

Kabinett Ramadier I

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er für den Kanton Luxeuil-les-Bains 1945 erneut Mitglied des Generalrates des Département Haute-Saône, dem er nunmehr bis zu seinem Tode am 7. April 1970 angehörte. Zugleich bekleidete er vom 13. Mai 1945 bis zum 7. April 1970 zum zweiten Mal das Amt des Bürgermeisters von Luxeuil-les-Bains. Darüber hinaus wurde er am 21. Juni 1945 für die Republikanische, Radikale und Radikal-Sozialistische Partei PRRRS (Parti républicain, radical et radical-socialiste) im Département Haute-Saône zum Mitglied der Nationalversammlung (Assemblée nationale) gewählt und gehörte dieser beziehungsweise anfangs der Verfassunggebenden Versammlung (Assemblée constituante) nach seinen Wiederwahlen am 2. Juni 1946 und am 10. November 1946 bis zum 3. Juli 1951 an.

Am 22. Januar 1947 übernahm Maroselli im Kabinett Ramadier I den Posten als Luftfahrtminister (Ministre de l’Air) und bekleidete dieses Amt bis zum 22. Oktober 1947.[1] Danach fungierte er im Kabinett Ramadier II (22. Oktober bis 24. November 1947) sowie im Kabinett Schuman I (24. November 1947 bis 26. Juli 1948) als Staatssekretär für die Luftstreitkräfte (Secrétaire d’Etat aux forces armées-air). Im darauf folgenden Kabinett Marie übernahm er zwischen dem 26. Juli und dem 5. September 1948 das Amt als Minister für Veteranen und Kriegsopfer (Ministre des anciens combattants et victimes de guerre).[2] Am 28. Oktober 1949 wurde er im Kabinett Bidault II abermals Staatssekretär für die Luftstreitkräfte und hatte dieses Amt im Anschluss auch im Kabinett Bidault III (7. Februar bis 2. Juli 1950), im Kabinett Queuille II (2. bis 12. Juli 1950), im Kabinett Pleven I (12. Juli 1950 bis 10. März 1951) sowie im Kabinett Queuille III (10. März bis 10. Juli 1951) inne.

Grabstätte von Maroselli auf dem Friedhof in Luxeuil-les-Bains.

Am 3. Juni 1952 wurde er Mitglied des Rates der Republik (Conseil de la République) und vertrat in diesem „Senat“ der Vierten Republik bis zum 2. Februar 1956 wieder das Département Haute-Saône. Daraufhin wurde er am 2. Januar 1956 für dieses Département erneut zum Mitglied der Nationalversammlung gewählt, der er bis zum 4. Oktober 1958 angehörte. Zugleich wurde er am 1. Februar 1956 im Kabinett Mollet Staatssekretär für öffentliche Gesundheit und Bevölkerung im Sozialministerium (Secrétaire d'Etat à la santé publique et à la population) und verblieb im Anschluss zwischen dem 3. Juni und dem 6. November 1957 auch im Kabinett Bourgès-Maunoury in diesem Amt. Im Kabinett Pflimlin bekleidete er schließlich vom 14. Mai bis zum 1. Juni 1958 noch das Amt als Minister für öffentliche Gesundheit und Bevölkerung (Ministre de la santé publique et de la population).[3] Zuletzt wurde er am 26. April 1959 Mitglied des wieder geschaffenen Senats der Fünften Republik und vertrat in diesem bis zum 22. September 1968 weiterhin das Département Haute-Saône. Zugleich gehörte er vom 8. Juli 1959 bis zum 16. März 1961 dem Senat der Communauté française als Mitglied an.

Sein Sohn Jacques Maroselli (1921–2016) war für die PRRRS unter anderem zwischen 1967 und 1968 ebenfalls Mitglied der Nationalversammlung.

Veröffentlichungen

  • Le sabotage de notre aviation cause principale de notre defaite, Paris 1941
  • Des Prisons de la Gestapo à l’exil, Algier 1943
Commons: André Maroselli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. France: Air Ministers. rulers.org, abgerufen am 25. August 2025 (englisch).
  2. France: Veterans Ministers. rulers.org, abgerufen am 25. August 2025 (englisch).
  3. France: Health Ministers. rulers.org, abgerufen am 25. August 2025 (englisch).