Andenruderente

Andenruderente

Andenruderente, Männchen

Systematik
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Ruderenten (Oxyurinae)
Gattung: Ruderenten (Oxyura)
Art: Andenruderente
Wissenschaftlicher Name
Oxyura ferruginea
(Eyton, 1838)

Die Andenruderente (Oxyura ferruginea) ist eine Entenart, die in den südamerikanischen Anden von Kolumbien im Norden bis Feuerland im Süden vorkommt.

Merkmale

Es ist eine kleine und gedrungene Tauchente, die 45 bis 48 Zentimeter lang und 817 bis 848 Gramm schwer wird. Verglichen mit der ähnlichen Schwarzkopf-Ruderente (Oxyura jamaicensis) aus Nordamerika ist die Andenruderente etwas größer. Im Prachtkleid hat das Männchen einen rötlich-kastanienfarbenen Körper und einen schwarzen Kopf. Männchen im Schlichtkleid und Weibchen sind dunkelbraun bis blassgrau. Der Hals ist relativ kurz und dick, der Schnabel ist konkav. Der Schwanz besteht aus steifen, spitzen Federn und kann fächerförmig aufgestellt werden.[1]

Lebensraum und Lebensweise

Weibchen mit halbwüchsigen Jungvögeln

Die Andenruderente kommt in Seen, Tümpeln und Sümpfen mit Ufervegetation und Bereiche mit offenem Wasser vor. Sie meidet fließende Gewässer, es sei denn, sie sind sehr träge. Im Norden des Verbreitungsgebietes leben die Enten in Höhen von 2000 bis 4500 Metern, in den südlichen Anden und im Osten Boliviens wurden sie auch in viel niedrigeren Höhenlagen von etwa 875 Metern beobachtet. Andenruderenten sind in der Regel Standvögel und nur kurze Wanderungen wurden nachgewiesen. Die Ernährung der Andenruderente wurde bisher nicht genauer erforscht. Sie unterscheidet sich wahrscheinlich wenig von der der Schwarzkopf-Ruderente. Möglicherweise sind Armleuchteralgen ein bedeutender Teil der Ernährung. Auch ihre Fortpflanzungsbiologie ist bisher nicht gut bekannt. Aufgrund des großen Verbreitungsgebietes vermehren sich die Enten in den verschiedenen Regionen zu verschiedenen Monaten, in Kolumbien und an der Küste Perus aber wahrscheinlich das ganze Jahr über. Während der Fortpflanzungszeit bilden Männchen und Weibchen kurzlebige, monogame Paare. Das Nest wird vom Weibchen meist über dem Wasser, in dichtem Pflanzenwuchs gebaut. Es ist schalenförmig und besteht aus toter und lebender Vegetation. Gelegentlich wird es mit Daunen ausgekleidet. Das Gelege besteht aus 6 bis 10 weißen Eiern, die 24 bis 26 Tage lang durch das Weibchen bebrütet werden. Das Flaumgefieder der Küken ist auf der Rückenseite dunkelgrau oder olivgrau, an den Kopfseiten und am Bauch sind sie heller und eher gelblich. Sie werden wahrscheinlich mit im Alter von 50 bis 55 Tagen flügge.[1]

Systematik

Die Andenruderente wurde 1838 durch den britischen Naturforscher Thomas Campbell Eyton unter der Bezeichnung Erismatura ferruginea erstmals wissenschaftlich beschrieben. Sie wurde später der Gattung Oxyura zugeordnet und galt lange Zeit als Unterart der Schwarzkopf-Ruderente (Oxyura jamaicensis). Heute wird sie als eigenständige Art angesehen.[1][2][3][4]

Es gibt zwei Unterarten:[1]

  • Oxyura ferruginea andina, zentrale und östliche Kordillere in Kolumbien.
  • Oxyura ferruginea ferruginea vom Süden Kolumbiens bis Feuerland.

Gefährdung

Aufgrund des sehr großen Verbreitungsgebietes schätzt die IUCN den Bestand der Andenruderente als ungefährdet ein.[5] Je nach Gegend ist sie selten bis ziemlich häufig. Die Gesamtpopulation liegt wahrscheinlich zwischen 25.000 und 100.000 Individuen. Die Unterart O. f. andina ist selten und es gibt wahrscheinlich weniger als 10.000 Exemplare.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e J. del Hoyo, N. Collar und G. M. Kirwan (2024). Andean Duck (Oxyura ferruginea), Version 1.1. In Birds of the World (T. S. Schulenberg, Hrsg.). Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. doi:10.2173/bow.andduc1.01.1
  2. RS Ridgely & PJ Greenfield (2001): The Birds of Ecuador, Volume I. Status, Distribution, and Taxonomy. Cornell University Press, Ithaca, New York. ISBN 978-0-8014-8721-7
  3. A. Jaramillo (2003): Birds of Chile. Princeton University Press, Princeton, NJ. ISBN 978-0-7136-4688-7
  4. EC Dickinson (Hrsg.) (2003): The Howard & Moore Complete Checklist of the Birds of the World. 3rd Edition. Princeton University Press, Princeton, New Jersey. ISBN 978-0-7136-6536-9
  5. Oxyura ferruginea in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2024.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 5. September 2025.