Amilcare Moretti

Amilcare Moretti war ein italienischer Motorradrennfahrer, der in den 1920er und 1930er Jahren aktiv war.

Er trat gewann – vordergründig auf Bianchi-Maschinen startend – zahlreiche Rennen sowie zweimal die Italienische Meisterschaft in der 350-cm³-Klasse.

Werdegang

Moretti belegte am 13. September 1925 auf einer Orione den fünften Platz im 175-cm³-Rennen des IV. Großen Preises der Nationen auf dem Circuito di Milano in Monza, bei dem die Titel der Motorrad-Europameisterschaft 1925 ausgefahren wurden.[1][2][3][4]

Im Jahr 1926 war Moretti für Garelli unterwegs und feierte in der Klasse bis 350 cm³ Hubraum Erfolge. Ende Juni des Jahres gewann er das Rennen Circuito di Padova in Padua und etwa einen Monat später das Circuito della Versilia in Pietrasanta – jeweils in der 350er-Kategorie. Bei der Coppa dell’Adriatico in Rimini und beim Nationen-Grand-Prix in Monza wurde er jeweils Dritter, womit er die Italienische Meisterschaft in der 350er-Klasse als Zweiter hinter Tazio Nuvolari abschloss.[5]

Die Rennsaison 1927 begann für Moretti auf Bianchi mit Rang zwei hinter Nuvolari im 350er-Rennen des Circuito di Lugo in Ravenna. Es folgten zahlreiche weitere Podestplätze in 350er-Rennen und unter anderem am 10. Juli der Sieg beim Circuito di Crema in Crema in der Lombardei.[6] Die Italienische 350er-Meisterschaft schloss er auf Rang fünf ab.[7]

Zur Saison 1928 verpflichtete Bianchi Amilcare Moretti und Achille Varzi für sein Werksteam.[8] Moretti war in der 350-cm³-Klasse aktiv und gewann mit einem Sieg beim Circuito di Crema sowie zahlreichen Podestplätzen er in diesem Jahr souverän vor Terzo Bandini die Italienische Meisterschaft der 350er-Klasse.[7][9]

Anfang April 1929 gewann Moretti auf Bianchi die 350-cm³-Wertung der Targa Florio motociclistica. Diesem Sieg folgten zahlreiche weitere – unter anderem beim Großen Preis der Nationen – und Moretti verteidigte er seinen im Vorjahr gewonnenen 350er-Titel erfolgreich.[7][10]

1930 schloss Moretti die Italienische 350-cm³-Meisterschaft auf Bianchi hinter Mario Ghersi und Tazio Nuvolari als Dritter ab.[7] 1934 gewann er auf Moto Guzzi den 250-cm³-Lauf des Großen Preises der Schweiz in Bremgarten und erreichte Rang fünf in der Halbliterklasse der Italienischen Meisterschaft.[11] Im Jahr 1935 wurde Moretti auf Moto Guzzi hinter Aldo Pigorini und Riccardo Brusi (beide ebenfalls Moto Guzzi) Dritter der 250er-Klasse der Italienischen Meisterschaft.[12]

Statistik

Erfolge

Rennsiege

Jahr Klasse Maschine Rennen Strecke / Ort
1926 350 cm³ Garelli Circuito di Padova Padua
350 cm³ Garelli Circuito della Versilia Pietrasanta
350 cm³ Garelli Circuito di Belfiore unbekannt
1927 350 cm³ Bianchi Circuito di Crema Crema
500 cm³ Moto Guzzi unbekannt Versilia
1928 350 cm³ Bianchi Circuito di Crema Crema
1929 350 cm³ Bianchi Targa Florio motociclistica
350 cm³ Bianchi Circuito di Reggio Emilia Reggio Emilia
350 cm³ Bianchi Circuito di Belfiore Mantua
350 cm³ Bianchi Gran Premio del Moto Club di Roma Circuito Tre Fontane
350 cm³ Bianchi Circuito di Crema Crema
350 cm³ Bianchi Circuito di Carate Carate
350 cm³ Bianchi Coppa del Mare Circuito di Montenero
1934 350 cm³ Moto Guzzi Großer Preis der Schweiz Bremgarten

Einzelnachweise

  1. ↑ Der Große Preis der F. I. C. M. in Monza. In: Österreichische Auto-Rundschau. Wiener Kraftfahrer-Zeitung / Österreichisches Auto. Motorrad-Zeitung / Oesterreichisches Auto und Motorrad-Zeitung / Der Motorfahrer / Automobil- und Motorrad-Zeitung. Der Motorfahrer, 18. September 1925, S. 22–23 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/mfr
  2. ↑ Der Grosse Preis der F. I. C. M.. In: Allgemeine Automobil-Zeitung, 1. Oktober 1925, S. 7–9 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aaz
  3. ↑ Vincent Glon: L'Histoire de la course moto; 5ème partie: Les Grand Prix d'Europe. (1924–1937); 1925. racingmemo.free, abgerufen am 11. Juni 2025 (französisch).
  4. ↑ 1925. (PDF; 3,6 MB) In: www.motorcycleraceresults.com. Abgerufen am 11. Juni 2025 (englisch).
  5. ↑ 1926. (PDF; 3,8 MB) In: www.motorcycleraceresults.com. Abgerufen am 11. Juni 2025 (englisch).
  6. ↑ 1927. (PDF; 7,9 MB) In: www.motorcycleraceresults.com. Abgerufen am 11. Juni 2025 (englisch).
  7. ↑ a b c d CIV cl. 350 1921/39. In: www.paolotordi.it. Abgerufen am 11. Juni 2025 (italienisch).
  8. ↑ Alexander Korab: Volles Programm - Die Geschichte der vielseitigen Marke Bianchi. In: www.austroclassic.net. Abgerufen am 11. Juni 2025.
  9. ↑ 1928. (PDF; 8,2 MB) In: www.motorcycleraceresults.com. Abgerufen am 11. Juni 2025 (englisch).
  10. ↑ 1929. (PDF; 10,7 MB) In: www.motorcycleraceresults.com. Abgerufen am 11. Juni 2025 (englisch).
  11. ↑ CIV cl. 500 1921/39. In: www.paolotordi.it. Abgerufen am 11. Juni 2025 (italienisch).
  12. ↑ CIV cl. 250 1921/39. In: www.paolotordi.it. Abgerufen am 11. Juni 2025 (italienisch).
Dieser Artikel wurde von Wikipedia herausgegeben. Der Text ist verfügbar unter Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0, sofern nicht anders angegeben. Möglicherweise können weitere Bestimmungen für Mediendateien gelten.