Amedeo Guillet (Offizier, 1874)

Amedeo Guillet (1939)

Amedeo Paolo Giuseppe Guillet (* 16. Mai 1874 in Capua; † 26. November 1939 in Rom) war ein Offizier des Königlich-Italienischen Heeres und faschistischer Politiker, der unter anderem als Designierter General zwischen 1937 und 1939 Befehlshaber der Armee von Bologna war sowie 1939 noch in den Senat des Kõnigreiches berufen wurde.

Leben

Amedeo Paolo Giuseppe Guillet war der Sohn des Artillerie-Technikers Giuseppe Guillet und dessen Ehefrau Maria Paggiarino sowie ein Bruder Oberst Alfredo Guillet, begann nach dem Besuch der Militärschule Messina (Collegio militare di Messina) am 26. Oktober 1886 eine Ausbildung zum Offizier an der Militärakademie (Accademia militare) und wurde nach deren Abschluss am 12. Oktober 1891 ins Heer des Königreiches (Regio Esercito) übernommen. Er fand in den folgenden Jahren verschiedene Verwendungen als Offizier sowie als Stabsoffizier und war zudem am 10. September 1894 Absolvent der Artillerie- und Pionierschule (Scuola di applicazione di artiglieria e genio) sowie 1894 auch Absolvent der Kriegsschule (Scuola di guerra). Er nahm am Italienisch-Türkischen Krieg (1911–1912) teil und wurde am 14. Juni 1914 zum Ritter des Ordens der Krone von Italien ernannt. Er nahm zwischen 1915 und 1918 auch am Ersten Weltkrieg teil und war zunächst stellvertretender Chef des Stabes sowie ab dem 22. Februar 1916 Chef des Stabes des X. Korps (X Corpo d’armata). Nach seiner Beförderung zum Oberst (Colonnello) am 24. Mai 1917 wurde er zur Verfügung des Kriegsministeriums gestellt. Für seine weitere Verdienste wurde er am 13. September 1917 auch Ritter des Ordens der Heiligen Mauritius und Lazarus und am 9. September 1918 Ritter des Militärordens von Savoyen.

Zum Ende des Ersten Weltkrieges wurde er am 28. September 1918 Chef des Stabes des IX. Korps (IX Corpo d’armata) und daraufhin Kommandeur des 5. Artillerie-Regiments, ehe er nach Kriegsende bis zum 20. Oktober 1919 der Perugia-Division (151ª Divisione fanteria „Perugia“) zugeteilt war. Für seine weiteren Verdienste wurde er am 17. Mai 1919 zum Offizier des Militärordens von Savoyen ernannt und wurde am 20. Oktober 1919 erneut zur Verfügung des Kriegsministeriums gestellt, ehe er bis zum 10. November 1920 als stellvertretender Chef des Korps von Neapel fungierte. Im Anschluss blieb er zur Armee von Neapel abkommandiert, war daraufhin zwischen dem 25. August 1923 und dem 22. Mai 1926 Kommandeur des 25. Feldartillerie-Regiments und wurde in dieser Verwendung am 19. Juni 1924 zum Offizier des Ordens der Krone von Italien ernannt. Am 22. Mai 1926 wurde er zum Brigadegeneral (Generale di brigata) befördert, wobei diese Beförderung auf den 15. März 1926 zurückdatiert wurde. Er befand sich zwischen dem 22. Mai und dem 19. Dezember 1926 abermals zur Verfügung, übernahm daraufhin vom 19. Dezember 1926 bis zum 15. September 1930 den Posten des Inspektors für Mobilmachung in der Territorialen Militärdivision Neapel und wurde am 17. April 1930 zum Kommandeur des Ordens der Krone von Italien ernannt.

Während seiner Beförderungen zum Generalmajor (Generale di divisione) am 15. September 1930 sowie zum Generalleutnant (Generale di corpo darmata) am 22. Juli 1933 befand sich Guillet zwischen dem 15. September 1930 und dem 30. Juli 1933 wieder zur Verfügung und wurde am 4. Juni 1931 zum Offizier des Ordens der Heiligen Mauritius und Lazarus ernannt. Im Anschluss übernahm er vom 30. Juli 1933 bis März 1935 den Posten als Kommandierender General des „Bari“-Korps sowie zwischen dem 17. März 1935 und dem 1. Dezember 1936 als Kommandierender General des Udine-Korps und wurde am 17. Januar 1935 zum Kommandeur des Ordens der Heiligen Mauritius und Lazarus sowie am 7. Dezember 1935 zum Großoffizier des Ordens der Krone von Italien ernannt. Darüber hinaus wurde ihm am 23. Januar 1936 auch das Großkreuz des Ordens der Krone von Italien verliehen. Er fungierte zwischen dem 1. Dezember 1936 und dem 9. Mai 1937 als stellvertretender Befehlshaber der Armee von Bologna und übernahm nach seiner Ernennung zum designierten General (Generale designato d’armata) von Generalleutnant Ottavio Zoppi[1] am 9. Mai 1937 selbst den Posten als Befehlshaber der Bologna-Armee. Er behielt dieses Kommando bis zu seiner Ablösung durch den designierten Armeegeneral Ettore Bastico[2] am 16. Mai 1938. Er wurde am 3. Juni 1937 zum Großoffizier des Ordens der Heiligen Mauritius und Lazarus ernannt und war zwischen dem 16. Mai 1938 und dem 26. November 1939 dem Kriegsministerium zugeteilt. Während dieser Zeit wurde ihm am 2. März 1939 auch das Großkreuz des Ordens der Heiligen Mauritius und Lazarus verliehen.

Am 25. März 1939 wurde Amedeo Guillet in der Kategorie 14 („Generaloffiziere der Land- und Seestreitkräfte“) zum Mitglied des Senats des Königreiches (Senato del Regno) ernannt und gehörte diesem bis zu seinem Tode am 26. November 1939 an. Während seiner Senatszugehörigkeit gehörte er zwischen dem 17. April und dem 26. November 1939 dem Senatsausschuss für die Streitkräfte (Commissione delle Forze Armate) als Mitglied an und fungierte zudem als Vorsitzender der Kommission für Kriegsverdienste und Beförderungen (Commissione di punteggio e di promozione per meriti di guerra). Sein Neffe war der Offizier und Diplomat Amedeo Guillet (1909–2010).

Commons: Amedeo Guillet – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Zoppi, Ottavio. The Generals of WWII (generals.dk), abgerufen am 7. September 2025 (englisch).
  2. Bastico, Ettore. The Generals of WWII (generals.dk), abgerufen am 7. September 2025 (englisch).