Amberger Hochzeit

Als Amberger Hochzeit 1474 wird die prunkvolle Vermählung des kurpfälzischen Kurprinzen Philipp von der Pfalz (später Kurfürst, reg. 1476–1508) mit Margarete von Bayern-Landshut (1456–1501), Tochter des Herzogs Ludwigs des Reichen bezeichnet. Sie gilt wie auch die Landshuter Hochzeit und Uracher Hochzeit als herausragendes Beispiel für den prächtigen Repräsentationsaufwand, zur Schau gestellten Konsum und typischen Festverlauf spätmittelalterlicher Fürstenhöfe.[1]

Obwohl der Ehevertrag bereits 1468 geschlossen worden war, wurde ein Jahr später von Philips Adoptivvater Friedrich I. der Siegreiche eine Vermählung Phillips mit Maria von Burgund angestrebt. Als diese Pläne 1473 scheiterten, fand die Hochzeit 1474 statt. Quellen, die die Vorbereitungen der Feier und die „Bestellung der profande in die kuchen“, darunter tausende Hühner, Eier, Kalb- und Schweinefleisch, Wein, Safran und Mandeln beschreiben, sind erhalten geblieben.

Erinnerung

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die in Vergessenheit geratene Hochzeit insbesondere durch den Historiker Max Buchner wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Im Jahr 2000 wurde zur Erinnerung an die Hochzeit am Amberger Marktplatz einen Hochzeitsbrunnen errichtet. Seitdem findet zweijährlich das Brunnenfest statt wie z. B. zum 550. Jubiläum im Jahr 2024.[2]

Literatur

  • Max Buchner: Die Amberger Hochzeit von 1474. Ein Kulturbild aus der Spätzeit des Mittelalters. München 1926.
  • Matthias Weniger: Margarete von Bayern-Landshut. Eine pfälzische Kurfürstin. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 34 (2008), S. 69–96.
  • Historisches Lexikon Bayerns: Amberger Hochzeit, 1474 (siehe Weblinks).

Einzelnachweise

  1. Amberger Hochzeit, 1474. In: Historisches Lexikon Bayerns. Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 14. September 2025.
  2. „Amberger Hochzeit“ jährt sich zum 550. Mal – Cantus Ferrum hält die Erinnerung wach. Abgerufen am 14. September 2025.