Altenmarkt (Gemeinde Gaubitsch)

Altenmarkt (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Altenmarkt
Altenmarkt (Gemeinde Gaubitsch) (Österreich)
Altenmarkt (Gemeinde Gaubitsch) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Mistelbach (MI), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Mistelbach
Pol. Gemeinde Gaubitsch
Koordinaten 48° 40′ 25″ N, 16° 23′ 23″ Of1
Höhe 204 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 185 (1. Jän. 2025)
Fläche d. KG 4,82 km² (31. Dez. 2023)
Postleitzahl 2154f1
Vorwahl +43/2522f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 05025
Katastralgemeindenummer 13001
Zählsprengel/ -bezirk Altenmarkt (31611 002)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
185

BW

Altenmarkt ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Gaubitsch im politischen Bezirk Mistelbach in Niederösterreich. Die Ortschaft hat 185 Einwohner (Stand 1. Jänner 2025[1]). Bis Ende 1969 war Altenmarkt eine eigenständige Gemeinde.[2]

Geografie

Das Straßendorf liegt etwa 5 km südlich der Stadt Laa an der Thaya im nordöstlichen Weinviertel. Die Katastralgemeinde Altenmarkt mit einer Fläche von 4,81 km² wird nördlich von Laa, östlich von Ungerndorf, südöstlich von Fallbach, südlich von Gaubitsch und südwestlich von Kleinbaumgarten begrenzt. Der Name Altenmarkt, in der Nähe der Grenzfeste Laa, lässt es als nicht unwahrscheinlich erscheinen, dass der Ort ehemals größer, bedeutender, vielleicht Markt war, der in dem um Laa häufig wogenden Kriegsgetümmel zerstört wurde und dann seine frühere Bedeutung nicht mehr erlangen konnte.

Geschichte

Nach Heinrich Weigl entstand Altenmarkt vor 1000. Der Herr über das Dorf war der Landesfürst, der es vielleicht von den Bischöfen von Passau zu Eigen erhalten hatte. Altenmarkt erscheint erstmals zwischen 1260 und 1280 in den landesfürstlichen Urbaren (Besitzverzeichnissen).

Bis 1783 gehört Altenmarkt zur Pfarre Fallbach, dann wurde es nach Gaubitsch eingepfarrt. 1797 erbaute man auf einer kleinen Anhöhe eine Kapelle, die 1945 zerstört und 1951 von der Ortsbevölkerung wieder errichtet wurde. Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 47 Häusern erwähnt, das nach Gaubitsch eingepfarrt war und wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Loosdorf besaß die Ortsobrigkeit und besorgte die Konskription, während die Burg Laa die Landgerichtsbarkeit ausübte. Die Untertanen und Grundholde des Ortes gehörten den Herrschaften Loosdorf, Gaubitsch und der Pfarre Laa.[3]

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in Altenmarkt ein Dachdecker, ein Gastwirt, ein Schmied und zwei Schuster ansässig.[4]

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurde Altenmarkt zwischen dem 20. April und dem 8. Mai 1945 durch die Rote Armee massiv mit Artillerie beschossen. Dabei kam eine Zivilperson ums Leben, 36 Gebäude wurden größtenteils durch Brand zerstört. Am 8. Mai marschierten Soldaten der Roten Armee in die Ortschaft ein.[5]

Am 1. Jänner 1970 wurde Altenmarkt gemeinsam mit Kleinbaumgarten nach Gaubitsch eingemeindet.[2]

Freiwillige Feuerwehr Altenmarkt

Die Freiwillige Feuerwehr Altenmarkt wurde im Jahr 1900 gegründet. Erst ab dem Jahr 1960 gibt es Aufzeichnungen über die Entwicklung bis zum heutigen Stand der Freiwilligen Feuerwehr Altenmarkt. Ab 1960 wurden Protokolle der Jahreshauptversammlungen mitnotiert. Daraus lassen sich einigermaßen die Entwicklung und Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr rekonstruieren.

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Weiskern: Topographie von Niederösterreich, in welcher alle Städte, Märkte, Dörfer, Klöster, Schlößer, Herrschaften, Landgüter, Edelsitze, Freyhöfe, namhafte Oerter u.d.g. angezeiget werden, welche in diesem Erzherzogthume wirklich angetroffen werden, oder sich ehemals darinnen befunden haben. Band 1: A–M. Druckerei Joseph von Kurzböck, Wien 1768, S. 35 (Ausgabe 1769; Altenmarkt in der Google-Buchsuche).
  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Absdorf bis Falkenstein. Mechitaristen, Wien 1833, S. 18 (AltenmarktInternet Archive).

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
  2. a b Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 27. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022.
  3. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 16 (Altenmarkt in der Google-Buchsuche).
  4. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 186
  5. Heeresgeschichtliches Museum/Militärhistorisches Institut (HGM/MHI), Militärgeschichtliche Forschungsabteilung (MilFoA), Studiensammlung, Bestand 1945, Schachtel 5, Fasz. 45/9, Gemeindeberichte Niederösterreich, Bezirk Mistelbach