Alpha Boys’ School
Alpha Cottage School (oft Alpha Boys’ School genannt) ist eine Schule an der South Camp Road in Kingston, Jamaika, die von katholischen Nonnen geführt wird. Die Schule wurde im Jahr 1880 als school for wayward boys („Schule für missratene Jungen“) gegründet. Sie war sowohl für die strenge Erziehung als auch für den herausragenden Musikunterricht bekannt.[1] Die Schule hat seit 1892 ihre eigene Musikband,[1] und später eine Brass Band nach einer Spende von Blasinstrumenten durch den katholischen Bischof von Kingston. Die musikalische Ausrichtung der Schule hatte auch Einfluss auf die Entwicklung des Reggae.[2] Zur Ausbildung gehörten weiterhin handwerkliche Kurse wie Druckgrafik und Buchbinderei, Holzbearbeitung, Schneiderei, Ziegelherstellung, Gartenbau und Landwirtschaft.[3]
Namhafte Schüler
Es ist nicht abschließend geklärt, ob der Sänger Desmond Dekker die Schule besucht hat oder nicht. Dekker selbst behauptete in einem Interview mit Laurence Cane-Honeysett von Trojan Records, dass er in Kingston aufgewachsen ist und dort die Alpha Boys’ School besucht hat. Erst nach dem Tod der Mutter sei er zu seinem Vater nach Saint Mary Parish und später zu Verwandten nach Saint Thomas Parish gezogen. Dekkers Manager Delroy Williams verneint den Besuch der Alpha-Schule ebenso wie die gleichaltrigen Alumni Milton Moore und Edward „Tan Tan“ Thornton. In den offiziellen Dokumenten der Schule findet sich ebenfalls kein Hinweis auf Desmond Adolphus Dacres, dennoch wirbt die Schule mit seinem Namen auf der „Wall of Alumni“.[4]
Weitere namhafte Alumni in chronologischer Abfolge (Besuchszeiten in Klammern, soweit bekannt):
- Leslie Thompson (1912–1917)
- Sonny Grey
- Tommy McCook (1939–1943)
- Wilton Gaynair alias „Bogey“
- Ferdinand Gaynair alias „Bobby“
- Joe Harriott
- Harold McNair
- Alphonso Reece alias „Dizzy“ Reece
- Headley Bennett alias „Deadley“ Headley
- Edward Thornton alias „Tan Tan“
- Bobby Ellis
- Don Drummond (1943–1950)
- Rico Rodriguez (–1952)
- Lester Sterling
- Karl Bryan alias „Cannonball/Cannon“ (1949–1953)
- Johnny Moore alias „Dizzy“ Moore
- Owen Gray (1953–1957)
- Winston Martin alias „Sparrow“ Martin
- Glen DaCosta
- Cedric Brooks alias „IM“
- Tony Gregory
- Vincent Gordon alias „Don Drummond Jr.“
- Leroy Wallace alias „Horsemouth“ (1957–)
- Winston Foster alias „Yellowman“
Rezeption
Die inzwischen aufgelöste Bochumer Ska-Band Alpha Boy School benannte sich nach der Schule.
Diskografie
- 2006: Alpha Boys’ School 1910–2006: Music in Education (Trojan Records)
Literatur
- Heather Augustyn: Ska. The Rhythm of Liberation. Bloomsbury 2013.
- Heather Augustyn, Adam Reeves: Alpha Boys’ School: Cradle of Jamaican Music. Half Pint Press, Chesterton (Indiana) 2017, ISBN 978-0-692-98073-6.
- Kevin O’Brien Chang, Wayne Chen: Reggae Routes. The Story of Jamaican Music. Temple University Press, 1998, S. 97.
- Sister Mary Bernadette Little: You Did It Unto Me. The Story of Alpha and the Sisters of Mercy in Jamaica. o. J.
Weblinks
- Alpha Boys’ School 1910–2006: Music in Education bei AllMusic (englisch)
- Alpha Boys’ School 1910–2006: Music in Education bei Discogs
- Alpha Boys’ School Radio Radio Station (englisch)
- Alpha Old Boys Association ( vom 6. November 2012 im Internet Archive) (Vereinigung ehemaliger Schüler)
Einzelnachweise
- ↑ a b Steve Barrow, Peter Dalton: Reggae: The Rough Guide. Rough Guides, 1997, ISBN 1-85828-247-0.
- ↑ Nun who nurtured reggae. The Daily Telegraph, 12. Januar 2006.
- ↑ Heather Augustyn: Ska. The Rhythm of Liberation. Bloomsbury 2013.
- ↑ Heather Augustyn, Adam Reeves: Alpha Boys’ School: Cradle of Jamaican Music. Chesterton 2017, S. 12–13.
Koordinaten: 17° 58′ 37,3″ N, 76° 46′ 52,9″ W