Alice Cooper (Band)

Alice Cooper
Alice Cooper (1973)

Alice Cooper (1973)

Allgemeine Informationen
Herkunft Phoenix (Arizona), Vereinigte Staaten
Genre(s) Glam Rock, Hard Rock, Psychedelic Rock
Aktive Jahre 1968–1975; seit 2025
Auflösung
Website https://alicecooper.com/
Gründungsmitglieder
Michael Bruce
Gitarre
Glen Buxton
Dennis Dunaway
Vincent Furnier
Neal Smith
Aktuelle Besetzung
Michael Bruce
Bass
Dennis Dunaway
Gesang
Vincent Furnier
Gitarre
Gyasi Heus
Schlagzeug
Neal Smith
Gitarre
Rick Tedesco

Alice Cooper, auch bekannt als Alice Cooper Group oder The Alice Cooper Band, ist eine US-amerikanische Rockband um den gleichnamigen Frontmann, die hauptsächlich zwischen den Jahren 1968 bis 1975 aktiv war.

Geschichte

Im Jahr 1964 gründete Alice Cooper, damals noch als Vincent Furnier, seine erste Gruppe The Earwigs. Die Band war regional bekannt und spielte Beatles-Songs. Ein Jahr später änderte die Band ihren Namen und wurde zu The Spiders; sie spielte Coverversionen, in erster Linie Rolling-Stones- und Yardbirds-Stücke. Im Jahr 1967 änderte die Band abermals ihren Namen und wurde zu The Nazz. Um Verwechslungen mit der gleichnamigen Gruppe von Todd Rundgren zu vermeiden, erfolgte 1968 die Umbenennung in Alice Cooper.

Im Jahr 1968 traf die Band den Musiker Frank Zappa und brachte in den beiden Folgejahren die Alben Pretties for You und Easy Action bei dessen Label Straight Records heraus; beide waren jedoch wenig erfolgreich. Anschließend entwickelte die Band zusammen mit Produzent Bob Ezrin ihren klassischen Sound.

Ab 1970 entwickelte die Band ihre charakteristische Bühnenshow mit Sänger Cooper im Mittelpunkt. Mit einem noch nie dagewesenen Aufwand an Lasereffekten, Kostümen, Make-up und Requisiten aus der Folterkammer führte die Band auf ihren Tourneen grelle Horrorshows auf, in deren Verlauf Cooper mit einer Boa hantierte, große Mengen künstliches Blut vergoss, in Zwangsjacken gesteckt, auf andere Arten gefoltert wurde und als „Höhepunkt“ mittels Hängen oder Enthauptung jeweils seine Hinrichtung simulierte. Zu der charakteristischen Schminke und der Verkleidung wurde Cooper durch ein Mitglied der GTOs gebracht, einer Gruppe Groupies und All-Girl-Band unter der Regie von Zappa, die für ihre grellen Auftritte bekannt waren.[1] Für Kritiker waren die Spektakel Beleg dafür, wie sehr sich eine Band „heutzutage anstrengen muss, um den Schockeffekt zu erzielen, den einst Elvis mit einem einfachen Hüftschwung auslöste“. Zuweilen ging die Rechnung mit der kalkulierten Provokation auf und Coopers Shows riefen die Stadtverantwortlichen auf den Plan. Die Konzerte wurden wegen „Jugendgefährdung“ erst ab 18 Jahren freigegeben. Die Folge: In ihren erfolgreichsten Zeiten waren Cooper-Tourneen regelmäßig ausverkauft. In einem Interview sagte Cooper über seine Bühnenshows: „Bei mir gibt es keine Anspielungen auf den Satanismus. Ich spiele manchmal den Bösen, den Schurken, aber er wird am Ende jedes Mal getötet. Am Schluss ist Auferstehung, es ist Alice im weißen Frack. […] Wir führen ein klassisches morality play auf. Mein Pastor kam einmal in die Vorstellung und sagte, dass er eine Figur zwischen Gut und Böse erlebt habe, wobei am Ende das Gute die Oberhand behielt. Das ist es, was die Bibel im Buch der Offenbarung lehrt: Satan hebt seinen Kopf, doch wird er vernichtet.“[2]

Nachdem die Band mit dem Hit I’m Eighteen aus dem Album Love It to Death 1971 einen ersten größeren Erfolg hatte und auch mit dem Nachfolgealbum Killer weiterhin Furore machte, gelang 1972 mit dem Konzeptalbum School’s Out und dem gleichnamigen Top-10-Hit der endgültige Durchbruch. Das Nachfolgealbum Billion Dollar Babies (1973) war noch einmal ungleich erfolgreicher und machte die Alice Cooper Group zu einer der größten und bedeutendsten Rockgruppen ihrer Zeit. Große Hits dieses Albums waren unter anderem Elected und No More Mr. Nice Guy. Nach dem weniger erfolgreichen Album Muscle of Love (1973) folgte im folgenden Jahr die (niemals offiziell erklärte) Auflösung der Band, um allen Mitgliedern Zeit für Soloprojekte zu geben, die alle – bis auf das des Sängers Alice Cooper (unter anderem Welcome to My Nightmare) – niemals veröffentlicht wurden.

Die Band fand sich später unter dem Namen Billion Dollar Babies noch einmal für kurze Zeit zusammen. Ihr einziges Album war Battle Axe, welches 1977 erschien.

Im Jahr 2025 feierte die Band ein Comeback, an dem die Gründungsmitglieder Bruce, Dunaway, Furnier und Smith beteiligt waren, lediglich der bereits verstorbene Buxton fehlte.[3] Im Juli desselben Jahres erschien das achte Studioalbum The Revenge of Alice Cooper.[4]

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen/​‑monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne QuellenTemplate:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  USTemplate:Charttabelle/Wartung/Charts inexistent
1969 Pretties for You
Straight Records (WMG)
US193
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 25. Juni 1969
1970 Easy Action
Straight Records (WMG)
Erstveröffentlichung: 27. März 1970
1971 Love It to Death
Straight Records (WMG)
UK28
(7 Wo.)UK
US35
Platin
Platin

(38 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 9. März 1971
Verkäufe: + 1.000.000
Killer
Warner Bros. Records (WMG)
CH82 a
(1 Wo.)CH
UK27
(18 Wo.)UK
US21
Platin
Platin

(54 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 27. November 1971
Verkäufe: + 1.000.000
1972 School’s Out
Warner Bros. Records (WMG)
DE3
(37 Wo.)DE
AT8
(3 Mt.)AT
CH83 a
(1 Wo.)CH
UK4
(20 Wo.)UK
US2
Platin
Platin

(32 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 30. Juni 1972
Verkäufe: + 1.020.000
1973 Billion Dollar Babies
Warner Bros. Records (WMG)
DE9
(29 Wo.)DE
AT4
(4 Mt.)AT
UK1
(23 Wo.)UK
US1
Platin
Platin

(50 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 25. Februar 1973
Verkäufe: + 1.085.000
Muscle of Love
Warner Bros. Records (WMG)
UK34
(4 Wo.)UK
US10
Gold
Gold

(21 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 20. November 1973
Verkäufe: + 500.000
2025 The Revenge of Alice Cooper
earMusic (Edel)
DE2
(3 Wo.)DE
AT3
(3 Wo.)AT
CH2
(2 Wo.)CH
UK9
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2025UK
US72
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 25. Juli 2025

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

a 
Killer und School’s Out erreichten erstmals im Juni 2023 die Schweizer Albumcharts.
Commons: Alice Cooper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erik Himmelsbach-Weinstein: Miss Christine: The Fast Life of a Rock Legend. In: Alta Journal. 11. Dezember 2018, abgerufen am 22. September 2021.
  2. „Ohne Musik wären wir nur ein Kasperltheater“ (Memento vom 24. Juli 2008 im Internet Archive) Interview mit Alice Cooper in der Süddeutschen Zeitung
  3. Jonas Silbermann-Schön: Erstes Album als Band seit 51 Jahren. In: visions.de. Visions, 22. April 2025, abgerufen am 2. August 2025.
  4. Alice Cooper – The Revenge of Alice Cooper. In: austriancharts.at. Hung Medien, abgerufen am 2. August 2025.