Alice Cogswell
Alice Cogswell (* 31. August 1805 in Hartford; † 30. Dezember 1830 ebenda) gab den Anstoß für Thomas Hopkins Gallaudet zur Gründung der American School for the Deaf in Hartford.
Cogswell und Gallaudet
Im Alter von zwei Jahren erkrankte Cogswell an "spotted fever" (zerebral-spinale Meningitis). Diese Krankheit nahm ihr das Gehör und später auch die Sprache. Damals galt Taubheit als eine Geisteskrankheit und man glaubte allgemein, dass Gehörlose nicht unterrichtet werden könnten. Gallaudet zog in das Nachbarhaus, als sie neun Jahre alt war. Als er erfuhr, dass sie taub war und bemerkte, dass sie nicht mit anderen Kindern interagierte, beschloss er, ihr beizubringen, durch Bilder und Buchstaben schreiben im Dreck zu kommunizieren.[1]
Gallaudet und Alice Vater, Mason Cogswell, entschieden, dass eine reguläre Schule das Beste für sie wäre, aber eine solche Schule gab es in den Vereinigten Staaten nicht. Gallaudet ging für 15 Monate nach Europa und brachte Laurent Clerc nach seiner Rückkehr mit. Während seiner Abwesenheit besuchte Alice eine Schule für Hörende und bildete sich etwas weiter, obwohl die Situation nicht ideal war. Sie war sehr lebhaft und genoss das Lesen, Nähen und Tanzen. Berichten zufolge konnte sie andere sehr gut nachahmen und war fasziniert von der Idee der Musik.[2]
Alice Cogswell und sechs weitere gehörlose Schüler (George Loring, Wilson Whiton, Abigail Dillingham, Otis Waters, John Brewster, Nancy Orr) traten im April 1817 der Schule bei, die zur American School for the Deaf werden sollte.
Sie starb im Alter von 25 Jahren im Dezember 13 Tage nach dem Tod ihres Vaters.[2]
Vermächtnis

Eine Statue von Gallaudet und Cogswell, ein Werk von Daniel Chester French, steht vor der Gallaudet University. Sie zeigt Gallaudet auf einem Stuhl sitzend und Cogswell neben ihm stehend, um sich beim Fingeralphabet mit dem Buchstaben "A" zu verständigen.[3] Eine Replik dieser Statue steht auf dem Campus der American School for the Deaf in Hartford. Die Statue von Alice Cogswell (Gründerdenkmal der American School for the Deaf), ein Werk von Frances Laughlin Wadsworth, stellt sie ebenfalls als junges Mädchen dar.
Die Gallaudet University Alumni Association verleiht den Laurent Clerc Cultural Fund Alice Cogswell Award an Personen für wertvolle Dienste für gehörlose Bürger.[4][5]
Cogswell gilt als bemerkenswerte Persönlichkeit in der Geschichte der Gehörlosenkultur und verkörperte einen Durchbruch in der Hörgeschädigtenpädagogik. Sie zeigte, dass Gehörlose lernfähig und hochintelligent sind. Alice ist ein Beispiel für Frederick C. Schreibers berühmtes Zitat: "Deaf people can do anything hearing people can do, except hear."

Weblinks
- Third Report of the Directors and Officers 1819
- Fifteenth Report of the Directors and Officers 1831
- Alice Cogswell
Einzelnachweise
- ↑ Michelle Jay: Alice Cogswell: An Inspiration. In: If My Hands Could Speak. Start ASL, 27. Mai 2009, abgerufen am 22. Mai 2013 (englisch).
- ↑ a b Alice Cogswell. In: Deaf Is. American School for the Deaf, archiviert vom am 11. Februar 2008; abgerufen am 22. Mai 2013 (englisch).
- ↑ Gannon, Jack. 1981. Deaf Heritage–A Narrative History of Deaf America, Silver Spring, MD: National Association of the Deaf, p. 66, PDF, https://web.archive.org/web/20120424042841/http://saveourdeafschools.org/Deaf_Heritage_by_Jack_Gannon_page_66.pdf, 2012-04-24, englisch
- ↑ Archived copy. In: www.gallaudet.edu. Archiviert vom am 6. Dezember 2021; abgerufen am 30. Juni 2022 (englisch).
- ↑ Alice Cogswell Award - Gallaudet University. Gallaudet.edu, archiviert vom am 10. November 2015; abgerufen am 24. Oktober 2015 (englisch).