Alfred Zöttl

Alfred Zöttl (geboren am 22. Jänner 1936; gestorben am 30. September 2020 in Wien) war ein österreichischer Bronzegießer.

Leben

Aufgewachsen ist er bei seinen Großeltern als uneheliches Kind in Wien-Hernals. In den Kriegswirren kam die Familie nach Maria Taferl, wo er vier Jahre die Volksschule besuchte und danach vier Jahre das Stiftsgymnasium Melk. Anschließend absolvierte er die Gewerbeschule für Maschinenbau. Von 1957 bis 1960 machte er eine Lehre als Metallgießer, der sich 1964 die Meisterprüfung anschloss.

Er ging anschließend nach Berlin und arbeitete bei einem Unternehmen, das sich vor allem mit dem Guss von Bildern beschäftigte. 1966 eröffnete er seine eigene Gießerei in Wien-Margareten und führte diese bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2010. Am 3. Oktober 1968 stürzte er von einem Baugerüst und erlangte nach langem Krankenhausaufenthalt seine Bewegungsfähigkeit wieder.

1983 wurde ihm im Rahmen der internationalen Handwerksmesse in München eine Ausstellung mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit gewidmet. Von 1979 bis 1995 war er Innungsmeister der Metallgießer.

Werk und Wirken

Alfred Zöttl war bekannt für seine traditionelle und zugleich innovative Herangehensweise an den Bronzeguss. Seine Gießerei galt als eine der letzten in Österreich, die das klassische Sandguss-Verfahren praktizierte.[1] Er war prägend für Generationen von Kunstgießern, darunter auch Künstler wie Slavko Mikic, der bei Zöttl seine Ausbildung absolvierte.[2]
Zöttl arbeitete eng mit zahlreichen wichtigen Künstlern zusammen und setzte ihre Entwürfe in Bronze um. Besonders intensiv war seine Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Alfred Hrdlicka, für den er viele Werke goss.

Auszeichnungen

Arbeiten für Künstler

Hamburger Feuersturm, Alfred Hrdlicka, Wien, 1985

Denkmäler

Straßenwaschender Jude, Albertinaplatz, 1988

Literatur

  • Dieter Ronte: Bronzeguss A. Zöttl. Edition Hilger, Wien 1986, ISBN 978-3-900318-31-4.

Einzelnachweise

  1. https://www.okto.tv/de/sendereihe/wiegehtdas/video/6058/kunstgiesser
  2. http://www.mikic-kunstguss.at/
  3. Der Standard Kunstmarkt: Posthume Vermehrung: Fritz Wotruba starb im Jahr 1975, die Produktion seiner limitierten Güsse läuft - mit Wissen und im Auftrag der Stiftung - bis heute Olga Kronsteiner, ALBUM - DER STANDARD/Printausgabe, 30./31.05. & 01.06.2009 (online)
  4. Gegendenkmal von Alfred Hrdlicka, Denkmal Hamburg, https://denkmalhamburg.de/gegendenkmal-von-alfred-hrdlicka/