Alfred Wald
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Alfred Wald (* 29. Juni 1869 in Wiesbaden; † 20. Juni 1957 in Stuttgart) war ein württembergischer Generalmajor.
Leben
Herkunft
Alfred Wald war ein Sohn des Organisten Adolf Wald (1837–1907) und dessen Ehefrau Johanna, geb. Stauch (1843–1923). Er besuchte das Humanistischen Gymnasium in Wiesbaden, ehe er nach dem Abitur im April 1888 in den Militärdienst bei der Württembergischen Armee eintrat.[1]
Militärkarriere
Wald begann seine militärische Laufbahn in der Württembergischen Armee am 16. April 1888 mit Eintritt als Fahnenjunker in das Grenadier-Regiment „König Karl“ (5. Württembergisches) Nr. 123 unter Kommandierung in das Württembergische Pionier-Bataillon Nr. 13, wo er nach Beförderung zum Unteroffizier am 8. Dezember 1888 zum Portepee-Fähnrich avancierte.[2][3] Nach Beförderung zum Sekondeleutnant am 7. September 1889 erfolgte mit Wirkung vom 30. Dezember 1889 seine Versetzung als außeretatmäßiger Sekondeleutnant in das Württembergische Pionier-Bataillon Nr. 13.[4][5]
Am 27. Januar 1897 erfolgte im selben Bataillon seine Beförderung zum Premier-Leutnant, zunächst jedoch ohne Patent, welches ihm dann am 10. September desselben Jahres verliehen wurde.[6][7] Ein Jahr später erfolgte mit Verfügung vom 10. September 1898 seine Kommandierung nach Preußen behufs Verwendung bei der 3. Ingenieurs-Inspektion in Straßburg.[8] Zum 1. Oktober 1899 wurde Wald unter Enthebung von dem Kommando nach Preußen zum Führer des Württembergischen Detachements des Königlich Preußischen Telegraphen-Bataillon Nr. 1 in Berlin ernannt. Von dort kehrte er im November 1901 nach Württemberg unter Versetzung in sein Stammregiment das Grenadier-Regiment „König Karl“ (5. Württembergisches) Nr. 123 zurück.[9][10]
Nach dreijähriger Dienstleistung trat er am 18. August 1904 unter Beförderung zum Hauptmann und unter gleichzeitiger Ernennung zum Kompaniechef zum Füsilier-Regiment „Kaiser Franz Josef von Österreich, König von Ungarn“ (4. Württembergisches) Nr. 122 über. In dieser Dienststellung wurde ihm am 14. November 1906 das Ritterkreuz I. Klasse des Friedrichs-Ordens verliehen. Mit Bezug des Hauptmanns-Gehalt I. Klasse erfolgte zum 1. April 1908 seine Einweisung in die Offiziersgehälter. Am 5. November 1909 wurde ihm die III. Klasse des Österreichisch-Kaiserlichen Ordens der Eisernen Krone verliehen.[11][12][13][14]
Mit Wirkung vom 20. April 1910 erfolgte unter Enthebung von der Stellung als Kompaniechef seine Kommandierung zur Dienstleistung an das Württembergischen Kriegsministerium in dessen Etat er übertrat. Dort versah er seinen Dienst in der Abteilung für allgemeine Armee- und persönliche Angelegenheiten, wo er ebenfalls Mitglied des Kollegiums zur Entscheidung von Pensionierungsfragen war. Nach Versetzung an das Kriegsministerium im April 1911 erfolgte in dieser Dienststellung zum 23. Mai 1911 seine Beförderung zum Major und mit Allerhöchste Ordre vom 10. Juli 1912 wurde ihm die IV. Klasse des Königlich Preußischen Roten Adler-Ordens verliehen sowie am 28. Mai 1913 für seine 25-jährige Militärdienstzeit das Dienstehrenzeichen I. Klasse.[15][16][17][18][19][20]
Anfang des Jahres 1914 übernahm Major Wald als Bataillonskommandeur die Führung über das I. Bataillon des Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich von Baden“ (8. Württembergisches) Nr. 126.[21] Mit dem Bataillon nahm er schließlich nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs an den Kämpfen an der Westfront teil und wurde im November 1914 für seine Leistungen an der Front mit dem Königlich Württembergischen Militärverdienstorden ausgezeichnet. Zuvor wurde ihm bereits das Eiserne Kreuz II. und I. Klasse verliehen.[22][23]
Im März 1915 übernahm er das Kommando über das neu aufgestellte 8. Württembergisches Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 126, mit dem er sogleich an den Kämpfen am Hartmannsweilerkopf teilnahm. Anschließend diente er beim Stab der 7. (Württembergische) Landwehr-Division sowie als Führer des 3. Württembergisches Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 121.[24][25]
Am 12. Juli 1915 erfolgte die Versetzung zum Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 120, mit dem er an den Narew in Russisch-Polen entsandt wurde. Im weiteren Verlauf nahm er an den Kämpfen in Polen und anschließend im September am Vormarsch nach Litauen teil, bevor das Regiment im Oktober 1915 zurück nach Lothringen versetzt wurde. Im Januar 1916 übernahm Wald die Leitung der Rekrutendepots am Truppenübungsplatz Münsingen. Ende Februar wurde er Kommandeur des Reserve-Infanterier-Regiments Nr. 122, dessen III. Bataillon er selbst in Münsingen aufgestellt hatte. Mit seinem Regiment kehrte er im April 1916 an die Westfront zurück und nahm nach Beförderung zum Oberstleutnant Anfang Juni 1916 an der Schlacht an der Somme teil. Es folgten Stellungskämpfe in Lothringen, im Artois und im Oberelsass.[26] Im Oktober 1916 wurde er mit dem Ehrenkreuz des Ordens der Württembergischen Krone mit Schwertern und im Januar 1917 mit dem Ritterkreuz I. Klasse des Königlich Sächsischen Albrechts-Orden mit der Krone und den Schwertern ausgezeichnet.[27][28]
Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 122 wurde im Mai 1917 an die Ostfront verlegt. Dort war es mehrere Monate am oberen Stochod stationiert und kämpfte von Februar bis Mai 1918 in der Ukraine, unter anderem bei der Einnahme von Jekaterinoslaw und Rostow am Don. Dort wurde er im März 1918 mit dem Österreichisch-Ungarischen Militärverdienstkreuz III. Klasse mit der Kriegsdekoration ausgezeichnet.[29] Nach Rückkehr von der Ostfront wurde Wald aus gesundheitlichen Gründen für einige Monate zu den Offizieren von der Armee versetzt. Seit September 1918 im Rang eines Obersten, übernahm er in den letzten Kriegswochen das Kommando über das Grenadier-Regiment „Königin Olga“ (1. Württembergisches) Nr. 119.[30]
Nach dem Ersten Weltkrieg war Alfred Wald Kommandeur der Abwicklungsstelle des Grenadier-Regiment Nr. 123 in Ulm. Mit der Übertragung des Abwicklungswesens an die Zivilverwaltung im April 1920 wurde er aus dem Heeresdienst verabschiedet und erhielt am 30. November 1920 unter Verleihung des Charakters als Generalmajor den Ruhestand.[31] Ab Oktober 1931 lebte er in Stuttgart, wo er am 20. Juni 1957 im Alter von 87 Jahren auch verstarb.[32]
Privatleben
Wald heiratete am 1. November 1900 in Ulm. Aus der Ehe entstammte eine Tochter.
Archivische Überlieferungen
Die militärische Personalakte von Alfred Wald befindet sich im Hauptstaatsarchiv Stuttgart unter Bestand M 430/2 Bü 2289.[33] Sein militärischer Nachlass wird ebenfalls im Hauptstaatsarchiv Stuttgart unter Bestand M 660/091[34] aufbewahrt.
Schriften
- Alfred Wald, Eugen Glück: Das 8. Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden im Weltkrieg 1914–1918 Ch. Belser, Stuttgart 1929. (Digitalisat)
Weblinks
- Werke von und über Alfred Wald in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart: Biografie Alfred Walds im Findbuch zum Bestand M 660/310. Abgerufen am 27. August 2025.
Einzelnachweise
- ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart: Biografie Alfred Walds im Findbuch zum Bestand M 660/310. Abgerufen am 27. August 2025.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Militär-Handbuch des Königreichs Württemberg. Stuttgart 1908, S. 378.
- ↑ Militär-Wochenblatt. Nr. 108 vom 15. Dezember 1888, S. 2221.
- ↑ Militär-Wochenblatt. Nr. 79 vom 14. September 1889, S. 1682.
- ↑ Militär-Wochenblatt. Nr. 3 vom 8. Januar 1890, S. 71–72.
- ↑ Militär-Wochenblatt. Nr. 11 vom 3. Februar 1897, S. 305.
- ↑ Militär-Wochenblatt. Nr. 83 vom 15. September 1897, S. 2205.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 27 vom 10. September 1898, S. 74.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 28 vom 13. September 1899, S. 86.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 37 vom 5. November 1901, S. 100.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 17 vom 18. August 1904, S. 62.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 30 vom 17. November 1906, S. 97.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 9 vom 5. April 1908, S. 35.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 33 vom 13. November 1909, S. 116.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 12 vom 20. April 1910, S. 39.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Militär-Handbuch des Königreichs Württemberg. Stuttgart 1913, S. 137 u. 139.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 33 vom 13. November 1909, S. 116.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 15 vom 23. Mai 1911, S. 49.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 16 vom 21. Juni 1912, S. 66.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 15 vom 6. Juni 1913, S. 64.
- ↑ Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914. Mittler und Sohn, Berlin, 1914, S. 1174.
- ↑ Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkrieg. Chr. Belser AG. Stuttgart 1928. S. 121.
- ↑ Deutsches Zeitungsportal: Schwäbische Kronik vom 21. Oktober 1914, S. 5. Abgerufen am 28. August 2025.
- ↑ Württembergische Landesbibliothek Das Württembergische Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 126 im Weltkrieg 1914 - 1918 Ch. Belser, Stuttgart 1921, S. 1 ff. Abgerufen am 28. August 2025.
- ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart: Biografie Alfred Walds im Findbuch zum Bestand M 660/310. Abgerufen am 27. August 2025.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 29 vom 8. Juni 1916, S. 318.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 58 vom 16. Oktober 1916, S. 634.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 2 vom 16. Januar 1917, S. 10.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 11 vom 16. März 1918, S. 107.
- ↑ Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 39 vom 21. September 1918, S. 331.
- ↑ Deutsches Zeitungsportal: Schwäbischer Merkur vom 2. Juli 1939, S. 6. Abgerufen am 28. August 2025.
- ↑ Stadtarchiv Stuttgart. Archivsignatur 177_E_1681_1 - Sterberegistereintrag im Sterberegister Standesamt Stuttgart-Mitte Jahrgang 1957, Eintrag Nr. 1992. Abgerufen am 27. August 2025.
- ↑ Findbuch M 430/2, auf landesarchiv-bw.de
- ↑ Findbuch M 660/310, auf landesarchiv-bw.de