Alfons A. Nehring

Alfons A. Nehring (* 12. August 1890 in Bischwitz; † 9. Dezember 1967 in Würzburg) war ein deutscher Sprachwissenschaftler, der während der NS-Zeit in die USA emigrierte.

Werdegang

Alfons A. Nehring studierte Philologie an der Universität Breslau und Berlin. 1915 erfolgte seine Promotion zum Dr. phil. und 1923 seine Habilitation. Von 1923 bis 1930 war er Mitglied der philologischen Fakultät der Universität Breslau. Von 1924 bis 1927 war Mitglied der nationalliberalen Deutschen Volkspartei. An der Universität Würzburg hatte er von 1930 bis 1933 eine Professur für komparative Linguistik inne.

Emigration

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten (1933) wurde der Katholik Nehring als „Halbjude“ aufgrund des Berufsbeamtengesetzes (§ 3) entlassen.[1] Er konnte in die USA emigrieren, wo er von 1938 bis 1943 an der Marquette University in Milwaukee lehrte. Anschließend erhielt er 1943 einen Ruf an die katholische Fordham University in New York, wo er bis 1952 lehrte. In New York war er Gründungsmitglied des Council for a Democratic Germany.

Rückkehr

1952 kehrte Nehring nach Deutschland zurück, wo er wieder als Professor für komparative Linguistik an der Universität Würzburg arbeitete. Dort war er von 1953 bis 1955 Rektor. 1958 wurde er emeritiert.

Literatur

  • Utz Maas: Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933-1945. Eintrag zu Alfons Nehring (abgerufen: 15. April 2018)
  • Michael Grüttner: Ausgegrenzt: Entlassungen an den deutschen Universitäten im Nationalsozialismus. Biogramme und kollektivbiografische Analyse, de Gruyter/Oldenbourg, Berlin/Boston 2023, ISBN 978-3-11-123678-0, S. 221 f.
  • Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945, Bd. II, 2: The Arts, Sciences, and Literature, München 1983, ISBN 3-598-10089-2, S. 849.
  • Rüdiger Schmitt: Nehring, Alfons. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 40 (Digitalisat).
  • Joseph Walk (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. Hrsg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. Saur, München 1988, ISBN 3-598-10477-4.

Einzelnachweise

  1. Michael Grüttner: Ausgegrenzt: Entlassungen an den deutschen Universitäten im Nationalsozialismus, Berlin 2023, S. 221 f.