Alex Wissel
Alex Wissel (* 1983 in Aschaffenburg) ist ein deutscher bildender Künstler, der in Düsseldorf lebt und arbeitet. Seine interdisziplinäre Praxis umfasst Zeichnung, Skulptur, Installation, Film, Schauspiel und Bühnenbild.
Leben und Ausbildung
Wissel studierte von 2003 bis 2010 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Rosemarie Trockel. Seine künstlerische Laufbahn begann mit dem Single Club (2011–2012), einem temporären Raum in Düsseldorf, der als Plattform für Performances, Konzerte und Ausstellungen diente. Der Club war auch Schauplatz für den experimentellen Essayfilm Single, den Wissel gemeinsam mit dem Regisseur Jan Bonny realisierte.[1][2][3]
Von 2020 bis 2021 war Wissel Gastprofessor für konzeptuelle Malerei an der Kunstakademie Münster.[4]
Werk und Projekte
- Rheingold (2016–2018): Eine satirische Webserie, die Wissel zusammen mit Jan Bonny entwickelte. Die Serie beleuchtet die Anfänge neoliberale Politik in Deutschland anhand von Verflechtungen zwischen Kunst, Wirtschaft und Politik. Inspiriert ist sie vom Fall des Kunstberaters Helge Achenbach. Die Serie wurde u. a. mit der Volksbühne Berlin produziert.[5][6][7]
- Die Pest (2019): Ausstellung im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, in der Wissel Düsseldorfer Künstlerfeste und deren nationalistische Untertöne historisch-kritisch untersuchte. Zeichnungen, Skulpturen und Texte kombinierten sich zu einer Reflexion über Kultur und Ideologie.[8][9]
- Der zwanglose Zwang (2025): Ausstellung im Kunstverein Bielefeld, die sich mit Fragmentierung der Öffentlichkeit im digitalen Zeitalter befasste. Zentrale Figur war Jürgen Habermas, dessen Theorie der öffentlichen Sphäre künstlerisch reflektiert wurde.[10][11][12]
Ausstellungen und Auszeichnungen
Wissels Arbeiten wurden u. a. im Museum Abteiberg Mönchengladbach[13] und im Kunstverein Harburger Bahnhof Hamburg[14] gezeigt. 2021 erhielt er den Landsberg-Preis.[15]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ David Jenal: Unser eigenes kleines Café Deutschland. In: Monopol. 26. Oktober 2017, abgerufen am 6. Juni 2025.
- ↑ Tina Husemann: Jan Bonny x Alex Wissel. In: The Dorf THE MAG No. 8. 2024, abgerufen am 19. Mai 2025.
- ↑ Ingo Juknat: Der Worringer Hof. In: Kulturwest. 14. Juli 2011, abgerufen am 19. Mai 2025.
- ↑ Alex Wissel. In: Kunstakademie Münster. Abgerufen am 19. Mai 2025.
- ↑ Institut für Betrachtung, Sendung 62. In: Studio NEAU. 2024, abgerufen am 19. Mai 2025.
- ↑ Noemi Smolik: Joseph, What Have We Done? In: Frieze. 19. April 2017, abgerufen am 19. Mai 2025 (englisch).
- ↑ Alex Wissel Talks About Rheingold. In: Artforum. Abgerufen am 19. Mai 2025 (englisch).
- ↑ Die Pest. In: Kunstverein Düsseldorf. Abgerufen am 19. Mai 2025.
- ↑ Chloe Stead: Alex Wissel Investigates the Right Wing’s Obsession with Nostalgia. In: Frieze. Abgerufen am 19. Mai 2025 (englisch).
- ↑ Der zwanglose Zwang. In: Kunstverein Bielefeld. Abgerufen am 19. Mai 2025.
- ↑ Stefan Müller-Doohm: Wie sieht Habermas-Denken als Kunstwerk aus? In: FAZ. Abgerufen am 19. Mai 2025.
- ↑ Demokratie auf Raufaser. In: nd aktuell. Abgerufen am 19. Mai 2025.
- ↑ Von den Strömen der Stadt. In: Museum Abteiberg. Abgerufen am 19. Mai 2025.
- ↑ Alex Wissel and Jan Bonny. In: Art Viewer. Abgerufen am 19. Mai 2025 (englisch).
- ↑ Landsberg-Preis für Alex Wissel. In: Kunstpalast. Abgerufen am 19. Mai 2025.