Alessandro Asinari di San Marzano (Politiker)

Alessandro Asinari di San Marzano

Alessandro Asinari di San Marzano, Marchese di San Marzano (* 20. März 1830 in Turin; † 16. Februar 1906 in Rom) war ein italienischer Offizier und Politiker, der zuletzt Generalleutnant des Königlichen Heeres und unter anderem Mitglied der Abgeordnetenkammer sowie des Senats des Königreiches war. Er fungierte zudem zwischen 1897 und 1899 als Kriegsminister sowie 1898 kurzzeitig als kommissarischer Marineminister.

Leben

Alessandro Asinari di San Marzano war ein Sohn von Guido Cipriano Asinari di San Marzano und der Carolina Asinari di Bernezzo, sowie ein Enkel des Politikers Filippo Antonio Asinari di San Marzano (1767–1828), der von 1815 bis 1817 Kriegsminister sowie zwischen 1817 und 1821 Außenminister des Königreichs Sardinien war. Er begann am 13. März 1844 eine Ausbildung zum Offizier an der Militärakademie von Turin und wurde nach deren Abschluss am 24. März 1848 als Unterleutnant der Kavallerie (Sottotenente di cavalleria) in die Königlich Sardinische Armee (Regia Armata Sarda) übernommen. Er nahm in der Folgezeit von 1848 bis 1849 am Ersten Unabhängigkeitskrieg teil und wurde am 3. Juli 1849 zum Leutnant (Tenente) befördert. Er nahm zwischen 1855 und 1856 am Krimkrieg sowie nach seiner Beförderung zum Hauptmann (Capitano) am 5. März 1859 zwischen dem 17. April und dem 12. Juli 1859 auch am Zweiten Unabhängigkeitskrieg, dem sogenannten Sardinischen Krieg, und währenddessen an der Schlacht von San Martino am 24. Juni 1859. Während des Unabhängigkeitsfeldzuges zur Einigung Italiens nahm er an der Schlacht von Castelfidardo (18. September 1860) teil und wurde am 3. Oktober 1860 zum Major (Maggiore) befördert. In der Folgezeit nahm er auch an der Belagerung von Gaeta (5. November 1860 bis 13. Februar 1861) teil und wurde am 1. Juni 1861 zum Ritter des Militärordens von Savoyen ernannt.

Asinari di San Marzano, der nach dem Tode seines Vaters den Titel als Marchese di San Marzano erbte, wurde am 12. März 1863 zum Oberstleutnant (Tenente colonnello) befördert sowie am 5. Juni 1864 zum Ritter des Ordens der Heiligen Mauritius und Lazarus ernannt. Er nahm vom 20. Juni bis zum 12. August 1866 am Dritten Unabhängigkeitskrieg sowie währenddessen an der Schlacht bei Custozza am 24. Juni 1866 teil und wurde am 6. Dezember 1866 zum Offizier des Militärordens von Savoyen ernannt. Nach seiner Beförderung zum Oberst (Colonnello) am 28. November 1867 erfolgte am 1. Mai 1868 seine Ernennung zum Ritter sowie 8. Juni 1868 zum Offizier des Ordens der Krone von Italien, der am 20. Februar 1868 von König Viktor Emanuel II. als Verdienstorden zum Andenken an die Einigung Italiens gestiftet wurde. Er wurde zudem am 11. Dezember 1870 Offizier des Ordens der Heiligen Mauritius und Lazarus und wurde nach dem Anschluss Roms an das Königreich Italien am 5. Dezember 1870 Mitglied der Abgeordnetenkammer (Camera dei deputati), der er bis zum 3. Oktober 1876 angehörte. Er wurde am 28. Dezember 1876 zum Kommandeur des Ordens der Krone von Italien ernannt, am 27. Mai 1877 zum Generalmajor (Maggiore generale) befördert sowie am 10. Juni 1880 zudem Kommandeur des Ordens der Heiligen Mauritius und Lazarus.

Er wurde am 19. Juli 1883 zum Generalleutnant (Tenente generale) befördert sowie am 3. Juni 1884 Großoffizier des Ordens der Krone von Italien. Während des Eritreakrieges (1886–1889) übernahm er vom 10. Oktober 1887 bis zum 19. April 1888 den Posten als Oberbefehlshaber der Truppen in Afrika. Er wurde am 15. Januar 1888 zum Großoffizier des Ordens der Heiligen Mauritius und Lazarus und bekam am 24. Mai 1888 das Großkreuz des Ordens der Krone von Italien verliehen. In der Folgezeit fungierte er unter anderem als Ehrenadjutant von König Umberto I. und als Ehrenberater des Heraldischen Rates (Consulta araldica), ein 1869 im Königreich Italien gegründetes Kollegium mit der Aufgabe, die Regierung in Fragen der Adelstitel, Wappen und anderer Ehrungen zu beraten und das sich zum wichtigsten Beratungsgremium im heraldischen Bereich der italienischen Monarchie entwickelte, und bekam am 8. Juni 1893 darüber hinaus das Großkreuz des Ordens der Heiligen Mauritius und Lazarus verliehen. Am 4. Januar 1894 wurde er in der Kategorie 14 („Generaloffiziere der Land- und Seestreitkräfte“) zum Mitglied des Senats des Königreiches (Senato del Regno) ernannt und gehörte diesem bis zu seinem Tode am 16. Februar 1906 an.

Am 14. Dezember 1897 wurde Generalleutnant Alessandro Asinari di San Marzano als Kriegsminister (Ministro della guerra) in das Kabinett Rudinì IV berufen und bekleidete dieses Ministeramt im Anschluss vom 1. bis zum 29. Juni 1898 auch im Kabinett Rudinì V sowie zwischen dem 29. Juni 1898 und dem 14. Mai 1899 im Kabinett Pelloux I.[1][2][3] Darüber hinaus war er als Nachfolger des verstorbenen Amtsinhabers Admiral Benedetto Brin[4] vom 24. bis 28. Mai 1898 kommissarischer Marineminister (Ministro della marina ad interim). Er schied 1899 als Generalleutnant aus dem aktiven Militärdienst und war zeitweise Kanzler des Ordens der Krone von Italien. 1901 wurde er des Weiteren Ritter des Annunziaten-Ordens, des höchsten Verdienstordens von Italien, und wurde zudem am 2. Juni 1901 zum Ersten Sekretär von König Viktor Emanuel III. für das Großmagisterium des Ordens der Heiligen Mauritius und Lazarus ernannt.

Aus seiner Ehe mit Claudina Céline Pillet gingen acht Kinder hervor, darunter Enrico Asinari di San Marzano (1869–1938),[5] der Staatsminister, Senator sowie als Generalleutnant zwischen 1925 und 1935 Oberkommandierender der Carabinieri war.

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Einzelnachweise

  1. GOVERNO STARABBA (RUDINI) 4 (Memento vom 4. Dezember 2022 im Internet Archive)
  2. GOVERNO STARABBA (RUDINI) 5 (Memento vom 4. Dezember 2022 im Internet Archive)
  3. GOVERNO PELLOUX (Memento vom 4. Dezember 2022 im Internet Archive)
  4. Benedetto Brin. Camera dei deputati, abgerufen am 8. September 2025 (italienisch).
  5. ASINARI DI SAN MARZANO Enrico. Senato del Regno, abgerufen am 10. September 2025 (italienisch).